•°• Aua •°•
Bin mir gar nicht sicher, ob ich das Buch objektiv bewerten kann 😅. Es hat sehr viele Erinnerungen hoch geholt und ich habe mich in einigen Verhaltensmustern wiedererkannt. Ziemlich grausam, aber auch erleuchtend.
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Bin mir gar nicht sicher, ob ich das Buch objektiv bewerten kann 😅. Es hat sehr viele Erinnerungen hoch geholt und ich habe mich in einigen Verhaltensmustern wiedererkannt. Ziemlich grausam, aber auch erleuchtend.
Spannendes und bedrückendes Buch über die zerstörerische Kraft menschlicher Wut, über Generationen hinweg
Alex Schulman hat mit „Verbrenn alle meine Briefe“ ein zutiefst bewegendes Werk geschaffen, das zugleich autobiografische als auch historische Spurensuche ist. Gespickt mit poetischer Fiktion entfaltet sich eine Familiengeschichte voller Geheimnisse und schmerzhafter Wahrheiten. Wie schon in seinen vorherigen Büchern nimmt Schulman sich auch hier wieder überzeugend dem Thema transgenerationaler Traumata an. Der Beginn der Geschichte ist scheinbar persönlich: Schulman stellt bei sich eine unerklärliche Wut fest, die ihn und seinen Familienalltag belastet. Dies nimmt er zum Anlass, sich auf eine Reise in die Vergangenheit seiner Familie zu begeben. Was er dabei aufdeckt, ist ein Familiendrama, das über Generationen hinweg nachwirkt. Im Zentrum stehen seine Großeltern Karin und Sven Stolpe sowie ein mysteriöser Dritter. Schulman gelingt es, mit sprachlicher Sensibilität und emotionaler Tiefe eine tragische Geschichte, die sich in den 1930er-Jahren ereignete, mit seiner eigenen Gegenwart zu verweben. Die Geschichte ist dabei eine, die von Zwängen, Konventionen und innerer Zerrissenheit geprägt ist. Die Idee, dass unterdrückte Emotionen sich über Generationen fortpflanzen können, wird hier (wie auch schon in Schulmans vorherigen Werken) auf erschütternde Weise greifbar. Mich hat die Geschichte unglaublich berührt und mich immer tiefer in das Netz aus Schuld, Schweigen, Verlorenheit und Liebe gezogen. Durch klare und dennoch poetische Sprache sowie eine überaus gekonnt konstruierte Story entwickelt sich eine Dramaturgie, die mir den Atem hat stocken lassen und der ich mich nicht entziehen konnte. Oft hatte ich das Gefühl, hautnah dabei zu sein und die Spannung zwischen den Figuren selbst spüren zu können. Alex Schulman hat mich mit diesem Buch einmal wieder von seinem Können überzeugt. Seine Geschichten nehmen mich emotional so sehr gefangen wie kaum andere anderer Schriftsteller*innen. Umso gespannter bin ich nun auf das gerade erschienene „Vergiss mich“, das hier schon bereit liegt (herzlichen Dank @dtv ). Ein absolut empfehlenswertes Buch – berührend, aufwühlend und zugleich wunderschön.
Tragisch, spannend und wunderschön
Dieses Buch erzählt erzählt mit leisen aber eindrucksvollen Worten von Alex, der sich auf die Suche nach sich selbst begibt und dafür in die Vergangenheit seines berühmten Großvaters und Schriftstellers Sven Stolpe eintaucht, der die Wurzel allen Übels zu sein scheint. Höhepunkt dieser tragischen Familiengeschichte ereignet sich im Sommer 1932, als Alex‘ damals noch junge Großmutter Karin den jungen Autor Olof Lagercrantz kennenlernt und sich zwischen beiden eine Liebesgeschichte entwickelt, welche von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Nicht nur, dass Karin mit Sven verheiratet ist. Dieser ahnt recht bald etwas von der Affäre und nutzt jede Gelegenheit um Karin zu erniedrigen und bloßzustellen. Sie gehört Sven und das lässt er sie von da an Ihr gesamtes Leben lang spüren. Eine vergiftete Ehe, deren faulige Früchte an die nächste und übernächste Generation weitergegeben werden. Keiner scheint glücklich zu sein und nur in einem ist sich die gesamte Familie einig - dass sie sich uneinig sind. Ein wirklich unglaublich tolles, spannendes und wichtiges Buch, welches gleichzeitig Familiengeschichte, Tragödie, Liebesgeschichte und Krimi in einem ist. Ich bin durch die Seiten geflogen und es war durchweg spannend und interessant. Ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Unglaublich wie viel Narzissmus anrichten kann. Der für mich prägendste Satz des ganzen Buches war: „Wir kommen zusammen und wir gehen zusammen!“ Klare Leseempfehlung!
Dieses Buch geht sehr nah…
…man weiß wie es ausgeht, man weiß das es für die große Liebe kein Happy End gibt, und man fiebert mit und fragt sich warum 🙈 und dann kommt nach und nach die Antwort. Ich möchte Karin umarmen, sie trösten und ihr Mut zusprechen. So ist das Leben. Man weiß nie welche Kämpfe die Menschen auszufechten haben, und warum sie sind wie sie sind. Eine wirkliche Geschichte die zeigt wie sehr das Leben der Vorfahren das eigene Leben beeinflussen kann. Unbedingt lesen!
