Sechs Jahre lang haben sich Jana und Leander nicht gesehen. Als Kinder waren sie unzertrennlich – bis zu diesem einen, verhängnisvollen Abend im August, als Janas Bruder Tim bei einem Autounfall ums Leben kam. Leander fuhr den Wagen. Und verschwand danach aus Janas Leben. Kein Wort haben sie seitdem gewechselt, wissen nichts mehr voneinander. Und jetzt steht er plötzlich vor ihr. Mit seinen hellblauen Augen. Und die Anziehungskraft ist so viel größer als Jana wahrhaben will. Sechs Jahre hat sie versucht, ihn zu hassen. Und nun ist er da, aus einem wirklich guten Grund: Er ist hier, damit sie ihn rettet. Nur weiß er das selbst noch nicht. Okay, wow. Ich glaube, ich habe bei noch keinem Buch so sehr geheult. Die letzten hundert Seiten habe ich praktisch durchgeheult, weil einfach so viel Scheiße auf einmal passiert ist, die aber so gut geschrieben war, dass ich mehrere Pausen machen musste, weil ich die Seiten nicht mehr sehen konnte. Das hat mich ziemlich überrascht, weil ich den Schreibstil auf den restlichen zweihundert Seiten nicht so überragend fand, obwohl ich nicht so wirklich sagen kann, warum. Vielleicht hat mich auch einfach gestört, wie schnell sich Jana auf Leander einlässt - wenn auch erst nur freundschaftlich. Er ist kein Arschloch oder so und hat in meinen Augen schon eine zweite Chance verdient, aber ich hätte da schon etwas mehr Zweifel auf Janas Seite erwartet, ob das, was sie da gerade tut, eigentlich richtig ist. Die beiden Protagonisten mochte ich sehr gern und auch, dass sie beide Probleme haben, die im Jetzt stattfinden und ihre Zukunft beeinflussen, fand ich sehr erfrischend. Das Ende hat mir leider nicht so wirklich gefallen. Auf mich wirkte es überstürzt und ich glaube, nur zwei, drei Seiten mehr hätten für mich einen riesigen Unterschied gemacht. Das Buch kriegt also drei Sterne, weil es mich nur in Teilen mit einem tollen Schreibstil und gut ausgearbeiteten Charakteren und Handlungen überzeugen konnte.
Zufriedenstellend
Man bekommt genau das, was man sucht, wenn man ein Buch mit einem großen rotem Herz drauf mit diesem Titel wählt. Leider fällt es zum Ende hin etwas ab, daher nur 3 Sterne.
Sechs Jahre lang haben sich Jana und Leander nicht gesehen. Als Kinder waren sie unzertrennlich – bis zu diesem einen, verhängnisvollen Abend im August, als Janas Bruder Tim bei einem Autounfall ums Leben kam. Leander fuhr den Wagen. Und verschwand danach aus Janas Leben. Kein Wort haben sie seitdem gewechselt, wissen nichts mehr voneinander. Und jetzt steht er plötzlich vor ihr. Mit seinen hellblauen Augen. Und die Anziehungskraft ist so viel größer als Jana wahrhaben will. Sechs Jahre hat sie versucht, ihn zu hassen. Und nun ist er da, aus einem wirklich guten Grund: Er ist hier, damit sie ihn rettet. Nur weiß er das selbst noch nicht. (Klappentext) Von dem Inhalt hat her hatte ich mich das Buch angesprochen und mich gefreut es vorab lesen zu dürften. Der Einstieg hat mir ganz gut gefallen, Leander und Jana begegnen sich zum ersten Mal nach sechs Jahren wieder und sie ist erstmal total geschockt davon. Zitat Leander : "So wie es aussieht, kann ich nicht in der gleichen Stadt leben wie sie und die gleiche Luft atmen wie sie und wissen, wo sie wohnt und wo sie arbeitet, und das alles einfach