(Boiler/Wärmepumpen). Mein erstes dnf. oder besser: D.N.F. Ich liebe Glennkill, Garou und Gray. Ich schätze Swanns Schreibstil, ihre Ideen, die poetische Umsetzung, die ganzen Skurrilitäten und kauzigen Figuren. Die Intelligenz, die in jedem Text steckt. Aber das hier.... scheint mir wie die Kopie der Kopie der Kopie der Kopie DER KOPIE eines ihrer Bücher. ZU seltsam, zu verworren, gekünstelt magisch. Es ist eine Sache, dass eine Handlung sich alles andere als linear entfaltet und somit ein Sog entsteht, von dem man sich gerne mitziehen lässt. Es ist natürlich auch mehr als ok, je nach Genre definitiv erwünscht, dass es offene Fragen gibt und nicht alles brav erklärt und schnell entzaubert wird. Aber hier werden einem verschiedenen Handlungs...-Ansätze und Motivationen untergeschoben, die auf die Art einfach keine angenehme Kontinuität, keinen Lesegenuss entstehen lassen. Anfangs hatte ich den zB von Julius Birdwell den Eindruck, er sei charakterlich eine Art Willy Wonka des (Floh)Zirkus und wir werden - ähnlich wie in 'The Night Circus' - in phantastische Vorstellungen und eine liebevolle Zirkuswelt eingeladen. Das hatte Das Vorspiel ja mehr als angedeutet. Aber dann der Umbruch: sämtliche übernatürliche oder nicht menschliche 'Attraktionen' sind gar nicht Teil einer bunten, alternativen Zirkusfamilie, sondern.... versklavt? (Ich habs ja nicht fertig gelesen, wer weiß wie sich das noch herausgestellt hätte, aber so weit mein Eindruck nach 150 Seiten). Schade. Und überhaupt nicht lauschig. Und WANN kommt der sehnlich erwartete Star, der Albinofloh und fckg Titelheld, Dunkelsprung endlich zu seinem Auftritt?! Er und die Flöhe spielen fast gar keine Rolle. Dann Detective Green.... tja. Wieder: es ist eine Sache, dass Figuren alternativ und skurril denken, agieren, detektieren... aber der hier stellt sich nicht nur blöde an, er ist unglaubwürdig und lästig. Mach mal bitte, dass was vorwärts geht, bro Das Legulas ist süß, jeder verdient ein Legulas. Ich musste doch ein paar Mal lachen, zB als die Socken-Strickerin aus der Psychogruppe meint, sie strickt nur noch da, weils sont einfach zu langweilig wäre. Wunderbares ad absurdum führen von Psychotherapie und auch einfach der menschlichen Psyche an sich. Aber das alles noch zu Ende lesen? Ich kam mir auf eine sonderbare Art regelrecht verarscht vor. Genug Grund, um dnf.
War ganz ok
Ein ganz besonderes Fantasiebuch aus der Sicht eines Flohzirkusdirektor, eines Dedektiv mit Gedächtnisverlust und natürlich der Flöhe.
Eine sehr lustige und interessante Geschichte. Eine Art Märchen Krimi. Der Schreibstil macht die Geschichte dazu richtig lebendig.
Doch ja, ich mochte das Buch. Ich war mir allerdings ganz lange nicht sicher ob ich zu diesem Ergebnis kommen würde. Ich mag Fantasy, aber hier hat es ein Weilchen gedauert bis ich mich in der Szenerie zuhause gefühlt habe. Auch bin ich mit keinem der Charaktere wirklich warm geworden. Wobei, so ganz stimmt das nicht, denn es gab ja das Legulas und das Legulas habe ich geliebt. Leider hat das aber nur relativ kurz aktiv am Geschehen teilgenommen. Egal, so viel Fantasie für so eine Geschichte muss man erstmal haben und auch wenn sie nicht mein Herz berührt hat ist das ein lesenswertes Buch voller guter Unterhaltung. Und auch wenn ich lange meine Zweifel hatte, schlussendlich setzt sich alles logisch zusammen wie ein Puzzle.
Absolut nicht meins... Gewöhnungsbedürftiger Schreibstil und es wirkte alles sehr unstimmig.
Eine zauberhaft geschriebene Gesichte über ein unglaubliches und magisches Abenteuer, mit wundervollen Charakter.
Es war mein erstes Fantasybuch. Daher fiel es mir sehr schwer mich auf die Story einzulassen.