Wo kein Platz für Tränen ist, bleibt Wut! Ein Buch, das mich tief berührt, aber auch erschüttert hat.
Anfangs dachte ich, ich hätte es mit einer fiktiven Geschichte zu tun – doch es ist die wahre, schmerzhafte Familiengeschichte des Autors. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen… Die drei Zeitebenen haben mich komplett mitgezogen: die Gegenwart, seine Kindheit und die Geschichte einer verbotenen Liebe. Die Sprache ist klar und direkt, aber genau darin liegt ihre Wucht. Was mich wirklich aufgewühlt hat, war das psychisch gestörte, herrschsüchtige Verhalten des Großvaters! So kalt, so kontrollierend, so zerstörerisch. Ich war fassungslos, oft wütend bis in die Knochen. Vielleicht war genau deshalb kein Platz für Tränen. Und trotzdem, oder gerade deswegen, ist dieses Buch absolut lesenswert. Von mir: vier von fünf Sternen. Es gibt keine Triggerwarnung im Buch – aber es geht um familiäre Gewalt, emotionale Vernachlässigung und Abtreibung. Wenn dich das betrifft, sei bitte achtsam mit dir beim Lesen.
Ich sehne mich nach dem Land, das nicht ist.
Das Buch ist ein Muss und ich habe wirklich zum Ende geweint. So eine herzzerreißende und leider wahre Geschichte. Das Buch ist nicht nur lebendig, weil ein Enkel die Geschichte seiner Großeltern festhält, sondern auch der Stil, in dem das Buch geschrieben ist, lässt einen gemeinsam mit dem Autor auf Recherche seiner Familiengeschichte gehen.
Auf den Spuren der Vergangenheit... Alex fragt sich wo diese ganze Wut seiner Familie und ihm selbst herkommen. Was er entdeckt ist schrecklich und sehr traurig und doch so alltäglich. Ein generationenübergreifendes Trauma. Interessant, spannend TW: Emotionale Gewalt
Wieso können Traumata Generationen überdauern?
Dieser Roman hat so viel Tiefgang wie eine Psychologievorlesung! Woher stammen Konflikte, die wir in uns tragen aber unbewusst nach außen transportieren? Wer lesen möchte, wie es dazu kommt, wird mit diesem Roman wahre Freude haben!
Die Suche nach seiner wiederkehrenden Wut führt ihn zu seiner Familie, zu der Familiengeschichte der Familie seiner Mutter, der Geschichte seiner Großeltern. Er vermutet, dass sein Großvater Sven Stolpe die Quelle seiner Wut ist. Sven Stolpe war Schriftsteller und Alex stellt im Laufe seiner Recherchen fest, dass in der Vergangenheit etwas passiert sein muss, dass die Beziehung seiner Großeltern und seinen Großvater hat anders werden lassen. Alex Schulman hat eine Art, mit wenigen, klaren Worten Situationen und Gefühle zu beschreiben, dass sie beim Lesen bis in Mark gehen. Er erzählt zwei Geschichten oder vielleicht sogar drei, seine Suche nach der Quelle seiner Wut, die Geschichte seiner Großmutter und die Geschichte seines Großvaters. Er rekonstruiert vieles aufgrund der Bücher von Sven Stolpe und Olof Lagercrantz, der der Mann war, mit dem seine Großmutter Karin eine Liebesbeziehung hatte und aufgrund der Briefe, die ihm der Enkel von Olof Lagercrantz gegeben hat. Er rollt die Geschichte wie einen Kriminalroman auf, setzt Puzzleteil an Puzzleteil, nimmt zwischendurch ein Teil weg und setzt es an eine andere Stelle. Gleichzeitig setzt er sein eigenes Puzzle zusammen und findet langsam einen Weg zum Ursprung seiner Wut. „Verbrenn all meine Briefe“ ist alles in allem ein Buch, das einen Sog ausübt und ganz tief mit in die Geschichte nimmt und berührt.
Super schönes Buch! Sehr ergreifend, spannend, schnulzig. Von allem ein bisschen und absolut lesenswert. Ganz ganz klare Leseempfehlung!
