Leider etwas zu viel gewollt.
Ich bin auf Special Agent Aloysius X.L. Pendergast vor langer Zeit gestoßen durch die Verfilmung des ersten Buches. (Lustigerweise kommt dieser Buchcharakter so im Film gar nicht vor😂) Dadurch habe ich die Buchreihe kennengelernt und die ersten Bände fand ich auch super. Leider verging bei mir die Lust nach Band 7, da mir der Konflikt mit seinem Bruder Diogenes, nicht so gut gefallen hat. Jetzt habe ich mich erneut mit einem Reread an die Serie gewagt, die ja mittlerweile 22 Teile umfasst, da ich Pendergast als Charakter sehr mag. Und bin nun beim 8. Teil angekommen. Agent Pendergast ist eine Mischung aus Hercule Poirot, Mac Gyver, Sherlock Holmes, Hannibal Smith und Wilhelm Voigt. Für manchen ist das zu viel Wissen und Können, ich mag sein Auftreten und Gebaren, sowie seine herausragenden deduktiven Fähigkeiten. Die Bücher haben auch immer einen wissenschaftlichen Anteil gegenüber einem mystischen, paranormalen oder Science Fiktion Anteil, der sich am Ende immer logisch erklären lässt. Band 7 fand ich wider erwartend beim Reread gar nicht so schlecht, aber dieser Teil wollte zu viel. Das Setting fand ich super, denn der Hauptteil spielt auf einem Ozeandampfer, auf dem Aloysius einen Dieb und Mörder jagt. Doch das Buch beginnt in einem Kloster in Tibet, den Ort des Diebstahls. Es geht inhaltlich im Buch also nicht nur um tibetische Lehren, wie z.B. das Meditieren über einem Mandala, sondern es gibt auf dem Schiff eine Exkurs über das Falschspielen und Kartenzählen im Kasino und wie man dem Einhalt gebietet, es wird erklärt, wie man sich unter die Mannschaft mischt, um Informationen zu sammeln, das Lenken und Steuern eines modernen Ozeandampfers wird erklärt und deren Tücken und ganz nebenbei wird nach dem Mörder und dem Diebesgut gesucht. Das war mir zu viel Inhalt und es gab für mich zuviel Charaktere, denen man als Leser nur eine kurze Squenz gefolgt ist. SPOILER: Das Titanic-Szenario mit der Meuterei war eigentlich recht spannend und wie verhindert wurde, dass das Schiff sinkt, doch das hatte fast nichts mit dem Handlungsstrang von Pendergast gemeinsam. Der hatte andere Probleme zu lösen. Es hätte echt gut werden können, aber aus meiner Sicht heraus wurde zuviel gewollt. Aber ich bleibe an der Reihe dran und bin gespannt, wie es weitergeht.