Zum Anfang möchte ich sagen, dass sich das Buch sehr einfach und schnell lesen lässt, weil es einen leichten Schreibstil und nicht viele Seiten hat.
Am Anfang vom Buch erfährt man viel über den Anwalt Leinen und eigentlich bin ich da nicht so Fan von, vor allem nicht wenn es auch mit Rückblicken zutun hat, aber hier fand ich es wirklich total interessant und spannend etwas über den Anwalt und seine Vergangenheit zu erfahren.
Abgesehen davon wird in diesem Buch ein sehr ernstes Thema angesprochen und der Anwalt findet Dinge über Collinis Vergangenheit heraus, die nicht einfach zu verdauen sind und einem Definitiv Nerven kosten. Das Ende hat mir dann noch den Rest gegeben. Kann das Buch wirklich nur empfehlen.
Bist du zu schwach oder ist die Geschichte zu stark?
Ich habe ja gar nicht gedacht, wie stark dieses Buch ist. Der Autor hat hier eine riesige Arbeit geleistet in Aufarbeitung der NS-Mordfälle.
Er ist nicht nur ein klasse Historiker, er ist spürt auch den Menschen und seine Schicksale so sehr, dass er den Lesen an der Geschichte einfach teilhaben lässt.
Ein sehr starkes Buch!!!
Ferdinand von Schirach nimmt die Lesenden auf die Reise eines spannendes Kriminalfalls mit besonders viel Tiefgang und Geschichte.
Caspar Leinen hat als junger Anwalt seinen ersten Fall als Pflichtverteidiger. Was er in dem Moment noch nicht weiß, ist, dass der Fall es richtig in sich hat. Ferdinand von Schirach schafft es die verschiedenen Zeitstränge wunderbar miteinander zu verknüpfen und die Lesenden auf eine Reise rund um Justiz und deutsche Geschichte zu nehmen. Ich war wirklich gefesselt und habe den Twist des Buches nicht kommen sehen.
4,5 ⭐️
Fabrizio Collini ermordet den Unternehmer Hans Meyer, die Verteidigung vor Gericht übernimmt der junge Anwalt Caspar Leinen. Doch der hat alles andere als eine leichte Aufgabe: Zwar gesteht Collini, doch über sein Motiv schweigt der Mann hartnäckig. Warum?
Die Frage nach dem „Warum?" ist das zentrale Thema des Buches „Der Fall Collini" von Ferdinand von Schirach. Es vergeht eine lange Zeit, der Lesende erfährt zwar Details zum Mord, doch die Ermittler tappen bezüglich des Motivs im Dunkeln - natürlich bis zu einem Wendepunkt in der Geschichte und die ist sehr überraschend, wie ich finde. Ohne jetzt zu spoilern und zu viel zu verraten, lest die knapp 200 Seiten lieber selbst. Das Buch bietet einen echten Mehrwert.
Ferdinand von Schirach hat sich als Meister des minimalistischen Justizromans etabliert, und "Der Fall Collini" ist ein eindrucksvolles Beispiel für sein Können. Der Roman, der 2011 erschien und durch eine Verfilmung 2019 erneut ins öffentliche Bewusstsein rückte, entpuppt sich als fesselndes Gerichtsdrama, das geschickt historische Schuld und juristische Verantwortung miteinander verknüpft. Doch diese Geschichte ist weit mehr als nur ein klassischer Kriminalroman – sie ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Schattenseiten der deutschen Nachkriegsjustiz.
Auf den ersten Blick scheint der Fall klar: Der italienische Einwanderer Fabrizio Collini tötet kaltblütig den angesehenen deutschen Industriellen Jean-Baptiste Meyer. Collini gesteht die Tat ohne Umschweife, verweigert jedoch jede Auskunft über sein Motiv. Damit wird der junge, unerfahrene Anwalt Caspar Leinen zum Verteidiger eines Täters, dessen Schuld offenkundig ist, während er gleichzeitig in einen persönlichen Konflikt gerät – das Opfer war ein enger Freund seiner Familie.
Schirach nutzt diesen Fall, um die Moral und Ethik des Strafrechts zu hinterfragen: Wie kann jemand, der einen brutalen Mord begangen hat, fair verteidigt werden, besonders wenn die persönlichen Bindungen des Verteidigers zum Opfer den Fall emotional aufladen? Der Autor zwingt den Leser, sich mit dieser unangenehmen Frage auseinanderzusetzen und zeigt, dass das Streben nach Gerechtigkeit oft auf Kollisionskurs mit menschlichen Emotionen und historischen Traumata steht.