ignorieren, aber ich muss versuchen. Es war nicht richtig, sie wiedersehen zu wollen." Direkt danach hat Leander Schuldgefühle, einfach wieder in ihr Leben getreten zu sein, doch die beiden treffen sich erneut und Leander möchte erneut mit Jana befreundet sein. Jana wirkte mit ihrer Art auf den ersten Blick sympathisch. Sie liebt Bücher und arbeitet in einem Buchladen, und wohnt mit ihrer Schwester zusammen in München. Aber seit dem Tod von ihrem Bruder fehlt ihr richtige Lebensfreude und Ziele im Leben. So hat sie nach ihrem Schulabschluss nicht wirklich ein Interesse daran, ihre Zukunft zu planen. Bei Leander wusste ich anfangs nicht so recht, was ich von ihm halten soll. Als Leser weiß man nicht genau, wie es zu dem Tod von Tim gekommen ist, jedoch, dass Leander damit zu tun hatte. Auch wie Jana scheint er sein Leben nicht so gut im Griff zu haben. Das ändert sich ein wenig durch Jana, wie er sich um eine Freundschaft mit ihr bemüht und schließlich merkt, dass er tiefere Gefühle für sie entwickelt. Leider bin ich mit beiden Protagonisten nicht so richtig warm geworden. Irgendwie konnte ich zu ihnen keine tatsächliche Verbindung aufbauen und das fand ich ziemlich schade. Anfangs entsteht nur langsam wieder eine Freundschaft zwischen Jana und Leander, doch beide wünschen sich mit der Zeit mehr als das. Die Umsetzung der Liebesgeschichte mochte ich total gerne, authentisch und schön, die auch nicht immer einfach ist. Zitat Jana : "Ich fühlte mich wie eine atmende Tote bis zu dem Augenblick, in dem Leander vor mir stand. Da bekam mein Herz einen Stoß, wie von einem Defibrillator etwa, und mein Ich bäumte sich auf, eine Sekunde nur. Und nun lebe ich wieder. Und es tut wieder weh." Nicht so gut gefallen hat mir, dass die meiste Zeit ist recht wenig passiert und das Buch einige Längen hatte. Mir haben bedeutendere, mehr aufregenede oder unerwartete Momente gefehlt. Eigentlich war die Geschichte angenehm zu lesen, aber es war insgesamt zu langatmig und es wurde so Potenzial verschenkt. Fazit : Ganz gut für zwischendurch, aber leider hatte das Buch zu wenig Handlung und die Hauptcharaktere konnten mich nicht komplett überzeugen.
„Nichts ist gut. Ohne dich.“ von Lea Coplin erschien im April 2018 als Klappbroschur im dtv Verlag. Die Zielgruppe sind Leserinnen ab 14 Jahren. Ich würde das Buch irgendwo zwischen Jugendbuch und Young Adult einstufen, da hier einige Aspekte aufgegriffen werden, mit denen sich jugendliche Leser*innen nicht so viel anfangen können – mehr dazu jedoch später. Das Cover finde ich sehr schön und ansprechend gestaltet. Gerade durch die glatte Farbe entsteht auch haptisch ein toller Effekt bei dem Namen der Autorin, dem Herz und den Jugendlichen, die Barfuß laufen. Die zwei Figuren hätte man, meiner Meinung nach, jedoch auch weglassenkönnen – dann wäre das Herz für mich ein noch größerer Blickfang geworden. Man bekommt hier ein hochwertig gearbeitetes Taschenbuch mit angenehm dicken Seiten, großer Schrift und angenehmen Seitenrändern. Dadurch wirken die Seiten nicht überladen und auch Lesemuffel können sich damit anfreunden. Abgehoben und in eine andere Schriftart und –größe sind die Kapitelüberschriften, aus denen ersichtlich ist, aus welcher Sicht gerade erzählt wird, und geschriebene