18. Nov. 2024
Bewertung:4

Bewegend

Das Buch hat mich echt gepackt – es gab Momente, da war ich unglaublich wütend, aber am Ende hat die Geschichte mich richtig schön versöhnt. Besonders spannend fand ich, wie gut die rechtlichen Details recherchiert waren, und die Musiktherapie wurde so einfühlsam beschrieben, dass ich richtig mitfühlen konnte. Absolut lesenswert!

Ein Lied für meine Tochter
Ein Lied für meine Tochtervon Jodi PicoultEhrenwirth
24. Juli 2024
Bewertung:4

In diesem Buch bündelt die Autorin gleich mehrere, alle vor dem Hintergrund der US-amerikanischen Gesellschaft und ihres Rechtssystems angesiedelte Problemfelder: Umgang mit eingefrorenen Embryos, Homosexualität - beides zugespitzt durch fanatische Evangelikale - und schließlich auch noch Depressionen. Diese Gemengelage überfrachtet das Buch leicht. Grundvoraussetzung für den Lesegenuss ist, dass man bereit ist, sich auf die US-amerikanische Lebenswelt einzulassen und - typisch für alle Bücher von Jodi Picoult - die Geduld aufbringt, sich auf die Details eines Gerichtsprozesses einzulassen. Weil bei mir alles gegeben ist, hat mich das Buch gefesselt.

Ein Lied für meine Tochter
Ein Lied für meine Tochtervon Jodi PicoultEhrenwirth
23. Juni 2024
Bewertung:3

Tolle Geschichte

Ich habe erst damit gerungen, das Buch weiterzulesen, allerdings habe ich hier viel gelernt. Auch wenn es sicher kein Lieblingsbuch ist, bin ich vom Schreibstil und der Behutsamkeit der gewählten Worte sehr beeindruckt. Für alle die 100% an dem Thema interessiert sind, kann ich das Buch absolut empfehlen. Für mich ist es nicht ganz das Highlight, aber dennoch eine tolle Geschichte mit wichtigen Botschaften.

Ein Lied für meine Tochter
Ein Lied für meine Tochtervon Jodi PicoultEhrenwirth
31. Mai 2024
Bewertung:4

Was erwartet die Leserin/den Leser? Es ist ihr größter Wunsch, Mutter zu werden, doch Zoe hat schwerwiegende Fruchtbarkeitsprobleme und ihr Mann Max ebenso. Sie entscheiden sich dafür, unzählige Fruchtbarkeitsbehandlungen über sich ergehen zu lassen, doch eine Fehlgeburt reiht sich an die andere, Zoes gesundheitliche Probleme werden schwerwiegender, ja lebensbedrohlich, und die Ehe zerbricht. Zoe hat die Musik. Max hat den Alkohol. Zoe findet Halt in Vanessa. Max in einer neuen Glaubensgemeinschaft: der Eternal Glory Church. Zoe will immernoch ein Kind, nun mit ihrer neuen Lebenspartnerin. Max lebt nun in einer Umgebung, die Homosexualität als einen abartigen Lebenswandel verteufelt. Sie sehen sich vor Gericht wieder bei einem Kampf um drei noch eingefrorene Embryonen ... Wie ist meine Einschätzung? Plus: eindeutig die vielschichtigen Charaktere und die intensive Recherche, die eine solide Grundlage für diesen Roman bildet, ebenso wie das "heikle" Thema. Denn auch wenn wir in Deutschland keine Eternal Glory Church haben und uns als viiiiel toleranter als die "konservativen Amerikaner" sehen, haben es homosexuelle Paare hierzulande nicht leichter, ein Leben zu führen, das ebenso anerkannt wird wie das heterosexueller Paare. Minus: die mit Schicksalsschlägen überhäuften ersten hundert Seiten (too much!!) und die an einigen wenigen Stellen etwas holprig klingende deutsche Übersetzung (z. B. ein Ausruf, der einen kurzen Handlungsstrang nur durch seine phonetische Ähnlichkeit provoziert, der aber wortwörtlich ins Deutsche übersetzt wurde, woduch die Reaktionen der Protagonisten nicht nachvollziehbar scheinen) Was sollte man mit diesem Buch machen? -im Spätherbst lesen (Ich hatte beim Lesen immer wieder fälschlicherweise Spätherbststimmung und das im August. Es ist tiefgründig und passt perfekt zu dunklen Wolken, durch die die Sonne auf nur noch wenige bunte Blätter an sonst kahlen Ästen blinzelt.) -lesen, wenn man sich damit auseinandersetzen möchte, wie schwer es für homosexuelle Menschen ist, ein ganz "normales" Leben zu leben, ohne ständige Rechtfertigungen und Ausgrenzungen -lesen, wenn man einfach nur von einem Buch berührt werden will, wenn man ausgiebige Recherche, einen spannenden Handlungsbogen und einen sehr ausgereiften Erzählstil schätzt und last but not least: wenn man schwarz-weiß gezeichnete Charaktere satt hat, denn in diesem Buch haben alle Hauptpersonen gute, wie schlechte Seiten. Sie wirken sehr real und sind differenziert gezeichnet. Als Leserin konnte ich mich nicht entscheiden, hinter wem ich stehen will. -lesen, wenn man ein radikaler Angehöriger einer evangelikalen Gemeinde aus dem rechten Flügel ist, der Hasspredigten auf Schwule und Lesben im Schlaf rückwärts aufsagen kann

