Ich habe das Buch so schnell verschlungen (und das passiert nicht oft). Es hat wirklich die wichtigsten Details und trotzdem sind es nicht sehr wenig. Es ist durchgehend super spannend. Diese Reise mit immer mehr Zwischenstopps und neuen Charakteren die man kennenlernt super toll. Ich konnte mir alles irgendwie bildlich vorstellen, jede Mimik & Gestik.
Ich kann das Buch sehr empfehlen. Es zeigt das nicht alles verloren ist was jetzt nicht mehr da ist (oder wie hier ACHTUNG SPOILER) der Tod einer Person. Man darf nie vergessen was man hat/te und soll stolz sein alles gegeben zu haben.
⚠️Achtung eventuell Spoiler :
Meine Persönliche Triggerwarnung für das Buch ist :
• Tod
• Krankheit
Andere Punkte:
#Demenz #Ms #Multiplesklerose #Krankheit #Tod #ReiseInDenTod
Hat mich erst im letzen Drittel gecatcht da dann aber richtig
Was machst du, wenn du rausfindest, dass deine beste Freundin ihr Leben in der Schweiz beenden lassen möchte... Richtig du schnappst dir deinen dementen Vater, der gerade vorübergehend bei dir einziehen sollte und reist ihr hinterher, um sie aufzuhalten
Die Story dreht sich um Terry (Mutter, Ehefrau, eher zurückhaltend, immer drauf bedacht es allen recht zu machen) und ihre an MS erkrankten Freundin Iris (fester Wille, stur, will ihren Tod selbst bestimmen, bevor es die Krankheit tut und als neben Statist der an Demenz erkrankte Vater von Terry, der irgendwie in diese Reise reingerutscht ist, den man aber sofort gern hat.
Eine Story über die Themen Tod, Krankheit, Zusammenhalt, Freundschaft m, verzweiflung und "sich selbst kennenlernen", du mich leider erst im letzten Drittel so richtig gecatcht hat, da dann aber mit ein paar tränchen
Tolles Buch. Supertolle weibliche Charaktere.
Das Thema interessiert mir sehr und halte ich für sehr wichtig. Jeder sollte selbst entscheiden dürfen. Auch in Deutschland. Das ist meine Meinung.
Ich habe gegeben.
Ich habe genommen.
Ich fühle Liebe.
Ich fühle mich geliebt.
WoW, ich bin echt beeindruckt wie Ciara Geraghty es geschafft hat die Themen Demenz, MS und Tod mit soviel Humor in eine tolle Geschichte zu verpacken ohne dabei extrem auf die "Tränendrüse" zu drücken.
Aus der Hoffnung heraus ihre Freundin, die ihr Leben in der Schweiz 🇨🇭 selbst beenden möchte, noch umstimmen zu können, wird ein toller Roadtrip durch England 🏴 und Frankreich 🇫🇷. Terry wächst dabei über sich hinaus. Sympathische Charaktere die einem schnell an Herz wachsen.
Was wärst du bereit für deine beste Freundin auf dich zu nehmen?!?
Eine tolle Geschichte, mit viel Tiefe im Hintergrund, welche mich auch Tage danach noch gedanklich beschäftigt hat.
Ich würde dieses Abenteuer auch für meinen besten Freund/ meine beste Freundin auf mich nehmen!
Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Ich habe das Buch im Urlaub tatsächlich hauptsächlich wegen dem Titel gekauft, da er mein Motto ist. Die Geschichte ist leicht zu lesen, manchmal sogar lustig wegen der Sprüche des dementen Vaters, aber dennoch fand ich sie sehr spannend. Ich habe mitgefiebert!
Ein wunderschönes, trotz des Themas, lebensbejahendes Buch mit so liebevollen Charakteren, die man sofort ins Herz schließt. Der Roadtrip war ernst, lustig und schön beschrieben. Ich liebe Roadtrips!
Ich hatte etwas „Angst“, oder eher Respekt vor dem Thema bzw. den Themen die das Buch mit sich bringt, aber sie wurden von viel Humor und einer starken, betroffenen Person begleitet.
Teils war mir das Buch etwas zu chaotisch bzw. eher der Schreibstil. Möglicherweise liegt es auch daran, dass es nicht die Art von Buch ist, die ich sonst lese, deswegen möchte ich das nicht verallgemeinern.
Ich hätte mir mehr von Iris‘ Mutter Vera gewünscht, da sie mir sehr im Kopf geblieben ist, trotz mMn viel zu kurzem Part im Buch. Etwas mehr von Iris‘ als Person, hätte mir gefallen, nicht nur die Definition über die Erkrankung.
