20. Mai 2024
Bewertung:4

Meine Meinung:Als ich die Leseprobe gelesen hatte, ging ich mit großen Erwartungen in dieses Buch. Die Beziehung von Delphine und Denis machte mich neugierig. Es schien, dass sie immer noch so viel Liebe füreinander übrig hatten und dennoch nicht mehr zusammen sein konnten. Und auch all die anderen Paare befinden sich an einem Scheideweg in ihrem Leben. Und als ich das Buch weiterlas, wurde ich nicht enttäuscht.Doch beginnen wir wie immer mit dem ersten Eindruck, dem Cover. In Zeiten des eBooks ist es immer wieder schön, mal ein richtiges Buch in den Händen zu halten. Auf dem Cover gucken wir aus dem Haus von Delphine und Denis auf den Strand, wo vier Menschen stehen. In weiter Ferne, alles in dezenten pastellenen Tönen gehalten. Ein sehr ansprechendes Cover, verträumt. Dazu der Titel. All das lässt nichts erahnen, von dem Schicksal/dem Leid, das das Buch offenbart. Wie oben schon geschrieben befinden sich alle Figuren an einem Scheideweg. Delphine und Denis am Rande ihrer Ehe. Langsam erfahren wir, was zum Bruch geführt hat. Beide sind Opfer ihrer Schicht, ihres Alltags. Irgendwie traurig. Kann man sich doch tatsächlich vorstellen, dass es da draußen ganz viele Delphines und Denis gibt. Dann gibt es noch Nicholas und Marie, die ihre Liebe offen leben. Erst scheint es zwischen beiden ist alles ideal. Doch auch bei Ihnen stehen Veränderungen an. Auch diese beiden müssen sich eingestehen, nicht ganz ehrlich mit sich selbst und mit dem anderen zu sein.Und schließlich die wilde Lola mit ihrem neuen jungen Lover Samuel, die jedes Jahr einen anderen Mann mit ins Ferienhaus bringt. Sie, die berühmte Sensationsjournalistin. Wir werden im laufe des Buches noch traurige Wahrheiten ihrer Vergangenheit erfahren. Und dann dieser Samuel, der als junger Mensch in seinen Sturm und Drang Jahren Hoffnungen hegt, diese gestandene Frau zu zähmen. In vollem Liebestaumel. Zwischen all diesen Problemen/Geheimnissen taucht plötzlich Dimitri auf und bringt alles ganz schön durcheinander.Die Figuren sind wundervoll gezeichnet. Es gibt viele Andeutungen, nicht alle Geheimnisse werden offenbart. Vieles spielt sich auch in der Fantasie des Lesers ab. Das Ende bleibt ein wenig offen. Die Figuren sind sehr authentisch. Wer hier einen leichten Sommerroman erwartet wird, aber enttäuscht. Es ist ein trauriges Buch, sehr nachdenklich, bedrückend und dennoch ehrlich und autentisch. Mir hat es sehr gut gefallen.Fazit: Eine schöne Sprache, sensibel und authentisch beschriebene Charaktere. Keine beschwingte Sommerlektüre, keine Romanze. Eine Geschichte über den Scheideweg des "Mittelalters", Mid-Life-Crisis. Wunderbar traurig, nachdenklich, bedrückend und dennoch so wahrhaftig und authentisch.Eine Leseempfehlung.

In diesem Sommer
In diesem Sommervon Véronique Olmibtb