Es werden viele verschiedene Kurzgeshichten erzählt.
Ein Rechtsanwalt/Strafverteidiger und seine Mandanten und deren Geschichte, bzw. auch deren Straftat.
Von krass bis traurig.
War fesselnd, super interessant, aber auch schockierend.
Nüchtern, präzise & erschütternd: Schirach zeigt, wie nah Menschlichkeit & Schuld beieinanderliegen – ein Buch, das unter die Haut geht.
Ferdinand von Schirachs Verbrechen ist ein schmales Buch mit gewaltiger Wirkung. In elf wahren Fällen erzählt der Strafverteidiger von Menschen, deren Leben durch Gewalt, Schuld, Schicksal – und nicht zuletzt durch die Mühlen der Justiz – auf tragische Weise entgleist ist. Dabei ist Schirachs Stil lakonisch, nüchtern, fast unterkühlt – und gerade dadurch umso eindringlicher.
Jede Geschichte konfrontiert die Leser:innen mit einem moralischen Dilemma. Etwa wenn ein langjährig verheirateter Arzt seine Frau mit einer Axt tötet und anschließend die Polizei informiert – und man sich fragt: Was muss geschehen, damit ein Mensch so weit geht? Oder wenn ein Mann eine Bank ausraubt und man, je mehr man erfährt, das Gefühl bekommt, der Täter habe in einem System versagt, das ihn hätte schützen müssen.
Besonders hervorzuheben ist die Perspektive des Strafverteidigers. Sie erlaubt keine einfache Schwarz-Weiß-Malerei. Täter werden nicht entschuldigt – aber sie werden als Menschen gezeichnet: mit Vergangenheit, Wunden, Hoffnung. Schirach zwingt dazu, genauer hinzusehen, sich mit unbequemen Wahrheiten auseinanderzusetzen und eigene moralische Urteile zu hinterfragen.
Stilistisch ist Verbrechen bemerkenswert. Die Sätze sind kurz, sachlich, fast sezierend – keine Schnörkel, keine Dramatisierung. Und doch bleibt jede Geschichte lange im Gedächtnis. Der Kontrast zwischen sprachlicher Kühle und inhaltlicher Intensität verleiht dem Buch eine ganz eigene emotionale Wucht.
Thematisch berührt das Werk zentrale Fragen unserer Gesellschaft: Was ist Gerechtigkeit? Wie viel Verantwortung trägt ein System? Und wie zerbrechlich ist die Grenze zwischen Alltag und Abgrund? Besonders beeindruckend ist, dass die Geschichten trotz ihrer Dramatik nie ins Sentimentale abgleiten. Sie sind eindrücklich, ohne effektheischend zu sein.
Fazit:
Verbrechen ist ein literarisches Plädoyer für das genaue Hinsehen, das differenzierte Denken – und für das Menschliche im vermeintlich Unmenschlichen. Wer sich für Justiz, Psychologie und moralische Grauzonen interessiert, wird in diesem Buch nicht nur spannende, sondern auch tief bewegende Lektüre finden.
Es waren paar spannende ernste Verbrechergeschichten dabei. Aber ich muss sagen so begeistert wie der Terror war es nicht. Trotzdem lesenswert und ich verfolge den Autor weiter 🤗
Sachlich und sehr interessant werden tatsächliche Verbrechen hier nacherzählt und dabei immer auch das Motiv bzw die Beweggründe nicht vergessen. Das ist oftmals auch blutig, aber immer ohne effekthascherisch daherzukommen und stets spannend und fesselnd. Faszinierend und besser als mancher Thriller.
Wie schon in seinem Buch "Schuld" erzählt Ferdinand von Schirach auch hier 11 Kurzgeschichten, die alle den einen Fokus haben.
Doch bleibt er nicht bei den Verbrechen und Taten der einzelnen Menschen an sich, sondern geht mit seinen Erzählungen tiefer.
Was ist die Geschichte der Täter?
Was hat sie wirklich angetrieben?
Wie sahen sie selbst ihr Handeln?
Und vor allem: Kann das grausamste Verbrechen dadurch doch nachvollziehbar werden? Sind Verbrechen wirklich nur so schwarz und weiß, wie wir es gerade heutzutage auf Social Media erleben? Oder steckt nicht viel mehr Komplexität hinter dem menschlichen Handeln?
