Spontan auf den Tisch mit den Mängelexemplaren entdeckt und dann in einem Rutsch durchgelesen. Ich liebe von Schirachs Bücher sehr, aber mit diesem habe ich mich schwer getan. Das meiste ist nichts neues. Ich hatte gehofft, mehr moralisch auf die Probe gestellt zu werden; mehr meine eigenen Werte hinterfragen zu müssen. Ein tolles Buch mit spannender Botschaft, aber da fallen mir spontan andere Bücher des Autors ein, die mir besser gefallen.
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, was durch den Aufbau als Theaterstück auch sehr schnell machbar ist. Ich würde es hier auch empfehlen, da man sonst nicht richtig eintauchen kann in ein so kurzes Buch. Es schenkt einem mal wieder einen Einblick in einen Gerichtssaal und eine Situation, in der Aussage gegen Aussage steht. Wem glaubt man intuitiv, ihr oder ihm? Wem möchte man glauben? Ist eine Entscheidung überhaupt möglich, kann man sich auf seine Instinkte verlassen oder besiegelt man damit ein unverdientes Schicksal? Wie immer bei Schirach ein Buch, dass zum nachdenken anregt und viele Fragen aufwirft.
Wieder einmal ein interessantes Buch!
In diesem Theaterstück geht es um eine Gerichtsverhandlung über eine mögliche Vergewaltigung. Immer wieder werden Punkte genannt, die für oder gegen diese Tat sprechen. Mit jeder Seite änderte sich meine Meinung…was ja typisch für diese Bücher des Autors sind.
Wieder einmal sehr gelungen!
Das erste Theaterstück von Ferdinand von Schirach und wieder haben mich seine klaren Sätze, die ohne viel Schnörkelein auskommen, abgeholt.
Das Stück spielt in einem Gerichtssaal und bis zum Schluss wird nicht klar, wer ist der Schuldige, wer das Opfer.
Offene Enden können was unbefriedigendes haben, regen aber auch zum nachdenken an.
Ich denke es ging von Schirach nicht darum den Fall aufzuklären, sondern den Leser zu animieren alles und jeden zu hinterfragen, wenn es sein muss auch mehrmals und sich nicht von Gegebenheiten blenden zu lassen.
„In dubio pro reo. Im Zweifel für den Angeklagten. Wohl kaum ein Satz aus der Welt des Rechts wird so oft falsch zitiert.“ (S.44)
Die Texte von Ferdinand von Schirach zu lesen, war bisher immer nur ein Gewinn für mich. Nie habe ich auch nur eine Seite bereut und in diesem Fall ganz besonders nicht, weil mir dieses Thema eben besonders nahe geht. Ich bin selbst eine Frau, eine die schon mit sexuellen Übergriffigkeiten Erfahrung machen musste, wie etwa jede zweite Frau. Und dieses Thema in dieser Form aufzugreifen war eben ein Gewinn für mich, nicht mehr und nicht weniger. An alle da draußen: Bitte lest dieses Buch.
Fazit: „Er sagt. Sie sagt.“ ist ein tiefgründiger, packender und zugleich erschreckend realitätsnaher Roman über die Relativität der Wahrheit und die Grenzen des Vertrauens. Schirach schafft es, die Leser in ein moralisches Dilemma zu stürzen und sie mit den komplexen Fragen von Wahrnehmung, Erinnerung und Schuld zu konfrontieren. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und dessen Antworten oft genauso vage bleiben wie die Perspektiven seiner Protagonisten. Wer Schirachs Werk schätzt und sich mit den dunklen Facetten des menschlichen Verhaltens auseinandersetzen möchte, kommt an diesem Werk nicht vorbei.
Schwieriges Thema, im Rausch durchgelesen und hilflos zurückgelassen. Sehr gut gemacht, wie immer bei Herrn von Schirach!
Mein 5. Buch von Ferdinand von Schirach und nun ja, durch alle Bücher bin ich bisher durchgerauscht und konnte nicht aufhören. So war es auch mit „Sie sagt. Er sagt“, einem Theaterstück, dass sich mit einem Gerichtsverfahren in einem Vergewaltigungsfall beschäftigt. Es ist meisterhaft gemacht, wie wir hier auf 144 Seiten durch diesen Gerichtsfall mit verteilten Rollen geführt werden. Was ist wirklich passiert? Wie läuft so ein Verfahren ab und warum werden letztendlich so viele „Täter“ freigesprochen? Ich bin sehr fasziniert von dieser besonderen Darstellung und es schmerzte gleichzeitig, das so zu lesen. Natürlich fragte ich mich, was ich daraus wohl machen würde als Richterin.