Was diesen Roman so kraftvoll macht, ist die präzise und schnörkellose Sprache. Schirach verzichtet auf überflüssige Details und konzentriert sich auf das Wesentliche. Seine Prosa ist kühl, fast klinisch, und doch gelingt es ihm, mit wenigen Worten komplexe moralische und juristische Fragen aufzuwerfen. Dies erinnert an das Werk eines minimalistischen Malers, der mit sparsamen Strichen ganze Welten erschafft. Diese Reduktion macht den Roman zu einer kompakten, aber dichten Lektüre, die den Leser in wenigen Stunden vollständig vereinnahmt.
Das Fehlen von Lokalkolorit oder emotionalen Ausschweifungen verleiht dem Werk eine Klarheit, die die Brisanz des Themas umso mehr hervorhebt. Man könnte kritisieren, dass die Figuren dadurch etwas distanziert wirken, doch gerade diese emotionale Kühle ist ein geschicktes Mittel, um die moralische Ambivalenz, die Schirach erzeugt, noch intensiver spürbar zu machen. Die Distanz lässt Raum für Reflexion, und als Leser schwankt man zwischen Mitgefühl und Abscheu – nicht nur gegenüber den Protagonisten, sondern auch gegenüber dem Justizsystem, das hier auf den Prüfstand gestellt wird.
Das zentrale Thema des Romans ist unweigerlich die Frage nach Schuld und Sühne, nach Recht und Gerechtigkeit. Die Offenlegung des wahren Motivs für den Mord – tief verwurzelt in den Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs – führt zu einer schockierenden Enthüllung, die das deutsche Justizsystem der Nachkriegszeit ins Visier nimmt. Schirach zeigt auf, wie Kriegsverbrecher unbehelligt in die Nachkriegsgesellschaft integriert wurden und in entscheidende Positionen aufstiegen, geschützt durch die Gesetzgebung. Hier bohrt der Autor schmerzhaft und präzise in eine historische Wunde, die bis heute nachwirkt.
Es ist bemerkenswert, dass dieser Roman – obwohl er in seiner Kürze fast wie eine ausgedehnte Kurzgeschichte wirkt – weitreichende Implikationen für die juristische und moralische Aufarbeitung der NS-Vergangenheit entfaltet.
Ein oft kritisierter Punkt ist die Zurückhaltung in der Charakterentwicklung. Tatsächlich erfahren wir wenig über die inneren Welten der Figuren, insbesondere des Protagonisten Caspar Leinen. Doch diese Zurückhaltung ist kein Mangel, sondern eine bewusste Stilentscheidung. Schirach fokussiert sich auf die Dynamik des Falls und lässt die Figuren im Hintergrund wirken – als Werkzeuge, durch die die moralischen Dilemmata lebendig werden. Gerade in dieser Reduktion liegt eine subtile, aber wirkungsvolle Kraft, die den Leser dazu zwingt, sich selbst in die Lücken einzudenken und eigene Urteile zu fällen.
Trotz dieser Distanz gelingt es Schirach, eine emotionale Spannung aufzubauen, die in dem Moment kulminiert, in dem das Motiv für den Mord enthüllt wird. An diesem Punkt wird klar, dass die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Täter und Opfer, weit weniger eindeutig sind, als es zu Beginn des Romans schien.
Fazit:
"Der Fall Collini" ist kein gewöhnlicher Justizthriller. Es ist ein leises, aber eindringliches Werk, das mit wenigen Worten mehr sagt als manch anderer Roman auf hunderten Seiten. Schirach gelingt es, ein komplexes moralisches und historisches Geflecht zu entwirren und den Leser mit tiefgreifenden Fragen zurückzulassen. Wie weit darf Recht gehen? Wann wird es zur Ungerechtigkeit? Und welche Rolle spielt die Geschichte in unseren Urteilen?
Für Leser, die sich nicht mit einfachen Antworten zufriedengeben, ist dieser Roman ein Muss. Schirachs minimalistischer Stil, seine analytische Schärfe und seine unbarmherzige Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit machen "Der Fall Collini" zu einem unvergesslichen literarischen Erlebnis.
Ich hab bisher noch nie so mitgefiebert. Das Buch wirft Fragen auf, über die man nachdenken sollte, ist trotzdem so locker geschrieben das ich es am Stück lesen konnte. Man kommt richtig in einen flow und will wissen wie es weiter geht. Aufgrund seiner Kürze ist es glaub ich etwas für jeden und gehört auf die Wunschliste:)
Auch dieses Buch von Schirach hat mich übermäßig begeistert. Einfach der Schreibstil, die Geschichte, die wieder sehr zum Nachdenken anregt und das ganze Setting mit Spannung und Tiefe. Jetzt noch den Film schauen :)
17.03.2025
Wow!!! Kompakt und doch fehlt es diesem Buch an nichts!! Ein wichtiges Thema und hat mich emotional auch abgeholt! Nachdem das Motiv deutlich war, habe ich alles stehen und liegen gelassen und nur noch gebannt gelauscht!
