Der Autor Ruediger Dahlke will in 'Immunbooster Vegan' kurz und knapp erklären, weswegen eine vegane Ernährungsweise zu einer stark verbesserten Gesundheit führt und untermalt dies mit einigen Rezepten für Smoothies, Salaten, Suppen und schließlich der Anleitung für eine Detox-Kur. Schön und gut. Allerdings wird aufmerksamen Lesenden schnell klar (und zwar schon im Vorwort), dass Dahlke hier ein ziemlich verschwurbeltes Gedankengut verbreitet: so spricht er von der "Covid-19-Grippe" und zweifelt an, dass Impfungen eine gute Idee seien, stattdessen solle man einfach das eigene Immunsystem stärken. Laut Dahlke kann eine pflanzlich-vollwertige Kost so gut wie alle Krankheiten heilen, auch ließe sich durch Fasten Suchterkrankungen überwinden, wie z.B. von Alkohol und Heroin. Er vertritt die Ansicht, dass wir über unsere Nahrung Licht zu uns nehmen und die Aufnahme von viel Licht durch pflanzliche Kost unsere Ausstrahlung verbessert. Außerdem betreibt er feinstes Pharmabashing, nur um im gleichen Atemzug Nahrungsergänzungsmittel anzupreisen, ohne die Werbung kenntlich zu machen. Über dieses Buch hinaus reicht ein kurzer Blick auf Wikipedia, um ergänzend hinzufügen zu können, dass Dahlke ein gern gesehener Gast bei der Querdenker-Bewegung ist (nach der Lektüre wirklich nicht überraschend) und die Meinung vertritt, dass Menschen immer selbst verantwortlich sind für die Krankheiten und Unfälle, die sie erleiden (alles eine Frage der Einstellung, na klar). Zudem ist er transfeindlich, was insgesamt ganz gut ins Bild passt, da er auch in 'Immunbooster Vegan' steinzeitliche Geschlechterstereotype und zusätzlich Fatshaming reproduziert. Natürlich ist nicht immer alles nur schwarz und weiß: grundsätzlich bin ich auch der Auffassung, dass eine vegane Ernährung z.B. Entzündungsprozesse im Körper hemmen kann und insgesamt eine gesunde Wirkung auf den Menschen hat (wenn man's richtig macht). Leider reichen jedoch nicht mal die guten Rezepte oder die gegenderte Sprache (binär gegendert natürlich) aus, um dieses Buch zu rechtfertigen. Fazit: Finger weg von Dahlke, es gibt noch reichlich andere, gute vegane Literatur! PS: wtf Knaur Verlag?!