Spannend, erschreckend, Mitgefühl erweckend
Alex Schulman geht seiner eigenen Familiengeschichte auf den Grund. Bis zur letzten Seite voller spannender Ereignisse und Informationen, die ein Gesamtbild des Schreckens, des Mitgefühls erwecken - sowohl des Grausamen, als auch des Schönen. Schulman betont, dass es sich um einen Roman handelt, dessen Inhalb aber auf wahren Begebenheiten beruht - interessant und erschreckend zugleich, in Anbetracht einiger geschildeter Situationen. Immer wieder möchte man den Figuren sagen, sie sollen doch bitte anders handeln, man hofft auf ein anderes Ende, obwohl man von Beginn an bereits weiß, dass dies nicht eintreffen wird. Wenngleich man Schulmans eigenes Vorgehen hinterfragen kann: Er kritisiert das Bloßstellen durch Figuren in seinem Roman über eben andere Figuren - tut dies mit seinem Roman aber auch selbst. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, ob ich ebenso einen Roman schreiben würde, wenn es sich um Personen aus meiner Familie handeln würde. Vielleicht aber gerade deshalb so lesenswert, ich gebe durch das Lesen ja nichts von meiner Familie preis... ;)
Ein Familientrauma in schwedischen Schriftstellermilieu wird aufgearbeitet. Der Autor forscht nach der Dreiecksbeziehung seiner Großeltern in den Jahren 1932, 1988 und deren Auswirkungen in der Gegenwart.
Toxische Männlichkeit und unerfüllbare Liebe sind die Grundbestandteile des sich nach und nach entfaltenden Familiendramas mit Auswirkungen in die Gegenwart.
Sehr gutes Buch, es hatte mich von Anfang an 🫶🏻
Highlight 💔
Dies war mein erster Roman des Autoren und mit Sicherheit nicht der letzte. Schulmans Schreibstil ist so feinfühlig, ruhig und dennoch fesselnd. Der autobiografisch inspirierte Roman über eine Liebe, die nicht sein durfte, hat mich unfassbar berührt und mein Herz gebrochen 💔. Vielleicht ist dieses Buch nicht "spannend im klassischen Sinne", aber auf jeden Fall eines der schönsten, die ich je gelesen habe. Ein absolutes Highlight!
Wenn nur die Hälfte stimmt…
Wie viel große Geister wohl von ihren Sockeln gestoßen gehören? Was für ein fürchterlicher kleiner Geist in einem „großen“ Literaten , der wahrscheinlich viel zu viel Anerkennung bekommen hat?! Unabhängig vom Wahrheitsgehalt, ein toller Roman, der wirklich spannend ist. Es dauert ein wenig, bisher er in die Gänge kommt, aber dann um so spannender wird!
Wunderschön 💔
Ich habe dieses Buch geliebt. Die Zeitsprünge zwischen 1932, 1988 & “heute” haben mich sofort gepackt. Alex Schulmans Schreibstil ist unglaublich feinfühlig und sehr ruhig - dass der Roman auf wahren Begebenheiten beruht macht ihn nur noch schöner, aber auch trauriger.❤️🩹
Narzissmus und ihre Auswirkungen - Traurig
„Man muss versuchen, das Leben mit Dingen zu füllen, die einen zufrieden machen, und manchmal kann man vielleicht auch nach Höherem streben und versuchen, glücklich zu werden und die Dinge, die einen glücklich machen, nicht auf die andere Seite hinübergleiten lassen." (S. 262) Ich war im ersten Drittel kurz davor das Buch abzubrechen. Leider hat mich das Buch gelangweilt bis es dann um das wesentliche ging. Als endlich die Recherchen angefangen haben, die Romanze anfing und die Briefe ins Spiel kommen. Von da an war ich gefesselt. So viele Gefühle hat dieses Buch in mir ausgelöst. Ich war wütend auf Sven. Hatte tiefes Mitgefühl für Karin. Es hat mir im Herzen weh getan, wenn es um die heimliche Liebesgeschichte ging. So traurig. Für alles gibt es einen Ursprung. Wieso zerstört man einen Menschen systematisch? Wie kann man da noch in den Spiegel schauen? Wieso lässt man so viel mit sich machen? Wieso gibt man sein eigenes Leben auf? Wieso ist das eigene Glück nichts wert? Für was ist all dieses Leid gut? Wieso? Wieso? Wieso? Das Buch ist flüssig zu lesen. Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil ist gut.
Sehr gute Rhetorik und spannend geschrieben. Die Personen und Hintergründe sind authentisch. Für mich ist die Aussage über die Wut, die sich immer in der Familie weitertragen muss nicht ganz stimmig. Dafür gibt es über die Generationen hinweg doch vielfältige Entwicklungen. In diesem Roman, der durch viel Recherchearbeit entstanden ist, wir auch nur am Anfang und Ende explizit drauf eingegangen.
Sehr berührend!
Dieses Buch hat mich sehr in seinen Bann gezogen ! Eine absolute Leseempfehlung!
