Das war leider nichts
Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ja, die Reihe ist mit jedem weiteren Buch schwächer geworden. Das hier ist allerdings der absolute Tiefpunkt. Die Handlung, an sich schon fadenscheinig dünn, hätte gut und gerne auf 100 Seiten Platz gefunden. Der Rest wurde mit Ausflügen in die politische Geschichte, ständige Wiederholungen und banalem Geschwafel gefüllt. Auch scheint der Autor verlernt zu haben, was mich einst so für seine Bücher begeistern konnte. Wo ist dieser atemlos machende Schreibstil, der gekonnt perfide Plots webt, aus deren Fängen es kein Entkommen gibt? Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass das tragende Element zunehmend debilere Abartigkeiten sind. Ich liebe kranke Psychothriller und es darf auch gern blutig zugehen. Aber ein Thriller, der allein von den Perversitäten des Täters lebt, der immer absurdere Folterpraktiken spinnt, das ist keine gute Unterhaltung mehr. Könnte es vielleicht sein, wenn man Einblick in die Psyche des Täter erhalten würde. Fehlanzeige. Die Täter in Etzold‘s Büchern verkommen immer mehr zu eindimensionalen Monstern ohne Hintergrundgeschichte. Die Auflösung am Ende war… naja. Auch keine Meisterleistung. Aber man muss sich ja Tür und Tor offenhalten. Werde ich weitere Bände der Vidalis Reihe lesen, so denn welche erscheinen? Vermutlich, aus nostalgischen Gründen und in der Hoffnung, dass der Funke vielleicht doch wieder überspringt und an die ersten Bände angeknüpft werden kann.