Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Die Geschichte über die scheinbar perfekte Vorstadt die Konflikte zwischen den Bewohnern ist vielschichtig und bewegend. Besonders gelungen finde ich die verschiedenen Perspektiven, durch die man tief in das Innenleben der Figuren eintaucht. Ein starkes Buch über Mutterschaft, Identität und gesellschaftliche Ungleichheit – spannend bis zur letzten Seite.
Nicht mein Buch. Handlung nicht wirklich vorhanden. List sich eher wie eine Netflix Serie.
Dieses Buch wurde mir empfohlen. Tatsächlich muß ich aber sagen, dass das nicht meine Art von Buch ist. Der Erzähler ist und bleibt stets distanziert zu den Hauptcharakteren. Eine wirkliche Handlung ist in meinen Augen nicht wirklich vorhanden. Es ist eher als würde man eine Serie schauen und den Charakteren bei ihrem Leben zusehen. Zudem kommt es mir so vor, als würde die Schriftstellerin vorgeben wollen für wen man mehr Sympathie entwickeln soll und für wen weniger. Was mir allerdings gefallen hat, war die Art und Weise wie die Übergänge von der Erzählung über einen Charakter in die Erzählung über den anderen Charakter gelaufen ist. Diese gestalteten sich nämlich schön fließend. Erst nach einem Drittel des Buches hat sich herauskristallisiert auf welche Geschichte es hinaus laufen soll. Alles in allem fand ich das Buch aber sehr zäh zu lesen.
Das Bild einer Familie, einer Gemeinde, eines Stereotyps
Die Autorin zeichnet ein Bild der Familie Richardson, die durch den Zuzug der andersartigen Mia mit ihrer Tochter aufgerüttelt wird. Die vier Kinder von Elena sind unterschiedlich, aber drei von ihnen sind sehr an Mias Tochter Pearl interessiert. Das rebellische Nesthäkchen freundet sich mit Mia an. Elena Richardson sieht ihre Idylle in Gefahr. Das am Reißbrett entstandene Örtchen Shaker Heights ist mustergültig, aber auch sehr fragil.
Phasenweise fand ich die Lektüre etwas ermüdend, aber gerade in den letzten 100 Seiten nahm es richtig Fahrt auf. Ich habe die Serie auf Amazon Prime bisher nicht gesehen, bin aber aufgrund der Besetzung nun durchaus neugierig geworden.
Anfangs habe ich mich mit der auktorialen Erzählperspektive und den sprunghaften Beschreibungen des Handlungsablaufs ein wenig schwer getan. Nach und nach entwickelte sich daraus aber eine tolle Geschichte mit einigen interessanten Gedanken und Wendungen - aus vielen kleinen Flammen wurde letztendlich ein großes Feuer. Drama, Spannung und viele Emotionen erwarten den Lesenden bei diesem wunderbaren Buch, welches ich ab der zweiten Hälfte kaum noch aus der Hand legen konnte!
Emotionale Geschichte, die leider nicht emotional geschrieben wurde
Das Buch "Kleine Feuer überall" von Celeste Ng ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert, aber es hat mich nicht vollständig überzeugt. Es spielt in der perfekt durchgeplanten Vorstadt Shaker Heights, wo der Rasen maximal 15 cm hoch sein darf und der Müll penibel hinter dem Haus versteckt wird. Alles läuft nach strengen Regeln ab, bis die Geschichte mit einem Paukenschlag beginnt: Das Haus der Familie Richardson steht in Flammen. Schon hier deutet sich an, dass die scheinbar makellose Fassade bröckelt. Die Mutter Elena Richardson und drei ihrer Kinder stehen hilflos vor den Flammen, während alle die Schuld bei der jüngsten Tochter, Isabell, suchen – dem schwarzen Schaf der Familie. Diese Szene zieht den Leser sofort in die Geschichte hinein, und man möchte unbedingt wissen, was zu diesem katastrophalen Moment geführt hat.
Ein Jahr zuvor zieht die alleinerziehende Künstlerin Mia mit ihrer Tochter Pearl in die Mietwohnung der Richardsons. Durch Moody, den Sohn der Richardsons, werden sie in das Leben der wohlhabenden Familie hineingezogen. Doch was zunächst wie ein unkompliziertes Zusammenleben wirkt, entwickelt sich schnell zu einer Kette von Ereignissen, die das Leben aller Beteiligten grundlegend verändern. Die Dynamik zwischen den Charakteren erinnert an das, was man aus Serien wie "O.C. California" kennt, nur mit einem Hauch von "Desperate Housewives". Es ist dieses unangenehme Gefühl von Perfektion, das fast zu schön ist, um wahr zu sein.
Der Roman wird aus einer auktorialen, allwissenden Perspektive erzählt, was leider eine gewisse Distanz zu den Figuren schafft. Obwohl die Themen – Adoption, Mutterschaft und familiäre Bindungen – emotional aufgeladen sind, konnte ich mich nicht wirklich in die Charaktere hineinfühlen. Der Schreibstil verstärkt diese Distanz und lässt mich als Leserin außen vor. Hier wäre ein intensiverer, vielleicht personaler Erzählstil, wie man ihn von Jodi Picoult kennt, für mich wirkungsvoller gewesen.
Hinzu kommt, dass die wechselnden Perspektiven stellenweise verwirrend sind. Oft passiert der Sprung zwischen den Protagonisten mitten im Kapitel oder sogar Absatz, was mir das Lesen manchmal erschwert hat. Man muss wirklich am Ball bleiben, um den Überblick zu behalten.
Erst in der zweiten Hälfte des Buches kommt das zentrale Thema wirklich zur Geltung. Ohne zu viel zu verraten, geht es vor allem um die verschiedenen Facetten von Mutterschaft – ein Thema, das mich persönlich nicht besonders fesselt und durch den distanzierten Schreibstil noch weniger nah an mich herankam. Gleichzeitig behandelt der Roman aber auch viele andere spannende Themen wie Rassismus, Wohlstand, Perfektionismus und Selbstbestimmung. Diese moralischen Fragen sind durchaus interessant und regen zum Nachdenken an.