Ich liebe seine Erzählungen, sie geben mir ein unfassbar angenehmes Gefühl trotz so schwieriger Themen. Es ist fast schon beunruhigend - das Buch ist mittlerweile über 16 Jahre alt und wenn ich mich recht erinnere, sogar sein Debüt. Ich hatte schon andere Bücher von Schirach gelesen und auch Terror im Theater gesehen - ich liebe einfach seine Art Geschichten zu erzählen. Jede Geschichte stellt einem die Frage „hm, was halte ich davon?“. Es sind immer wieder Situationen in denen er die Moral des Lesers anspricht. Die Verbrechen sind auch heute noch top aktuell, manche sind so absurd, dass ich googlen musste ob sie auf wahre Begebenheiten beruhen. Ich empfehle dieses Buch jedem der sich gerne mit philosophischen Gedankenspielen beschäftigt und vielleicht auch mit anderen darüber diskutieren möchte!
Wir glauben, etwas sicher zu wissen, wir verrennen uns, und oft ist es alles andere als einfach, wieder zurückzufinden.
Auch in "Verbrechen" schildert Schirach wieder Fälle aus seiner Praxis als Strafverteidiger und regt dazu an, über das Schwarz-Weiß-Denken hinaus zu gehen und die dargestellten Verbrechen aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Trotz klarem und nüchternem Schreibstil erzeugt er dennoch Nähe zu den Geschichten; er schafft es, Emotionen zu wecken ohne dass die Geschichten groß ausgeschmückt werden müssen.
Auch wenn nicht alle Geschichten gleich fesselnd waren, ist es für mich ein durch und durch gelungenes Buch, da ich mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt habe.
Im Gegenteil: über manche Geschichten habe ich im Nachgang ans Lesen noch länger nachgedacht.
Für mich wieder ein Genuss - Ferdinand von Schirach bleibt mein Highlight-Autor 2024 und ich freue mich schon auf das nächste Werk, das ich von ihm lese!
Von Schirach. Mehr muss man nicht sagen. Schnörkellose klare Schreibweise ohne Wertung und tollen Geschichten. Kurzweilig, intensiv, nachdenklich! 100 Punkte!
Facettenreiche und hoch interessante Kurzgeschichtensammlung, die für meinen Geschmack auch ein bisschen mehr in die Tiefe hätte gehen können
Von Schirach hat in der Kurzgeschichtensammlung einige seiner Fälle als Rechtsanwalt niedergeschrieben. Dabei gleich kein Fall dem anderen und jeder ist auf seine eigene Weise besonders. Mal lässt der Autor einen mit Fragezeichen zurück, die im besten Fall von einem offen stehenden Mund abgelöst werden, mal mit einem verschmitzten Lächeln aber auch tiefer Betroffenheit. Mit zwei von elf Fällen konnte ich nicht ganz so viel anfangen, halte ich aber trotzdem für eine top Quote.
Gerne hätten die Geschichten für mich etwas mehr in die Tiefe gehen und mit mehr Details versehen werden können. Daher ein halber Stern Abzug.
Trotzdem riesengroße Empfehlung!!!
In diesem kleinen Büchlein sind 11 Kurzgeschichten enthalten. Von den 11 haben mir 6 richtig gut gefallen und waren sehr interessant. Immer wieder bringen diese Geschichten einen zum Nachdenken…wie geht es weiter? Was könnte passieren? Was ist mit der Person passiert?
Und genau das ist das Besondere an Schirach-Büchern.
„Verbrechen“ ist nicht unbedingt sein bestes Buch, aber dennoch haben mich einzelne Geschichten sehr gefesselt, auch gerührt und teilweise auch echt schockiert.
Immer wieder toll so ein Buch zur Hand zu nehmen, denn es überrascht mich immer wieder und man weiß oft nie, wie die Geschichten ausgehen. Lese unbedingt mal ein Schirach-Buch! Es wird euch begeistern!
Ein tolles Buch mit Geschichten, die uns zeigen das hinter Verbrechen oft mehr steckt und wir sie verstehen können. Man erfährt auf erzählerischer Weise etwas über das Rechtssystem und wird zum Nachdenken angeregt. Durch die verschiedenen Storys ist bestimmt für jeden was dabei.
Das Buch stellt die entscheidenden Fragen: Warum handeln Menschen, wie sie handeln? Ist jede Tat Ausdruck von Bosheit, oder spielen Faktoren wie Liebe, Verzweiflung oder Not eine Rolle? Jede Geschichte zwingt einen dazu, sich mit Schuld, Gerechtigkeit und Moral auseinanderzusetzen.
Beim Lesen konnte ich mich dem Sog der Erzählungen nicht entziehen. Die Schicksale berühren, irritieren und fordern zum Nachdenken heraus. Noch lange nach der letzten Seite habe ich darüber nachgedacht, wie ich selbst über die Schuld der Figuren urteile – und ob ich manches Urteil vielleicht anders gefällt hätte.
