Nichts für mich aber wenigstens ein Stern für das Pferd
Man bekommt was der Klappentext verspricht: Ein einzigartiges Panoptikum menschlicher Absonderlichkeiten.
Leider erhascht man auf jede Person nur einen kurzen Blick und wird dann voller Irritation hängen gelassen. Keine Erklärung, keine Auflösung, kein tieferer Sinn. Für mich blieb am Ende nicht einmal das Vergnügen daran unterhalten zu werden.
An einer Autobahnraststätte befinden sich nachts 12 Menschen, die Zeugen davon werden, wie eine Frau über die Leitplanke klettert. Jeder Person und ihrer Hintergrundgeschichte ist in diesem Buch ein Kapitel gewidmet - mal komplett losgelöst voneinander, manchmal miteinander verbunden.
Die Autorin schildert die einzelnen Lebensgeschichten mal schwarzhumorig, dann wieder absurd und scheut sich auch nicht, in die dunklen Abgründe der menschlichen Psyche zu blicken.
Ich denke, dieses Buch polarisiert zu Recht die GR Community: entweder man mag es, oder man kann gar nichts damit anfangen... ich würde fast behaupten, wer sich von trockenem schwarzen Humor nicht abschrecken lässt, sollte dem Buch eine Chance geben.
Genial! Zwölf skurile und spannende Geschichten über menschliche (und tierische) Abgründe. Das war ein großes Lesevergnügen :)
Ein Stern Abzug, weil mich die ein oder andere Geschichte nicht ganz so gepackt hat und sich meines Erachtens auch nicht so gut ins Gesamtbild eingefügt hat.
Also vorab- ich bin ein großer Freund von Kurzgeschichten. Ich liebe es, wenn der Geniestreich gelingt, auf wenigen Seiten unheimlich viel zu sagen. Hier hat mir leider genau das gefehlt.
Ja die Kurzgeschichten über diese Menschen (und das Pferd) waren interessant, sie eröffneten Abgründe in der menschlichen Existenz und zeigten die Schattenseiten des Lebens. Aber gleichzeitig diktierten sie mit ihrer offensichtlichen Aussage auch sehr meine Emotionen, die ich empfinden sollte, vor. Das führte dann dazu, dass ich oft nichts fühlte.
Es war gut geschrieben, ich hab auch das ein oder andere mal lachen müssen, am Ende bleibt aber auch die Frage, was genau das Buch mir denn jetzt sagen wollte.
Die Zusammenhänge eröffneten sich mir nicht, mal abgesehen davon, dass sich ja nun mal alle an dieser Raststätte befinden und die meisten der Geschichten schweben offen im Raum, ohne eine wirkliche Moral zu eröffnen oder die Kritik an, ja an was eigentlich?, subtiler und so interessanter zu verpacken.
Nett zu lesen, aber nichts was wirklich packt oder hängen bleibt.
Die Bewertung dieses Buches fällt mir gerade sehr schwer, ich kann es nicht richtig einschätzen. Auf dem Buchdeckel steht „Ein Roman in 12 Geschichten“, in diesen Geschichten liest man die Lebens- und Leidensgeschichten der Personen vor Ort. Diese Geschichten haben die verschiedensten Gefühle in mir ausgelöst, Mitleid für deren Situationen, Unglauben über bestimmte Dinge die getan werden, Wut über die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft und im Gesamten macht sich in mir ein Gefühl von Unbehagen breit und ich fühle mich verstört.
13 Personen, wenn man das Pferd mitzählt, aber die Leiche nicht, begegnen sich auf einer Autobahnraststätte, jeder ist für sich, es gibt Berührungspunkte, aber das war’s auch schon, selbst wer in Begleitung ist, ist doch allein.
Äußerlichkeiten sind nur Fassaden, man sieht nicht was in den Menschen vorgeht, aber hier in diesem Buch wird alles offengelegt.
Definitiv ganz und gar kein Wohlfühlbuch! Auch nichts für sensible Gemüter. Sehr skurril und makaber. Das Buch regt zum Nachdenken an. Ich habe einen Stern abgezogen, weil mich das Buch verunsichert und Unwohlsein in mir zurückgelassen hat. Trotzdem bin ich irgendwie dankbar, dass ich dieses Buch gelesen habe, denn es hebt sich vom Mainstream ab.
Danke @monokel_buchladen für die Empfehlung!
Ungewöhnliche Menschen begegnen sich an einer Autobahnraststätte. Die einzelnen Lebensgeschichten sind abwechslungsreich und überraschend. Sehr lesenswert.
12 Kurzgeschichten über Menschen (und ein Pferd!), die nachts um 23.12 Uhr an einer Autobahnraststätte aufeinandertreffen. Jede Kurzgeschichte wird von einem anderen erzählt und doch sind alle Geschichten miteinander verbunden. Es geht um Liebe, Angst, Sex und Gewalt. Direkt, brutal, widersprüchlich und roh ist die Wortwahl und doch liest sich das Buch sehr schnell. Ungewohnt, aber sehr gut 👍.
"Ein verstörender Blick in die Abgründe der menschlichen Existenz"
Adeline Diudonnés "23 Uhr 12" ist ein literarisches Werk, das mutig und ungeschönt die dunkelsten Facetten des Menschseins erkundet. In einer Raststätte in den Ardennen kreuzen sich die Wege von zwölf Menschen um 23 Uhr, und jede einzelne Geschichte ist ein faszinierendes Abbild menschlicher Abgründe und Beweggründe.
Diudonné scheut sich nicht davor, die tiefsten und düstersten Aspekte des Lebens zu enthüllen. Von Gewalt über Drogenmissbrauch bis hin zu sexuellen Erlebnissen - nichts wird beschönigt oder verschleiert. Es ist ein Buch, das definitiv nicht für schwache Nerven geeignet ist.
Die Autorin führt den Leser auf eine verstörende Reise durch die Psyche ihrer Charaktere, und dabei wird klar: Dies ist kein Buch für jeden. Es ist ein Brain-Fuck, der den Leser herausfordert, sich mit den Schattenseiten der menschlichen Existenz auseinanderzusetzen.
Ich war sehr neugierig auf das Buch, da ich die Idee an sich und auch den Klappentext recht interessant fand. Allerdings erscheinen mir einige Geschichten zu überspitzt und konstruiert, sodass sich mir der Sinn des Buches nicht ganz erschließt. Dennoch gut geschrieben, sodass das Lesen Spaß bereitet hat und ich mich auf jedes Kapitel gefreut habe.
Auf einer Raststätte begegnen sich nachts 12 Menschen und ein Pferd und wir erfahren ihre Geschichten.
Das ist mein zweites - und letztes - Buch von Adeline Dieudonne. Sie ist mir zu krass und ihre Geschichten über Massenmord, Geschlechtskrankheiten, Drogen, Schlachthof und Ausnutzung sind mir zu gewollt provokativ und absichtlich ekelhaft.
Ich bin sprachlos… jede einzelne „Geschichte“ hat mich gefesselt. Einige geschockt. Ich fühlte mich in jede Geschichte, jedes Leben mitgenommen. Als wäre ich eine Freundin, die zuhört und dann nicht verurteilt. Sondern einfach der anderen Freundin zuhört. Einfach toll!
Auf einer Raststätte treffen zufällig 12 Menschen aufeinander. Jede:r hat einen psychischen Knacks, von dem aus der Ich-Perspektive jedes Protagonisten in 12 Episoden berichtet wird. Teils skurril, teils beklemmend, ist man immer enttäuscht, dass die Geschichte schon vorbei ist.