Letztlich bleibt "Kleine Feuer überall" für mich ein gutes Buch mit einer interessanten Geschichte, die viele brisante Themen anspricht. Allerdings hat es den Hype, der um das Buch gemacht wird, für mich nicht gerechtfertigt. Trotz des spannenden Plots und der vielschichtigen Thematik hätte ich mir eine intensivere emotionale Verbindung gewünscht. So bleibt es für mich ein solides, aber nicht überwältigendes Leseerlebnis. Schade.
Vergiss nicht, hatte Mia gesagt: Manchmal muss man alles abbrennen und von vorn anfangen. Nach dem Brand ist die Erde fruchtbarer, und Neues kann wachsen. Genauso ist es bei den Menschen. Sie fangen von vorne an. Sie finden einen Weg.
Geht man völlig ohne Vorkenntnisse in das Buch, so ist man auf den ersten Seiten zunächst verwirrt. Da werden dramatische Ereignisse wie der völlige Niederbrand des Wohnhaus der Protagonisten-Familie Richardson in einem Clevelander Nobelviertel derart sachlich und mit einer emotionslosen Selbstverständlichkeit beschrieben, dass man nicht genau weiß, in welcher Art Genre man sich hier bewegt. Soll das ein Thriller sein? Dann hätte man das Ende nicht gleich auf den ersten Seiten vorweg genommen. Vielleicht doch eher ein Gesellschaftsdrama?
Dieses Spiel mit Sprache und Erzähltechnik hat mich zunächst sehr in den Bann gezogen, und ich empfand das Buch als äußerst unterhaltsam. Man bekommt die sechsköpfige Vorzeigefamilie vorgestellt, dazu kommen noch zahlreiche andere Personen aus dem Viertel Shaker Hights, in dem alles wie geleckt aussieht. Doch die heile Fassade trüben die neuen Mieter des Zweithauses der Richardsons, ein Mutter-Tochter-Duo, deren Hab und Gut in einen Golf passt. Kreative Minimalisten treffen auf konservative Traditionalisten. Das birgt Spannungen und letztlich bleibt die Frage des Anfangs offen, wer denn das Haus der Richardsons angesteckt hat.
Das Buch verflacht hinsichtlich der Erzähltechniken und der Geschichte leider im Folgenden. Es bleibt so unterhaltsam wie eine x-beliebige amerikanische Vorstadtserie mit klischeehaften Menschen, die alle sehr eindimensional in verschiedene Schubladen passen. Vater Richardson ist der vielbeschäftigte Workaholic, die gefühllose Mutter Elena hält ihren Haushalt steril und achtet auf die Außenwirkung. Die vier Kinder: der Sportler, der Nerd, die Schöne, die Rebellin. Alles eindimensional. Die Geschichte ist stark konstruiert, doch das hätte mich gar nicht so arg gestört. Am meisten regte mich die allwissende Erzählerin auf, die jeglichen Spannungsbogen totschwätzte. Sie weiß einfach alles und hat den Drang, dies auch der Leserschaft mitzuteilen. Da bleibt kein Raum für Phantasie oder Interpretationsspielraum für die Lesenden. Das ist biedere schriftstellerische Handwerkskunst und daher leider nur für mich Durchschnitt, denn das Buch hätte von der Idee her schon Potenzial.
Beispiel für den ärgerlichen Erzählstil: zwei Protagonistinnen unterhalten sich, wie die Eine den Adoptionsstreit vor Gericht gewinnen kann. Eine arme Chinesin hatte ihren Säugling vor Verzweiflung ausgesetzt und die nach Nachwuchs gierenden Vorzeigeeheleute bekamen zunächst die Kleine zugesprochen. Doch nun will die leibliche Mutter ihr Kind zurück. Der Adoptionsmutter kommt der Verdacht, dass die Chinesin mittlerweile abgetrieben hat, was sie an Äußerlichkeiten festmacht. Dieser Verdacht wird im Dialog dramatisch aufgebaut. Und als man denkt, jetzt wird es spannend, nun wird detektivisch der Verdacht zur Erkenntnis ausgebaut, kommt die Erzählerin im nächsten Satz und vermeldet, dass an dem Verdacht nichts dran war. Warum dieses dramaturgische Crescendo, wenn statt einem Schlussakkord oder einer galanten Überleitung plötzlich eine Fermate Totenstille vermittelt? Auch weiß die Erzählerin zu berichten, was mit einem Sachverhalt aus dem Jetzt in der fernen Zukunft wird („noch Jahre später schauten sich die Beiden die Fotografien an und zeigten sie ihren Enkeln“). Das wirkt alles wie eine Vorlage für eine neue Netflix-Serie.
Und letztlich ist auch der gesellschaftskritische Teil ohne großen Tiefgang. Pubertierende Menschen treffen auf verständnislose Erwachsene, ein paar Gerüchte, etwas Verwechselungskomödie, und wir haben einen fertigen Roman. Trotzdem bekommt er noch drei Sterne, denn ich habe das recht unterhaltsame Buch immerhin mit Interesse zu Ende gelesen.
Irgendwie hatte ich mehr erwartet.
Das Buch lässt sich flüssig lesen. Was mich etwas irritiert hat, waren die Perspektivwechsel von einem Satz zum nächsten.
Es war aber "nur" die Geschichte einer amerikanischen Vorzeigefamilie.
Ich hatte mir mehr Aha-Momente erhofft.
Geht man völlig ohne Vorkenntnisse in das Buch, so ist man auf den ersten Seiten zunächst verwirrt. Da werden dramatische Ereignisse wie der völlige Niederbrand des Wohnhaus der Protagonisten-Familie Richardson in einem Clevelander Nobelviertel derart sachlich und mit einer emotionslosen Selbstverständlichkeit beschrieben, dass man nicht genau weiß, in welcher Art Genre man sich hier bewegt. Soll das ein Thriller sein? Dann hätte man das Ende nicht gleich auf den ersten Seiten vorweg genommen. Vielleicht doch eher ein Gesellschaftsdrama?