Vererbte Wut Alex Schulman hat mit seinem Roman „Verbrenn all meine Briefe“ einen sehr persönlichen Roman über die eigene Biografie geschrieben. Über sich selbst erschrocken bemerkt der Autor, dass nicht nur seine Frau nicht länger gewillt ist seine Wutausbrüche zu ertragen, sondern dass er auch seinen Kindern Angst zu machen scheint. Er beginnt den Ursprung seiner Wut zu ergründen und sucht sich therapeutische Hilfe. Jetzt möchte er mehr über den jähzornigen Großvater erfahren und beginnt intensiv zu recherchieren. Neben Berichten über seine Recherche, gibt es immer wieder Kindheitserinnerungen des Autors in Bezug auf seine Großeltern und ein weiterer Erzählstrang wird durch das gefundene Recherchematerial wie z.b Briefe und Tagebücher gefüllt. Es ist die Geschichte einer Dreiecksbeziehung ohne Happy End, soviel kann man vorwegnehmen. Die blutjunge Übersetzerin Karin heiratet den bekannten Schriftsteller Sven Stolpe, der sie immer mehr einengt und demütigt. Sie lernt Olof, einen jungen, aufstrebenden Schriftsteller kennen und verliebt sich in ihn. Ich mochte die vorsichtige Annäherung zwischen Karin und Olof, der ein ganz anderer Typ als ihr Ehemann ist. Karin gewinnt zunehmend an Selbstbewusstsein und blüht in ihrer Affaire auf. Doch Sven in seiner Eifersucht lässt keinen Zweifel offen, dass man ihn nicht verlässt ohne selbst vernichtet zu werden. Diese Familiengeschichte kommt wirklich einem Thriller nah und hat mich sehr erschüttert. Man kann sich natürlich fragen, ob es ethisch vertretbar ist die eigene sehr persönliche Familiengeschichte post mortem zu veröffentlichen, zumal sowohl der Schriftsteller Sven Stolpe als auch sein Konkurrent Olof Lagercrantz sehr bekannt waren. Ich denke aber schon, da sich der Autor das Einverständnis der Familien eingeholt hat und es sich um einen Roman handelt, der natürlich auch fiktionale Momente hat. Ich finde Alex Schulman hat die tragische Geschichte seiner Familie sehr ehrlich, sensibel und respektvoll erzählt. Der Erzählstil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Seine Geschichte macht es sehr nachvollziehbar, dass die toxischen Wesenszüge des Großvaters auch die nachfolgenden Generationen vergiftet hat. S. 178 der Autor über seine Großmutter Karin : „ und so ist sie mir in Erinnerung geblieben – selbst nach all den Jahren der Demütigungen durch Sven. Sie hatte Selbstachtung. Sie wurde zwar von ihm klein gemacht, erhielt sich aber eine Art Würde. Sie schrumpfte mit geradem Rücken.“
Dieser Roman hat eine unglaubliche Sogwirkung und wird vermutlich eines meiner Lieblingsbücher.
Ein sehr lesenswerter, autobiographisch inspirierter, Roman über die Macht von nicht aufgelösten Traumata und was sie in Menschen anrichten können. Ausführliche Rezension folgt auf meinem Instagramaccount seelich_buchliebe
Faszinierende Geschichte über Wut und ihre Folgen. Alex fällt eines Tages auf dass er nicht nur oft wütend ist, sondern seine Kinder manchmal sogar Angst vor ihm haben. Da erinnert er sich daran, dass er sich in Gegenwart seines Großvaters oft so fühlte. So taucht er ab in seine Familiengeschichte, die ihn bis in die 1930er Jahre in die junge Ehe seiner Großeltern führt. Unglaublich gut geschrieben, mit Alex Schulman kann man nichts falsch machen.
Ein so berührendes Buch, das mich nachdenklich gemacht hat und dann mein Herz gebrochen hat
Es ist die Geschichte seiner eigenen Großeltern, die der Autor hier eindrucksvoll und empathisch erzählt. Die Geschichte seiner Großmutter, die sich ihr Leben lang in der Ehe mit dem falschen Mann befand aber aus Todesangst keine Trennung wagte. Es ist die Geschichte des Großvaters, der so tyrannisch wie faszinierend auf den Enkel wirkte. Und es ist die Geschichte der ganzen Familie, die über Generationen hinweg die Folgen davon fühlt und lebt. Eine sehr traurige und berührende Geschichte, toll erzählt.
„Man muss versuchen, das Leben mit Dingen zu füllen, die einen zufrieden machen, und manchmal kann man vielleicht auch nach Höherem streben und versuchen, glücklich zu werden und die Dinge, die einen glücklich machen, nicht auf die andere Seite hinübergleiten lassen.“ (S. 262)
Alex Schulmann recherchiert über seine Familiengeschichte. Dabei erfährt er schreckliche Dinge von seinen Großeltern. Erste Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, bemerkt er schon im Kindesalter. Als Erwachsener kann er sie verstehen und dadurch auch sich besser. Alex möchte wissen woher seine tiefe Wut, die über mehrere Generationen weitergegeben wurde kommt und weshalb seine eigenen Kinder Angst vor ihm haben. Da hätte ich gerne mehr drüber erfahren, wird aber nicht weiter aufgegriffen. Der Schreibstil ist mal wieder tiefgründig und melancholisch. Die Geschichte ist in drei Zeitebenen unterteilt: 1932 - als die Großeltern Olof Lagercrantz kennenlernen, 1988 - als Alex seine Großeltern besucht und heute.
Abbruch auf S. 92. Die Personen waren mir allesamt unsympathisch und der Schreibstil in meinen Augen fürchterlich lahm.