Schwieriges Thema, im Rausch durchgelesen und hilflos zurückgelassen. Sehr gut gemacht, wie immer bei Herrn von Schirach!
Ich habe mir hier die Taschenbuchausgabe gekauft. Die 13 Euro sind gut investiert finde ich, aber ich war auch echt schnell (also so in 1,5-2 Stunden) durch. Sonst tendiere ich immer eher zu Hardcovern.
Sie sagt. Er sagt. behandelt ein sehr wichtiges Thema. Dennoch haben die Charaktere und die Geschichte kaum emotionale Tiefe. Obwohl das Buch zum Nachdenken anregt, fehlt es an Spannung und neuen Perspektiven.
Ich habe Schirachs Werk an einem Morgen weggelesen…
TW! „Sie sagt. Er sagt." von Ferdinand von Schirach ist ein Theaterstück, dass ich heute Morgen in einem Rutsch gelesen habe. Es behandelt einen Strafprozess, in dem die erfolgreiche TV-Moderatorin Katharina Schlüter den Industriellen Christian Thiede der Vergewaltigung beschuldigt. Es stellt die Aussagen einer Frau und eines Mannes gegenüber, die eine völlig unterschiedliche Sicht auf ein gemeinsames Ereignis haben - ein mögliches Verbrechen oder ein Missverständnis. Das Stück thematisiert Fragen von Schuld, Erinnerung und der Rolle der Justiz, ohne eine eindeutige Wahrheit vorzugeben. Ein großartiges Werk, das mich eindeutig mitgerissen und fassungslos zurück gelassen hat. Absolute Leseempfehlung! Die Verfilmung dazu werde ich mir auch ansehen.
Ich mags ab und an Stücke zu lesen. Die Bücher von Ferdinand von Schirach sind immer ein kleines Dilemma, so auch hier. Ganz umhauen konnte mich das Buch aber nicht.
Das Buch regt zum Nachdenken an, und ist aufgrund seiner geringen Seitenanzahl (bei ebook 55 Seiten) in einem Durchgang gut zu lesen. Das Ende ist aus meiner Sicht nicht gelungen - es wirkt wie ein unpassender Cliffhanger.
"Unser Strafgesetzbuch kennt den Begriff des Bösen nicht. Es beschreibt, was Vergehen und Verbrechen sind, ein Sachverhalt wird aufgelöst in Tat, Rechtswidrigkeit und Schuld. [..] Als Richter müssen Sie urteilen, Sie können nicht ausweichen. [..] Sie sind es, der über das Schicksal des Angeklagten entscheidet. Und immer entscheiden Sie auch dabei, wer Sie selbst sind."
Wieder ein sehr gelungenes Theaterstück mit sehr wichtiger Thematik. Ich war wirklich sehr neugierig wie Schirach das Ganze angeht und bin sehr zufrieden mit der Umsetzung. Werde mir daher gleich im Anschluss die Verfilmung noch ansehen.
Ein Buch , genau nach meinem Geschmack, stark in jeder Hinsicht.
Leicht verständliche Sprache, ausdrucksstark mit einem Ende, das perfekt zu dieser Geschichte passt
Irgendwie verwirrend, aber auch irgendwie gut und wichtig.
Es war mein erstes Buch von Ferdinand von Schirach und ich habe mich von Titel leiten lassen ohne den Klappentext zu lesen. Deshalb wurde ich vom Inhalt doch etwas überrascht. Ich hatte eher einen Dialog oder Alltagsgeplänkel und Problemchen zwischen zwei Personen erwartet.
Es ist auf jeden Fall ein spannendes Thema, wem geglaubt wird, wenn Aussage gegen Aussage steht. Besonders wild fand ich den Auftritt der Ehefrau… Das Ende passt, ist aber nicht meine liebste Art ein Buch zu beenden. Die Schreibweise als Theaterstück hat mich doch sehr an die Schule erinnert und damit die Erinnerung an Bücher, die ich nicht verstanden habe, geweckt. Beim nächsten Buch von Ferdinand von Schirach werde ich zuerst den Klappentext lesen.