Burghart Klaußner liest das Hörbuch großartig!!!!
Jetzt "freue" ich mich umso mehr auf die Verfilmung, die ich erst nachdem ich das Buch gelesen habe, schauen wollte.
Absolute Empfehlung! Ab der Hälfte konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Ein Fall der so eindeutig war und während dem Prozess eine tragische Wendung nahm.
Ein, aufgrund eines Justizskandals, verjährter NS Mord und dessen Nachwehen. Nachwehen, welche die Nachkommen als Verlierer zurücklassen.
»Die Menschen sind nicht schwarz oder weiß. Sie sind grau.«
Eine sehr starke Geschichte, die nachhallt. Das ist definitiv ein Buch, das man nicht einfach so weglegt und vergisst.
Ich musste mit dem Schreibstil ein wenig warm werden, denn die Sätze sind kurz und prägnant, fast schon wie staccato. Kein Schnickschnack weit und breit. Und trotzdem geht es tief. Es entsteht sehr viel "Spiel" zwischen den Zeilen – das fand ich sehr faszinierend.
Die Handlung selbst nimmt ab der Hälfte des Buches so richtig Fahrt auf und plötzlich geht es in dieser fiktiven Geschichte um den vielleicht größten – wahren – Skandal in der deutschen Justizgeschichte. Regt definitiv zum Nachdenken an. Wer hat Schuld? Und wie definiert man Schuld? ... Große Empfehlung!
Das Buch ist gut zu lesen, aber ich hatte manchmal Schwierigkeiten, die Zeitsprünge zu verstehen.
Am Schluss wird das Buch spannender, es überschlagen sich die Ereignisse, geben Erklärungen, führen zu einem abrupten Ende.
Es handelt sich um einen spannenden Kriminalfall, trotzdem hat mich das Buch nicht richtig gepackt. Dies liegt an dem nüchternen Schreibstil, der die Emotionen nicht überträgt. Aber die ausführliche Beschreibung der rechtlichen Hintergründe und die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und den Auswirkungen der Vergangenheit auf die Gegenwart ist sehr fesselnd. Das Buch hat mich dazu angeregt, über die Konzepte von Recht und Unrecht nachzudenken. Und mich darin bestätigt, dass bei Verbrechen sehr sorgfältig ermittelt werden muss und eine Verurteilung erst nach Kenntnis aller Fakten und Berücksichtigung/Anwendung aller Gesetze stattfinden darf.
Trotzdem würde ich das Buch jedem empfehlen, der sich für interessante Kriminalfälle und unser Rechtssystem interessiert.
"Pflichtlektüre" ist so ein herrisches Wort. Dennoch neige ich dazu, dieses Buch zu dieser Kategorie hinzuzufügen. Guter Stil, gute Story und es bietet auf so vielen Ebenen Potential Dinge und Strukturen zu hinterfragen. Selber lesen und Meinung bilden, es wird nicht enttäuschen
"Die Toten wollen keine Rache, nur die lebenden wollen sie."
Ein moralisches Dilemma von Verpflichtung, Gerechtigkeit, väterlicher Freundschaft und Liebe.
Der Anwalt und Protagonist Caspar Leinen steht genau zwischen diesen Dingen und wird, durch seinen inneren Konflikt, zu einer vielschichtigen Figur, die uns dazu bringen soll, über Recht und Unrecht nachzudenken.
Eine schockierende Wahrheit und das Vertuschen früherer Verbrechen, lassen einem über unser Rechtssystem zweifeln.
Ich finde Ferdinand von Schirachs Schreibstil einfach großartig.
Jedes Detail fügt sich gut ein, jede Darstellung ist nachvollziehbar und macht Sinn. Und Charaktere erhalten einen Hintergrund, der sie glaubhaft und menschlich wirken lässt.
Mir gefiel, dass genau das richtige Maß an Angaben und Beschreibungen für Orte und Personen verwendet wird, um sich in den jeweiligen Umstand oder das Ereignis hineinversetzen zu können, ohne auszuschweifen.
Als Jurist versteht Ferdinand von Schirach genau, wie man einen Justizroman schreiben sollte und "Der Fall Collini" ist nicht nur spannend, sondern setzt sich kritisch mit Schuld, Gerechtigkeit und der Frage, in wie weit das Rechtssystem Verbrechen der Vergangenheit tatsächlich aufarbeitet, auseinander.