Dieses Spiel mit Sprache und Erzähltechnik hat mich zunächst sehr in den Bann gezogen, und ich empfand das Buch als äußerst unterhaltsam. Man bekommt die sechsköpfige Vorzeigefamilie vorgestellt, dazu kommen noch zahlreiche andere Personen aus dem Viertel Shaker Hights, in dem alles wie geleckt aussieht. Doch die heile Fassade trüben die neuen Mieter des Zweithauses der Richardsons, ein Mutter-Tochter-Duo, deren Hab und Gut in einen Golf passt. Kreative Minimalisten treffen auf konservative Traditionalisten. Das birgt Spannungen und letztlich bleibt die Frage des Anfangs offen, wer denn das Haus der Richardsons angesteckt hat.
Das Buch verflacht hinsichtlich der Erzähltechniken und der Geschichte leider im Folgenden. Es bleibt so unterhaltsam wie eine x-beliebige amerikanische Vorstadtserie mit klischeehaften Menschen, die alle sehr eindimensional in verschiedene Schubladen passen. Vater Richardson ist der vielbeschäftigte Workaholic, die gefühllose Mutter Elena hält ihren Haushalt steril und achtet auf die Außenwirkung. Die vier Kinder: der Sportler, der Nerd, die Schöne, die Rebellin. Alles eindimensional. Die Geschichte ist stark konstruiert, doch das hätte mich gar nicht so arg gestört. Am meisten regte mich die allwissende Erzählerin auf, die jeglichen Spannungsbogen totschwätzte. Sie weiß einfach alles und hat den Drang, dies auch der Leserschaft mitzuteilen. Da bleibt kein Raum für Phantasie oder Interpretationsspielraum für die Lesenden. Das ist biedere schriftstellerische Handwerkskunst und daher leider nur für mich Durchschnitt, denn das Buch hätte von der Idee her schon Potenzial.
Beispiel für den ärgerlichen Erzählstil: zwei Protagonistinnen unterhalten sich, wie die Eine den Adoptionsstreit vor Gericht gewinnen kann. Eine arme Chinesin hatte ihren Säugling vor Verzweiflung ausgesetzt und die nach Nachwuchs gierenden Vorzeigeeheleute bekamen zunächst die Kleine zugesprochen. Doch nun will die leibliche Mutter ihr Kind zurück. Der Adoptionsmutter kommt der Verdacht, dass die Chinesin mittlerweile abgetrieben hat, was sie an Äußerlichkeiten festmacht. Dieser Verdacht wird im Dialog dramatisch aufgebaut. Und als man denkt, jetzt wird es spannend, nun wird detektivisch der Verdacht zur Erkenntnis ausgebaut, kommt die Erzählerin im nächsten Satz und vermeldet, dass an dem Verdacht nichts dran war. Warum dieses dramaturgische Crescendo, wenn statt einem Schlussakkord oder einer galanten Überleitung plötzlich eine Fermate Totenstille vermittelt? Auch weiß die Erzählerin zu berichten, was mit einem Sachverhalt aus dem Jetzt in der fernen Zukunft wird („noch Jahre später schauten sich die Beiden die Fotografien an und zeigten sie ihren Enkeln“). Das wirkt alles wie eine Vorlage für eine neue Netflix-Serie.
Und letztlich ist auch der gesellschaftskritische Teil ohne großen Tiefgang. Pubertierende Menschen treffen auf verständnislose Erwachsene, ein paar Gerüchte, etwas Verwechselungskomödie, und wir haben einen fertigen Roman. Trotzdem bekommt er noch drei Sterne, denn ich habe das recht unterhaltsame Buch immerhin mit Interesse zu Ende gelesen.
Der Einstieg fiel mir sehr schwer, da es viele Charaktere und Erzählperspektiven gibt. Dies habe ich bisher noch in keinem anderen Buch gelesen. Teilweise schweifen die Erzählungen einzelner Charaktere zu sehr ab. Auch wenn es die Autorin geschafft hat, mich als Leserin bis zum Ende zu "binden", fehlte mir ein richtiger Höhe-/Wendepunkt. Das Buch hat mich mit einem merkwürdigen, eher negativem Gefühl zurück gelassen.
Die Prime Serie habe ich nicht geschaut, reizt mich aufgrund o.g. Gründe auch nicht. Da ich jedoch vorher wusste, dass es eine Serie dazu gibt, bin ich vielleicht auch mit zu großen Erwartungen an das Buch rangegangen.
"Sie versuchte sich vorzustellen, wieder in ihr altes Leben zurückzukehren: das Leben in ihrem schönen, absolut ordentlichen, verschwenderisch ausgestatteten Haus; in ihrem schönen, absolut ordentlichen Viertel; in ihrer schönen, absolut ordentlichen Stadt, wo jeder sich anpasst und jeder die Regeln befolgte und nach außen hin alles schön und perfekt sein musste, ganz gleich, wie chaotisch es innen aussah."
Elena Richardson lebt das scheinbar perfekte Leben im scheinbar perfekten Shaker Heights. Als sie Mia und ihre Tochter Pearl als Mieter aufnimmt, ändern diese das Leben das ganzen Familie Richardson.
Ein Buch über Familien und ihre Geheimnisse, über bröckelnde Fassaden, über Freundschaft, Liebe und Verlust.
Ich mochte den unaufgeregten Schreibstil der Autorin, der viel erzählt, auch zwischen den Zeilen. Ich mochte den Aufbau der Geschichte, die nicht lineare Erzählweise. Und ich mochte vor Allen die vielschichtigen Charaktere, die alle nicht ohne Fehler sind. Leseempfehlung für alle Leser, die vielschichtige Geschichten und Geheimnisse mögen.
