Dieser kurze Roman wird im Klappentext als ein Dreiecksspiel zwischen zwei Männern und einer Frau in den Kriegswirren um die Jahre 1917/18 im Baltikum beschrieben. Ein deutscher Soldat (Erich), der sich einem Freikorps angeschlossen hat, verbringt einige Zeit auf dem Landsitz seines Freunds (Konrad) und dessen Schwester (Sophie). Die Kürze der Erzählung lässt es kaum zu, dass eine intensive Auseinandersetzung mit dem zwischenmenschlichen Umgang zwischen den Dreien erfolgt. Das Buch ist aus Sicht von Erich in der Ich-Form geschrieben. Insofern empfand ich die Erzählung eher als eine Seelenschau des treuen deutschen Soldaten, für den Pflicht und Ehrgefühl größere Tugenden als Freundschaft oder sogar Liebe sind. Die jugendliche Sophie, durch eine Vergewaltigung schon traumatisierte, ist auf der verzweifelten Versuch nach Liebe in Zeiten, in denen nie gewiß ist, ob man den nächsten Tag überlebt. Erich erwidert ihre Liebe nicht im adäquaten Maß, also sucht sie nach anderen Männern, erhöht dadurch die Eifersucht bei Erich. Letztlich flieht sie zu den Rotarmisten auf die Gegenseite und wird eine Überläuferin. Die Geschichte endete in einer Tragödie. Die Autorin kann gut erzählen, trotzdem blieb mir diese Geschichte „in der alten Tradition von Strenge und Tapferkeit“ bis zum Ende etwas fremd. Erich stellt sich in Aussagen als sehr rational und gefühlskalt dar. Obwohl er der Täter in vielfacher Hinsicht ist, beschreibt er sich zum Schluss als das Opfer, wenn der Satz „Mit solchen Frauen endet man immer in einer Falle!“ den Roman beschließt. Erich ist ein Gefangener seiner eigenen Prinzipien und so legt einen Brustpanzer an Härte um sich. Im Grunde sind alle Personen im Buch bemitleidenswert. Was für eine grausame Zeit. Interessant fand ich im Nachwort von Frau Yourcenar (übrigens nicht ihr echter Name, sondern nur ein Anagramm ihres Geburtsortes), dass sie über Erich schreibt: „... vielleicht um ihn mit jener Klarheit und Schärfe des Geistes ausrüsten zu können, die nicht unbedingt deutsche Charakteristika sind, widerlegt jede Deutung, die entweder diese Gestalt zum Idealbild erhebt oder, im Gegenteil, zum Zerrbild eines bestimmten Adels- oder deutschen Offizierstyps erniedrigt.“ Dabei muss man wissen, dass das Buch 1938 von der Belgierin geschrieben wurde, also zu einer Zeit, in der der Deutsche an sich, nicht gerade wohl gelitten war bei seinen Nachbarn. Aber wer weiß, vielleicht fehlen auch mir geistige Klarheit und Schärfe, um den Roman ausreichend beurteilen zu können
Dieser kurze Roman wird im Klappentext als ein Dreiecksspiel zwischen zwei Männern und einer Frau in den Kriegswirren um die Jahre 1917/18 im Baltikum beschrieben. Ein deutscher Soldat (Erich), der sich einem Freikorps angeschlossen hat, verbringt einige Zeit auf dem Landsitz seines Freunds (Konrad) und dessen Schwester (Sophie). Die Kürze der Erzählung lässt es kaum zu, dass eine intensive Auseinandersetzung mit dem zwischenmenschlichen Umgang zwischen den Dreien erfolgt. Das Buch ist aus Sicht von Erich in der Ich-Form geschrieben. Insofern empfand ich die Erzählung eher als eine Seelenschau des treuen deutschen Soldaten, für den Pflicht und Ehrgefühl größere Tugenden als Freundschaft oder sogar Liebe sind. Die jugendliche Sophie, durch eine Vergewaltigung schon traumatisierte, ist auf der verzweifelten Versuch nach Liebe in Zeiten, in denen nie gewiß ist, ob man den nächsten Tag überlebt. Erich erwidert ihre Liebe nicht im adäquaten Maß, also sucht sie nach anderen Männern, erhöht dadurch die Eifersucht bei Erich. Letztlich flieht sie zu den Rotarmisten auf die Gegenseite und wird eine Überläuferin. Die Geschichte endete in einer Tragödie. Die Autorin kann gut erzählen, trotzdem blieb mir diese Geschichte „in der alten Tradition von Strenge und Tapferkeit“ bis zum Ende etwas fremd. Erich stellt sich in Aussagen als sehr rational und gefühlskalt dar. Obwohl er der Täter in vielfacher Hinsicht ist, beschreibt er sich zum Schluss als das Opfer, wenn der Satz „Mit solchen Frauen endet man immer in einer Falle!“ den Roman beschließt. Erich ist ein Gefangener seiner eigenen Prinzipien und so legt einen Brustpanzer an Härte um sich. Im Grunde sind alle Personen im Buch bemitleidenswert. Was für eine grausame Zeit. Interessant fand ich im Nachwort von Frau Yourcenar (übrigens nicht ihr echter Name, sondern nur ein Anagramm ihres Geburtsortes), dass sie über Erich schreibt: „... vielleicht um ihn mit jener Klarheit und Schärfe des Geistes ausrüsten zu können, die nicht unbedingt deutsche Charakteristika sind, widerlegt jede Deutung, die entweder diese Gestalt zum Idealbild erhebt oder, im Gegenteil, zum Zerrbild eines bestimmten Adels- oder deutschen Offizierstyps erniedrigt.“ Dabei muss man wissen, dass das Buch 1938 von der Belgierin geschrieben wurde, also zu einer Zeit, in der der Deutsche an sich, nicht gerade wohl gelitten war bei seinen Nachbarn. Aber wer weiß, vielleicht fehlen auch mir geistige Klarheit und Schärfe, um den Roman ausreichend beurteilen zu können
Ein sehr fesselndes Buch voller Leidenschaft, Freundschaft, Liebe und Hass, und dem Tod.Mit sehr warmen gefühlsechten Worten taucht man ab in die Tragödie eines Dreiecksfreundschaft, welch jähes Ende man nicht zu hoffen wagte.