
Der Einstieg in diesen Kriminalroman fiel mir alles andere als leicht. Die Erzählweise der Autorin ist sehr speziell und hat mir persönlich das Lesen über weite Strecken erschwert. Gerade in der ersten Hälfte des Buches hatte ich Mühe dranzubleiben – ich habe mich buchstäblich durchgekämpft. Möglicherweise liegt das an dem englischen Erzählstil, der sprachlich und atmosphärisch einiges an Konzentration erfordert. Doch wer durchhält, wird belohnt: Ab etwa der Mitte nimmt die Geschichte spürbar an Fahrt auf. Die Spannung steigt, es ergeben sich komplexe Verstrickungen, und die verschiedenen Handlungsfäden beginnen, sich zu einem stimmigen Ganzen zu verweben. Neben dem eigentlichen Kriminalfall gibt es auch fein angedeutete zwischenmenschliche Beziehungen sowie persönliche Entwicklungen rund um die bekannten Ermittler, was der Geschichte zusätzliche Tiefe verleiht. Insgesamt ein Roman, der Geduld erfordert – aber wer sich auf den Stil von Elizabeth George einlässt, wird mit einer intelligent konstruierten Geschichte belohnt, die besonders in der zweiten Hälfte überzeugt.