Darum geht es: Julius Birdwell arbeitet in London als Goldschmied und Flohzirkusdirektor, zumindest war er bis vor Kurzem noch stolzer Besitzer eines Flohzirkus, bevor seine kleinen Artisten einem heftigen Nachtfrost zum Opfer fielen. Ein unfreiwilliges Bad in der Themse beschert ihm dann auch noch eine Begegnung mit einer Wassernixe, die ihm das Versprechen abringt, eine der ihren aus den Fängen des Magiers Isaac Fawkes zu befreien, der sie bei sich gefangen hält und für seine Zaubershows missbraucht. Wenig später begegnet er Elizabeth Thorn vor Fawkes Haustür: Eine mysteriöse junge Frau, die ihm anscheinend helfen will, da sie ebenfalls keine großen Stücke auf den Zauberer zu halten scheint. Dann gibt es da noch den dauerverwirrten Privatdektiv Frank Green, der eines Tages einen Besuch von einem seltsamen kleinen Mädchen erhält, die auf der Suche nach ihrer Großmutter ist. Diese sei Hals über Kopf mit einem gestohlenen Transporter abgehauen, ohne Führerschein wohlgemerkt. Als Frank das Haus der alten Dame durchsucht, kommt ihm alles sehr merkwürdig vor. Warum stehen überall Schalen mit Milch? Warum liegt die zerbrochene Figur eines Fauns auf dem Schlafzimmerboden? Und was ist das für ein zutrauliches, echsenartiges Tier, das Green dort findet? So fand ich es: Wie so oft, war ich auch auf dieses Buch sehr neugierig. Ich mag solche fantasievollen Geschichten, die vor Magie und Zauberei und kleinen Geheimnissen nur so strotzen. In der Hinsicht wurden meine Erwartungen auch vollends erfüllt. Einzig und allein der Einstieg in die Geschichte ist mir ein bisschen schwer gefallen. Es passiert auf diesen gut 380 Seiten wirklich wahnsinnig viel und gerade zu Beginn war alles sehr verworren und für mich teilweise schwer zu begreifen und nachzuvollziehen. Es gibt viele unterschiedliche Charaktere und es werden auch dementsprechend viele Handlungsstränge verfolgt, was im ersten Eindruck doch recht chaotisch und ungeordnet und im wahrsten Sinne des Wortes sehr sprunghaft daher kommt. Doch je mehr ich in die Geschichte abgetaucht bin, desto mehr hat es mich mitgerissen. Was mich unter anderem wirklich begeistern konnte, war der wunderschöne Schreibstil der Autorin. Sehr spritzig, bildhaft, teilweise auch poetisch und mit dem kleinen, frechen Augenzwinkern, der perfekt zu der Story und ihren außergwöhnlichen Protagonisten passt. Die Autorin schafft es, der Geschichte entsprechend, eine ganz individuelle Atmosphäre zu erschaffen, die einen dieses magische London voller witziger Gestalten und Fabelwesen hautnah miterleben lässt. Auch die Protagonisten selbst haben mir unglaublich gut gefallen. Sie sind wie schon erwähnt sehr außergewöhnlich, die Meisten haben im positiven Sinne eine kleine Macke, da bilden die beiden Hauptprotagonisten Julius Birdwell und Frank Green keine Ausnahme. Julius mit seinen Flöhen wirkt doch etwas befremdlich, aber auch geheimnisvoll und die Beziehung zwischen Flohzirkusdirektor und Flöhen hat etwas erstaunlich freundschaftliches. Besonders schön fand ich es aber, zu verfolgen wie sich die Charaktere weiterentwickeln, gerade in Hinsicht auf Frank Green, der einiges aufzuarbeiten hat und erstmal wieder zu sich finden muss. Vor allem, wie er (und Julius) das unbegreifliche begreifen müssen. Sehr niedlich fand ich auch Franks Sorge um das Legluas, das kleine Echsenwesen, das er im Haus der verschwundenen Dame findet. Das hat ihn mir trotz seiner zweifelhaften Vergangenheit und seinen kleinen Aussetzern nochmal mehr sympathisch gemacht. Und auch, wie die Charaktere schließlich zueinander finden und sich die Handlungsstränge miteinander verweben, fand ich echt toll ausgearbeitet. Zur Geschichte selbst möchte ich gar nicht so viel verraten, da wie gesagt wirklich sehr viel passiert. Die Story entwickelt sich um sehr viele Ecken herum und an jeder Ecke passiert wieder etwas neues, spannendes, was die Helden bewältigen müssen. Allerdings hat mich das Ende dann doch etwas frustriert zurück gelassen, aufgrund eines kleinen Cliffhangers. Nichts dramatisches, aber ich wollte halt wissen, wie es mit diesem Aspekt ausgeht. Das fand ich ein bisschen schade, dass ich als Leser da ein bisschen in der Luft hängen gelassen wurde. Mein Fazit: Ein schönes Fantasybuch, das man mit etwas mehr Aufmerksamkeit lesen sollte, da es doch ein paar Verwirrungen, gerade beim Einstieg in die Geschichte, gibt und sehr viel Inhalt auf wenigen Seiten steckt. Wenn man sich darauf einlässt bekommt man aber eine abenteuerliche Geschichte, voller skurriler Gestalten und sympathischer Charaktere, die für beste Unterhaltung sorgen. Von mir gibt es trotz der paar Kritikpunkte eine klare Leseempfehlung.