4,5 Sterne (= fast perfekt, absolut geeignet für intensive Gespräche in Buchclubs)
Mia Warren und ihre Tochter Pearl führen seit Pearls Geburt ein Nomadenleben. Ihr Weg führt sie nach Shaker Heights, einem "perfekten" kleinen Vorort, wo sich das Leben der zwei Warren-Frauen mit dem der Familie Richardson zunehmend verwebt. Wie kommt es dann nur dazu, dass am Ende der Geschichte das Haus der Richardsons lichterloh brennt, ausgehend von kleinen Feuern in jedem Zimmer des Hauses?
Das Buch wurde gerade als Miniserie mit Reese Witherspoon und Kerry Washington verfilmt.
Zunächst erstmal: Kleine Feuer überall hat einen Erzählton, der für mich eigentlich nicht hätte funktionieren dürfen. Die Erzählstimme kann von Figur zu Figur springen, auch innerhalb einer Szene, und man hält dadurch immer ein bisschen Abstand (ich mag keinen Abstand. Ich lieeeeebe Nähe zu Figuren...). Trotzdem bin ich tiefgehend von der Geschichte beeindruckt und ich bin durch die Seiten nur so geflogen!
- klug aufgezogen: Das Buch startet mit dem Ende; man weiß von Anfang an, dass das Haus der Richardsons abbrennen wird. Und dann wird von vorne erzählt, wie es dazu kommt. Man kann sogar ein bisschen miträtseln, ob die Lösung wirklich so einfach ist, wie anfangs gedacht. Echte Sogwirkung.
- Unfassbar viele diskussionswürdige Themen werden verarbeitet: Rassismus, Adoption, Abtreibung, Erziehung, Wohlstand, Perfektionismus, Selbstbestimmung, Kunst u.v.m.
- Trotzdem ist es kein Kopf-Buch, es gibt immer wieder Szenen, die zum Fühlen (Mitgefühl UND Abneigung) einladen.
- Der Kontext der 90er Jahre ist unaufdringlich, aber spürbar miterzählt (politisch und popkulturelle Anspielungen).
Klare Empfehlung!
Als ich das Buch gerade beendet hatte, hatte ich nur einen Gedanken: das ist schon was ganz Großes. Viele lose Fäden werden erst am Ende mit dem letzten Satz zusammengezogen und wenn man sich das vor Augen hält und wie einen das Buch dadurch zum Nachdenken bringt, ist das schon richtig großes Buchkino.
Die Gesellschaftskritik, welche die Autorin aufzeigt, hat mich richtig berührt und nachdenklich gestimmt.
Vom Schreibstil würde ich es in Richtung Sally Rooney einordnen, allein wie die Handlung erzählt wurde, hat es mich sehr dran erinnert. Auch die Symbolik fand ich wunderbar.
Celeste Nig schreibt einfach auch wirklich so, also würde man eine Serie direkt durchleben und nicht aufhören wollen. (Habe das Buch vor der Serie gelesen 🙂) Man ist nah am Charakter dran, Stärken und Schwächen sind greifbar und so vieles passiert im täglichem Leben auch. Kleine Abzüge gibt es, da nicht immer alle Handlungen absolut nachvollziehbar sind. Dennoch eine klare Leseempfehlung!!
Der Hype um dieses Buch ist auf jeden Fall gerechtfertigt. Selten habe ich einen Roman lesen dürfen, der so eine Fülle an realistischen Charakteren und verwobenen Schicksalen geboten hat.
"Kleine Feuer überall" ist ein facettenreiches Porträt der amerikanischen Gesellschaft, ihrer Werte und ihrer Probleme. Celeste Ng webt die Geschichten der einzelnen Charaktere auf beeindruckende Weise und mit einem gedämpften, aber umso wirkungsvolleren Schreibstil zu einem großen Gesamtkunstwerk, das seine Leser vollkommen gefangen nimmt.
Das Buch ist so detailreich und gut geschrieben, dass man für alle Charaktere zumindest ein Quäntchen Sympathie empfindet, selbst wenn sie absichtlich als verachtenswert dargestellt werden.
Dramatik und Emotionalität schleichen sich sanft an und überwältigen den Leser unaufhaltsam, ohne abgedroschen zu wirken.
Absolute Leseempfehlung. Danke an Vorablesen und den dtv für das Leseexemplar!
Ich habe mich auf dieses Buch gefreut, da ich das erste der Autorin gemocht habe. Leider hat mich dieses hier total enttäuscht. Ich schwanke zwischen 1 und 2 Sternen. Der Inhalt war interessant und der Titel passte gut zu den vielen kleinen Geschichten, die in der Großen enthalten waren. Leider waren da auch einige dabei, die einfach irrelevant schienen, die nur einen minimalen Beitrag zum großen Ganzen lieferten. Dadurch war das Buch für mich sehr zäh und langatmig. Einige Seiten habe ich nur so überflogen, statt sie sorgfältig zu lesen. Einige Charaktere waren interessant, andere brachten mich dagegen völlig in Rage. Der Charakter der Mrs Richardson sticht da absolut hervor. Diese Frau war absolut schrecklich. Als Mutter, als Freundin, als Mensch generell. Sie stellt für mich einfach jene Menschen dar, die nur sich selbst sehen und über Leichen gehen, Menschen, denen ich grundsätzlich nicht begegnen möchte. Sie hat mich sogar 40 Seiten vor Schluss fast dazu gebracht, das Buch abzubrechen. Fürchterlich und so gar nicht meins diese Geschichte. Schade.
Nachdem "Was ich euch nicht erzählte" von Celeste Ng die Bestsellerlisten erklomm, nimmt uns die Autorin in "Kleine Feuer überall" nun mit nach Shaker Heights, die scheinbar perfekte Kleinstadtidylle nahe Cleveland. Wer in Shaker Heights lebt, richtet sich ganz selbstverständlich nach den ungeschriebenen Gesetzen und Regeln. Auf Äußerlichkeiten wird viel Wert gelebt und für Individualismus ist wenig bis gar kein Platz. Familie Richardson ist in Shaker Heights tief verwurzelt und bis auf Tochter Izzy erkennt jedes Familienmitglied die Richtlinien der Kleinstadt widerstandslos an. Doch als die unkonventionelle Künstlerin Mia mit ihrer Tochter Pearl nach Shaker Heights zieht, wühlt sie das Städtchen mit ihrer unangepassten Art ganz schön auf und entzündet einen Funken nach dem anderen.
