Tief beeindruckt und wahnsinnig berührt von dieser wahren Geschichte. Anders lassen sich meine Gedanken gerade kaum in Worte fassen. Die Autorin Roma Ligocka erzählt hier ihre Geschichte über das Leben als Jüdin in Polen zu Zeiten des Holocaust und noch weit danach. Was in über 50 Jahren alles passiert ist, ungeschönt und erdrückend. Ich hatte beim lesen jeder einzelnen Zeile das Gefühl, die Erlebnisse selbst vor Augen zu sehen, obwohl ich es selbst nie erlebt habe. Es war oft zermürbend. Manchmal musste ich für eine Weile stoppen, das Buch zu machen und das erlebte beim lesen sacken lassen. Man kann es sich wirklich nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat, aber man fühlt mit. Sehr sogar. Diese Geschichten sollten erzählt werden. Ich finde es unglaublich mutig, dass man auch in der heutigen Zeit offen darüber spricht. Es sollte kein Tabuthema mehr sein. Aber ich verstehe auch die emotionalen Hintergründe. Diese Zeit und all diese Erlebnisse waren für keine der Beteiligten leicht. Umso wichtiger ist es, heute genau hinzuschauen und hinzuhören. Aufgrund des Buchtitels hatte ich anfangs tatsächlich was anderes erwartet. Aber ich muss sagen, das Buch hat meine Erwartungen übertroffen. Darüber werde ich sicher noch eine Weile nachzudenken haben. Ich werte das für mich persönlich als positiv. Und möchte dafür auch eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen. Romas Geschichte muss gehört werden! Genauso wie die Erinnerung gewahrt werden muss an all jene, die diese Zeit nicht überlebt haben. Nie habe ich die Geschichte und all das drum herum besser verstanden als jetzt in diesem Buch.

Ich habe dieses Buch gelesen weil es außerhalb meiner Komfortzone liegt und mich die Geschichte rund um das jüdische Mädchen das zur Zeit des Nationalsozialismus im Ghetto von Krakau leben muss. Auch wenn es eine Biografie ist lies es sich flüssig lesen. Jedoch war ich überrascht dass das Buch nicht nur in dem Ghetto spielt sondern auch die Nachkriegszeit und die Auswirkungen nach dem Leben im Ghetto geschildert werden. Roma hat durch ihre Erfahrungen die sie nie richtig verarbeitet hat auch ein paar psychische Probleme die sich während ihrem ganzen Leben immer wieder zeigen. Jedoch hat mir der Teil nach dem Krieg irgendwann nicht mehr so richtig gefallen und war auch nicht mehr ganz so spannend zu lesen. Außerdem hatte ich nicht damit gerechnet, dass das Buch das Leben von Roma bis sie ungefähr 40 Jahre alt ist schildert. Deshalb waren meine Erwartungen an das Buch etwas andere. Es war trotzdem gut zu lesen. Deshalb bekommt es 3,5 Sterne von mir.