Nachrichten. Dadurch lassen sich die Passagen sehr gut lesen. Leander taucht nach sechs Jahren plötzlich bei Jana in der Arbeit auf. Jana war, als ihr Bruder tödlich verunglückte, 12 Jahre alt. Leander war am tödlichen Unfall beteiligt – von ihm hätte sich Jana eine Erklärung gewünscht, was damals vorgefallen ist. Statt dieser Erklärung jedoch verschwand Leander einfach von der Bildfläche und reagierte auch nicht auf Janas Kontaktaufnahme. Die Persönlichkeit von Jana finde ich ein bisschen komisch. Klar, hat sie einen schlimmen Verlust erlitten, an dem auch ihre Familie zerbrochen ist. Janas Mutter ist für mich nicht greifbar, auch vom Vater kommt wenig, einzig Schwester und Mitbewohnerin Marie tritt in den Vordergrund. Marie drängt Jana zu Entscheidungen, und hat dabei ihr eigenes Leben gar nicht im Griff. Dadurch, dass Jana überhaupt keine Entscheidungen trifft, entscheiden schlussendlich andere über sie, was ihr jedoch auch nicht recht ist und was sie als Einmischung sieht. Sie ist scheinbar immer noch die zickige und trotzige Zwölfjährige von damals, im Körper einer jungen Frau von 18 Jahren. Meine Lieblingsfigur in dem Buch ist Leander, eine charismatische männliche Figur. Er fühlt sich nach wie vor Schuld an dem Unfall von damals und ein weiteres Mal meint es das Schicksal nicht gut mit ihm. Die schwere Erkrankung seiner Mutter lässt ihn von Berlin nach München ziehen, Unibetrieb gegen Nachtschichten tauschen und bei einem Jugendfreund wohnen. Er spürt, dass ihn die Vergangenheit schön langsam einholt – und sucht wieder Kontakt zu Jana. Der junge Mann von 22 Jahren verfügt über so viel Reife, Weitsicht und Lebenserfahrung, dass er scheinbar gar nicht zu Jana passt. Das wird jedoch dadurch aufgehoben, dass er Jana praktisch schon ein Leben lang kennt und sich immer sehr gut mit ihr verstanden hat, für sie der Bruder war, den sie sich gewünscht hat. Dadurch erklärt sich auch die gute und innige Beziehung, die die beiden von Beginn weg zueinander haben, aus meiner Sicht recht gut. Der Schreibstil passt gut für ein Jugendbuch und auch ohne genauere Ortskenntnisse springt das Kopfkino bei mir sofort an. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es auf einen Sitz durchgelesen, weil mich die Geschichte fesseln konnte. Fazit: Ein Jugend- bis YA – Buch mit großen Gefühlen und viel Vergangenheitsbewältigung, wo mich die weibliche Hauptfigur jedoch nicht überzeugen konnte.
Ich hatte durch den Klappentext sehr hohe emotionale Erwartungen an das Buch. Der Einstieg hat mir auch ganz gut gefallen. Die Charaktere haben mir Hoffnung auf eine starke Entwicklung gemacht. Diese ist leider nicht eingetreten. Die beiden Protas verbindet ein trauriges Schicksal. Allerdings hatte ich nicht das Gefühl, dass sie sich im Laufe des Buches weiter entwickelt haben. Die Emotionen wurden nicht aufgearbeitet und die beiden haben sich leider echt ziemlich kindisch verhalten. Mir war es viel zu wenig Tiefgang. Was mich auch irritiert hat, ist das ständig erwähnt wurde, dass sich die beiden wir Cousins fühlen. I mean die verlieben sich am Ende und das fühlt sich irgendwie falsch an... Das Buch hatte viel Potenzial, was leider meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft wurde. Ich würde es eher für Jüngere empfehlen..