Mitreißend & gefühlvoll
Der Autor begibt sich auf die Reise der Suche nach dem Ursprung von Wut und Hass in der eigenen Familie. Was bekommt er? Eine unendlich tragische, traurige, anrührende Liebesgeschichte. Sie ist aber nicht schnulzig, kitschig oder platt. Stattdessen ist sie eine Geschichte, die das Leben schreibt. Der Autor hat dabei großes Glück, dass alles durch Briefe und Veröffentlichungen sehr gut dokumentiert ist, nicht zuletzt der Aspekt macht es auch so interessant, den drei Hauptfiguren durch die Zeit zu folgen. Und so zeigt sich ein weiteres Mal, wie sehr die Geschichte von Menschen auch die Geschichte ihrer Nachkommen prägt. Ich mochte bereits das erste Buch von Alex Schulmann, dieses hat mich aber vielleicht noch mehr berührt. Das dritte werde ich ganz sicher auch lesen - denn für dieses vergebe ich 4,5 Sterne.
Das zweite Buch von Schulmann und ich bin begeistert von seiner Rhetorik.
Narzissmus ist eine Persönlichkeitsstörung, die hier eindrücklich beschrieben wird. Die krankhafte Selbstüberschätzung führt dazu, dass andere Familienmitglieder nicht nur darunter leiden, sondern eine Co-Abhängigkeit entwickeln... sehr präzise beschreibt Schulmann dieses Phänomen und die daraus resultierenden Konflikte in der Familie über den Tod des Narzissten hinaus. Tolles Buch zu diesem Thema
Zum Buch: Karin verbringt 1932 den Sommer in einer Stiftung für Autoren. Dort lernt sie den jüngeren Olof kennen und verliebt sich. Aber da ist ihr Mann, der exzentrische Autor Sven, den sie nicht verlassen kann. Knapp 70 Jahre später hat der Enkel von Sven und Karin Probleme mit sich und seiner Wut die er in sich trägt und versucht mit einer Famillenaufstellung eine Lösung zu finden. Er rollt das Leben seiner Großmutter nochmal auf und findet viele Geheimnisse um eine große Liebe. Meine Meinung: Ich hatte anhand des Klappentextes eine andere Vorstellung des Buches, tat mich auch zu Beginn etwas schwer. Aber nach und nach wurde die Story, die wohl die wahre Geschichte des Autors ist, immer interessanter und langsam kam auch Licht in eine große Liebesgeschichte mit einem traurigen Ausgang. Was das alles mit Alex Wut zu tun hat, konnte ich zwar nicht ganz nachvollziehen, aber Familien und vor allem Charakterzüge sind unterschiedlich. Alles in allem fand ich es eine ganz gelungene Geschichte, auch wenn mir die vielen, für mich etwas fremden Namen zu schaffen machten.
Dysfunktionale Familiengefüge über Generationen
Dieser autofiktionale Roman von Alex Schulman war ein Highlight für mich. Selbst bekommt Alex immer wieder Wutanfälle, die er an seiner Frau und seinen Kindern ausläßt. Durch eine Therapie wird ihm klar, dass vieles in seiner Familiengeschichte seitens seiner Mutter dysfunktional ist. Schon die Ehe seiner Großeltern läßt vermuten, dass sie schwierig war. Sein Großvater war der schwedische Autor Sven Stolpe, daher ist vieles an Material über ihn in Archiven erhalten geblieben. Nach und nach deckt Schulman, ein Geheimnis seiner Großeltern auf, dass die ganze Tragödie der Generationen aufzeigt. Die Geschichte wird auf drei Zeitebenen erzählt. Im Jetzt, 1988, wo Alex als Kind immer wieder seine Großeltern besuchte, und der bestimmende Teil im Jahre 1932, wo seine Großeltern jung verheiratet Olof Lagercrantz kennen lernten, der später auch ein erfolgreicher Schriftsteller Schwedens werden sollte. Zwischen Karin, der Großmutter, und Olof bahnt sich eine Liebesbeziehung an, die das Leben aller drei für die nächsten Jahrzehnte beherrschen sollte. Auch die Kinder und Enkel von Karin und Sven Stolpe werden unter diesen bedrückenden Verhältnissen zu leiden haben. Wer Interesse an solchen Themen hat eine große Leseempfehlung von mir und es ist auch interessant sich Interviews von Alex Schulmann anzuschauen. Auf YouTube findet man auch etwas auf Englisch, die meisten, wie ich werden des schwedischen wohl nicht mächtig sein.
Was für ein großartiges Buch das unter die Haut geht und tief berührt.