Das Ende war herzzerreißend und es sind Tränen geflossen. Auch, dass Terry nun ihr Leben anders in der Hand nimmt, ist eine wirklich schöne Wendung.
Gelesen von Inka Friedrich
Eigentlich hatte das Buch alle Aspekte, die mich haben neugierig werden lassen und die bei anderen Romanen dazu führten, dass sie Highlights wurden:
Eine Freundschaft, die auf eine harte Probe gestellt wird
Thema: Sterbehilfe
Ein Roadtrip
Ältere Protagonist*innen
Und grundsätzlich war es ein gutes Buch, übrigens recht gut vertont durch Inka Friedrich, aber es konnte mich in der Gesamtheit einfach nicht packen. Eine unterhaltsame Geschichte, bei der mir einfach der Tiefgang fehlte und bei der ich nicht so nah an den Charakteren war, wie ich es bei dem Thema erwartet und gewünscht hatte.
Vieles wird nach dem Prinzip „Tell don’t show“ statt anders herum nur erzählt, besonders wenn es um Die Charakterzüge und Eigenschaften der Protagonist*innen geht, was eben dazu führt, dass ich ihnen nicht so nahe kam.
Die Krankheit MS wird mir auch zu oberflächlich behandelt, dabei wäre in dem Roman Zeit gewesen hier etwas intensiver an das Thema heranzugehen.
Der Humor hat mir an einigen Punkten sehr gut gefallen und lockert die doch schweren Themen gut auf, aber manchmal war er mir persönlich zum „klamaukig“.
Und wie es auch oft in Romane mit Roadtrip-Elementen der Fall ist, gibt es Charaktere - hier ist es Terry - welche über sich hinauswachsen. Das hat mir gut gefallen, da ich sie am Anfang nicht wirklich mochte. Sie hat ein Frauenbild verkörpert, welches ich nicht sehr sympathisch und erstrebenswert empfinde. Komplett aufopferungsvoll ihrer Familie gegenüber ohne das eigene Ich noch zum wertschätzen und auch auszuleben, was sie möchte. Das ändert sich nach und nach und Terry wächst förmlich mit ihren Aufgaben über sich hinaus.
Etwas schade empfand ich, dass der Vater mit seiner Demenzerkrankung hin und wieder „nur“ für die Lacher zuständig war und einiges sich zu oft wiederholt hat. Er tat mir einfach nur Leid, da er unfreiwillig auf diesem Roadtrip landet und das ein der Realität eigentlich nicht gut ausgehen würde.
Das Ende war gut gewählt auch wenn ich es mir denken konnte. Aber genau deshalb empfand ich es gut, da ich es genauso auch geschrieben hätte.
Terry und Iris sind beste Freundinnen. Iris hat die Krankheit MS und will ihr Leben in der Schweiz beenden. Als Iris eines Tages nicht mehr aufzufinden ist sucht Terry sie. Letztendlich findet sie in Iris Haus zwei Abschiedsbriefe und den Hinweis das Iris auf dem Weg in die Schweiz ist. Schnell macht sich Terry auf dem Weg mit ihrem Demenzkranken Vater nach Dublin um Iris zu finden und sie zum umstimmen zu bewegen....Für alle drei beginnt eine spannende Reise durch England, Frankreich in die Schweiz. Und Terry lernt auf dieser Reise neue Seiten an sich kennen.
Ein sehr schönes, emotionales Buch. Ich kann es nur sehr empfehlen
Schade, ich wollte es wirklich mögen. Allerdings war mir die Geschichte insgesamt einfach zu platt. Terrys Entwicklung war früh vorhersehbar und der Vater wäre völlig überflüssig gewesen. Keiner der Charaktere wurde einem näher gebracht, da nur flott von Ort zu Ort gesprungen wurde. Da war mehr drin.
Terry und Iris sind beste Freundinnen. Iris leidet unter Multiple Sklerose und beschließt ihr Leben in der Schweiz zu beenden, solange sie es noch kann. Als Terry feststellt, dass ihre Freundin auf dem Weg dorthin ist, zögert sie keine Sekunde und reist ihr hinterher um sie zum Umdenken zu bewegen. Mit ihrem dementen Vater im Schlepptau erleben die drei eine abenteuerliche Reise durch Irland, England, Frankreich und schließlich der Schweiz. Was die schlimmsten Tage in Terrys Leben hätten werden können, werden ihre besten. Denn durch Iris entdeckt sie ungeahnte Seiten an sich - und dass es ein Geschenk ist, unser Leben zu leben.