Als ihr Bruder bei einem Autounfall starb, brach für die damals noch junge Jana eine Welt zusammen. Seither ist alles anders – die Beziehung zu ihrer Schwester, ihren Eltern, und ihren besten Freund von damals hat sie auch verloren. Kein Wunder, dass Jana einen riesigen Schock bekommt, als eben dieser in einem Buchladen vor ihr steht. Warum ist Leander zurück? Und warum verspürt sie den Drang, unbedingt mit ihm zu reden? Das Buch ist eine Mischung aus Romanze und Drama und zeigt sehr deutlich und anschaulich, wie einschneidende Erlebnisse auf Menschen einwirken und wie unterschiedlich diese damit umgehen. Zudem wird klar: Erst, wenn man sich den Problemen stellt, kann man tatsächlich damit abschließen. Die einzelnen Charaktere sind sehr realistisch geformt, ihre Verhaltensweisen mögen vielleicht nicht immer logisch sein, aber nachvollziehbar auf jeden Fall, wenn man die ganze Geschichte dann kennt. Der Autounfall und Leanders Rolle darin, ist ein Faktor, der den Leser dazu treibt, weiterzulesen, denn schließlich ist es wie ein Kriminalfall, den man aufklären möchte. Allerdings hätte das natürlich auch viel schneller gemacht werden können, so dass die „Enthüllung“ am Ende schon viel früher im Buch kommt. Allerdings ist es dennoch in Ordnung, dass die Autorin sich entschieden hat, dass ihre Charaktere da noch nicht so weit sind, denn vom Plot her passt es, dass man so etwas mal nicht einfach nach dem ersten Wiedersehen bespricht. Insgesamt war das Buch im Rückblick doch recht dramatisch, denn selbst alle Nebencharaktere hatten tiefe seelische Wunden oder einfach große Probleme zur Zeit, so dass ständig jemand anderes im Mittelpunkt stand und doch alles zusammen gehört. Man könnte jetzt sagen, dass das zu überspitzt dargestellt ist, aber während des Lesens kam es mir überhaupt nicht so vor. Im Leben gibt es ja mal tatsächlich Phasen, die einfach für alle chaotisch sind. Ein bisschen enttäuscht war ich von der „Aufklärung“ am Ende und auch die Tatsache, warum es bisher nicht angesprochen wurde in all den Jahren ist zwar irgendwie logisch, aber auch nicht. Es ist schwer, jetzt etwas zu sagen, da die meisten Leser dieser Rezension ja das Ende noch nicht kennen. Aber ich kann so viel sagen: Dass so viele Menschen ein Geheimnis mit sich rumschleppen, an dem nicht nur sie, sondern auch ihre Verwandten kaputt gehen, ist wahrscheinlich, aber wenn es dann an den Punkt kommt, an dem man es lüften könnte, tut es keiner, was ich seltsam finde. Denn noch mehr schaden würde es den anderen auch nicht: Über das Drama damals ist keiner hinweg gekommen. Wie bei allen Büchern, in denen ein Geheimnis in der Luft schwebt, ist es schwer zu sagen, ob der Plot nur deswegen so leichtgängig war, weil man als Leser dazu getrieben war, schnell zu lesen, um zu erfahren, was damals geschah. Ich finde, dadurch dass das Buch die erwähnten anderen Dramatiken hat, liest man automatisch mit viel Druck dahinter, was sich positiv auswirkt. Man hat Freude beim Lesen und leidet mit den Charakteren mit. Einige Szenen fand ich lediglich zu überspitzt, beziehungsweise zu zufällig plot-technisch passend, z.B. am Anfang, als Jana zufällig von Leander gerettet wird, als sie sich beim Surfen verletzt. Glück gehabt, dass der Hauptcharakter als Hobby so etwas betreibt und sich nachts im Park herumtreibt (mit Freunden, die wohl alle nicht eingreifen konnten), so dass der neue Charakter gleich mal als Held dasteht. Aber letztendlich ist es ein Jugendbuch (und kein schlechtes, in der Tat) und alle fiktiven Bücher sind so gestaltet, dass Szenen passend zum Plot sind, so dass ich dennoch 4 von 5 Sternen vergeben kann.