Ein Lied für meine Tochter
Ein Lied für meine Tochtervon Jodi PicoultEhrenwirth
12. Mai 2024
Bewertung:4

4 Sterne = sehr gut, würde ich weiter empfehlen Wieder mal schafft die Autorin es ein ethisch brisantes Thema so aufzuarbeiten, dass man in alle Sichtweisen eintaucht und teilweise durchaus Verständnis für alle Sichtweisen entwickelt. Das Buch regt selbstverständlich zum Nachdenken an und berührt einen an vielen Stellen auch sehr. Die Handlung war allerdings sehr geradlinig ohne Ecken und Kanten und das Ende dann fast ein bisschen zu brav. Ich habe die Geschichte aber sehr genossen und kann sie auf jedenfall weiter empfehlen.

Ein Lied für meine Tochter
Ein Lied für meine Tochtervon Jodi PicoultEhrenwirth
14. Nov. 2023
Bewertung:4

"Wenn du etwas unbedingt willst, erzählst du dir selbst tausend Lügen." Als die Ehe von Zoe und Max zerbricht finden beide ihr Glück abseits gewohnter Pfade. Doch eine Entscheidung Zoes zerstört den brüchigen Frieden, der zwischen ihnen herrscht und stellt Max vor eine schwere Entscheidung. Jodi Picoult zählt zu meinen liebsten Autoren. Die Bücher, die ich bislang von ihr gelesen habe, konnte mich immer voll und ganz emotional fordern und begeistern. "Ein Lied für meine Tochter" ist das bislang für mich schwächste Buch von ihr. Auch hier stellt sie Protagnositen und Leser wieder vor moralisch schwierige Entscheidungen und beleuchtet beide Seiten so, dass man zumindest beide Sichtweisen nachvollziehen kann, wenn man auch nicht immer zustimmen kann. Aber das Buch kommt wirklich sehr langsam in Fahrt, verliert sich am Anfang in Details um dann erst im letzten Drittel so richtig Fahrt auf zu nehmen. Und dabei überschlagen die Ereignisse sich dann, so dass für mich die Geschichte zum Ende auch nicht ganz rund ist . Vieles ist mir auch zu konstruiert, viele Dinge geschehen nur aus dem Grund, um die Geschichte am Laufen zu halten. Und nicht alles ist da in meinen Augen gut gelöst. Auch konnte mich das Buch lange nicht emotional berühren, mir war einfach auch Einiges "drüber" , zu aufgebauscht, manchmal auch zu kitschig. Die einzige Emotion, die sich durchgezogen hat war eigentlich ungläubige Wut ob der Denkweise einiger Charaktere. Dennoch konnte mich das Buch teilweise wirklich begeistern. Zoe ist ein toller Charakter, mit Ecken und Schwächen. Ihr großartiger Beruf als Musiktherapeutin wird toll erklärt, wir erleben viel mit. Zusätzlich dazu gibt es sogar einen Soundtrack zum Buch, mit Lieder, die extra für dieses Buch geschrieben wurden, sogar das Buch selber ist nicht in Kapitel sondern in "Tracks" unterteilt. Auch die moralischen Bedrängnisse, in die sowohl Zoe als auch Max geraten, überzeugen mich und lassen mich Einiges selber hinterfragen. Ich habe das Buch in einer sehr aktiven Leserunde gelesen, so dass wir auch viel über Aspekte der Story diskutiert haben. Das Buch lässt sich auch richtig gut lesen, die Seiten fliegen nur so dahin, zum Schluß hat es einen richtigen Lese Sog entwickelt, weil ich einfach nur noch wissen wollte, wie es endet. Und ich denke, es wird auch, wenigstens von der Thematik her, lange nachhallen. Also alles in Allem eine gemischte Meinung, die mich das Buch mit 3,5 Sternen bewerten lässt, hier aufgerundet auf 4 Sterne aufgrund eines sehr schönen Aspekts am Ende, der einen sehr zufrieden aus den Buch entlässt. Und aufgrund des wirklich immer tollen Schreibstils der Autorin.