Ein tief bewegendes Werk, das die Grenzen zwischen Recht und Menschlichkeit auf eindringliche Weise hinterfragt.
Hab das Buch in Deutsch gelesen, einige Geschichten waren echt spannend und haben zum Denken angeregt gemein waren auch die teils offenen enden und andere Geschichten waren eher schwer zu lesen alles in einem echt spannend und interessant
Für alle TrueCrime Fanatiker und alle die sich allgemein für Rechtsfälle interessieren ein dickes fettes Muss!
Ein Jurist der auch noch der geborene Erzähler und Autor ist! Alle Fälle super spannend und interessant geschrieben. Wenn man selbst im Rechtsbereich zugange ist, liest man viele Fälle, aber in diesem Fall hat es einfach super viel Spaß gemacht und es war gleichzeitig super fesselnd! Ich werde auf jedenfall mehr Bücher von Ferdinand von Schirach lesen!
die Kurzgeschichten dieses Bandes sind aus dem Leben gegriffen..und das Leben ist oft spannender als die Fiktion. Teils ergreifend, teils sachlich...ein gutes Buch
As middling as it is outstanding. The book consists of a series of short stories from the everyday life of a lawyer. We follow the fates of various clients from very different backgrounds. Unfortunately, they also vary greatly in quality: from unique to strikingly stereotypical. Regrettably, the mediocre stories outweigh the exceptional ones. However, one thing must be acknowledged: the stories that are good are TRULY unique.(Review written in german and translated by ChatGTP)
Kurzgeschichtensammlung… ganz nach meinem persönlichen Geschmack
In „Verbrechen“ geht von Schirach auf 11 Kurzgeschichten ein, die sich in Wahrheit so abgespielt haben: Es geht viel um Mord, es geht auch um andere Delikte wie Diebstahl oder Raub. Dabei werden nicht nur die Taten intensiv beleuchtet, sondern auch die Motive der Täter.
Ich habe bereits das ein oder andere Buch von von Schirach gelesen, aber dieses ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: Ich finde die Fälle wahnsinnig interessant beschrieben. An manchen Stellen habe ich über die menschlichen Abgründe länger nachdenken müssen, weil manche Motive wirklich so „surreal“ scheinen.
Ich kann jedem, der sich für den Bereich Strafrecht/True Crime interessiert, dieses Buch wärmstens weiterempfehlen! Es hat mit den 11 Kurzfällen eine perfekte Länge und ist ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte!
5 von 5 Sternen !
Ein vielseitiges Krimi-Erlebnis: 11 Kurzgeschichten zwischen Faszination und Brutalität
Ihr solltet das Buch lesen wenn ihr:
• 11 Kurzgeschichten über Verbrechen lesen möchtet und wie sie entstanden sind
• teilweise (je nach Geschichte) brutale Beschreibungen von Tathergängen lesen möchtet/könnt
Was mir gut (+) und was mir nicht gut (-) gefallen hat:
+ die Geschichten sind sehr verschieden und ich kann mir vorstellen, dass jeder Lesende der einen oder anderen mehr oder weniger abgewinnen kann; quasi: es ist für jeden etwas dabei
+ die für mich besten Geschichten (Der Igel, Glück, Der Dorn, Der Äthiopier) haben mich sehr bewegt und sehr gefesselt
+ es gibt interessante Infos über das deutsche Rechtssystem oder den Alltag als Staatsanwalt oder auch Richter; diese sind gut in die Geschichten eingewoben
- Die ersten drei Geschichten waren für mich die schwächsten; besonders die erste hat mich sehr enttäuscht und ich hätte nach dieser nicht gedacht, dass die anderen mir teilweise so gut gefallen würden
Unglaubliche Geschichten, die zum Nachdenken anregen!
Schirach teilt unfassbare Geschichten mit uns, die ich hochinteressant finde. “Schuld“ hat mir noch ein bisschen besser gefallen, aber auch in “Verbrechen“ konnten die Geschichten mich packen.
Hier hat mir nur hier und da ein bisschen was gefehlt, ein paar mehr Informationen vielleicht. Nicht alles war stimmig, das ist es ja aber auch in der Realität nicht und somit auch nachvollziehbar.
Insgesamt wieder ein Buch, dass sich zu lesen lohnt!