Zum Buch: Jana kann es nicht fassen. Sechs Jahre nachdem Leander ihrer Bruder Tim bei einem Unfall getötet hat, steht er auf einmal wieder vor ihr. Jana und Leander kommen sich näher, aber lässt sich die Vergangenheit so einfach abschütteln? Meine Meinung: Ich mag das schlichte Cover. Aber vor allem mag ich den Schreibstil von Lea Coplin. Sie hat Jana und Leander sehr gut beschrieben, sie hat den Charakter der beiden gut ausgewählt. Es passt, wie die beiden mit den restlichen Protagonisten umgehen. Jana lebt mit ihrer Schwester Marie und Leander wohnt bei einem Freund, es ist bezeichnend für die Geschichte, dass beide nicht bei ihren Eltern leben, denn irgendwie kamen die nicht so gut mit dem Unfall zurecht. Der Autorin ist ein gefühlvoller Roman gelungen, der mich mitten ins Herz getroffen hat. Die Geschichte von Jana und Leander hat mich sehr berührt und ich fand auch das Ende sehr schön. Eine einfühlsame Erzählung über das Erwachsenwerden und darüber, wie man mit einer Schuld umgeht ohne dass sie das ganze Leben beeinträchtigt. Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich kann ihn nur weiterempfehlen.
Sehr gute Story und sehr emotionales Buch.
Jana und Leander haben sich seit sechs Jahren nicht mehr gesehen, seit dem Tag der Janas Leben für immer verändert hat und der ihr ganzen Leben aus der Bahn geworfen hat. Als dann Leander plötzlich vor ihr auftaucht in der Buchhandlung steht Jans Welt still, sofort sind die Gedanken von damals da und Tim steht unsichtbar zwischen den beiden. Doch wieso ist Leander aufgetaucht und wieso kann sie ihn nicht mehr vergessen? Jana hat sich selbst verloren, der Unfalltod ihres Bruders hat sie niemals losgelassen, denn ihr ganzes Leben wurde dadurch verändert. Und so ist es kein Wunder, dass auch sie komplett gerissen wirkt. Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass sie verloren ist, auch wenn sie scheinbar feste Bahnen hat. Dadurch ist Jana für mich zu einer wirklich interessanten Protagonistin geworden, denn sofort hatte ich den Wunsch, dass sie wieder „geheilt“ wird, man ihr den Kummer nimmt und ihr hilft. Kurz um, ich mochte sie und habe mit ihr gebangt und gefühlt. Etwas ganz anderes war es mit Leander, zu ihm habe ich nicht gleich Zugang gefunden. Er hat noch sehr viele Geheimnisse aus der Vergangenheit, man muss als Leser sehr geduldig mit ihm sein und sich vor allem darauf einlassen, dass er sich verschließt und hoffnungslos wirkt. Dennoch gewinnt man auch ihn irgendwann gern, sobald klar wird wieso er so ist, wie er jetzt ist, wieso es ihm so schwer fällt über die Vergangenheit zu reden und die Gegenwart für ihn trostlos wirkt. In „Nicht ist gut. Ohne Dich“ wurde mit jedem Kapitel zwischen den Sichten von Jana und Leander gewechselt, was dazu führte, dass man beide Seiten kennenlernen konnte. Das hat mir als Leser die Möglichkeit gegeben für Jana als auch Leander Verständnis in ihren Situationen zu haben. Grade bei einem gefühlvollen Roman wie diesem finde ich es wichtig bei den Protagonisten mithören und fühlen zu können, also nicht nur ihre gesagten, sondern auch ihre ungesagten, Worte zu lesen. Dadurch war ich die kompletten 352 Seiten immer dabei und es bauten sich auch bei mir zwiespältige Gefühle auf und man ist hin- und hergerissen zwischen der großen Trauer und der Wut die Jana durch Tims Tod hat, aber auch der liebevollen und freundschaftlichen Gefühle die sich aufbauen über die gesamte Geschichte. Fazit: Bereits mit anderen Romanen, unter anderem Pseudonym, konnte Lea Coplin mich begeistern, und auch dieses Mal schafft sie es mit einem gefühlvollen Schreibstil und schwierigen aber liebenswerten Protagonisten mich einzufangen und süchtig zu machen nach der Geschichte. Und ich freue mich bereits jetzt auf das neue Buch von Lea Coplin, welches dann im September erscheinen wird.