Wahnsinn. Ein Theaterstück mit eindrücklicheb Charakteren und einem Spannunsbogen, wie es ein Juristisches Buch braucht. Ein Ende, dass alles mit Fragezeichen zurücklässt und man lange sprechen und denken kann. Auch der ZDF Film dazu ist klasse!
Ein weiteres Meisterwerk, das zum Nachdenken über Moral und Menschlichkeit anregt.
Was kann man auch anderes von Ferdinand von Schirach erwarten? Das Theaterstück zeigt wieder einmal, dass Recht, Gerechtigkeit, Wahrnehmung und Wahrheit weit auseinander liegen. Ein vermeintlich eindeutiges Gerichtsverfahren mit eindeutigen Beweisen. Aber ist es wirklich so passiert? Wem glaubt man, dem Opfer oder Beschuldigten? Das müssen die Leser*innen des Theaterstücks “Sie sagt. Er sagt” selbst für sich entscheiden, denn am Ende steht Aussage gegen Aussage. Wieder einmal schafft Schirach eine großartige Diskussionsgrundlage, die bereits im ZDF eine filmische Umsetzung gefunden hat und ebenfalls sehr empfehlenswert ist.
Unbefriedigendes Ende, aber leider sehr realistisch
Tolles Buch. Man fliegt einfach durch die Seiten und ist die ganze Zeit am überlegen wem man glauben soll.
Das offene Ende hat mich wirklich baff gemacht und ich brauche ein paar Tage um das komplett zu verarbeiten.
Es ist zwar ein extrem unbefriedigendes Ende, aber so sieht die leider oftmals die Realität aus.
Hab richtig vergessen, wie gut und interessant von Schirach schreibt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich fand außerdem toll, wie richtig und gut verschiedene rechtspsychologische Sachverhalte erklärt und eingebracht wurden. Das ist ja so ein Ding, dass solche Sachen für den dramatischen Effekt eingebracht - aber eben auf falsche Art und Weise - werden, und das war hier nicht der Fall.
Filmupdate: Meiner Meinung nach hat der Film die message des Theaterstücks sehr gut rüber gebracht. Trotzdem hatte ich zum Teil das Gefühl, dass die Schauspielenden nicht so realistisch geredet haben - nicht unbedingt vom Text, sondern eher von der Flüssigkeit und der Tonlage her.
Worum geht’s?
Katharina Schlüter ist als Nebenklägerin vor Gericht. Christian Thiede soll sie vergewaltigt haben. Hier steht Wort gegen Wort: Hat er das wirklich getan? Oder will sie sich nur an ihm rächen, weil er sie verlassen hat?
Meine Meinung:
Von Ferdinand von Schirach habe ich schon wirklich viel gehört und der Autor stand ganz oben auf meiner Wunschliste. Wie ihr wisst, kann das dazu führen, dass auch die Erwartungen dementsprechend hoch sind. Und was soll ich sagen? Mit seinem Theaterstück „Sie sagt. Er sagt.“ hat er meine Erwartungen mehr als erfüllt. Der Schreibstil ist – klar, Theaterstück – wie ein Skript aufgebaut. Ich war aber erstaunlich schnell drin und direkt mitten im Gerichtssaal.
Dort haben wir dann die verschiedenen Charaktere, welche auch im Buch kurz in den Rollen aufgelistet sind, kennengelernt. Den meisten Wortteil neben der Vorsitzenden und den Zeugen hatten Rechtsanwalt Biegel und die Staatsanwältin sowie Katharina Schlüter. Wobei ich gemerkt habe, dass meine Sympathien sich im Laufe des Prozesses, den wir hier verfolgen durften, mehrmals verschoben haben, je mehr ich über den Fall erfahren durfte.
