Ich habe "Das Lied vom Ende der Welt" durch Zufall beim durchstöbern im Buchladen meines Vertrauens entdeckt. Zu meinem Glück lag er auf dem "Schnäppchentisch". Nicht nur der Preis hat mich direkt angesprochen, sondern auch die Kurzbeschreibung. Natürlich kann ein Buch trotz gutem Klappentext ein totaler Reinfall sein aber! im Nachhinein betrachtet, würde ich behaupten, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und meiner Intuition gefolgt bin. Die Geschichte hinter dem Roman hat meine Fantasie auf jeden Fall auf Hochtouren gebracht, dann noch gepaart mit einer Prise Abenteuer und einem Hauch Mysterium war dieses Buch genau das Richtige für mich.
Eine psychisch angeschlagene, latent drogensüchtige Sprachforscherin wird von einem Klimaforscher aus der Arktis angefordert, da er ein Mädchen gefunden hat, dessen Sprache er nicht versteht. Rein zufällig ist er der Leiter der Forschungsstation, in der ihr Zwillingsbruder unter mysteriösen Umständen zu Tode kam. Noch nicht durchgeknallt genug? Okay, es stellt sich heraus, dass das Mädchen in einem Eisblock eingefroren gefunden und wiederbelebt wurde, vermutlich ist sie aus dem 13. oder 14. Jahrhundert. Und um am Leben zu bleiben, braucht sie Blut eines Eis-Aals. Ja, sowas kann man auf knapp 400 Seiten zwischen zwei Buchdeckel quetschen und verkaufen. Mein Rat: was immer die Autorin genommen hat, um solchen literarischen Dünnpfiff zu produzieren, sie sollte weniger nehmen. Und ich muss endlich lernen, schlechte Bücher abzubrechen!
Die Handlung des Buches ist spannend, mysteriös und dystopisch. Zu Beginn des Buches wollte ich direk wissen, was mit dem im Eis gefundenen Mädchen los ist. Das Setting in der Forschungsstation im Eis ist unheimlich und nach etwas weniger spannendem Mittelteil kommt es zum packenden Ende. Zuweilen war es mir zu unrealistisch, aber ich wollte die Rätsel lösen.
"Stahndala"
In der Arktis wird ein Mädchen im ewigen Eis gefunden und erfolgreich aufgetaut. Sie lebt, doch sie spricht keine bekannte Sprache. Valerie als Linguistin soll ihre Sprache erforschen. Und Val hat auch persönliche Gründe, in die Arktis zu reisen.
Ein Buch, das schwer zu klassifizieren ist. Ein Märchen, eine Dystopie, eine Erzählung, ein Drama. Besonders das Mädchen Naaja ist mir ans Herz gewachsen, ihre Ängste, ihr Lebensmut, ihre Geschichte. Die anderen Charaktere sind ...schwierig. Vor Allem Val mit ihren Phobien hat mich manchmal doch ziemlich genervt. Und die anderen Charaktere sind auch keine Sympathieträger.
Das ganze spielt in einer unbestimmten Zukunft, die auch leider recht unspezifisch bleibt, wir erfahren nur, dass das ewige Eis die Menschen bedroht. Mir hat die Atmosphäre oft gefallen, die klaustrophobische Enge in der Forschungsstation, die unendliche Weite der Artik, die Kälte, die Gefahren aber auch die Wunder dieser Landschaft. Das Ende war rund wenn auch nicht unbedingt meins, ich hatte mir mehr Erklärungen, mehr Geschichte gewünscht. Und tatsächlich etwas weniger Gewalt und Tod. Ein Buch, auf das man sich einlassen muss, was nicht ganz einfach ist, mich dann aber doch auch irgendwie verzaubern konnte, mit einer Protagonisten, die ich so schnell nicht vergessen werde.
Sehr coole Mischung aus Abenteuerroman und Wissenschaftsthriller vor dem Hintergrund einer dystopische Umweltkatastrophe bei dem auch das Herz nicht zu kurz kommt.
Ich liebe Bücher, die in arktischer Kulisse spielen, und auch hier entsteht in der kleinen Forschungsstation eine besonders brisante Atmosphäre zwischen den Bewohnern, bei denen jeder Geheimnisse hinter einer Maske verbirgt und das alltägliche Leben immer mehr zum Pulverfass wird.
Dazu das kleine Mädchen, dessen Herkunft entschlüsselt werden muss von einer Protagonistin, die sich ihren Ängsten und ihrem Verlust stellen muss und eigentlich viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, um Gefahren zu erkennen und Menschen zu lesen.
Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, hab' gerätselt und das Mädchen immer mehr ins Herz geschlossen und wurde mit einem eiskalten Showdown belohnt.