Alex Schulman erzählt hier auf drei Ebenen die Geschichte seiner Großeltern - scheinbar die wahre Geschichte. Auf einer Ebene erzählt er als kleiner Junge wie es bei seinen Großeltern ist, wie kalt der Großvater ist. Auf einer zweiten Ebene erzählt der Autor von seinen Recherchen, wie er immer tiefer abtaucht in die Vergangenheit. Und auf der dritten Ebene erzählt er schon poetisch von einem narzisstischen Mann, der seine Frau eisern im Griff hat. Von einer Liebe die so voller Schmerz und voller Hoffnung ist. Dies spielt 1932 und ist so beklemmend, schmerzvoll und doch auch hoffnungsvoll, voller Emotionen und Gefühlen. Einfach großartig. Mich hat dieser Roman wahnsinnig berührt und gerade dieses "nicht greifbare" was zwischen den Figuren ist, kam hier wahnsinnig stark und intensiv rüber. Ein ganz starker, intensiver Roman
Der Autor, Blogger & Journalist Alex Schulman trägt eine Wut in sich, die ihn zerfrisst und sich zunehmend auf seine Partnerschaft und Familie auswirkt. Mit einer Familienaufstellung will er diese Wut ergründen und stellt fest, dass die Familienverhältnisse auf mütterlicher Seite sehr zerrüttet und von Wut geprägt sind. In seinem Buch »Verbrenn all meine Briefe « (aus dem
Verbrenn all meine Briefe ist ein Buch über Wut in einer Familie, welche sich über Generationen so zusagen weiter vererbt. Im Kern des ganzen sind die Großeltern des Protagonisten Alex, vor allem der Großvater Sven, welcher aus einem Kindheitstrauma heraus eine Wut auf seine Frau Karin verspürt, als diese ihn betrügt. An sich ist die Handlung ganz interessant vor allem, da die Recherche (vom Enkel/Protagonisten) über die Familiengeschichte daraus getrieben wird, dass Alexander herausfinden möchte, warum seine eigenen Kinder Angst vor ihm haben. Dieser Aspekt kam mir -leider zu kurz. Ich konnte abgesehen von Alex, welcher eher selten zu Wort kommt mit keinem der Charaktere wirklich mit fühlen, teilweise hatte ich eine Wut auf diese, da sie sich zurück entwickelt haben. Sven hat für einige interessante Wendungen gesort, welche oft auch sehr duster wurden aber Karin hätte sich meiner Meinung nach von Anfang an rausbringen können. Sie hatte auf jedenfall zwei Chancen das alles zu vermeiden. Von daher konnte ich nicht wirklich Empathie für sie aufbringen. Für ihre Kinder hat sie anscheinend auch nicht genug abgefangen, da diese ja lle diese Wutprobleme zu haben scheinen. Das wird alles allerdings nie wirklich aufgegriffen, diese Kindheit ihrer Kinder. Allgemein hat mir der psychologische Aspekt gefehlt, da die Handlung ja eigentlich komplett aus der Psyche und aus dem Trauma von Sven heraus kommt. Nichts desto trotz hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen und das Buch war hin und wieder auch echt gut zu lesen. Nur nicht ganz was ich erwartet hatte. Deswegen neutrale drei Sterne. . Rezensionsexemplar im Austausch gegen eine ehrliche Bewertung
„Er kommuniziert sein Missfallen, in dem er gar nicht kommuniziert oder durch subtile Gesten, wie neulich, als sie sich ein Bad einließ und er plötzlich angelaufen kam und die Badezimmertür hinter ihr schloss. Er erträgt keine Geräusche. Es muss still sein um ihn herum.“ (S. 55) Wir begeben uns in die Jahre 1932, 1988 und die Gegenwart des Protagonisten Alexander, sein sozusagen „buchiges Ich“. Buchiges Ich deshalb, da sich Alex Schulman in Ermittlungen stürzt. Solche, die seine eigene Familie betreffen; gewidmet seiner Großmutter Karin. Detektivisch inspiziert er die Familiengeschichte von vor über 60 Jahren, nimmt Orte, Briefe, Archive und Bibliotheken unter die Lupe, um einem Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen. Wir lesen von drei verschiedenen Personen, drei Generationen und damit vielen verbundenen Geschehnissen und Gefühlen, die innerhalb der gesamten Familie, in hässlichen Streitereien und Zermürbungskämpfen oder auch Ohnmacht enden, die man über sich ergehen lassen muss. Sven Stolpe, seines Zeichens erfolgreicher Schriftsteller, angesehen in der Welt, außen hui, innen pfui. Verheiratet mit Karin. Karin, eine Frau, die er unbedingt ehelichen wollte, aber nach kurzer Zeit schon wie einen Fußabtreter behandelt, die er tyrannisiert, niedermacht, malträtiert sie regel-mäßig. Stolpe erkrankt an Tuberkulose und sein Benehmen wird immer grausamer. Auf einer Schreibreise von Stolpe in die Sigtuna-Stiftung lernt Karin Olof kennen. Die beiden verlieben sich ineinander. Und die Reise in die Hölle geht los. Sie treffen sich heimlich, immer in Sorge erwischt zu werden. Als Sven Lunte riecht droht er Karin. Erst erschieße ich deinen Geliebten, dann Dich und dann mich. „Es ist, als würde seine Laune sich in sie