Der Fall an sich war wirklich spannend. Ein bisschen #MeToo. Eine unglückliche Liebe. Zerbrochene Ehen. Zerbrochene Herzen und mögliche Rachemotive. Ein Fall, wie er direkt aus dem Leben stammen könnte. Ich fand es spannend, wie die Anwälte hier agiert haben. Wie taktiert wurde. Und wie die Vorsitzende die Sitzung geleitet hat. Besonders die Plädoyers fand ich sehr interessant, weil sie auch mich nochmals zum nachdenken und überdenken gebracht haben. Hier einen Einblick zu bekommen, war unheimlich spannend. Und obwohl Theaterstück, war es trotzdem so atmosphärisch und lebendig, das hätte ich nie für möglich gehalten! Das Buch ist sehr dünn und daher schnell gelesen, aber es hat unheimlich viel Tiefe und Inhalt, auch zwischen den Zeilen, dass ich auf jeden Fall mehr von dem Autor lesen möchte! Wir haben zwar ein offenes Ende, da die Sitzung wegen neuer Beweise vertagt werden musste, aber das regt umso mehr zum weiter Nachdenken an. Darüber, wie schnell man unschuldig schuldig sein kann. Oder als Opfer verkannt. Ein wirklich spannendes Buch mit Tiefgang, das ich vorbehaltlos empfehlen kann!
Fazit:
Das Theaterstück „Sie sagt. Er sagt.“ von Ferdinand von Schirach hat mich mehr als beeindruckt. Wir erhalten Einblick in die Justiz, in einen Fall einer möglichen Vergewaltigung, bei der alles möglich sein kann. Ich war hin- und hergerissen und wusste am Ende noch nicht, wie ich als Richter urteilen würde. Schuldig? Nicht schuldig? Hier ist wirklich alles möglich und auch zwischen den Zeilen war noch so viel zu lesen. Ich bin wirklich absolut begeistert.
5 Sterne von mir und ich will definitiv mehr Bücher von dem Autor lesen!
Es war das erste Theaterstück, das ich gelesen habe und ich war sehr unsicher, ob es mir gefallen würde. Die Neugier war schlussendlich größer, was vor allem der Thematik zugrunde liegt. Es gibt zahlreiche prominente Beispiele und jedes Mal bin ich froh, dass ich nicht über Recht und Unrecht entscheiden muss.
Ich konnte das Theaterstück in einem Rutsch durchlesen und das Urteil kaum abwarten. Die Vorsitzende Richterin führt sachlich durch die Verhandlung. Die Schilderungen von Katharina Schlüter haben mich bewegt. Rechtsanwalt Biegler war eine interessante Figur. Ich habe ständig mit mir gehadert, meine Ansichten reflektiert und mit mir gerungen. Die beiden Plädoyers haben die unterschiedlichen Aussagen von Schlüter und Thiede verdeutlicht und in mir ein weiteres, großes Unbehagen ausgelöst. Die Stimmungen im Gerichtssaal wurden beim Lesen beeindruckend an mich übertragen, ohne dass sie vom Autor direkt beschrieben oder benannt wurden.
Das Ende hat mich unzufrieden zurückgelassen, regt allerdings zum Nachdenken an und lässt ausreichend Raum für eigene Gedanken.
Worum geht’s?
Katharina Schlüter ist als Nebenklägerin vor Gericht. Christian Thiede soll sie vergewaltigt haben. Hier steht Wort gegen Wort: Hat er das wirklich getan? Oder will sie sich nur an ihm rächen, weil er sie verlassen hat?
Meine Meinung:
Von Ferdinand von Schirach habe ich schon wirklich viel gehört und der Autor stand ganz oben auf meiner Wunschliste. Wie ihr wisst, kann das dazu führen, dass auch die Erwartungen dementsprechend hoch sind. Und was soll ich sagen? Mit seinem Theaterstück „Sie sagt. Er sagt.“ hat er meine Erwartungen mehr als erfüllt. Der Schreibstil ist – klar, Theaterstück – wie ein Skript aufgebaut. Ich war aber erstaunlich schnell drin und direkt mitten im Gerichtssaal.
Dort haben wir dann die verschiedenen Charaktere, welche auch im Buch kurz in den Rollen aufgelistet sind, kennengelernt. Den meisten Wortteil neben der Vorsitzenden und den Zeugen hatten Rechtsanwalt Biegel und die Staatsanwältin sowie Katharina Schlüter. Wobei ich gemerkt habe, dass meine Sympathien sich im Laufe des Prozesses, den wir hier verfolgen durften, mehrmals verschoben haben, je mehr ich über den Fall erfahren durfte.
