•°• für gläubige, traditionelle und reflektierte Leser wohl ganz erhellend •°•
Auf Empfehlung eines eher traditionellen Bekannten habe ich das Buch von Peterson gehört. Das "Brückenbauen" zwischen den Geschlechtern macht sich der Autor selbst und mir etwas schwer, weil er das ganze Buch hindurch "Chaos" - was er mit Weiblichkeit gleichsetzt (er setzt also ein bisschen mythologische Archetypen als Realität voraus- stets nur negativ und das absolut Böse beschreibt (Habe mir eine Liste mit den "Best of "Chaos"" Zitaten geschrieben 😅). Finde ich schade. Der Biologismus (als Metapher: der Hummer im ersten Kapitel) sollte meiner Meinung nach nicht als absolutes Kriterium für Partnerwahl genommen werden. Die Gesellschaft hat sich so verändert, dass die Partnerwahl auch auf anderen Gesichtspunkten beruht und nicht nur auf die "Dominanz des Männchens". Für reflektierte Leser und Leserinnen mag diese Erkenntnis eine Voraussetzung sein... Jedoch birgt Robertsons Darstellung bei den "Red Pill" und "Alpha Male" Podcastern schon eine gewisse Gefahr. Auch die fortwährende Grundlage der Bibel als gesetzte Moralinstitution macht es schwer, seine Schlussfolgerungen als richtig zu empfinden. Der Autor holt manchmal viel zu weit aus und das macht das Buch sehr langatmig und leider manchmal auch langweilig. Zu dessen Verteidigung muss ich aber ergänzen, dass ich viele seiner Tipps und Regeln für ein erfülltes Leben bereits in anderen Büchern entdeckt habe. Gut fand ich die Ausführungen über das Thema der weiblichen Wut/Aggression. Auch seine Theorien, wie man verhindern könne, dass Jungen bzw. dann später Männer gewalttätig werden sind es Wert, darüber nachzudenken. Ich denke, dass ich einfach nicht die Zielgruppe des Buches bin. Aber es war ganz ok, sich mit dieser Gedankenwelt mal auseinanderzusetzen.