Ein Lied für meine Tochter
Ein Lied für meine Tochtervon Jodi PicoultEhrenwirth
18. Apr. 2023
Bewertung:4

Eine Reihe von Triggerthemen geschickt kombiniert

Ein Lied für meine Tochter Jodi Picoult Hörbuch gesprochen von Nicole Engeln, Matthias Koeberlin, Sabina Godec Klappentext: Zoe Baxter wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind. Sie und ihr Mann Max tun alles, um endlich eine Familie zu gründen. Vergeblich. Als ihre Ehe zerbricht, findet Zoe Trost in der Musik - und in einer neuen Liebe. Mit der Psychologin Vanessa will sie noch einmal von vorne beginnen. Sie träumt von einem gemeinsamen Kind mit ihr. Doch Max ist fest entschlossen, dieses Familienglück zu verhindern. Er gerät in die Fänge einer radikalen christlichen Gemeinde, die seit Jahren gegen Homosexualität kämpft ... Eindruck: Ach ja 😢 Die Meinungen gehen sehr auseinander wenn die Sprache auf dieses Buch der Autorin kommt und ja, sie hat definitiv stärkere geschrieben. Für mich aber noch lange kein Grund für einen Verriss. Mag sein, dass die auch einzeln sehr dramatischen Themen (unerfüllter) Kinderwunsch, Krankheit, (fundamentalistische) Religiosität, Homosexualität hier in ihrer Kombination schnell überfordern und den Eindruck erwecken, dass für diese Story einfach von allem ein bisschen zusammengerafft und in ein einziges Buch gepackt wurde. Dennoch - meiner Meinung nach ist es Jodi Picoult mal wieder gelungen sämtlichen Figuren Leben einzuhauchen, so verschieden und teilweise starrsinnig sie auch sein mögen. Stoff zum Denken gibt es hier genug - eine ganze Reihe interessanter Gedanken kann man sehr gut weiterdenken und vielleicht den ein oder anderen Glaubenssatz überwinden. Jodi Picoult lädt dazu mit diesem sprachlich stimmigen Buch geradezu ein. Das Ende - nicht überraschend, vielleicht ein wenig zu idealistisch aber 🤷🏻‍♀️ ach, einfach ein tolles Buch. Fazit: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Ein Lied für meine Tochter
Ein Lied für meine Tochtervon Jodi PicoultEhrenwirth
20. Okt. 2022
Bewertung:4

Eigentlich sind Max und Zoe ein Traumpaar, wenn da nicht der unerfüllte Kinderwunsch wäre, der die Ehe tief erschüttert. Als Zoe das langersehnte Kind in der 28. Woche verliert, bricht die Beziehung auseinander. Max ertränkt seinen Kummer und nach einem schrecklichen Unfall, wird er durch die Kirche errettet und widmet seine ganze Kraft der Glaubensgemeinschaft. Zoe unterdessen lernt Vanessa kennen. Zunächst sind sie nur Freundinnen, aber bald schon muss Zoe erkennen, dass da bei beiden mehr ist und dass man sich in den Menschen verliebt, egal welches Geschlecht er hat. Die beiden sind glücklich, aber nach einer Totaloperation kann Zoe keine Kinder mehr bekommen. Doch da sind noch drei eingefrorene Embryonen, aus der Zeit als Max und Zoe alles daran gesetzt haben Kinder zu bekommen. Das Problem ist. dass konvertierte Max seine Zustimmung geben muss. Der Konflikt ist vorprogrammiert, denn nach seinem Glauben sind homosexuelle Beziehungen ein Teufelswerk. Wieder ein toller Roman von Jodi Picoult, der ein Dilemma aufzeigt und versucht es zu lösen. Ist Homosexualität eine Verirrung des Geistes und alles andere als Gott gegeben oder ist die sexuelle Ausprägung eines Menschen schon von Geburt an festgelegt? Diesmal fiel es mir leicht Stellung zu beziehen, was mir in anderen Büchern der Autorin nicht immer gelingt. Vielleicht weil ich eine Frau bin und Zoes Kinderwunsch um jeden Preis nachvollziehen kann, vielleicht weil ich nicht religiös bin und der Meinung das jeder glücklich werden soll, was auch immer dazu gehört oder vielleicht einfach weil die kirchlichen Beamten, die Max beraten einfach schmierige, engstirnige Charaktere waren. Sei es drum ich bin für Team Zoe. Einziger Wehmutstropfen war das unglaubwürdige Ende, ein herbei gezwungenes Happy End. Max strenggläubige Schwägerin Liddy begeht erst Ehebruch und dann heiratet sie zum Schluss Max? Hm, ich bin ja nicht Bibelfest, aber was ist mit dem Gebot „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib“. Für mich auch ein Zeichen, dass Max weniger das Wort Gottes empfangen hat, als vielmehr, dass er die Akzeptanz und die Anerkennung, die er in der Kirche erfährt, für befreiend hält. Dafür gibt es in der Geschichte noch ein paar mehr Hinweise. Aber sonst fand ich die Charaktere wieder liebevoll und glaubhaft herausgearbeitet. Aber am besten gefiel mir Zoes Mutter, die Frau ist echt schräg. Ich habe mir zwar keine Tränchen verdrücken müssen, wie beim letzten Buch, aber die Geschichte nimmt auch diesmal wieder die Emotionen des Lesers in die Mangel und zwingt ihn über unangenehme Themen nachzudenken und Stellung zu beziehen.

Ein Lied für meine Tochter
Ein Lied für meine Tochtervon Jodi PicoultEhrenwirth