hineinfressen und sie krankmachen. So ist es nicht immer gewesen. Anfangs war es, als würde sein Temperament ihnen beiden Aufwind verleihen. Sven war wütend auf die Welt, auf Kritiker, die keine Ahnung hatten, […] Es war zugleich eine Wut, die sie beschützte. […] Dann kam die Veränderung. Sie erinnert sich an das an das erste Mal, als Svens Zorn sich gegen sie richtete“. (S. 132) Zeitgleich lernen wir Alex kennen, Familienvater, aggressiv und offensichtlich mit angsteinflößen-dem Wesen. Seine Frau hält diese Situationen zu Hause nicht mehr aus, droht mit Auszug. Und als Alex erkennt, dass seine Frau und Kinder Angst vor ihm haben, dies anhand kleiner Dinge fest-macht, erkennt er ein Muster. Eines, das ihm sehr gut bekannt ist. Eines, das er selbst immer spür-te, im Hause der Großeltern. Aufs massivste sensibilisiert waren sie alle auf kleine Veränderungen in der Sprache, im Handeln von Großvater Sven. So möchte Alex nicht sein und er beginnt zu forschen, warum er so wurde. Wurden die innerfamiliären Konflikte weitergegeben? Ist diese unbändige Wut, diese Aggression, dieses Verhalten anderen Menschen gegenüber vererbbar? Axel Schulman hat bei mir hier genau ins Schwarze getroffen. Ich konnte das Buch nicht mehr weg-legen, habe es förmlich inhaliert. Der Schreibstil ist intensiv, mitreißend, ehrlich; der Plot klug auf-gebaut, mit viel Leidenschaft geschrieben und das spürte ich intensiv beim Lesen. Mit wenig Be-schreibung hat Schulman tiefe Charaktere gezeichnet. Es hat mich nicht mehr losgelassen. Das Mit-fiebern mit Alex, das Bangen und Hoffen für Karin und Olof. Diese schiere Wut, die sich in mich gefressen hat beim Lesen über diesen narzisstischen Kerl, der diese liebevolle Frau stets tyrannisierte, und die dennoch immer stark war, egal wie klein sie sich fühlte. Sie auf eine Art und Weise fertig machte, die ich nicht begreifen kann und schwer ertrug beim Lesen. Und zeitgleich auch die Ohnmacht, die sie erleben musste in dieser Zeit. Dass es nicht so einfach war, sich einfach loszusagen – schon gar nicht mit so einem Kontrollwahnsinnigen. Für Sven Stolpe ist alles ein Krieg, lesen wir im Buch. Und genauso behandelte er die Welt. Quelle allen Übels ist einfach die Wut, die ganze Generationen vergiftet. 20 Jahre nach ihrem Tod verschafft ihr Enkel mit seinem Buch eine Sicht dieser tollen Frau, die viele uns beim Lesen erkannten, die zur damaligen Zeit aber leider vielen verborgen blieb! Wie unglaublich schön und zugleich traurig ist das! Großartiger Roman und uneingeschränkte Leseempfehlung! … und wie es zum Buchtitel kam, das müsst ihr dringend nachlesen!
Eine wundervolle Geschichte, die aufzeigt, wie eine fehlgeleitete Wut für ein Feindbild der „verdorbenen Frau“ sorgt und über Generationen hinweg weitergegeben werden kann, ohne jemals verarbeitet zu werden. Alex geht auf die Suche nach der Ursache, um die Linie der Wut endlich zu durchbrechen. Er erfährt dabei erschreckende Einzelheiten aus der Vergangenheit seiner Großeltern. Schon als Kind hat er die kühle Stimmung zwischen seinen Großeltern gespürt, nun versteht er sie rückblickend auch. Große Weiterempfehlung 🫶🏼
Unglaublich, wie sehr mich dieses Buch berührt hat. Es ist ein Familienportrait gemischt mit biographischen Inhalt. Alex Schulman beschreibt, wie sehr ungelöste Konflikte nachhaltig eine ganz Familie prägen und vergiften können. Ich habe mit Karin gelitten und ihre Wut zur Untreue und ihre Einsamkeit deutlich gespürt, denn der Autor hat die Gabe ruhig und gewaltig kraftvoll zu erzählen. Dem Lesesog konnte ich mich kaum entziehen, was unter anderem an der Einbindung der originalen Briefpassagen der beiden liebenden Herzen geschuldet ist, sehr nahegehend aber nicht kitschig. Diese Geschichte ist nichts für schwache Gemüter beziehungsweise man muss glaube ich, in der richtigen Stimmung für dieses Werk sein, und das war ich. Alex Schulman verdeutlicht, dass bei all den Grausamkeiten, die ein Mensch kaum ertragen kann, auch immer die Hoffnung innewohnt. Eine dramatische Liebesgeschichte, wie sie nur das Leben selbst schreiben kann. Für mich ist der Autor eine bereichernde Neuentdeckung und ich freue mich sehr auf sein anderes Werk „Die Überlebenden“, das bereits am 20.08.2021 erschienen ist. Buchzitat: »Mit Olof braucht sie nicht darüber nachzudenken, wie sie sich benimmt. Dass es so eine Erleichterung sein kann, man selbst sein zu dürfen.« (S.212)
📖 „Verbrenn all meine Briefe“ ist eine tragisch-ernste Geschichte über eine Liebe, die nicht sein durfte und die Auswirkung bis in die heutige Generation trägt. Alex Schulman ist ein Autor den man im Blick behält: er schreibt intensiv, todtraurig und ehrlich.
