Als Hörbuch ein Mussgenuss
Wir waren gerade das Drâatal hinaufgefahren und standen in Agdz (was passenderweise soviel wie Rastplatz heißt) vor der Entscheidung den Bus nach Marrakesch zu nehmen oder über den Atlas nach Agadir ans Meer zu fahren. Tatsächlich waren wir so traumatisiert von großen Städten, dass wir einen Ruhetag am "Rastplatz" einlegten und ich stattdessen zu diesem kleinen Büchlein griff. Beziehungsweise zum Hörbuch, welches meine Lieblingsbibliothek (VÖBB) zufälligerweise vorrätig hatte. Was war ich überrascht als ich bemerkte, dass der Text tatsächlich vom Autor eingelesen wurde. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich mich anfangs als ich die knarzige Stimme mit dem leichten Wiener Dialekt vernahm. Doch sehr schnell begeisterte ich mich förmlich für die mehr als authentische Aufnahme. Das Blättern des Papiers, das keuschende Lispeln und die gesamte energische Performance. Da hätte inhaltlich eigentlich gar nicht mehr so viel geboten werden müssen. Wurde es aber. Allein die Beobachtungen über Kamele und Esel hätten schon gereicht, doch es kommen noch so viele hervorragend herausgeschälte Eigenheiten des marokkanischen Stadtlebens zur Vorstellung, so dass die knappen zweieinhalb Stunden viel zu schnell rum waren und zu einem der vorzüglichsten Hörleckerbissen seit langem wurde. Zu #proLandeinBuch u.v.m. beim Mutterschiff auf https://vivaperipheria.de/