Eins meiner Highlights in diesem Jahr.
Wissenschaft auf Wish bestellt! Linguistin Valerie soll in die Arktis reisen: Klimaforscher Wyatt hat dort ein Mädchen im Eis gefunden, das eine unbekannte Sprache spricht. Der Ansatz, dass ein Kind in einen Eisblock gefroren gefunden wird, ist zwar nicht sehr realistisch, aber spannend. Leider konnte die Autorin aus ihrer eigentlich genialen Idee nichts machen.
Die Linguistin wirft dem Kind Wörter nordischer Sprachen an den Kopf, wie Linguisten (die natürlich alle zig Sprachen sprechen) das nun mal machen. Die Klimaforscher sausen auf Schneemobilen herum, bohren Löcher ins Eis und saufen sich die Hucke voll, denn an Wein mangelt es auf der Forschungsstation nie. Die Figuren sind super platt, bis auf das Kind allesamt unsympathisch, es wirkt, als wären der Autorin wissenschaftliche Arbeitsvorgänge völlig egal, die Auflösung des Rätsels so an den Haaren herbei gezogen, dass man nur noch darüber lachen kann und selbst die gar nicht mal so schlechten Beschreibungen der einzigartigen Natur schmelzen dahin wie das Eis, weil die Autorin es nicht schafft, sie richtig in ihre Geschichte einzubauen.
Ein paar besondere negativ Highlights (Spoiler!)
- Die Frauenfiguren hätten so spannend sein können. Wissenschaftlerinnen in der Arktis! Stattdessen wird allen eine dramatische Verlustgeschichte angehängt, die ihr ganzes Tun bestimmt
- Wyatt ist so eklig
- Lange kommt keiner der "Forscher" auf die Idee, dass das Kind, das in Jahrtausende altem Eis gefunden wurde, selbst uralt sein könnte
- die Szene, in der das Baby aufgetaut wird (!!!!)
- die Tauchszene!!! Valerie schafft es, im Eismeer zu tauchen, weil sie jeden Abend den Merkzettel der Polartaucher liest. Beide Polarforscher sterben bei der Aktion, bei Valerie, die mit Tauchen bis auf diesen Zettel nix am Hut hat, noch dazu unter dem Entzug ihrer Medikamente und ihrer Angststörung leidet, klappt alles
- alles, was mit der Arbeit von Linguist:innen zu tun hat
Leider hatte ich mir etwas ganz andere vorgestellt…die Stimmung der Arktis wurde sehr gut dargestellt & es war allgemein ein sehr atmosphärisches Buch aber ab der Hälfte war es mir einfach zu „Sci-Fi“-mäßig und das Ende zu dystopisch und schräg…kann‘s leider nicht weiter empfehlen…vor allem weil man durch den Klappentext und das Cover etwas ganz anderes erwartet.
„Sprachen offenbaren, was es bedeutet, Mensch zu sein.“
Die Inhaltsangabe verspricht viel: Die Linguistin Valerie, ihrerseits spezialisiert auf alte nordische Sprachen, wird durch eine Nachricht, einen Hilferuf, eines Forschungskollegen ihres toten Bruders völlig aus der Bahn geworfen. Er hat nahe einer Forschungsstation in der Arktis ein Mädchen gefunden, das eine unbekannte Sprache spricht und bittet Valerie sofort zu ihm ins ewige Eis zu kommen. Eine unglaubliche Reise beginnt, eine Reise die Valerie viel abverlangt, denn in dieser Forschungsstation kam auch ihr Zwillingsbruder unter mysteriösen Umständen ums Leben.
„Eines ist doch mittlerweile ziemlich klar. Hier kommt keiner hin, der normal ist. Dieser Ort ist bloß die natürliche Wahl für Leute, die vom Rand der Welt springen wollen.“
Über den Inhalt möchte ich gar nichts weiter verraten. Nur so viel: ich war gefesselt, habe gerätselt (ein Mädchen, aufgetaut aus dem ewigen Eis, das eine unbekannte Sprache spricht) und habe mitgefühlt.
Die Landschaftsbeschreibungen sind wunderschön, die Darstellung der Lebensbedingungen in dieser unwirtlichen Umgebung sind realistisch und ich war direkt mittendrin im Geschehen. Valerie mit ihren Neurosen ist vielleicht ein wenig seltsam, dennoch empfand ich sie als sehr sympathisch.