Der Fall an sich war wirklich spannend. Ein bisschen #MeToo. Eine unglückliche Liebe. Zerbrochene Ehen. Zerbrochene Herzen und mögliche Rachemotive. Ein Fall, wie er direkt aus dem Leben stammen könnte. Ich fand es spannend, wie die Anwälte hier agiert haben. Wie taktiert wurde. Und wie die Vorsitzende die Sitzung geleitet hat. Besonders die Plädoyers fand ich sehr interessant, weil sie auch mich nochmals zum nachdenken und überdenken gebracht haben. Hier einen Einblick zu bekommen, war unheimlich spannend. Und obwohl Theaterstück, war es trotzdem so atmosphärisch und lebendig, das hätte ich nie für möglich gehalten! Das Buch ist sehr dünn und daher schnell gelesen, aber es hat unheimlich viel Tiefe und Inhalt, auch zwischen den Zeilen, dass ich auf jeden Fall mehr von dem Autor lesen möchte! Wir haben zwar ein offenes Ende, da die Sitzung wegen neuer Beweise vertagt werden musste, aber das regt umso mehr zum weiter Nachdenken an. Darüber, wie schnell man unschuldig schuldig sein kann. Oder als Opfer verkannt. Ein wirklich spannendes Buch mit Tiefgang, das ich vorbehaltlos empfehlen kann!
Fazit:
Das Theaterstück „Sie sagt. Er sagt.“ von Ferdinand von Schirach hat mich mehr als beeindruckt. Wir erhalten Einblick in die Justiz, in einen Fall einer möglichen Vergewaltigung, bei der alles möglich sein kann. Ich war hin- und hergerissen und wusste am Ende noch nicht, wie ich als Richter urteilen würde. Schuldig? Nicht schuldig? Hier ist wirklich alles möglich und auch zwischen den Zeilen war noch so viel zu lesen. Ich bin wirklich absolut begeistert.
5 Sterne von mir und ich will definitiv mehr Bücher von dem Autor lesen!
Wenn man Ferdinand von Schirach kennt ist das Buch wie zu erwarten gut.
Sie sagt. Er sagt. Ist ein Theaterstück, sodass es sich ganz anders liest als ein Roman. Trotz kurzer Handlungsbeschreibungen geht es hier nur um das Gesagte der Personen ohne jegliche Benotung. Die „Tat“ wird von beiden Seiten erzählt und man als Leser muss selber entscheiden, wem man glaubt und wem nicht. Es zeigt wie schwierig es sein kann Entscheidungen in so einem Fall zu treffen, weil man nie genau weiß wer lügt und wer nicht.
Es war wie immer ein Buch, das zum Nachdenken anregt und mit dem man seine eigene Moral und Ethik hinterfragen oder bestätigen kann.
Ein fesselndes Theaterstück mit klarer Sprache und subtile Spannung. Es lässt die Lesenden an ihren Überzeugungen zweifeln und regt zum Nachdenken über Schuld und Vorurteile an.
Ein beeindruckendes Werk, das geschickt mit Perspektiven und Erwartungen spielt und so den Lesenden in ein moralisches Dilemma zieht. Das Buch ist in einem modernen, prägnanten Stil verfasst, der es leicht macht, die Geschichte in einem Zug zu lesen.
Die Erzählweise spiegelt dabei sehr gut die Unsicherheiten und Vorurteile unserer heutigen Gesellschaft wider. Man wird dazu angeregt, die eigenen Überzeugungen und voreiligen Schlüsse zu hinterfragen. Der Autor hat es geschafft, ein hochaktuelles Thema in einem spannenden, kompakten Format darzustellen, das nachdenklich macht. Dieses Buch ist für jeden, der sich für moralische Fragen und gesellschaftliche Reflexionen interessiert.
4 ⭐️ Sie sagt, er sagt. Und wem glaubst du? Ein äußerst relevantes Thema!
Es war mein ertes Schirach-Buch und es hat mir sehr gefallen! Durch die wenigen Seiten fliegt man hindurch und die Gerichtsverhandlung ist spannend und detailreich geschrieben. Ich habe selbst die Ausbildung zur Prozessbegleitung bei meiner Arbeit in einer Frauen*- und Mädchen*beratungsstelle gemacht und weiß daher hautnah, wie teilweise leide mit Betroffenen von sexueller Gewalt umgegangen wird. Ein äußerst relevantes Thema - man sollte gut über das Geschriebene nachdenken. Auch der wissenschaftliche Aspekt - die Einbeziehung von Studien und Mythen - hat mir sehr gefallen! Eine echte Empfehlung, gerne hätte ich den Prozess noch weiter verfolgt… deshalb ein Stern weniger.