Die hier versammelten Kurzgeschichten, sind über den Erzähler, einen Anwalt, miteinander verbunden sind und handeln von Fällen, die er übernommen hat. Ob der Erzähler dieser Kurzgeschichten mit dem Autor, der ebenfalls Anwalt ist, identisch ist, weiß ich nicht. Die hier geschilderten Fälle sind alle interessant und unterhaltsam geschrieben. Es geht um die Hintergründe der beschriebenen Verbrechen, warum begehen die Menschen diese Verbrechen, welche Schuld laden sie auf sich, wie sollten sie bestraft werden? Der Autor erzählt unaufgeregt und sachlich, und schafft es durchaus auf dem kleinen Raum der Kurzgeschichte den Kern der einzelnen Fälle so darzustellen, dass Empathie möglich ist. Dass es sich manches Mal wie ein Plotgerüst für einen Roman liest, bleibt bei der Komplexität des Themas und der Begrenzung des Raumes vermutlich nicht aus. Ich habe die Stories gerne gelesen und habe auch noch ein paar Dinge über unser Rechtssystem gelernt.
Es ist immer wieder erstaunlich wie man mit so einfachen Worten, Geschichten und Schicksale von anderen Menschen erzählen kann die einen entweder berühren oder vor entsetzen zurück lassen.
Große Schirach-Liebe
Wundervolle, authentische Anekdoten, die die verschiedenen Facetten des Menschen, seiner Psyche und die Handlungen, zu denen es sie treibt, spiegelt. Absolut lesenswert.
„Verbrechen“ war mein erstes Buch von Ferdinand von Schirach und es hat mich total überzeugt.
In den 11 Kurzgeschichten wird von den Fällen eines Anwaltes erzählt und wie es dazu gekommen ist und welche Konsequenzen daraus für die Betroffenen gezogen wurden.
Die einzelnen Fälle sind facettenreich und teilweise auch ziemlich verstörend. Manche Fälle haben mich emotional mitgenommen, andere haben mich sprachlos und verständnislos zurück gelassen und ich habe mich gefragt, wo die Gerechtigkeit bleibt.
Das einzige was ich mir gewünscht hätte ist, dass genauer auf den Verhandlungsprozess und die Entscheidungsfindung eingegangen wird. Dies geschah doch immer recht zügig und die Geschichten hatten ein abruptes Ende.
Ansonsten ist das Buch wirklich empfehlenswert 🫶🏼
4,5/5 ⭐️
War ganz interessant zu lesen, aber im Vergleich zu seinem anderen Buch fand ich es schwächer!!
Ich finde es erstaunlich, aus welchen Gründen heraus, eine Person einen anderen Menschen töten kann. Aus einer ganz normalen Alltagssituation heraus.
Die Vorfälle waren alle sehr unterschiedlich u d teilweise schwierig zu verstehen.
Can’t remember when I‘ve last devoured a book like that. The (true) stories are fascinating and compelling. The writing style is simple, yet engrossing. This is everything my true crime heart desires.
Genial, mehr kann ich nicht sagen.
Schreibstil, Erzählweise - alles stimmig und unfassbar gut.
Die Kurzgeschichten sind fesselnd, die Charaktere interessant und facettenreich.
Kann ich nur empfehlen.
As middling as it is outstanding. The book consists of a series of short stories from the everyday life of a lawyer. We follow the fates of various clients from very different backgrounds. Unfortunately, they also vary greatly in quality: from unique to strikingly stereotypical. Regrettably, the mediocre stories outweigh the exceptional ones. However, one thing must be acknowledged: the stories that are good are TRULY unique.(Review written in german and translated by ChatGTP)
Schirach ist Strafverteidiger mit Leib und Seele und plaudert in seinem Debüt “Verbrechen” aus dem Nähkästchen seines Berufslebens. In elf kürzeren und längeren Geschichten erzählt er von spannenden Fällen, mit denen er in seiner Laufbahn in Berührung gekommen ist. Jeder einzelne ist es wert, erzählt zu werden (zum Schutz der Beteiligten in kleinerer oder größerer Abwandlung zur Realität) - das ist das eine.
Das andere - und das hat mich tatsächlich am meisten gefesselt - ist die Art und Weise, wie wir als Leser in die Kurzgeschichten eingeführt werden, wie tiefgründig die Betrachtungen trotz ihrer Einfachheit im Satzbau und der Wortwahl doch sind und wie einzigartig jede einzelne vorgetragen wird. Kaum vorstellbar, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt.
Das Buch war super kurzweilig. Es hat sich angefühlt, als würde ich meinen Lieblingspodcast Weird Crimes in Buchform lesen. Die Art, wie von Schirach die Fälle erzählt hat, hat mich sehr gefesselt und mich dazu angehalten, mein Verständnis von Gerechtigkeit zu überdenken.
Außerdem gab es sehr spannende, kurze Einblicke in den Alltag als Anwalt. Trotzdem waren es mir fast zu viele Fälle auf zu wenig Raum, deshalb einen Stern Abzug.