Ich fand das Roman und die Erzählung des Falles sehr spannend und packend. An einigen Stellen war es etwas trocken und monoton. Doch gegen mitte des Buches, wurde es sehr interessant. Das Ende fand ich doch packender als gedacht und der Hintergrund dieser Geschichte lässt zum nachdenken anregen.
Mir gefällt der Schreibstil sehr. Kurze Sätze, kein Geschnörkel, immer auf den Punkt. Trotzdem fehlt es nicht an Gefühl. Die Erzählungen aus Sicht des Angeklagten haben mich sehr berührt, musste ein paar Tränen verdrücken.
Von der ersten Seite an spannend und fesselnd mit Twists in der Geschichte, die ich nicht erwartet habe. Schirach hat die Thematik neutral beschrieben und doch schockiert sie. Habe das Buch mehr gemocht als ich anfangs erwartet habe und bin gespannt auf die Verfilmung
Der Fall Collini von Ferdinand von Schirach ist ein fesselnder und tiefgründiger Roman, der Spannung mit moralischer und historischer Tiefe verbindet. Mit klarer Sprache und authentischen Figuren beleuchtet er die unaufgearbeitete Schuld der Nachkriegszeit und stellt wichtige Fragen zu Gerechtigkeit und Verantwortung. Ein beeindruckendes Werk, das bewegt und zum Nachdenken anregt – absolut empfehlenswert!
Der Fall Collini von Ferdinand von Schirach ist ein fesselnder und tiefgründiger Roman, der gekonnt Spannung mit moralischen und historischen Themen verbindet. Die Geschichte um einen scheinbar grundlosen Mord und die damit verbundenen juristischen und moralischen Konflikte beleuchtet die unaufgearbeitete Schuld der deutschen Nachkriegszeit.
Mit seiner klaren, schnörkellosen Sprache schafft von Schirach eine bedrückende Intensität, die die emotionalen und ethischen Herausforderungen der Figuren spürbar macht. Besonders beeindruckend ist die Auseinandersetzung mit der Frage nach Gerechtigkeit in einem System, das Täter schützt.
Das Buch ist nicht nur spannend, sondern auch zutiefst bewegend und regt zum Nachdenken an. Es ist ein literarisches Meisterwerk, das lange nachwirkt und wichtige Fragen über Moral, Verantwortung und die Verarbeitung der Vergangenheit aufwirft. Absolut lesenswert!
Ein großartiges Buch. Kurzweilig und doch unglaublich tiefgründig und anregend. Es geht um die Vergangenheit Deutschlands, um die Spannung zwischen Zeitgeist und Recht, um Richtig oder Falsch, um Verständnis und Rache. Ein Tauziehen zwischen Vergangenheit und dem Jetzt.
Kann mein Leseerlebnis nur schwer beschreiben:
Perfekte Harmonie zwischen Schreibstil und Geschichte. Es liest sich wie ein gut komponiertes Stück, welches dich aufgewühlt zurücklässt, weil es deinen Geist angestoßen, ihn angeregt hat aber dir nicht keine Ruhe, keine Lösung gibt.
Der Roman überzeugt durch klare, präzise Sprache und eine intensive Spannungskurve. Schirach beleuchtet nicht nur die juristischen Aspekte des Falls, sondern auch die dunklen Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte. Besonders eindrucksvoll ist, wie er die moralische Komplexität des deutschen Rechtssystems darstellt und gleichzeitig die Leser dazu bringt, über Schuld, Verantwortung und Gerechtigkeit nachzudenken.
Man wird direkt unvermittelt in die Geschichte geschmissen und von Anfang an ist die Spannung gegeben.
Das Buch wirkt von der Länge her unscheinbar und trotzdem findet alles darin seinen Platz. Auch die einzelnen Charaktere bekommen genügend Tiefe. Alles konzentriert sich trotzdem aufs Wesentliche, was dafür sorgt, dass keine Längen entstehen.
Man tappt lange im Dunkeln, was die Motive des Täters angeht und fragt sich dadurch die ganze Zeit, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird.
Die Einbindung des historischen Hintergrunds gefällt mir sehr gut. Zum einen wird ein Skandal beschrieben, von dem viele womöglich noch nie gehört haben, was einen bildenden Effekt hat, zum anderen weckt die Geschichte so alle möglichen Emotionen und stellt die Frage nach der Schuld in ein ganz anderes Licht.
Die Geschichte von Collini und auch das Ende des Buchs haben mich sehr berührt und bewegt.
