Ein Buchtipp meiner Buchhändlerin, zu dem ich von allein nie gegriffen hätte. Ein Buch, das mich irgendwie gefunden hat, ohne dass ich danach gesucht habe. Ein Buch mit guten Denkanstößen, die aber manchmal auch etwas plump daher kommen und mit einem Ende, das mir etwas zu rosarot war. Großer Pluspunkt: es liest sich weg wie nix, in 2,5 Tagen war ich damit durch und trotz einiger Kritikpunkte wollte und konnte ich es nicht aus der Hand legen
„Die Wundersammler“ von Hans Rath und Michaela Wiebusch ist ein Buch, das mich gefunden hat ohne dass ich danach gesucht hätte. Und vielleicht ist das schon ein kleines Wunder an sich, den ohne die Empfehlung meiner Buchhändlerin wäre es niemals bei mir eingezogen. Aber da es eine Empfehlung war und jedes Buch meines SUB bei mir zumindest angelesen wird und keines komplett ungelesen auszieht, habe ich auch diesem Buch eine Chance gegeben. Ich habe es mir als Parallelbuch zu einer Leserunde vorgenommen und in relativ kurzer Zeit weggelesen. Es ist ein Wohlfühlbuch mit philosophischen, psychologischen und auch religiösen Themen, über die es sich durchaus nachzudenken lohnt. Aber wie das bei Wohlfühlbüchern mehr noch als bei anderen Büchern der Fall ist, muss die Zeit und meine Stimmung für so ein Buch einfach passen. Und da hätten wir schon das zweite kleine Wunder, denn eigentlich hatte ich auch keine rechte Lust auf das Buch. Und trotzdem hat es mich irgendwie gepackt, auch wenn die mitunter aneinander gereiht wirkenden (Kalender-) Weisheiten mich auch schon mal nerven können. Großer Pluspunkt des Buches ist der einfache, leicht zu lesende Erzählstil des Autorenduos. Gut möglich, dass der Stil auch als zu einfach empfunden werden kann, vor allem wenn man viel liest und auch immer mal wieder zu anspruchsvollerer Literatur greift. Aber für diejenigen, die eher wenig lesen oder Bücher wie „Der Buchspazierer“ von Carsten Henn mochten, ist es sicherlich eine gute Wahl. Mir persönlich sind wohl das Buch als auch die Protagonisten zu klischeebeladen und in genügend anderen Büchern zu finden. Aber über das Thema „Wunder“ lohnt es sich durchaus nachzudenken. Was ist für mich ein Wunder? Wie oft benutze ich Wörter die mit „wunder“ beginnen in meinen Alltag? Was für ein schönes Wort ist bitte das Wort „wundervoll“ (voll von Wundern). Was ist ein Wunder, was ist Glück, was ist Zufall (Zufälle gibt es nicht)? Ist es Schicksal oder was eine statistisch zu errechnende Größe oder doch ein Wunder, wenn ein Mensch in den USA sieben mal vom Blitz getroffen wurde und dies jedesmal weitgehend unbeschadet überlebt hat? Ist ein Wunder nur ein Wunder, weil der Mensch es als Wunder bezeichnet? All diese Gedankengänge haben mir beim Lesen viel Spaß gemacht. Das Ende war mir persönlich etwas zu rosarot, zu kitschig, auch wenn es durchaus noch kitschiger, noch rosaroter hätte ausfallen können. Gut, dass da Hans Rath und Michaela Wiebusch noch die Kurve gekriegt haben. Alles in allem ein Buch, das b.a.w. nicht ausziehen wird – zumindest solange ich noch Platz im Regal-Bereich der Wohlfühlbücher habe. Sicherlich kein totales Highlight, aber deutlich besser als erwartet und vermutlich hat es einfach gerade bei mir in die Stimmung gepasst.