Die Geschichte hat mir insgesamt sehr gut gefallen, sie war sehr berührend, emotional und tiefgründig und behandelt viele traurige Themen wie Verluste, Krebs und wie unterschiedlich Menschen mit ihrer Trauer umgehen. Jana fand ich anfangs sehr unsympathisch und sprunghaft. Dieses ganze Hin und Her hat mich echt genervt, doch im Laufe der Geschichte wurde sie immer sympathischer und ich konnte nachvollziehen, warum sie handelt wie sie handelt. Anders beläuft es sich mit Leander, den ich schon seit dem Anfang sehr mochte und in mein Herz geschlossen habe. Er trägt eine Last, die man sich gar nicht vorstellen möchte und trotzdem möchte er die Ereignisse irgendwie aufarbeiten. Diesen Weg mit ihm zu gehen, fand ich sehr emotional. Die Handlung hat sachte angefangen, doch sie zog sich angenehm zu lesen, wenn auch an manchen Stellen sehr emotional, durch bis zum Ende. Leider fand ich den Sichtwechsel von Jana in der Mitte des Buches sehr unauthentisch. Niemand kann von Hass zu Liebe switchen. Ich hätte mir einen noch besseren Übergang gewünscht. Die Textnachrichten habe ich sehr gerne gelesen, genauso wie die Kapitel als bestimmte Tage, somit war aber auch die Gefahr des sprunghaften größer, doch mich hat es nicht gestört. Das Ende ist für meine Verhältnisse offen gelassen worden, aber ein Friede Freude Eierkuchen hätte auch nicht zu dieser Geschichte gepasst, obgleich hätte ich gerne erfahren, wie es nach dem Ereignis mit Leander weitergegangen ist und wie er ist wieder geschafft hat, weiterzumachen. Insgesamt mochte ich die Geschichte gerne und kann sie trotz kleiner Kritikpunkte durchaus weiterempfehlen!
2.5 Das Buch hat mich mit seinem Klappentext sehr neugierig gemacht und ich habe mich auf eine romantische und tragische Liebesgeschichte gefreut. Leider konnte das Buch meine Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Der Einstieg war gelungen und ich war gespannt wie sich die Geschichte zwischen Jana und Leander entwickeln wird. Diese Entwicklung blieb jedoch leider aus und ich habe mich immer mehr gelangweilt, denn es passiert einfach nicht viel, außer dass sich die beiden ab und an mal treffen. Chemie war zwischen den beiden überhaupt nicht vorhanden und es wurde immer wieder betont, dass sie sich eher wie Cousin und Cousine fühlen. Daher kamen dann die Gefühle irgendwann viel zu plötzlich und waren für mich einfach nicht glaubhaft. Somit konnte mich die Liebesgeschichte leider überhaupt nicht erreichen. Ich hatte außerdem das Gefühl, dass das gemeinsame Schicksal der beiden eine eher untergeodnete Rolle gespielt hat und nur Mittel zum Zweck war. Ich hatte nie das Gefühl, dass die beiden irgendwas aufarbeiten. Insgesamt waren Emotionen in dieser Buch leider eher dünn gesät. Zum Ende hin kommt dann natürlich noch ein Schuss Drama dazu und damit wird tief in der Klischeekiste gegraben. Leider muss ich sagen, dass mich das Buch doch ein wenig enttäuscht hat und mit meinen Erwartungen nicht mithalten konnte. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen, so dass man sehr schnell durch das Buch kommt.