„Ein Buch voller Wärme, Humor und einem tiefen Verständnis für die Menschen. Eine Hommage an das Leben und die Freundschaft, die unser Herz erwärmt.“
Ein anrührender Roman über die Fülle des Lebens und die Kunst, Abschied zu nehmen.
Eine Geschichte, die mich zutiefst berührt hat.
Über eine tiefe Freundschaft und dem Loslassen
Drei Menschen starten einen Road Trip von Irland bis
in die Schweiz. Einer ist dement, eine möchte durch
die Sterbehilfe in der Schweiz ihr Leben beenden und
eine versucht sie aufzuhalten.
Es ist eine Geschichte die urkomisch und tieftraurig
ist. Die viele gedankliche Einblicke in sensible
Themen, wie das Sterben und unheilbare
Erkrankungen gibt. Die aber auch aufzeigt, wie
zauberhaft und besonders das Leben ist und wichtig es
ist, den Moment zu leben. Nichts aufzuschieben und
es einfach zu machen, egal wie verrückt es erscheint.
Das Leben ist zu kurz für Irgendwann
Ein Roman von Ciara Geraghty
Das Leben ist zu kurz für irgendwann, das muss auch die irische Terry feststellen. Als sie ihre beste Freundin Iris besuchen möchte, findet sie das Haus aufgeräumt und verlassen vor. Sehr seltsam, weil doch Iris nicht zu den besonders ordentlichen Menschen gehört. Und dann findet sie im Arbeitszimmer zwei Umschläge. Einen an sie selber adressiert und einen an Iris Mutter. Sie reißt den Umschlag auf und findet eine Art Abschiedsbrief. Herrjeh, was hatte denn nur ihre Freundin vor? Aus Versehen leuchtete dann der Laptop auf und Terry erkannte, dass ihre Freundin heute mit der Fähre nach London übersetzen wollte. Terry ist fest entschlossen Iris von ihrem Vorhaben abzubringen. Sie fährt so schnell sie kann in den Hafen, um ihre Freundin dort abzufangen. Mit im Auto sitzt der demente Vater von Terry, den sie kurz bevor sie Iris besuchen wollte aus dem Pflegeheim abgeholt hatte.
Iris hat MS. Eine schleichende Krankheit, die ihr jeden Lebenskomfort so nach und nach abspricht. Vor einem Jahr noch, konnte sie ohne Hilfe laufen. Heute geht sie mühsam an Krücken. Iris weiß was sie noch erwarten wird und so will sie dem Ganzen ein Ende machen, bevor sie hilflos zur Last wird. Sie hat sich dazu entschlossen, in die Schweiz zu reisen und sich dort das Leben zu nehmen.
Terry ist eine pedantische Person. Iris und sie sind seit einigen Jahren dicke Freundinnen und könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Iris das Leben liebt und es in vollen Zügen genießt, ist Terry ständig damit beschäftigt sich Gedanken um die Folgen jedes Handgriffes zu machen. Selbst wenn sie sich Kleidung kauft, überlegt sie wie sie die am Ende waschen und bügeln muss. Immer macht sie sich um ihre erwachsenen Töchter Gedanken und ihr Leben ist absolut durchorganisiert. Im Grunde lebt sie freudlos vor sich hin ohne es zu merken. Auch die Beziehung zu ihrem Mann scheint in einer Sackgasse zu stecken
Iris lässt sich dazu überreden, dass sie ihre Freundin Terry nebst dem dementen Vater bis zur Schweizer Grenze begleiten dürfen. Aber nur bis dahin und über ihr Vorhaben wird nicht geredet. Die Reise wird zu einer persönlichen Entdeckung für Terry. Sie lernt das Leben zu genießen. Sie reflektiert sich, verändert sich mit jedem Kilometer, den die Drei sich der Schweizer Grenze nähern.
Mein Eindruck
Ich habe das Buch innerhalb kurzer Zeit verschlungen. Das lag wohl einerseits daran, dass der Text keine großen Ansprüche stellt. Der Roman liest sich so herrlich schnell und unterhaltend. Ist an vielen Stellen sehr lustig und doch immer wieder sehr tiefgründig.