Eine wichtige Thematik, die mir in diesem Ausmaß auf jeden Fall nicht bewusst war und mich aufgeklärt hat! 👩🏼⚖️
Vor allem dieses Zitat beschreibt das Buch für mich sehr gut:
„Ich glaube an die Gesetze und Sie glauben an die Gesellschaft, wir werden sehen, wer am Ende recht behält.“
Ich bin gut durch das Buch durchgekommen, obwohl ich nicht die größten Kenntnisse in der „Jura-Welt“ besitze und einige Wörter nachschlagen musste. Es ist trotz der Komplexität kurzweilig und leicht zu lesen und hat nur knapp 200 Seiten, verliert deswegen aber nicht an Spannung! Ich musste einige Male schlucken, ein paar schlimme Handlungen werden sehr explizit beschrieben (was ich gut, aber auch heftig fand).
Vor allem das „offene“ Ende des Falls hat mich zum Nachdenken angeregt und macht die Story so besonders!
Ein Buch das anfängt wo andere Geschichten enden: mit einem Mord und der große Frage nach dem Warum.
"Der Fall Collini" war mein erstes Buch von Ferdinand von Schirach. Zwei Buchverfilmungen habe ich schon von ihm gesehen und war neugierig - und ich muss sagen: ich wurde nicht enttäuscht.
Anfangs hat es ein wenig gedauert bis ich mich in der Geschichte gefunden habe, aber dann wollte ich unbedingt wissen wie es weitergeht und habe es in zwei Tagen ausgelesen.
Das Buch hat mich vor den Kopf gestoßen und bringt mich zum Nachdenken. Kann ich nur weiterempfehlen.
„Ich glaube an die Gesetze und Sie glauben an die Gesellschaft, wir werden sehen, wer am Ende recht behält“
Das Buch hat mich richtig mitgerissen. Ich bin selbst Referendarin und hatte bei einigen Stellen immer direkt meine eigenen Erfahrungen aus der Jura-Welt oder die konkreten gesetzlichen Bezugsnormen im Kopf. Das Buch ist unterhaltsam, aufklärend und kurzweilig. Hat man ein wenig Zeit, kann man es an einem Tag locker durchlesen. Am Ende hatte ich Gänsehaut, weil das Buch eben gerade nicht der klaren Linie folgt, die man sich vielleicht im letzten Viertel als Leser erhofft. Es gibt so viele versteckte Bilder und Vergleiche, die der Autor auf eine so scheinbar zufällige Art in die Geschichte einfließen lässt. 🫶🏼
Der einzige Kritikpunkt ist, dass mir Johanna etwas „Woman written by men“ Vibes gegeben hat, aber vielleicht liegt es auch daran, dass die Charaktere hier generell sehr plakativ gestaltet sind.
Ich weiß nicht genau was ich bei diesem Buch erwartet habe. Definitiv nicht sowas. Inhaltlich war Der Fall Collini eine Bombe. Erst blickt man eine ganze Weile gar nicht durch, dann ist man einfach nur entsetzt. Der Plot hat eine Wendung genommen, die ich nie nie nie vorausgeahnt hätte und was zwar als aufsehenerregender Mordfall begonnen hat verwandelt sich am Ende in viel mehr als das. Dabei ist es nicht nur ein einfacher Roman über einen Mordfall, es ist genauso auch Aufklärug über deutsche Geschichte und über deutsches Recht, nicht verwunderlich natürlich wenn man bedenkt, dass der Autor ein Strafverteidiger ist.
Ein richtig gutes Buch lässt dich nach der letzten Seite nicht mehr los und stößt was in dir an und das hat dieses Buch bei mir ohne Zweifel. Es hat Interesse geweckt, ich will mehr über das Dreher-Gesetz wissen und das macht dieses Buch für mich schon zu einem 5 Sterne Buch, auch wenn es Erzählerisch schon seine Macken hat meines Erachtens. Aber das kann ich außen vor lassen, wenngleich ich es trotzdem noch kurz erwähne.
Sprachlich ist der Stil sehr sachlich, ohne viele Ausschweifungen und Emotionen, was Sinn macht vor dem beruflichen Hintergrund des Autors, trotzdem war es mir an manchen Stellen etwas zu trocken,
besonders am Anfang, gegen Ende war der sachliche Stil wieder sehr passend. Die Charaktere sind auch alle bis vielleicht auf Collini, sehr bla. Ich musste grade nochmal überlegen wie der Anwalt hieß und ich habe das Buch erst vor Minuten zu Ende gelesen.