Es steht Aussage gegen Aussage. Sie sagt. Er sagt. Aber wer hat recht und wer lügt?
Als ich mir das Buch gekauft habe, wusste ich gar nicht, dass es sich um ein Theaterstück handelt. Es war auch mein erstes Schirach Buch. Weil ich ihn mir als alten weißen Mann vorstelle, dachte ich, dass die Handlung etwas anders verläuft. Zum Glück war das nicht so. Wir verfolgen das Kammerspiel einer Gerichtsverhandlung im Jahr 2024 (alles mit sehr aktuellen Bezügen). Im Gericht sitzen eine Fernsehmoderatorin und ihr Geliebter. Sie behauptet er hätte sie 4 Monate nach der Trennung vergewaltigt. Er behauptet natürlich das Gegenteil. Ich mochte das Setting und die Atmosphäre sehr. Durch die Dramen-Struktur liest man es gut und schnell weg. Auch war ich überrascht über die feministischen Einstreuungen. Es gab sogar einen aktuellen Stand der Wissenschaft und Forschung zu Strafanzeigen bei sexuellem Missbrauch. Die Szenerie fand ich durchaus authentisch und realistisch, die Figuren lebensnah. Also passend zu ihren Berufen. Mein Manko ist nur wirklich das Ende. Ein offenes Ende. Kein Beschluss, keine Entscheidung. Wir wissen am Ende nicht, wer es jetzt war und was überhaupt genau passiert ist.
Und so bleibt am Ende des Stückes genau das übrig: Sie sagt. Er sagt. Aussage gegen Aussage. Und wem glaubst du?
Hat mir ganz gut gefallen. Es ist auf jeden Fall kein leichtes Thema, falls aber die Lust besteht dich damit auseinanderzusetzen bietet sich dieses Buch an.
Ein Theaterstück über einen Gerichtsprozess. Ein der Vergewaltigung seiner Ex-Geliebten Angeklagter, der schweigt. Die Ex-Geliebte, die so emotionslos daherkommt, dass die Leserschaft zu Zweifeln hingerissen wird. Hier wird ein brandaktuelles Thema aufgegriffen und sehr ausführlich von allen Blickwinkel betrachtet. Auch die Wissenschaft kommt zu Wort, die über Vergewaltigungsmythen aufklärt und auf Statistiken und Dunkelziffern hinweist. Eine Inhaltswarnung hätte bestimmt nicht geschadet, hier geht es nicht um leichte Kost. Für mich unbefriedigend ein offenes Ende, deshalb Sternabzug.
Schirach erzählt hier eher ein gesellschaftliches als ein juristisches Problem - als Jurist kann er aber deutlich besser rechtliche Problematiken beschreiben. Es wirkt eher so, als wollte er unbedingt eine Geschichte über ein aktuelles Thema niederbringen, sozusagen auf das Ziehpferd aufspringen.
In von Schirachs neuem Theaterstück verfolgen wir eine Gerichtsverhandlung. Es geht wieder um ein brisantes Thema. Sie (eine sehr erfolgreiche TV-Moderatorin) sagt, dass ihr ehemaliger Liebhaber sie vergewaltigt hat. Er (ein sehr erfolgreicher Unternehmer) sagt zunächst nichts, sondern lässt seine Verteidigerin sprechen. Es geht um Tat, Rechtswidrigkeit und Schuld, die Entscheidung der Richter entscheidet gleichzeitig über das Schicksal der Angeklagten und der Opfer, aber auch über die gültigen Werte in unserer Gesellschaft.
Wie immer spannend, zum Nachdenken und ein Garant für Diskussionen. Besonders interessant fand ich die Zeugin vom Institut für Forensische Psychiatrie.
Unbedingt lesen, wie eigentlich alles von diesem Autor!
Eine Interessante Sichtweise aus juristischer Sicht, Sicht des Opfers und des Täters.
Ich habe mit gefiebert bis zum Schluss.
Interessant finde ich auch wie ich immer wieder ins Zweifeln gekommen bin, ob die Geschichte glaubwürdig ist.
Ich war mit dem Ende nicht zu Frieden den es ist offen. Was jedoch dafür gesorgt hat das es heute immer noch Momente gibt wo ich über das Buch nach denken muss.