Wie auch schon in "Was ich euch nicht erzählte" ist der Aufhänger der Geschichte ein relativ schwerwiegendes tragisches Ereignis, welches dem Leser von Anfang an bekannt ist. Die Spannung in Celeste Ngs Romanen macht nicht das Warten auf das Unbekannte aus, sondern wie die Autorin Schicht für Schicht in das Innenleben der Protagonisten eindringt. Auch "Kleine Feuer überall" nimmt die Leserin bzw. den Leser auf eine intensive Reise durch die Historie verschiedener Charaktere mit. Ich konnte bei weitem nicht alle Entscheidungen der Figuren gutheißen, sie aber dennoch nachvollziehen. Wer nach komplexen und emotionalen Hintergrundgeschichten sucht, wird bei Celeste Ng auch in diesem Roman wieder einmal fündig.
Besonders gut gefallen haben mir außerdem die zentralen Themen, die Celeste Ng anspricht. Über Mutterschaft und Adoption lese ich sonst nicht so häufig und in keinem Fall so intensiv wie in diesem Roman. Die Geschichte rund um die Ereignisse in Shaker Heights waren für mich sehr berührend.
Interessant fand ich auch, dass die Autorin selbst in Shaker Heights aufgewachsen ist. In dem Roman wird keine fiktionale Kleinstadt behandelt, sondern die Vermutung liegt nahe, dass sehr viele eigene Erfahrungen und Erinnerungen von Celeste Ng in diesen Roman geflossen sind. Das hat das Leseerlebnis für mich noch einmal intensiviert.
Insgesamt kann ich "Kleine Feuer überall" wärmstens all denjenigen empfehlen, die Lust auf eine ruhige und langsame, dafür aber sehr emotionale und intensive Reise in das Kleinstadtidyll Shaker Heights haben.
(Mai 2018)
Als Audiobook gehört.
Großartiges Buch!
Eine Verwebung zwischen zwei Familiengeschichten, mit vielen Hintergründen der Protagonisten, sodass eine tiefgehende Darstellung der Charaktere möglich wird. Es werden Fäden gesponnen, die große Auswirkungen haben werden, die Auflösung war sehr interessant.
Intensiv und ich weiß, dass die Geschichte mich länger beschäftigen wird.
Vor allem mochte ich Izzie und Mia als Charaktere sehr!
Ich hätte großes Interesse daran einen zweiten Teil zu lesen.
Schon zu Beginn der Geschichte merkt der Leser, dass in Shaker Heights, einem wohlhabenden Vorort von Cleveland, der Schein trügt. Obwohl die Bewohner nach aussen hin den Eindruck machen, dass sie mit ihren nahezu perfekten Familien ein perfektes Leben führen, sieht es hinter den Kulissen ganz anders aus. Und so ergeht es auch der Familie Richardson. Eines Tages müssen sie mit Schrecken feststellen, dass jemand ihr Haus angezündet hat.
Doch bevor man erfährt, wer hinter dem Brand steckt oder was überhaupt zu dem Feuer geführt hat, wird die Zeit noch einmal zurückgedreht und die einzelnen Charaktere und deren (bisheriges) Leben genauer beleuchtet. Dabei lernt man jedes einzelne Familienmitglied der Richardson etwas besser kennen.Der Alltag der Familie wird aber sehr bald auf den Kopf gestellt, als in einer der Wohnungen, die Mrs. Richardson vermietet, die Künstlerin Mia und ihre Tochter Pearl einziehen. Pearl freundet sich bald mit den Kindern der Richardson an, wodurch sie in eine Reihe unglücklicher Ereignisse verwickelt wird.
Welche das sind, möchte ich an dieser Stelle offen lassen, denn genau das macht das Buch aus. Man fühlt sich wie ein Detektiv, der nach und nach einer Spur entlangwandert und dabei auf einige Geheimnisse der Hauptcharaktere stösst, die man so nicht erwartet hätte - allen voran die anfangs noch geheimnisvolle Mia. Ich will nur so viel verraten: Das Geheimnis das sie mit sich trägt, hätte ich wahrscheinlich niemals erraten.
Neben diesem Hauptplot spielt sich noch eine wichtige Nebenstory um die Chinesin Bebe ab, die vor einiger Zeit aus Verzweiflung ihr Baby ausgesetzt hat. Das Baby wurde kurze Zeit später von einem befreundeten Ehepaar der Richardson adoptiert. Und nun ist Bebe wieder auf der Bildfläche erschienen, so dass sie um das Sorgerecht bangen müssen.
Diese Nebenstory hat mich sehr gefesselt, denn es handelt sich um ein moralisches Dilemma, bei dem jeder für sich selbst entscheiden muss, auf welcher Seite man steht. Egal welche man wählt, irgendjemand wird dabei immer zu kurz kommen.
Besonders schön fand ich auch, wie dieser Nebenplot indirekt mit Mias Vergangenheit verknüpft ist und sich der Kreis am Ende schliesst. Da hat man gemerkt, dass sich die Autorin sehr viele Gedanken um die verschiedenen Handlungsstränge gemacht hat und alles am Ende ein grosses Ganzes ergibt. Dafür gibt es von mir einen dicken Pluspunkt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und sie hat es nach einer Weile geschafft, mein Interesse für die einzelnen Schicksale der Charaktere zu wecken. Das Buch ist weder reisserisch noch haarsträubend, sondern verläuft eher ruhig. Ich hatte am Anfang nur etwas Mühe, mich unter den ganzen Charakteren, die eingeführt wurden, zurechtzufinden.
Fazit:
Eine interessante Geschichte über die Geheimnisse, die verschiedene Charaktere mit sich tragen und einem zum Nachdenken anregen. Der Titel des Buches ist absolut treffend gewählt. Empfehlenswert für Fans des Buches „Big Little Lies“.