Das größte Problem mit dem Buch das ich hatte war das Ende. Ich will jetzt nicht spoilern, aber es war einfach unbefriedigend, als wollte man das Buch nachdem der Knaller gezündet wurde schnell mit wenigen Sätzen beenden. Ich hätte mir einfach noch ein bisschen mehr erwartet. Das Ende an sich ist kosistent mit dem Plot, aber zu schnell abgefrühstückt für meinen Geschmack.
Alles in allem ein Buch das mich sehr berührt hat, die kleinen Mankos in meinen Augen sind mir fast egal, deswegen bleib ich bei 5 Sternen.
Ich weiß nicht genau was ich bei diesem Buch erwartet habe. Definitiv nicht sowas. Inhaltlich war Der Fall Collini eine Bombe. Erst blickt man eine ganze Weile gar nicht durch, dann ist man einfach nur entsetzt. Der Plot hat eine Wendung genommen, die ich nie nie nie vorausgeahnt hätte und was zwar als aufsehenerregender Mordfall begonnen hat verwandelt sich am Ende in viel mehr als das. Dabei ist es nicht nur ein einfacher Roman über einen Mordfall, es ist genauso auch Aufklärug über deutsche Geschichte und über deutsches Recht, nicht verwunderlich natürlich wenn man bedenkt, dass der Autor ein Strafverteidiger ist.
Ein richtig gutes Buch lässt dich nach der letzten Seite nicht mehr los und stößt was in dir an und das hat dieses Buch bei mir ohne Zweifel. Es hat Interesse geweckt, ich will mehr über das Dreher-Gesetz wissen und das macht dieses Buch für mich schon zu einem 5 Sterne Buch, auch wenn es Erzählerisch schon seine Macken hat meines Erachtens. Aber das kann ich außen vor lassen, wenngleich ich es trotzdem noch kurz erwähne.
Sprachlich ist der Stil sehr sachlich, ohne viele Ausschweifungen und Emotionen, was Sinn macht vor dem beruflichen Hintergrund des Autors, trotzdem war es mir an manchen Stellen etwas zu trocken,
besonders am Anfang, gegen Ende war der sachliche Stil wieder sehr passend. Die Charaktere sind auch alle bis vielleicht auf Collini, sehr bla. Ich musste grade nochmal überlegen wie der Anwalt hieß und ich habe das Buch erst vor Minuten zu Ende gelesen.
Das größte Problem mit dem Buch das ich hatte war das Ende. Ich will jetzt nicht spoilern, aber es war einfach unbefriedigend, als wollte man das Buch nachdem der Knaller gezündet wurde schnell mit wenigen Sätzen beenden. Ich hätte mir einfach noch ein bisschen mehr erwartet. Das Ende an sich ist kosistent mit dem Plot, aber zu schnell abgefrühstückt für meinen Geschmack.
Alles in allem ein Buch das mich sehr berührt hat, die kleinen Mankos in meinen Augen sind mir fast egal, deswegen bleib ich bei 5 Sternen.
Mein zweiter Schirach. Besser als "Tabu", aber beeindruckt hat es mich nicht. Die Geschichte ist gut,aber viel zu kurz. Ich hätte mehr Tiefe erwartet, mehr Hintergründe, mehr Details.
Aber vielleicht macht genau das Schirach eben aus.
Dann wird er wohl nie zu meinen Lieblingsautoren zählen.
Sein Zeit hat man mit diesem Buch jedenfalls nicht vertan.
"Der Fall Collini", ein Buch, das ich am vergangenen Wochenende zufällig aus dem Bücherregal einer Freundin gezogen habe. Wollte ich nicht immer schon etwas von Ferdinand von Schirach lesen? Habe ich nicht sogar auch ein ungelesenes Buch von ihm zu Hause? Aber das hier war es nicht, der Inhalt klingt spannend aber unvertraut. Spontan wurde der Collini ausgeliehen...und dann innerhalb weniger Stunden Inhaliert.
Wie schafft man es ein Buch mit vergleichsweise wenigen Seiten zu schreiben, bei dem man sich als lesender Part fast bis zum letzten Drittel des Buches fragt, was denn hier eigentlich noch passieren soll, weil doch eigentlich alles klar ist, es aber trotz dieses Umstandes auch bis zum letzten Drittel nicht minder spannender ist und das Ganze dann plötzlich in einem so dramatischen Plottwist ausartet, dass von Schirach mal eben kurz nicht nur die gesamte bisherige Handlung des Romans aus den Angeln hebt, sondern auch Teile des Justizapparats. Aber worum geht es eigentlich?
