Ein gutes Buch begleitend zur Therapie, aber als eigenständige Lektüre zu gehaltlos.
An sich ist das hier ein wirklich gutes Begleitbuch für Essgestörte, die sich bereits in Therapie befinden - ob klinisch oder ambulant - und deren Familienangehörige über die Erkrankung bescheid wissen. Es gibt kurze Berichte von Betroffenen, um einen Einblick in ihre "Köpfe", ihre Denkweise zu bieten. Am Ende gibt es einen sehr praktischen und hilfreichen Rezeptteil und Essenspläne, mit deren Hilfe sich Gewicht halten oder zunehmen lässt. Alles mit dem richtigen BMI und Essverhalten im Hintergrund. Ansonsten fehlt mir persönlich der Aspekt des Zusammenkommens mit der Familie, wie sich bestimmte Konflikte meistern lassen und wie ich als Betroffene*r damit am besten umgehen kann. Das Buch ist außerdem ein sehr grober Ratgeber zur Ernährung im Allgemeinen: Nährstoffe, Vitamine, Spurenelemente - all das wird angeschnitten, aber eben etwas zu grob. Insgesamt kann ich sagen, dass es sich mehr um eine Art Kochbuch mit groben Allgemeininformationen zum Thema Essstörungen handelt und nur für Patient*innen geeignet ist, die bereits psychologische und ärztliche Unterstützung erhalten. Der Familienaspekt kam leider viel zu kurz.