Tolle Lektüre über Mutterschaft, Familie, Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber
Keine einzige Zeile langweilig
Sehr empfehlenswert! Jetzt ist die Serie dran
Wir starten in das Buch direkt mit dem Höhepunkt in der Geschichte.
Das Haus der Familie Richardson , die in einem perfekten“ Vorort namens Shaker Heights wohnt,brennt lichterloh.
Von von hieraus entwickelt sich die komplette Geschichte.
Es werden wahnsinnig viele Themen behandelt.
Es geht um Mütter im Allgemeinen und um Familienkonstellationen im Speziellen.
Gesellschaftliche Stellungen, Rassismus , Adoption und Abtreibungen werden thematisiert.
Es geht darum, was eine gute Mutter ausmacht und wie sich Beziehungen zwischen Müttern und Töchtern entwickeln können. Inwieweit ist es in Ordnung, seine Kinder zu lenken und evtl. in Schablonen pressen zu wollen, weil man als Elternteil denkt, es wäre das Richtige für sein Kind…. Inwieweit behindert man die freie Entfaltung seiner Kinder, wenn man konsequent alles für sie plant und/ oder organisiert.
Was ist das Minimum, was ein Kind braucht. Ist Liebe wichtiger als gesellschaftliches Ansehen? Übersieht man das Kind/ den Charakter des Kindes, wenn man nur seiner eigenen Vision folgt?? Und hat man kein Anrecht auf ein Kind, wenn man nicht viel mehr als Liebe zu bieten hat??
Außerdem ist ein großer Knackpunkt wie sehr Geheimnisse zu Misstrauen und Missverständnissen führen können.
Und so komme ich dann aber auch auf den Kritikpunkt, den ich habe.
Die Autorin stellt ganz klar heraus, was richtig und was falsch ist. Sie lässt einige Gedankengänge offen. Aber grundsätzlich wird sehr schnell klar, dass die privilegierte Familie (bzw. die gehobene Gesellschaftsschicht) in dieser Geschichte die anstrengende ist und eben moralisch verwerflich handelt . Zumindest war das meine Lesart.
Trotzdem habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Ich wollte unbedingt wissen, was zum Ausgang der Geschichte geführt hat. Der Schreibstil, der Autorin war gut zu lesen. Der allwissende Erzähler hat es mir manchmal etwas schwer gemacht, den Protagonist:innen richtig nah zu kommen. Aber ich konnte die meisten Handlungen selbst gut nachvollziehen bzw. wurden andere Dinge nachvollziehbar aufgeklärt.
Interessant fand ich, dass es tatsächlich früher Shaker Gemeinden gab.
Hier ein kleiner Auszug aus einer Definition für Shaker (Quelle: Wikipedia) :
“Für die Shaker sind Tugenden wie Fleiß, Kreativität und das Streben nach höchster handwerklicher Produktqualität Grundvoraussetzungen für ein gottgefälliges, freudvolles Leben. “
Wer ein unterhaltsames Buch mit interessanten, relevanten Gesellschaftsthemen lesen möchte, dem/der ist dieses Buch zu empfehlen😀.
Super gutes Buch , welches die Serie tatsächlich gut umgesetzt hat.
Ich habe die Serie vorher geguckt. Das Buch bekam ich später zum 18. Geburtstag rein zufällig, kannte deshalb leider schon die ganzen Plots. Ich gebe dem Buch trotzdem 5/5 Sternen, schlichtweg deshalb weil ich mir sicher bin das ich ohne Vorwissen von diesem Buch ziemlich begeistert gewesen wäre. Was das Buch noch besser macht ist dass ich es, obwohl ich es schon kannte,nicht aus der Hand legen konnte da der Schreibstil einfach zu gut ist.
Was ein herrliches Vorstadtidyll. Nette Menschen, gute Kleidung, akkurate Frisuren.
Shaker Heights beinhaltet alles, was man sich als amerikanische Familie wünscht. Tolle Häuser, nette Nachbarn, Kindergärten und Vorschulen, Colleges und eine Uni.
Es gibt Einkaufsmöglichkeiten und Kirchen, Frauenverbände und Sportangebote. Eigentlich müsste man im siebten Himmel dort leben. Tut man auch - zumindest nach außen.
Beim Lesen des Buches wird klar, dass die meisten der Familien zumindest eine Leiche im Keller haben. Jede hat ihre Ungereimtheiten und zum Teil bitterböse Geheimnisse. Bei manchen bröckelt die Fassade, bei anderen nicht.
Nichts ist so, wie es scheint. Und dieser Schein ist etwas, worauf die Protagonisten sehr viel Wert legen.
Der Amerikaner himself findet solche gesicherten Vorstadtidyllen und Wohnbezirke für "Eliten" und Besserverdiener toll. Für uns Deutsche ist das wohl eher eine seltsame Vorstellung. Und doch gibt es auch bei uns in jeder Familie Geheimnisse, von denen die Nachbarn nichts wissen dürfen und die wir gut verstecken
In diesem Buch geht es hauptsächlich um die Familie Richardson und die Warrens.
Dabei spielt vor allem die augenscheinlich perfekte Gesellschaft in Shaker Heights eine große Rolle. Die Richardsons legen viel Wert auf Ordnung und Regeln. Die Warrens, Mia und Pearl, hingegen sind neu in der Stadt und führen eher ein einfaches Leben ohne große Zwänge.
Ich persönlich war anfangs von den vielen Charakteren etwas überrumpelt. Man musste sich erst an alle gewöhnen und ich habe recht lange gebraucht um richtig in die Geschichte hinein zu kommen.
Einige Charaktere machen einen richtigen Wandel durch, was ich wirklich gut fand. Trotzdem war es für mich etwas schwierig die nötige Geduld für den Roman aufzubringen. Man bekommt die einzelnen Stränge sehr "Häppchenweise" erzählt. Dadurch ist es mir eher schwer gefallen die ganze Zeit dran zu bleiben.