Collini, ein Italiener und langjähriger Mitarbeiter von Mercedes in Stuttgart und jetzt in Rente sucht den wohlhabenden und bekannten Vorstand der Meyer-Werke Hans Meyer in einem Hotelzimmer auf. Collini gibt sich als Journalist aus und sobald Meyer ihn nichts ahnend ins Hotelzimmer gelassen hat, zieht Collini eine Waffe und erschießt ihn. Danach lässt er sich in der Hotellobby von der Polizei fest nehmen und abführen. In Haft gesteht er ohne Umstand den Mord, schweigt aber zu seinem Motiv und bekommt als Rechtsbeistand den frisch aus dem Referendariat kommenden Caspar Leinen an die Seite gestellt. Leinen, dem von seinen Professor:innen herausragende Leistungen attestiert bekommen hat und locker auch Karrieren in der Staatsanwaltschaft oder sogar im Richteramt vorausgesagt bekommt, entscheidet sich aus Überzeugung heraus Strafverteidiger zu sein. Aber auch ihm möchte Collini nicht sein Motiv für diesen scheinbar sinnlosen Mord am Geschäftsmann Meyer anvertrauen, der in seinen Achtzigern eigentlich schon den Großteil seines Lebens hinter sich hatte. Leinen allerdings lässt nicht locker und beginnt mit dem Ansatz einer Spur zu recherchieren, um daraufhin Unvollstellbares ans Tageslicht zu bringen.
Nachdem ich nun in Windeseile meinen ersten von Schirach gelesen habe, verstehe ich die Faszination, die um sein literarisches Werk herrscht, denn er versteht es fast meisterlich seine Sprache und seinen Plot mit nur wenigen Sätzen auf den Punkt zu bringen. Bei solchen erzählerischen Methoden bleiben gerne mal die Emotionen auf der Strecke, aber auch das geschieht in "Der Fall Collini" keineswegs. Im Gegenteil kann ich den Leser:innen, die das Buch noch nicht kennen, versichern, dass die Lektüre trotz der scheinbar nüchternen Atmosphäre auf keiner Seite die Emotionen fehlen, nach besagtem Plottwist wird das Ganze sowohl bei den Leser:innen als auch in der Handlung sogar von Emotionen überladen sein, zumindest war es bei mir der Fall.
"Der Fall Collini" ist ein scharfsinniger, kluger und spannender Roman über nie überwundene Traumata aus der Vergangenheit und über Schuld. Besonders gefallen hat mir von Schirachs Schreibstil dahingehend, dass er seine Leser:innen immer wieder herausfordert sich in seine Figuren hineinzuversetzen, Empathie auszuleben und sich die Frage zu stellen, was man selbst in dieser Situation getan hätte.
Von Schirach ist definitiv wieder einmal eine schriftstellerische Party, auf die ich viel zu spät erschienen bin, die ich aber nicht vorhabe so schnell wieder zu verlassen.
Zwar als Roman deklariert, aber definitiv Stoff für einen Krimi!
Es ist eine recht dünne Lektüre, trotzdem passiert so unfassbar viel mit einem, wenn man dieses Buch liest. Dies war mein erstes Buch von Ferdinand von Schirach, davor habe ich einige Folgen von ihm auf dem Fernseher geschaut. Ein Buch von ihm zu lesen, war aber nochmal viel spannender, weil der Erzähler jeglichen Freiraum für die eigenen Gedanken (nach der Frage nach Schuld, Verantwortung, Recht und Gerechtigkeit) lässt!
Ich kann auch leider nicht sehr viel über den Inhalt des Buches sagen, sonst würde ich spoilern & das will ich auf keinen Fall. Ihr sollt nämlich auch diese ganzen verblüffenden Momente erleben & euch denken „Krass, das ist unbegreiflich, was da passiert ist“.
Da das mein erster Roman war, ist das wohl zugleich auch dann mein Jahreshighlight! Das kann nichts mehr toppen (außer die anderen Bücher von ihm 😉)
Ein sehr spannendes Buch das zum nachdenken anregt. Die Bücher von Ferdinand von Schirach haben mich bisher nicht enttäuscht. Dieses Buch beruht nicht auf einer wahren Begebenheit, spricht aber für so viele Taten die während der NS zeit begangen wurden und ist absolut zu empfehlen.
„Der Mensch ist eben nicht nur Schwarz oder Weiß- er ist grau“
Ein wirklich wahnsinnig gut geschriebenes Buch, was man aufgrund der Kürze und der ohne längen aufkommenden Geschichte gut am Stück lesen kann. Der Spannungsbogen wird kontinuierlich aufrecht gehalten. Überraschungen erwarten einen, da anfangs erstmal unklar ist, in welche Richtung sich die Geschichte begibt.