Goldschmiedemeister, Flohdompteur und unbegabter Verbrecher. Julius Birdwell hat viele Talente, aber am meisten identifiziert er sich mit seinen Flöhen. Das Dumme ist nur das er seine kleinen Lieblinge draußen vergisst und der Nachtfrost das Leben der kleinen Blutsauger fordert. Zudem hat er auch noch den Auftrag eine Nixe zu retten und nicht einen Anhaltspunkt wo er diese finden soll. Da begegnet ihm Elisabeth Thorn mit Horn und zeigt ihm eine magische Welt, die vielen Augen verborgen ist. Durch die Beschwörung des Geisterflohs erhält er seine Zirkustruppe zurück. Jetzt können sie alle gemeinsam auf die Jagd nach der entführten Nixe gehen und dabei kann Elisabeth gleich ihre offene Rechnung mit dem Magier Isaac Fawkes klären. Unerwartete Unterstützung erhalten sie dabei von dem unbegabten Privatdetektiv Green, der zufällig einen Drachen zum Haustier erkoren hat, was hin und wieder zu sehr brenzligen Situationen führt. Es ging mir wohl wie vielen Lesern von „Garou“ und „Glennkill“, hohe Erwartungen und milde Enttäuschung, dass „Dunkelsprung“ so völlig anders geartet war, als die Schafkrimis. Natürlich erwartet den Leser, die gleiche phantasievolle Sprache wie in ihren ersten beiden Werken, doch ich fand die Story ein wenig zu überfrachtet. Mir war die Intention der Protagonisten nicht immer ganz klar. Immer wenn ich dachte ich hätte verstanden, las ich 20 Seiten und war wieder raus. Was hatte das Alter Ego Black von Green mit der Geschichte zu tun? Warum verschwand Rose einfach so aus der Handlung? Wieso mussten die Flöhe erst im Frost draufgehen? Und warum wurde die Fähigkeit von Julius Dinge durchs alleinige Aussprechen Realität werden zu lassen nicht weiter in die Story eingebaut? Dagegen standen zu viele Wiederholungen, insbesondere das Julius mit der Zeit lichtscheuer wurde. Das hat die Autorin bis zum Erbrechen wiederholt, nur um mir dann mitzuteilen, dass er seinen Flöhen immer ähnlicher wurde. Das hatte ich da aber auch so schon begriffen. Julius war mir am Anfang sehr sympathisch, doch als er dann begann sie immer mehr den Flöhen anzupassen war es aus. Es ist nun einmal lächerlich sich einen erwachsenen Menschen hüpfend vorzustellen, das hat irgendwie mein Bild vom heldenhaften Nixenretter zerstört. Mit allem hätte ich mich noch anfreunden können, wäre da nicht dieses völlige banale Ende gewesen. Fawkes ist eigentlich nicht der Böse in der Geschichte, wie ein ganzes Buch lang behauptet, sondern einfach nur ein verkannter Wissenschaftler. Es gibt kein großen Showdown zwischen Julius und Fawkes, nur einen pyromanen Feuersalamander, Flöhe die ein großes Ganzes erkennen und Fawkes der es vorzieht seine Vergangenheit zu vergessen. So viele lose Enden blieben unverknüpft, so viele Fragenzeichen in meinem Kopf unbeantwortet, dass ich das Buch am Ende unbefriedigt zuschlug und nichts so recht anfangen konnte mit der Story. Vielleicht liegen mir stringentere Handlungen einfach mehr. Ohne Frage ist dieses Werk ein Füllhorn an originellen Einfällen und einer wundervollen Erzählweise nur für mich war es einfach nichts. Scheinbar hab ich mehr für Schafe übrig als für Flöhe. Ich war dem Reichtum nicht gewachsen, freue mich aber dennoch auf weitere Geschichten der Autorin.
