Über kleine Städte und große Träume. Dieses Buch war anders als erwartet, aber es hat mich trotzdem sofort gefesselt oder vielleicht sogar gerade deswegen, denn es hatte diesen bestimmten Vibe und das habe ich schnell erkannt. Erin Entrada Kelly hat hier eine einzigartige und einnehmende Atmosphäre erschaffen, die außerhalb von Raum und Zeit zu funktionieren schien und das hielt mich zum Weiterlesen an. Ich wollte wissen, was es mit dieser Geschichte auf sich hat. Im Grunde ist die Geschichte ziemlich ruhig, aber die einzelnen Charaktere haben so viel zu erzählen, dass mir keine Zeit für Langeweile blieb, wobei es darum letztendlich gar nicht so sehr geht. Vielmehr liegt die Bedeutung dieser Geschichte zwischen den Zeilen und dem, was nicht direkt ausgesprochen wird. "Irgendwo wartet das Leben" mag zunächst kurzweilig und unterhaltsam erscheinen, aber dieser Jugendroman ist so viel mehr als das! Er handelt von kleinen Städten und großen Träumen, dem Ausbrechen und Aufbrechen von Bekanntem, neuen Wegen und Mut. Es geht um Selbstfindung, Identität, individuelles Wachstum, Zusammenhalt und Freundschaft. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven in der dritten Person Singular erzählt, was vielfältige Einblicke in die verschiedenen Lebenswelten und Träume der Jugendlichen sowie einen mehrdimensionalen Blick auf ein und dieselbe Sache ermöglicht. Erin Entrada Kelly hat eine bunte Truppe an ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten erschaffen, was diese Geschichte umso spannender und vielschichtiger gestaltete. Die Autorin hat die einzelnen Figuren lebendig und greifbar beschrieben, jedoch blieb durch die eher unpersönliche Erzählperspektive in der dritten Person Singular auch stets eine gewisse Distanz zwischen den Charakteren und mir bestehen. Auch wenn ich mir stellenweise mehr emotionale Tiefe und Nahbarkeit gewünscht hätte, konnte ich gut verstehen, wieso sich die Autorin so entschieden hat. Außerdem wurden die Gedanken und Gefühle der einzelnen Figuren durchaus authentisch wiedergegeben, sodass ich diese nachvollziehen und nachempfinden konnte. Orchid ist so weise, dass sie mir beim Lesen fast schon übernatürlich erschien, was durch ihr ominöses und geheimnisvolles Auftreten noch verstärkt wurde. Sie ist liebevoll und warmherzig, eine alte Seele, voller Hoffnungen und Träume - Ohne sie wäre diese Geschichte nicht dieselbe. Außerdem wollte ich bis zur Enthüllung natürlich unbedingt wissen, was es mit ihrem plötzlichen Auftauchen auf sich hat und das hielt mich zusätzlich zum Weiterlesen an. Erin Entrada Kelly hat mit "Irgendwo wartet das Leben" eine einzigartige und lebensnahe Geschichte erschaffen, die auf eine ruhige und leise Art und Weise sehr tiefgründig und bewegend ist. Sie stimmt nachdenklich und macht Mut. "Irgendwo wartet das Leben" steckt voller wundervoller Botschaften und weiser Erkenntnisse, welche die Autorin in eine leichte, einfühlsame und greifbare Geschichte verpackt hat, die nicht nur für junge Leser:innen bereichernd sein kann. 4/ 5 Sterne ⭐️

Zum Buch: In der Kleinstadt Fawn Creek gehen genau zwölf SchülerInnen in die siebte Klasse. Kinder die sich schon ihr ganzes Leben kenn. Dann ist eines morgens der 13. Tisch belegt, eine neue Schülerin Namen Orchid. Und Orchid ist interessant und geheimnisvoll, sie ist anders und die Schülerinnen der siebten Klasse versuchen alle Orchids Aufmerksamkeit zu erlangen. Meine Meinung: Das Cover sticht ins Auge, es fällt auf. Die Geschichte ist eigentlich recht ruhig, aber dennoch sehr lebendig und authentisch. Eine neue Schülerin in einer Stadt in der so gut wie nichts passiert. Die Charaktere sind total unterschiedlich, zuerst natürlich die "Neue", Orchid, umschwärmt wie das Licht. Jeder möchte sie kennenlernen, aber Orchid ist sich geheimnisvoll. Dann Greyson und Dorothy, beides Außenseiter, die schon lange miteinander befreundet sind und die Clique um Janie, die gerne das Sagen haben. Ein guter Schreisbtil, sehr angenehm zu lesen. Die Geschichte ist zwar ruhig, aber trotzdem sehr unterhaltsam und auch berührend. Ich habe das Bich sehr gerne gelesen.

In dieser Kleinstadt gibt es gerade mal 13 Siebtklässler. Einige davon sind familiär aneinander gebunden, andere sind aus Mangel an Möglichkeiten Zweckgemeinschaften eingegangen, nicht jedem kann man über den Weg trauen und nur sehr wenige verbindet eine echte und tiefe Freundschaft. Dorothy und Greyson haben diese enge Freundschaft und sind bereit, das neue Mädchen der Klasse aufzunehmen. Orchid wird von den Mitschüler:innen komisch angeguckt wird, weil sie so ganz anders ist. Orchid hat spannende Geschichten im Gepäck, hat die Welt gesehen, fantastische Abenteuer erlebt, schert sich nicht darum, was andere von ihr denken. Und Orchid verschwindet nach der Schule im Wald. Orchid ist nicht die einzige, die ein Geheimnis hat. Aber Orchid ist diejenige, an der man gefahrlos all seine Wut, seinen Frust und seine eigene Unzufriedenheit auslassen kann. Soweit der Plan.

Ein ganz normaler Tag in der 7. Klasse der Fawn Creek Schule… upps… heute wohl eher nicht! Da steht plötzlich ein Mädchen in der Tür und wird als die Neue vorgestellt. Ihr Name ist Orchid Mason und sie ist ganz neu in die Kleinstadt gezogen. Ihre Erscheinung ist absolut anziehend und anders und ihre Geschichte ist wahnsinnig interessant und spannend. Sie erzählt den Schülern, dass sie aus New York kommt und zuletzt in Paris gelebt hat, außerdem trägt sie ein wunderschönes Kleid, hat lockige lange Haare und trägt eine Blume im Haar. Orchid sieht ein bisschen aus, als wenn sie gar nicht von dieser Welt kommt. Für eine Kleinstadt wie Fawn Creek, ein gefundenes Fressen, um sich ausgelassen darüber unterhalten zu können. Sozusagen ein absolutes Highlight an diesem Tag und natürlich spricht es sich auch schnell rum. Orchid ist einfach anders. Sie stellt Fragen, die sonst niemand stellen würde, mischt die ganze Klasse und die Cliquen auf und sagt was sie denkt. Doch was genau steckt hinter diesem durchaus mysteriösen Mädchen? Ein sehr unterhaltsames Buch, das unglaublich realitätsnah geschrieben ist. Die Geschichte ist emotional und berührend und erzählt viel über Freundschaften und Familie. Es geht um das Miteinander, ums Lügen und Wahrheiten erzählen, die Neugierde und darum, dass man sein sollte, wie man ist. Für mich ein absolut gelungenes Buch, dass ich sehr gern weiterempfehle.