Was aber noch mehr überzeugt hat, war das Thema. Eine Frau die schwer genug erkrankt ist und sich zum Suizid entschließt. Eine wirklich mutige Entscheidung, die immer noch nicht gut geheißen wird. Aber wer will schon vor sich hin vegetieren, abhängig von dem Goodwill der Pflegenden. So lange man sich noch entscheiden kann und es äußern kann, sollte es doch jedem offen stehen! Daneben die Gefühle der Freundin, die mit ansehen muss, wie eben diese in den Tod gehen will. Als liebender Mensch daneben zu stehen und Händchen zu halten, während man doch noch den so agilen Körper der Person wahrnimmt. Schwer los zu lassen und Abschied in Frieden zu nehmen.
Anfangs verfiel ich dem Irrglauben, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt. Weshalb ich auf diesen Gedanken kam, kann ich heute gar nicht mehr genau sagen.
Dieses Buch handelt von zwei Frauen, die beide die 50 Jahre bereits hinter sich gelassen haben. Sie lernten sich kennen, als sie nicht mehr ganz so jung waren, doch ihre Freundschaft entwickelte sich trotz großer Unterschiede unglaublich schnell und wurde sehr sehr eng.
Zufällig bemerkt Tess, dass Iris ihre Dinge zu Hause geordnet hat und sich auf dem Weg in die Schweiz macht, um dort ihrem Leben ein selbst bestimmtes Ende zu setzen. Tess ist entsetzt und macht sich sofort auf den Weg zum Hafen nach Dublin, um sie von ihrem Entschluss abzubringen. Jedoch ohne Erfolg. Trotz all ihrer Sorgen, ihrem Vater im Schlepptau springt Tess über ihren Schatten und begleitet ihre Freundin, um sie während dieser Tage umzustimmen.
Dieser Road Trip durch England und Frankreich entwickelt sich zu einer Reise, währenddessen Tess sich neu wenn auch nicht erfindet, aber neue Ideen und Gedanken zu lässt.
Was möchte ich noch über dieses Buch sagen, außer dass es von einer irischen Autorin geschrieben wurde. Normalerweise sind diese für Melancholie und Schwermut bekannt. Doch nichts davon ist hier zu bemerken. Ja, manchmal ist es traurig aber die Hoffnung und die Freude überwiegen.
Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar, es war mir ein Fest es zu lesen.
Ein sehr persönlicher Roman und Appell für die Legalität von Sterbehilfe
TW: (primär progrediente) Multiple Sklerose, Suizid, Sterbehilfe, Demenz, von Elternteil verlassenes Kind, Flüchtlingslager, Pflege naher Verwandter, Ableismus, Nutztierhaltung & -verzehr
In der Regel greife ich nicht unbedingt zu Büchern dieser Thematik, #sicklit wie diese Art von Romanen gerne mal betitelt wird. Doch dann erfuhr ich, dass es hier um eine Protagonistin mit Multipler Sklerose geht, einer chronischen und bis heute unheilbaren Erkrankung des zentralen Nervensystems mit unklaren Ursachen, an der auch ich leide und wozu ich noch keinen einzigen Roman gelesen oder auch nur gefunden habe.
Gleichzeitig erfuhr ich, dass sich eben jene Protagonistin, wie der Klappentext bereits verrät, aufgrund der MS umbringen möchte. Und war sehr hin und her gerissen, ob ich darüber wirklich lesen kann und möchte.
Da ich mir jedoch sehr wünsche, dass es mehr Romane und allgemein Bücher außerhalb der Medizinwerke diesbezüglich gibt und diese auch mehr Aufmerksamkeit bekommen, entschied ich mich nach der Leseprobe fürs Lesen.
Terry aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, ist eine einsame, vorsichtige (Haus-)Frau und Mutter zweier erwachsener Töchter, die außerhalb dieser Rollen weder von ihrer Familie noch sonst jemandem gebraucht oder gesehen zu werden scheint. Ihr eigenes Leben ist mehr oder weniger pausiert, während sie sich für andere aufopfert und sich große Mühe gibt, es jedem recht zu machen und Rücksicht auf alle zu nehmen, ohne, dass diese es zu würdigen wissen oder auch nur bemerken. Im Laufe der Geschichte wird immer deutlicher, dass sie mehr oder weniger als Inventar und selbstverständliche Putzhilfe gesehen wird.
Als sie jedoch zufällig und ausgerechnet am Geburtstag ihrer einzigen Freundin Iris erfährt, dass diese sich just auf den Weg in die Schweiz gemacht hat, um sich dort umzubringen, lässt sie alles stehen und liegen, um ihr nachzureisen, fest entschlossen, sie davon abzuhalten.