Trotzdem hat das Buch eine eindeutige Message und viele versteckte Anspielungen. Es wurden auch viele wichtige Themen verarbeitet, was ich sehr gelungen fand.
Letztlich war das Buch interessant aber für mich kein Pageturner, sodass ich mich teilweise wirklich zum Lesen zwingen musste.
Insgesamt ein verworrener Nachbarschaftsroman, bei dem viele Charaktere zum Zug kommen und die Gesellschaft kritisch betrachtet wird.
Erst bin ich nicht so richtig in die Geschichte rein gekommen. Doch ab der Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durch gelesen.
Ich war wieder begeistert vom Schreibstil der Autorin (damit hatte sie mich ja schon bei "Was ich euch nicht erzählte"). Ihre Art, Charaktere zu zeichnen ist wirklich enorm - ich habe alles wie einen Kinofilm vor mir ablaufen sehen (ich liebe das). Allerdings war der Knackpunkt diesmal sehr konstruiert, deswegen der eine Stern Abzug.
… wird dieses Buch mögen. Die Doppelmoral ist sehr fein bearbeitet und lässt einen schmunzeln und den Kopf schütteln. Der rote Faden ist sogar ein bisschen spannend, weil wer wie was, wieso weshalb warum viele Fragen stellt und beantwortet. Ein gutes Buch über amerikanische Spießer 😉
Um es vorweg zu nehmen, dieses Buch gehört zu den besten Büchern, die ich dieses Jahr gelesen habe. Celest Ng schreibt in kurzen, prägnanten Sätzen, mit solcher Wucht und Feingefühl, dass man völlig in dem Buch und seinen Figuren abtauchen kann. Leichter Humor und Gradlinigkeit machen dieses Buch zu einem Lesegenuss, man kann es nicht aus den Händen legen.
Es brennt! In einer amerikanischen, gut durchdachten und reglementierten Vorstadt, in Cleveland/Ohio. Dort steht Elena Richardson, in ihrem Bademantel vor ihrem schicken angepassten Haus. Sie sieht zu, wie ihr Leben abbrennt. Die Feuerwehr tut ihr Möglichstes, das Haus der Richardsons, zu retten. Zum Glück ist keiner zu Schaden gekommen. Alle Familienmitglieder waren unterwegs, bis auf Mrs Richardson, die die Feuer entdeckt hatte. Die fast erwachsenen Kinder sitzen weit genug entfernt auf dem Auto der Tochter Lexie und beobachten das Spektakel. Nur eine Tochter fehlt. Izzy ist verschwunden und alle vermuten, dass das Mädchen die Feuer gelegt haben könnte. Wie es dazu kam, das erzählen die nächsten Seiten.
Bevor es zu dem Brand kam, vermietete Mrs Richardson der alleinerziehenden Mia und ihrer Tochter Pearl eine kleine Wohnung in ihrem zweiten Haus und fühlt sich dabei wieder sehr gut. Sie liebt es, Anderen zu helfen. Mrs Richardson legt wert darauf, dass sie Gutes tut. Mia ist Künstlerin/Fotografin und schon immer mit ihrer Tochter im Land unterwegs. Jedesmal, wenn sie eine neue Idee für ihre Fotos hat, packt sie das Wenige zusammen, das sie besitzt und zieht weiter. Dieses mal soll es aber anders sein, sie will bleiben. Hier ist es genau richtig und die 15 jährige Pearl fühlt sich gleich integriert. Pearl freundet sich mit den vier Richardsonkindern an und verbringt sehr viel Zeit mit ihnen. Bis eine Freundin von Mrs Richardson ein chinesisches Baby adoptiert, läuft alles gut. Plötzlich werden ganz neue Blicke in die ach so ordentlichen Häuser möglich. Überall schwelen kleine Feuer, nichts ist so, wie man es von außen sehen kann...
Interessant fand ich, dass die Autorin unterschiede in der Ansprache der Protagonisten machte. So wird Mrs Richardson fast immer mit ihrem Nachnamen angesprochen, während die Jugendlichen und weniger gut betuchten Figuren nur mit ihrem Vornamen angeredet werden. Es gibt eine Menge Feinheiten zu entdecken, die dieses Buch für mich spannend machten.
Celeste Ng
Kleine Feuer überall
Zum Inhalt:
In dem ruhigen beschaulichen Vorort Shaker Hights brennt das Haus der Familie Richardson. Irgendwer hat in jedem Schlafzimmer ein Feuer gelegt. Mrs Richardson ist fassungslos: Könnte es es ihre jüngste Tochter Izzy gewesen, die das Haus in Brand gesteckt hat? Izzy, das schwarze Schaf der Familie. Izzy, die sich nie an das gesittete, geplante und wohl geformte Familienleben der Richardsons anpassen konnte. Und die durch die die neuen Mieter Mia und deren Tochter Pearl noch mehr angestachelt worden ist, sich nicht anzupassen...
Mrs Richardson hinterfragt jedoch nicht, sondern hadert mit diesem Schichsalsschlag und der Leser erfährt durch die folgende Vorgeschichte auch warum.
Der Schreibstil:
So interessant die Geschichte von Beginn an auch war, konnte mich der Stil der Autorin zunächst so gar nicht überzeugen. Langatmig, trocken und schwierig, so kam es mir die erste Hälfte des Buches vor. Inhaltlich wirklich gut, vom Stil her mühsam, was ich sehr schade fand.
Ab ca. Mitte des Buches wurde die Geschichte dann so spannend, dass ich über den langwierigen Stil hinweg lesen konnte (oder mich einfach dran gewöhnt hatte).
Danach fiel es mir dann auch nicht mehr so schwer das Buch in einem Schwung zu beenden.
Das Cover:
Da ich das erste Mal auf das Buch über den Reese-Witherspoon-Leseclub aufmerksam geworden bin, kannte ich das Originalcover, das mir wesentlich besser gefallen hat. Das brennende Papierhaus passt so viel besser als das einfache, kleine amerikanische 08/15-Haus auf dem deutschen Cover, das eigentlich nicht so aussieht, wie ich mir das größere Anwesen der Richardsons vorstelle.