Ich bin ohne große Kenntnisse über den Inhalt dieses Buches an die Geschichte ran gegangen und das war auch gut so! Daher möchte ich gar nicht wirklich auf den Inhalt eingehen, es würde einfach spoiler
n und somit den Überraschungsmoment schmälern. Soviel aber, die Charaktere werden gut und jeder für sich interessant dargestellt und die Geschichte ist on Point.
Ein großartig geschriebenes Buch mit einer großartigen ergreifenden Geschichte. 👌
JNBEDINGT LESEN! Ich würde das jedem empfehlen. Ferdinand von Schirach ist so oder so ein einzigartiger Autor aber dieses Werk ist einfach nur grandios.
Das Buch ist durchaus spannend geschrieben und aufgrund seiner Kürze optimal zum "Einfach so lesen". Auch wenn ernste Themen zur NS-Vergangenheit beleuchtet werden, ist der Schreibstil dennoch durchaus verständlich. Die Wendung zum Ende des Buchs bezüglich des Mordmotivs war überraschend.
Ein Roman der auch einen Hauch von einem Thriller hat. Ein italienischer Rentner ermordet scheinbar willkürlich einen wohlhabenden Konzerninhaber, da offensichtlich keine Verbindung zwischen diesen beiden Menschen besteht. Der Strafverteidiger lässt sich als Pflichtverteidiger berufen ohne zu wissen, dass der Ermordete, ihm in seiner Kindheit sehr nah stand und eine erhebliche Rolle in seine Werteprägung gespielt hat. Was soll er tun? Er ist ein frischgebackener Strafverteidiger und steht zwischen seiner Verpflichtung seinen Mandanten zu verteidigen - der schweigt, die Tat jedoch gesteht ohne sein Motiv zu nennen & offensichtlich nicht verteidigt werden will - und seinem Gewissen und der Verbundenheit zum Ermordetem. Fesselnd 🤩 auch wenn das Ende meiner Meinung nach zu schnell war.
4,5 Sterne 🌟
Stille begleitete mich beim Lesen, Stille empfang mich, als ich die letzte Seite zu Ende las
Was mir sehr positiv auffiel und ich dem Buch zugute kommend sehr gelungen finde: Der Schreibstil, mit seinen kurzen und einfachen, aber zugleich auch so aussagekräftigen Sätzen und Beschreibungen! Das passt wunderbar zum Buch!
Ich wusste grob, was mich im Inhalt erwartet und doch hatte ich nicht mit solchen Wendungen (bis zum Schluss) und vor allem so einem tiefen Thema dahinter gerechnet.
Nicht nur die Fragen und Auffassungen über Recht, Gerechtigkeit, Ehrbarkeit und Wahrheit - Sondern vor allem dieses punktgenaue berühren, aufdecken und aufzeigen der Absurditäten und Ungerechtigkeiten, die im Rechtssystem gerade in unserer eigenen Geschichte geschahen.
Tiefst beeindruckt und in einer starken Stille sehr zum Nachdenken angeregt worden, ziehe ich meinen Hut vor diesem Buch und vor allem dem Autor.
Das Buch ist schnell gelesen, das Wesentliche ist auch nicht die Geschichte an sich, sondern die Geschichte dahinter. Die zentrale Frage kommt praktisch am Schluss: tragen Menschen die Schuld ihrer Vorfahren in sich?
Ein reicher deutscher Industrieller wird in einem Hotel von einem Italiener erschossen. Dieser lässt sich widerstandslos verhaften. Der Pflichtverteidiger macht mehr als seine Pflicht. Der Industrielle ist am Tod des Vaters und der Schwester des Italieners während des Zweiten Weltkrieges schuld. Für diese Kriegsverbrechen kann er von der deutschen Justiz nicht mehr bestraft werden.
2024 jähren sich SS-Massaker zum 80. Mal, beispielsweise diejenigen in Oradour (Frankreich), Malmedy (Belgien) oder Sant‘Anna di Stazzema (Italien). Bald gibt es keine Überlebende und Täter mehr, die erzählen könnten. Das kollektive Gedächtnis und Gedenkstätten bleiben. Und die unbeantwortete Frage: tragen Menschen die Schuld ihrer Vorfahren in sich?
In einem Stück habe ich das Buch durchgelesen!
Dieses Buch ist einfach nur ein Meisterwerk. Es ist emotional, detailreich und fesselnd.
Schirach konnte mit diesem Buch erneut zeigen, wie erstklassig sein Schreibstil ist. Die Spannung steigt mit jeder Seite und es wird nicht langweilig.