Wie es der Zufall so will, hat auch noch ihren dementen Vater mit dabei.
Schnell treffen die drei aufeinander, doch damit beginnt die Geschichte und ein sowohl tragischer als auch passagenweise heiterer Roadtrip über Ländergrenzen hinweg erst.
Wie nicht anders zu erwarten, verändern sich die Protagonist*innen und ihre Beziehungen zueinander währenddessen: Durch den plötzlichen Ausbruch aus dem Alltagstrott und die Abkapselung von ihren sonstigen Verpflichtungen wandelt sich Terrys anfängliche Angst bis Panik hin zu einer Art Befreiungsschlag. Es gibt Rückblicke auf das Kennenlernen von Terry und Iris und längst vergessene Erinnerungen an Terrys Vater sowie ihre Kindheit werden geweckt, wodurch sie lernt, hinter all dem Pflichtgefühl auch wieder Liebe zu fühlen. Terry, die Unsicherheit in Person, ohne einen Funken Selbstliebe, lernt trotz oder gerade wegen der Umstände der Reise, positiv(er) zu denken und sich mehr zuzutrauen, weil sie die einzige nicht-Kranke ist und dementsprechend die Verantwortung übernehmen kann/muss, und die Einzige, die all das schaffen kann - so wirkte es oft auf mich.
Womit wir auch bei einem meiner Meinung nach sehr wichtigen Punkt angelangt sind: einerseits wird Iris als die Willensstarke und Lebensfreudige der beiden beschrieben und gezeigt, dass sie von Anfang an - ein Jahr im Voraus – geplant hatte, allein bis in die Schweiz zu gelangen; sogar den umfangreichen, schwer verständlichen Papierkram, den sie so hasst, hatte sie allein erledigt. Die Leser*innen merken, wie gut sie alles durchdacht und vorbereitet hat und dass es ihr häufig schlecht geht, wovon Terry selbst überrascht ist, weil sie dies zuvor nie bemerkt hat. Und dennoch trifft Terry, Iris‘ Freundin, immer wieder hinter deren Rücken und über ihren Kopf hinweg ihre eigenen Entscheidungen über ihr (Weiter-)Leben, ohne ihr diese mitzuteilen, und nimmt ihren Wunsch, eben jenes zu beenden, solange sie selbst noch die Kontrolle und Entscheidungsgewalt darüber hat, nicht ernst.
Terry handelt vor allem aus Angst vor dem Tod ihrer (einzigen!) Freundin und überstürzt, so viel ist klar. Meinem Eindruck nach handelt sie vor allem aus egoistischen Motiven und - so gut sie sich in manchen Situationen in Bezug auf die Behinderungen ihrer Freundin (oder auch ihres Vaters) verhält – auch ableistisch. Sie unterschätzt Iris und ist oft der Meinung, besser zu wissen, was gut für sie ist und wie sie sich fühlt, ohne ihr wirklich zuzuhören und ihre Meinung zu akzeptieren.
Da sich dies noch etwas ändert, gehe ich allerdings davon aus, dass die Autorin dieses Verhalten aufgrund von Terrys Persönlichkeit so beschrieben hat. Schade fand ich eher, dass eben dieser Wandel und die familiäre Veränderung auf den letzten Seiten und im Epilog nicht mehr Raum gegeben wurde; das hätte mich noch mehr interessiert. Auch hätte ich mich über noch mehr Hintergründe zu Iris‘ Leben gefreut.
Insgesamt ist es eine Lese-Empfehlung für alle, die sich durch die erwähnten Punkte nicht zu stark getriggert fühlen könnten. Der Roman mit Ciara Geraghtys schönem Schreibstil in kurzen Sätzen
lässt sich sehr schnell lesen und ich empfand ihn auch als sehr atmosphärisch. Eine nette Abwechslung zu den sonst so häufig ausgeschlachteten Krebs-Geschichten :P
Übersetzt wurde diese Ausgabe von Sibylle Schmidt.
Danke an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für dieses Rezensionsexemplar!
Terry und Iris sind beste Freundinnen und würden alles füreinander tun. Doch Iris ist krank, sie leidet unter Multipler Sklerose. Heimlich macht sie sich auf den Weg in die Schweiz um dort Sterbehilfe zu erhalten. Als Terry unerwartet und unverhofft davon erfährt, lässt sie alles stehen und liegen und reist ihr hinterher. Nicht etwa, um ihr beizustehen, sondern um Iris umzustimmen. Mit im Schlepptau hat sie dabei ihren dementen Vater. So startet das ungleiche, aber nicht minder sympathische Dreiergespann einen Roadtrip durch England und Frankreich in die Schweiz. Während Iris sich von ihrem Leben zu verabschieden versucht, findet Terry in eben jenes zurück.