Die Geschichte:
Beim Lesen des Buches habe ich mich fast andauernd gefragt, worum geht es hier eigentlich?
Was ist das Hauptthema:
-Die Familiengeschichte der Richardsons?
-Das Leben im beschaulichen Vorort?
-Die Frage nach Adoption, Leihmutterschaft, das Kinderkriegen an sich?
-Die Mütter-Töchter-Verhältnisse?
Es geht um all dies und vielleicht um noch viel mehr. Zu jedem Thema hat die Geschichte was zu erzählen und regt den Leser zum Nachdenken an, was definitiv einer der Stärken des Buches ist.
Mein Fazit:
Eine interessante Lektüre, die dem Leser viel bietet, jedoch durch den mir persönlich teilweise zu trockenen Schreibstil leider verliert.
Am Anfang fand ich das Buch etwas langatmig aber es entwickelte eine eigene Sogkraft und langatmig war bald nichts mehr. Überraschend, komplexe Figuren, teils traurig - doch, hat mir sehr gefallen.
Abbruch nach 64 Seiten.
Wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen Lesern, die mit der Geschichte absolut nicht warm werden konnten. Für mich kommt da wohl eher die Mini-Serie in Frage ;-)
Anfangs war etwas schwierig reinzukommen, aber dann liest es sich sehr gut.. Ein schöner Roman... Was mich etwas gestört hat, waren die Klischees, aber ansonsten war es für mich mal was anderes so ein Buch zu lesen
In diesem Buch geht es um 2 Familien die im Ort Shaker Heights wohnen. Dieser Ort ist dafür bekannt das dort alles genau geregelt ist und niemals etwas passiert. Bis es im Haus der Richardsons brennt und man feststellt das der Brand gelegt wurde. Die Richardsons sind eine Familie mit 4 Kindern und eine typische Vorzeigefamilie. Sie haben eines ihrer Häuser an Mia und Pearl vermietet. Diese sind ganz anders und sind ihr ganzes Leben lang umgezogen. Mia arbeitet als Künstlerin und hat nebenbei noch einen Job in einem Chinaimbiss. Es war sehr interessant zu lesen wie sich Mia mit den Richardson-Kindern angefreundet hat und wie auch Mia und Mrs. Richardson immer wieder miteinander zu tun haben. Doch dann geschieht etwas und Mrs. Richardson fängt an Mias Vergangenheit zu erforschen. Was sie raus findet und wie es zu dem Feuer kommt müsst ihr selbst lesen.
Ich hätte es gut gefunden wenn am Anfang des Buches eine Triggerwarnung gewesen wäre. Hier die Dinge die im Buch angesprochen werden: Abtreibung, ungewollte Kinderlosigkeit, schwierige Schwangerschaft, Leihmutterschaft, Adoption.
Entsprechend spannend war es über diese unterschiedlichen Themen zu lesen und wie sie verarbeitet wurde. Die Charaktere waren interessant beschrieben und auch das was sie getan haben war immer verständlich. Es war sehr interessant wie sie sich im Laufe der Geschichte verändern und man auch hinter die Fassade blicken kann. Ich hatte niemals mit so einem komplexen Thema gerechnet das auch noch gut rüber gebracht wurde. Leider hat mich das Ende etwas verwirrt zurückgelassen und ich habe auch nicht ganz verstanden was die Autorin damit ausdrücken wollte. Deshalb hat das Buch nur 4 Sterne bekommen.
Eine pittoreske Stadt, elegante Häuser im Tudor-Stil, gepflegte Vorgärten, saubere Straßen, die besten Schulen. Familien, die hier leben, sind gut situiert, haben wichtige Jobs und führen das Leben ihrer Träume. So in etwa zeichnet sich das Bild der perfekten, fast utopisch anmutenden amerikanischen Kleinstadt „Shaker Heights“.
Doch in all der Perfektion bilden sich feine Risse, die uns nach und nach Blicke hinter diese wundervolle Fassade ermöglichen und mehr und mehr offenbart sich eine weniger glanzvolle, aber realere Welt.
Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich dieses Buch in seiner Komplexität zusammenfassen soll. Ich habe die hier beschriebenen zwischenmenschlichen Beziehungen als unglaublich interessant empfunden und mich liebend gerne in die Tiefen eines jeden Charakters fallen lassen. Das Buch lebt von der facettenreichen Vielschichtigkeit seiner Protagonisten, die stets authentisch und sehr greifbar wirkten.
Die Handlung an sich, gespickt mit kleineren und größeren Dramen, war spannend und hat im Ganzen einfach Spaß gemacht. Und jedes Mal, wenn ich dachte, dass es mir nun zu abwegig würde, bekam die Geschichte elegant die Kurve und hatte mich wieder voll in ihrem Bann.
Ich fand’s großartig.
Ich habe die Miniserie zuerst geschaut und fand diese außergewöhnlich gut. Weil ich jetzt schon die Handlung kannte, war das Buch vielleicht nicht mehr so spannend. Die Charaktere waren wunderbar dargestellt in der Serie. Ich liebe Reese Witherspoon in der Rolle der perfekten amerikanischen Vorstadtmutter.
Der Einstieg fiel mir ziemlich schwer, weil ich anfangs gar nicht wusste, worum und um wen es in der Geschichte überhaupt geht. Wie sich herausstellte, ist das auch gar nicht so leicht zu beantworten. Es gibt einen allwissenden Erzähler, viele Figuren und mehrere Handlungsstränge, die sich zusammensetzen und das hat mich anfangs überfordert, dann aber wirklich beeindruckt. Man bekommt einen Einblick in verschiedene Charaktere und deren Vergangenheit und merkt auch - entweder sofort oder erst später - welchen Einfluss sie auf die Gegenwart hat. Nach und nach setzt sich alles zusammen und die Geschichte ist viel komplexer als ich zunächst gedacht habe.
Ich bin wirklich beeindruckt!