Ist es ein Märchen? Ist es kein Märchen? Es ist auf jeden Fall eine wunderbare, tolle Geschichte rund um einen Flohzirkusdirektor, Fabelwesen und einen schusseligen Privatdetektiven. Swanns Schreibstil ist unübertrefflich. Voll von Bildern und Metaphern, die einen Film im Kopf entstehen lassen, wie ihn kein Regisseur zu entstehen vermag. Man muss dran bleiben, um die Geschichte voll und ganz nachzuvollziehen. Einige Stellen ziehen sich in die Länge, andere gleichen diese Längen wieder aus. Für mich ist eine tolle Herbstlektüre, regnerisches London, Nacht- und Nebenaktionen und viele fantastische Geschöpfe.
Julius Birdwell ist ein Flohzirkusdirektor und ein Goldschmied. Als seine Flöhe eines Nachts dem Frost zum Opfer fallen, überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich ist er auf der Mission eine Meerjungfrau zu befreien, die mysteriöse Elisabeth tritt in sein Leben und er ist gezwungen über den Tellerrand seiner bisher so geregelten kleinen Welt hinaus zu blicken. Bei der Suche nach der Gefangenen treffen die beiden ungleichen Gefährten auf Green. Dieser ist ein Privatdetektiv und einer alten Dame auf der Spur, welche sich auf der Flucht befindet. So beginnt ein unglaubliches und phantastisches Abenteuer. Alle drei Charaktere sind wunderbar skurril und jeder kommt mir auf seine Weise ein bisschen verrückt vor. Da ist Julius, der seinen Flöhen immer ähnlicher wird, Green, der ständig Dinge vergisst und sich andere einzubilden scheint und Elisabeth, die eigentlich gar kein Mensch ist und deren Motiv Rache ist. Außer Elisabeth trifft der Leser auf weitere übernatürliche Wesen, so dass die Geschichte schon fast an ein Märchen erinnert. Doch dass das Leben eben kein Märchen ist, bekommen die Protagonisten am eigenen Leib zu spüren. Die Handlung wird durch zahlreiche Perspektivenwechsel unterbrochen, die primär aus der Sicht von Julius und Green erzählt werden. Dies steigert die Spannung immer weiter und gewehrt gute Einblicke in die Gefühle und Beweggründe der Charaktere. Der Schreibstil gestaltet sich für mich sehr skurril und besticht mit tollen Metaphern. Schreibstil, Handlung, Schauplatz und Charaktere erinnern mich an die Filme von Tim Burton und gefallen mir wirklich sehr gut. Ich fühlte mich hineinversetzt in eine großartige und traumartige Welt, in der mysteriöse und phantastische Dinge geschehen.
Es fällt mir wirklich schwer, "Dunkelsprung" zu bewerten. Nach einer Weile des Grübelns habe ich mich nun mit mir selbst auf 3,5 Sterne geeinigt. Ich kann gar nicht genau erklären, warum es keine 4 Sterne sind. Eigentlich bietet "Dunkelsprung" alles, was das Fantasy-Herz begehrt: Spannende, außergewöhnliche Gestalten, von denen man wünschte, dass sie einem eines Tages selbst über den Weg laufen. Verschrobene Charaktere, deren Werdegang einen über die rund 380 Seiten fesselt, fasziniert und begeistert. Eine Geschichte, die eben nicht der typischen Norm entspricht, die das Genre ansonsten oftmals mit sich bringt. Alles ein wenig verrückt, ein wenig seltsam, ein wenig kurios... Faszinierend, neu, anders... Sprunghaft. Sprunghaft, auf eine gute Weise. Auf eine flohhafte Weise. Ein großer Sprung, ja, genau. Leonie Swann schnappt sich die Hände des Lesers und zerrt ihn mit sich in die Höhe - für einen ganz anderen, weiten Sprung, fort von der Realität und in ein Abenteuer, das in Frage stellt, was wirklich ist und was nicht - und ob es überhaupt wichtig ist, was wirklich ist.