Sehr sehr sehr gut -- aber das Ende enttäuscht. Als würde Schirach uns kein Ergebnis liefern wollen, als wüsste er selbst nicht, wer nun schuldig ist. Sehr schade.
Sachlich, direkt und wichtig. Bleibt definitiv im Gedächtnis!
Die berühmte Fernsehmoderatorin Katharina Schlüter soll von dem Firmen obersten Christian Thiede vergewaltigt worden sein. Eigentlich hatten die beiden mal eine Affäre, die beiden viel gegeben hat, doch dann kam es zur Trennung. Ein Jahr später soll dann alles scheif gelaufen sein und jetzt ist die Frage, was ist passiert? Was sagt er? Was sagt sie? Wie soll ein Urteil gesprochen werden, wenn die Aussagen sich widersprechen? Wie schnell hat man sich sein Bild gemacht?
Ein wieder einmal sehr gut geschriebenes Theaterstück aus der Feder von Ferdinand von Schirach. In kurzen, sachlichen und prägnanten Worten wird der Sachverhalt dargestellt. Die Hauptverhandlung in diesem Strafverfahren macht deutlich, dass eine eindeutige Entscheidung nicht mit absoluter Sicherheit getroffen werden kann.
Die Rollen sind klar verteilt. Die Aussagen werden getätigt. Sachverständige und Zeugen gehört. Wer denkt, es handele sich um eine klare Sache, der irrt. Immer die leise Stimme im Kopf, die fragt, ob hier die Wahrheit gesprochen wird. Niemand war dabei und schließlich geht es am Ende genau darum: Sie sagt. Er sagt. Welche Entscheidung soll man also treffen?
Es wird um Statistiken und den Mythos der Vergewaltigung gehen. Es werden Klischees bedient oder ausgeräumt. Es wird wieder klar, dass die Gesellschaft ein Bild davon hat, wie Täter und Opfer zu sein haben. Täter und Opfer jedoch könnten sich auch in der jeweils anderen Rolle wiederfinden. Im Zweifel wissen dies nur die Beteiligten selbst. Schwierig.
Der Schreibstil ist gewohnt einfach. Flüssig zu lesen und objektiv. Nur die Charaktere reden wertend. Ein gelungenes Buch um ein Thema, welches nicht nur psychologische schwierig ist. Auch in unserem Rechtssystem. Recht und Gerechtigkeit, Wahrheit uen Lüge. Stereotypen, gesellschaftliches Denken, eines, woran wir hier zumindest gut täten, es abzuschaffen. Wem dies nicht vorher klar war, der darf sich hier nochmal selbst überzeugen.
Moralisch, ethisch eine schwierige Kiste in wenigen Seiten gut verpackt und mal wieder lässt von Schirach mich grübelnd zurück. Gelungen und überzeugend!
Sie sagt. Er sagt. 🧑⚖️
Ein Strafprozess, bei dem Aussage gegen Aussage steht: Sie sagt, sie wurde vergewaltigt. Er bestreitet die Tat.
Wer sich ein wenig mit dem Thema und den Rhetoriken bei Vergewaltigungsprozessen beschäftigt hat (und das haben durch die Berichte der Medien zu verschiedensten Fällen in den letzten Jahren vermutlich fast alle von uns) lernt hier nichts Neues.
Die Argumente gegen das Opfer und für den Täter hört man so immer wieder in der Berichterstattung bei Prozessen dieser Art. Auch wird auf den Mythos des „perfekten Opfers“ eingegangen und die Vorurteile der Gesellschaft gegenüber verschiedenen „Opfertypen“ aufgezeigt.
Das Ende hat mich dann allerdings kalt erwischt!
Das Buch ist im Stil eines Theaterstückes geschrieben und dadurch recht kurz, der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig lesbar - ich habe das Stück an einem Abend flott weggelesen.
Es wurde in einer klaren Sprache geschrieben und hat wenig Seiten, weshalb es leicht zu lesen ist.
Ich habe dieses Buch an einem Tag gelesen und war über das offene Ende leicht enttäuscht.
Die Thematik hinter dem Buch ist sehr wichtig und Schirach hat es in diesem Theaterstück unfassbar interessant beschrieben.
Das Buch hat mich mit diesem sensiblen, aber auch umstrittenen Thema sehr zum Nachdenken angeregt.