• VERBRENN ALL MEINE BRIEFE • Achtung, frische Neuerscheinungen! Beim Weiterlesen könntest du in Versuchung geraten das Buch zu kaufen. I N H A L T: Sommer 1932: die verheiratete Karin verliebt sich Hals über Kopf in den Schriftsteller Olof. Doch ihr Mann, ein angesehner, ernster Schriftsteller setzt sich ihr entgegen und lässt die Scheidung nicht zu. Karins Enkel Alex fragt sich 68 Jahre später nach der großen Wut, die in seiner Familie permanent brodelt und seine eigene zu zerbrechen droht. Er begibt sich auf Spurensuche und deckt nach und nach die Eifersucht und Wut seines Großvaters Sven auf. M E I N U N G: „Ich will die Dunkelheit in mir verstehen, die dabei ist, mein Verhältnis zu meiner Familie zu zerstören. Ich bin auf der Jagd nach meiner Wut.“ (S. 31) Alex Schulman schreibt besonders. Es ist intensiv, warm und an einigen Stellen melancholisch. Er zeigt, wie die stille Wut immer größer, mächtiger wird und eine Familie von Generation zu Generation begleitet. Zu Grunde liegt Schulmans Roman die eigene Familiengeschichte, also echte Menschen, die hier fiktionalisiert werden. Die Beziehung von Karin und Sven Stolpe wird in all ihren Facetten untersucht. Der Ich-Erzähler Alex begibt sich auf eine mutige und zugleich brennende Suche nach dem Warum. Die Spurensuche öffnet ihm die Welt seiner Großeltern, lassen ihn erlebte Situationen in einen anderen Kontext setzten und verstehen. Das jugendliche Bild auf Karin und Sven und der nachfolgenden Generationen wandelt sich. 📖 „Verbrenn all meine Briefe“ ist eine tragisch-ernste Geschichte über eine Liebe, die nicht sein durfte und die Auswirkung bis in die heutige Generation trägt. Alex Schulman ist ein Autor den man im Blick behält: er schreibt intensiv, todtraurig und ehrlich.
Verbrenn all meine Briefe Alex Schulman Alex Schulman hat schon immer gespürt, dass in seiner Familie eine ganz besondere grosse Wut steckt. Erst als seine eigenen Kinder heulend vor ihm stehen und sie regelrecht Angst vor ihm haben, wird ihm das bewusst. Bei einer Familienaufstellung stellt er fest, dass alle Familienmitglieder mütterlicherseits völlig zerstritten sind. Die Ursache hierfür ist sein Großvater Sven Stolpe. Dieser war ein berühmter schwedischer Schriftsteller, hoch gelobt für seine Bücher. Doch in Wirklichkeit war er ein Tyrann, ein cholerischer Narzisst, exzentrisch, ein Mann ohne Empathie und ein Ehemann, der seine Frau beleidigt, gedemütigt und gewalttätig bedrängt hat. Alex Schulmann beschreibt seine Geschichte in drei Erzälsträngen: - 1932: Das Ehepaar Stolpe zieht vorübergehend in die Sigtuna-Stiftung, dort will Sven ungestört an einem Theaterstück schreiben. Die 24-jährige Karin Stolpe lernt den (noch) unbekannten Dichter Olof Lagercrantz kennen und verliebt sich in ihn. Ihre Liebe entfacht sofort, aber ihr Ehemann Sven demütigt sie vor allen Leuten und zwingt sie dazu mit ihm abzureisen. Karin und Olof schreiben sich Briefe. Wird Karin ihren grausamen Mann verlassen? - 1988: Der kleine Alex besucht regelmässig seine Großeltern. Er liebt die Nähe zu seiner liebevollen Oma. Seinen Großvater hingegen fürchtet er. Immer wieder bekommt der junge Alex mit, wie der Grossvater seine Frau unter Druck setzt. Eines Tages findet er Briefe in dem Schrank seiner Grossmutter. Zu spät bemerkt er, dass er einen großen Fehler machte, als er die Briefe seinem Grossvater zeigte. - Aexander heute: Seine Großeltern sind bereits tot und er versucht alles über sie in Erfahrung zu bringen, indem er Svens Tagebücher, Bücher und Briefe, die ein gewisser Olof verfasst hat, liest, wodurch er Karins und Svens Lebenslüge aufdeckt. Hierbei stellt er erstaunlicherweise fest, dass sich alle Bücher seines Großvaters mit nur einem Thema beschäftigen, nämlich mit dem Ehebruch seitens der Frau. Ich habe dieses Buch wirklich gerne gelesen und mich keine Minute gelangweilt. Alex Schulman ist eine wunderbare Familienbiografie gelungen, dennoch muss ich sagen, dass es ein ganz kleines bisschen hinter meinen Erwartungen blieb, da ich sein letztes Buch so geliebt habe. In Schweden wird dieses Buch, welches 2018 erschien, gerade verfilmt und ich kann mir einen Film zu diesem Buch sehr gut vorstellen. Ständig hatte ich einen muffeligen Ernest Hemingway vor Augen, der hier Sven Stolpe hiess. Leseempfehlung von mir.