Als sie von Iris Vorhaben erfährt, ist Terry am Boden zerstört, sie kann und will nicht verstehen oder akzeptieren, dass sie sich selber das Leben nehmen will. Schließlich ist Iris ihre einzige Freundin und die stärkste Frau, die sie kennt. Diese steht mitten im Leben und weiß immer was sie will. Doch Iris hat ihren Plan lange durchdacht und möchte ihn unbedingt jetzt in die Tat umsetzen wo sie noch frei entscheiden kann. Auch wenn es ihr noch verhältnismäßig gut geht, so weiß sie doch, was mit MS in der Zukunft auf sie zu kommt und möchte dies weder sich selbst, noch anderen zumuten.
"Das Leben ist zu kurz für irgendwann" ist aus Terrys Sicht geschrieben. Mit ihrem Verhalten bricht sie aus ihrem alten Leben aus, was völlig untypisch für sie ist. Sie ist Hausfrau und Mutter zweier mittlerweile erwachsener Töchter. Sie kümmert sich stets darum, dass es allen gut geht und macht sich um alles und jeden Sorgen. Sie wird von Ängsten geplagt, die sie oft völlig einengen. Neben all dem Kümmern, Sorgen und Ängstigen vergisst sie meistens sich selber und das, was ihr gut tut. Auf dem Roadtrip denkt sie plötzlich über ihre Ehe, ihre Kinder und sich selber nach. Ihr wird klar, was für ein Leben sie momentan führt und dass es sie gar nicht wirklich ausfüllt. Letztendlich wächst sie über sich hinaus und so werden die Tage, die die schlimmsten ihres Lebens hätten werden können, ihre besten.
Es ist eine Geschichte über Freundschaft und darüber wie kostbar das Leben und jeder einzelne Augenblick ist. Man sollte es niemals auf irgendwann verschieben, sondern jeden Moment genießen und das tun, was einen glücklich macht. Es geht aber auch ums Abschied nehmen, um Krankheiten wie MS und Demenz. Dementsprechend ist sie traurig, tragisch, emotional, mitreißend und bewegend. Doch es gibt auch humorvolle und schöne Momente. Denn man bemerkt sofort die tiefe Verbundenheit zwischen Iris und Terry sowie die innige Beziehung zwischen Terry und ihrem Vater. Der Umgang miteinander ist wunderbar liebevoll.
Das Buch spricht wichtige und ernste Themen des Lebens an und bringt den Leser damit zum Nachdenken. Es hinterlässt dabei sowohl ein lachendes als auch ein weinendes Auge.
REZENSION
Darum gehts:
„Terry und Iris sind beste Freundinnen und würden durchs Feuer füreinander gehen. Aber Iris ist krank. So krank, dass sie sich heimlich entschließt, ihr Leben in der Schweiz zu beenden, solange sie es noch kann. Als Terry feststellt, dass Iris auf dem Weg dorthin ist, zögert sie keine Sekunde. Mit ihrem betagten Dad im Auto holt sie Iris gerade noch am Hafen von Dublin ein. Die drei begeben sich auf eine abenteuerliche Reise durch England und Frankreich, und was die schlimmsten Tage in Terrys Leben hätten werden können, werden ihre besten. Denn durch Iris entdeckt sie ungeahnte Seiten an sich – und dass es ein Geschenk ist, unser Leben zu leben, jeden Tag und bis zum letzten Tag.“
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Es ist eine süße aber gleichzeitig auch traurige Geschichte über Freundschaft, wo auch der Humor nicht zu kurz kommt. Ich liebe die Charaktere und wie Terry, eigentlich eine stets gut organisierte Person, die für alles immer einen Plan hat, plötzlich spontan ihrer Freundin Iris hinterher reist, den dementen Vater mit im Schlepptau. Terry war mir von Anfang an sympathisch und wie sie in der Geschichte immer weiter über ihre Grenzen hinaus geht und über sich hinaus wächst, ist einfach ganz wunderbar. Ich könnte noch ewig weiter schwärmen, aber lest das Buch am besten selbst. Von mir 5/5 ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Sternen und eine klare Leseempfehlung ❤️