„Ich hatte noch nie ein Gefühl dafür gehabt, wo mein Körper sich im Raum befindet, was gefährlich werden kann.“
Wyatt war mir irgendwie suspekt, ihn konnte ich nicht wirklich greifen, dennoch empfand ich direkt Abneigung. Wer weiß, womöglich war dies aber von Erica Ferencik auch so gewollt? Auch die anderen Bewohner der Forschungsstation scheinen alle ihre ganz eigenen Päckchen zu tragen und so kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, was die Story aber nur noch spannender macht. Die so unterschiedlichen Charaktere hat die Autorin, meiner Meinung nach, hervorragend herausgearbeitet, so verschieden sie auch sind, sie alle ergeben ein Gesamtbild. Am spannendsten ist für mich, neben dem Rätsel um Naaja, die Entwicklung von Valerie gewesen.
Der Schreibstil ist leicht, flüssig und lässt sich gut lesen. Zwar leidet die Spannung hin und wieder unter den doch sehr ausführlichen Landschafts- und Situationsbeschreibungen, dennoch konnte mich die Story immer wieder abholen.
Fazit: Es ist mal etwas anderes, ich habe dieses Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen und mochte es stellenweise gar nicht wirklich weglegen. Alles in allem ist „Ein Lied vom Ende der Welt“ vielleicht kein Highlight, aber ich würde es dennoch empfehlen.
Bis auf den zähen Anfang total mysteriös und spannend
Mein erstes Buch in 2023 ist gleich ein kleines Schätzchen. Ich muss sagen, dass ich zuerst dem Cover verfallen bin und als ich dann den Klappentext gelesen habe, ist es um mich geschehen. Und die Story hat mich nicht enttäuscht. Außer dem Anfang, der ein bisschen zäh angefangen hat, ist die Geschichte durchgehend spannend und mysteriös. Dazu ist die Szenerie Grönland so schön, zwar auch gefährlich, jedoch in erster Hinsicht wunderschön. Die Charaktere sind eher mehr unsympathisch, außer der Protagonistin und dem Mädchen, das macht aber die Story zu dem, was sie ist. Mich konnten das Buch, der Schreibstil und auch die Thematik "Klimawandel" total überzeugen. Besonders der Aspekt des Klimawandels ist sehr interessant und man bekommt neue Informationen, die ich bis dato so nicht kannte. Von mir eine große Leseempfehlung und
9/10 ⭐.
Das Buch ist nicht so meins gewessen. Ich kam sehr schwer in die Geschichte rein und konnte nicht wirklich mich hineinversetzten, weswegen ich das Buch auch abgebrochen habe.
Eigentlich nicht das, was ich sonst lese, aber das Cover und der Klappentext hat mich immer wieder aufs neue im Buchladen verfolgt. Sehr zu Empfehlen! ❤
EIN LIED VOM ENDE DER WELT
Erica Ferencik
Irgendwann nach 2023: Wyatt Speers, der als Forscher in der Arktis auf der Insel Grönland arbeitet, hat ein totes Mädchen im Eis gefunden. Gemeinsam mit seinem Team haben sie dieses geborgen und aufgetaut. Das Mädchen konnte wiederbelebt werden, spricht aber eine eigene Sprache, die nicht zugeordnet werden kann.
Die Linguistin Valerie, die auf nordische Sprachen spezialisiert ist, bittet man um Unterstützung. Doch „Val“ hat gerade eine schwierige Zeit: Seit dem Tode ihres Zwillingsbruders Andy kann sie ihren Tag nur mit Hilfe von Tabletten und Alkohol überstehen.
Dieser wurde vor kurzen in genau dieser Forschungsstation in Grönland erfroren aufgefunden. Den Aussagen seiner Kollegen zufolge, hat sich Andy selber umgebracht.
Was hat es mit dem aufgetauten Mädchen auf sich und warum hätte sich ihr Bruder umbringen sollen? Um diese Fragen zu klären nimmt sie den Job, trotz ihrer vielen Neurosen an und macht sich auf den Weg nach Grönland.
Nebenbei, ohne mit dem Finger auf uns zu zeigen, gelingt es der Autorin uns auf den Plastikmüll in den Meeren und dem Klimawandel aufmerksam zu machen.
Der Anfang des Buches hat mich sofort gepackt und meine Neugier geweckt. Der Mittelteil konnte mich nicht durchgehend überzeugen, aber der leichte Schreibstil der Autorin ließ mich weiterhin die Seiten umblättern, zum Ende wurde es dann unglaublich spannend.
Ein interessantes und gutes Buch, eine Mischung aus Krimi, Science Fiction und Dystopie, das ich gerne gelesen habe.
Es hat mir echt gut gefallen, war dauerhaft spannend und das Setting war genial! Dieser bildhafte Schreibstil - wow! Aber die letzten Seiten waren mir doch etwas zu abgedreht, weshalb ich keine volle Sternebewertung geben kann.