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Bewertung:5

Mit Mensch ohne Hund legt Håkan Nesser den ersten Fall um Inspektor Barbarotti vor – und was für einen. Ich liebe die Geschichten dieses Autors und schätze besonders seinen einzigartigen Schreibstil, der eine schwermütige, typisch schwedische Grundstimmung vermittelt. Nesser versteht es meisterhaft, melancholische Tiefe mit einem ganz speziellen, leisen Humor zu verweben – besonders spürbar, wenn es um den Ermittler Barbarotti selbst geht: seine Gedankenwelt, seine Eigenheiten, seine Familie. Der Kriminalfall spielt sich in einem scheinbar heilen Umfeld ab – einer Familie, die nach außen harmonisch und liebevoll wirkt. Doch unter der Oberfläche zeigen sich Brüche, Abgründe, Geheimnisse. Jeder scheint seine eigene “Leiche im Keller” zu haben. Diese Entwicklung beschreibt Nesser sehr feinfühlig und genau, mit viel psychologischem Gespür. Der Fall entfaltet sich langsam, aber konsequent. Die Auflösung ist stimmig – sie schwebte schon von Beginn an wie ein leiser Verdacht im Hintergrund mit. Das Buch ist in sich rund und atmosphärisch dicht erzählt. Für mich war es eine sehr gelungene Lektüre, die Lust auf mehr macht. Den zweiten Teil habe ich bereits gelesen – und nun freue ich mich auf den dritten.

Mensch ohne Hund
Mensch ohne Hundvon Håkan Nesserbtb