Folgender Satz gefiel mir im Buch besonders gut:
„Eine gute Lüge unterscheidet sich von einer schlechten dadurch, dass der gute Lügner nur möglichst wenig erfindet.“
Ich mag diese klare, nüchterne Art, mit der er seine Bücher schreibt. Er lässt uns an einem Prozess teilhaben, bei dem es darum geht, die Wahrheit über eine oft vorkommende Situation herauszufinden.
Wem glaubst du? Ihr oder ihm?
Sie sagt. Er sagt. Der Titel stimmt so nicht ganz. Denn erstmal sagt sie was und er nichts.
Und dann bleibt der Ausgang des Stückes komplett offen.
Ein Buch mit wenig Seiten und klarer Sprache. Daher gut und schnell zu lesen.
„Eine gute Lüge unterscheidet sich von einer schlechten dadurch, dass der gute Lügner nur möglichst wenig erfindet.“
Ich habe das Buch in einem Durch auf einer längeren Zugfahrt gelesen und es hat mich sehr in seinen Bann gezogen und zum Nachdenken angeregt, ohne, dass ich mich von dem sehr schweren Thema belastet gefühlt habe.
Generell finde ich, dass Schirach genau das fast immer gut schafft eigentlich!
Sehr empfehlenswert wie so viele Bücher von ihm!
Das ist das erste Theaterstück was ich von ihm gelesen habe und ich finde, das hat den Vorteil, dass man sich Situationen vor Gericht noch besser vorstellen kann, als wenn alles nur um- & beschrieben wird.
Sehr empfehlenswert:))
Ich finde Ferdinand von Schirachs Werke ja ganz toll. Im Gegensatz zu seinem Drama "Terror" aber fand ich die Gerichtsverhandlung in "Sie sagt, er sagt" eher etwas langweilig. Dafür war aber Bieglers Plädoyer echt sehr überzeugend und gerecht. Die thematik des Stücks ist enorm wichtig und es war spannend, die verschiedenen Zeugenaussagen zu beobachten bzw zu lesen
Ein neues Werk von Ferdinand von Schirach und ich hab’s versucht mir eine Weile aufzusparen, weil sich seine Theaterstücke immer in einem Rutsch Weglesen lassen - was schön, aber irgendwie auch schade ist, weil ich es jedes Mal sehr genieße. In »Sie sagt. Er sagt.« sind wir wieder in einem Gerichtssaal - ganz im Stil und Können des Autors. Hier klagt eine Frau einen Mann, ein ehemaliger Liebhaber, an. Er soll sie vergewaltigt haben. Hier werden wie immer unterschiedliche Sichten und Zeugen gehört, mit dem Ziel, aufzuklären, was hier geschehen ist und was das Rechtsurteil sagt. Handelte es sich um eine Vergewaltigung? Wie hat sich das Opfer verhalten? War das Verhalten typisch? Gibt es das überhaupt - ein typisches Verhalten nach einem solch traumatischen Erlebnis?
Ich war beim Lesen wie immer gefesselt und gespannt. Besonders die Atmosphäre im Gerichtssaal fand ich wieder richtig gut rübergebracht. Trotz der Theaterstück-Form habe ich die Handlungen und Dialoge der Figuren als sehr menschlich und authentisch wahrgenommen. Die Szenen kommen für mich beim Lesen immer Hundertprozent rüber und im Kopf an. Üblicherweise werden in den Theaterstücken und allgemein in den Büchern von Ferdinand von Schirach immer eine Menge Fakten und Informationen von ihm mit eingestreut. Ich muss sagen, dass mir diese aber diesmal etwas zu kurz gekommen sind. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon ein bisschen was zu dem Thema gelesen habe - ich hatte aber weniger Klick-Momente, als bei den anderen Werken des Autors. Das Ende hat mich auch nicht ganz so zufrieden zurückgelassen. Zwar kenne ich solche offenen Enden, auch vom Autor, aber in diesem Fall hat mir noch was gefehlt. Trotzdem für mich wieder ein absolut lesenswertes und interessantes Theaterstück, zu dem es übrigens auch eine Verfilmung gibt, die ich bald auf jeden Fall noch anschauen werde! Wie bisher immer, hat mich auch dieses Buch zum Nachdenken angeregt. 💭 Ein sehr wichtiges, sensibles und weiterhin umstrittenes Thema!
4/5 Sterne