
„Der Traum vom Leben“ war für mich das erste Buch der Autorin, von der ich zuvor aber schon sehr viel positives gehört habe. Ich bin dennoch ohne große Erwartungen an das Buch gegangen. Das Setting von Norddeutschland hat mir außerordentlich gut gefallen. Die Geschichte startet im Jahr 1992 und doch hatte ich eher das Gefühl mich gemeinsam mit den Protagonisten in der frühen Nachkriegszeit zu befinden. Luises ganze Art hatte ich sehr schnell in mein Herz geschlossen und ich liebte es in ihre unterschiedlichen „Welten“ einzutauchen in der sie zum einen das schüchterne Mädchen vom Land ist und ihre Eltern tatkräftig auf dem heimischen Hof unterstützt und dennoch als gelernte Friseurin ihre Kundinnen dazu ermutig neue Haarschnitte auszuprobieren. Ihre Art ist für mich absolut authentisch gewesen und so blieb sie trotz ihrer Entdeckung als Model mit beiden Beinen am Boden. Dass sie dabei aber auch Niederlagen verkraften musste, machte die Geschichte für mich greifbar und realistisch. Der Schreibstil war im großen und ganzen flüssig, dennoch hatte ich zu Beginn einfach meine Probleme damit, vor allem dann wenn die die Familie von Luise sich auf plattdeutsch unterhielt. Prinzipiell mag ich Dialekte in einer Geschichte sehr gerne, gerade wenn sie so gut zur Geschichte passen wie in diesem Buch. Mit Plattdeutsch hatte ich dann aber doch echt meine Schwierigkeiten. Manche Dinge wurden zwar nochmal übersetzt manche aber auch nicht und ich wurde leider einfach nicht warm damit. Rückblickend muss ich sagen, dass ich die Dynamik der Geschichte und wie Luise sich vom „grauen Mäuschen“ zur „Frau von Welt“ entwickelt sehr mochte, aber auch gemerkt habe, dass die Thematik der Modebranche nicht meins ist und ich nur schwer Zugang zu dieser Welt gefunden habe.