
30 Jahre am See...
Eine Frauenfreundschaft, ein großer Streit, ein zäher Plot. Die Idee von Dora Heldt ist gut: Vier Frauen, deren Jugendsommer sich in einem Haus am See abspielten, treffen sich auch später immer wieder dort und scheinen untrennbar miteinander vereint zu sein. Doch eines Tages zerstreiten sie sich. Und sie kommen erst wieder zusammen, nachdem eine von ihnen gestorben ist... Allerdings beginnt die Geschichte damit, dass im Unklaren gelassen wird, was die Freundinnen entzweit hat. Und während man schon im Klappentext lesen kann, dass Marie gestorben ist, dauert es lange, bis es überhaupt zu dem unfreiwilligen Wiedersehen der drei kommt. Auch bis man erfährt, worüber sie sich nun so verloren haben, dauert es gefühlt ewig. "Drei Frauen am See" ist nicht direkt langweilig, denn die Erzählweise der Autorin ist durchaus angenehm. Aber Spannung kommt keine auf. Es plätschert eben alles so dahin und das über viele Jahre Handlung. Das macht es dann doch eher zäh. Gefallen hat mir die Szenerie des Hauses am See – denn irgendwo im Kopf tauchen automatisch eigene Sommererinnerungen an Gerüche und Eindrücke auf, auch wenn die in meinem Fall wenig mit einem See zu tun haben. Hätte das Buch kürzer formuliert sein können? Auf jeden Fall. Als Urlaubslektüre für das Haus am See taugt es aber dennoch.