Wie dieses Buch überhaupt schlechte Bewertungen erhalten kann, ist mir ein Rätsel. Möglicherweise sind hier einige über die ersten Seiten nicht hinweggekommen; denn: Man hat das Gefühl, dass der Weg ins Buch ein bisschen dauert. Umso mehr Seiten ich aber gelesen habe, umso mehr hatte ich das Bedürfnis, Sätze zu unterstreichen, weil so viel Wahres und Schönes darin steckt. Klare Leseempfehlung oder wie Dennis Scheck es formuliert: „ein literarisches Ereignis!“
Herrlich ehrlicher biographischer Roman aus dem Leben von Arno Geiger. Der Schreibstil und die Geschichte haben mir ausgezeichnet gefallen und vieles kann ich aus dem Buch für mich persönlich mitnehmen.
Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig. Interessant fand ich aber die Geschichte, die auf wahre Begebenheiten aufbaut. Das Doppelleben von Arno Geiger.
Alisha70vor 2 Tagen Ich kannte Arno Geiger bisher nur dem Namen nach, hatte also noch nie etwas von ihm gelesen. Deshalb war ich mir sehr unsicher, ob sich ein autobiographischen Text wirklich als Einstieg in sein Werk eignet. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich konnte durchaus auch einige Denkanstöße mitnehmen (z.B. "Lebe ich ein erfülltes oder ein angefülltes Leben?"). Ok, ich gebe zu, sooo viel wollte ich eigentlich nicht über das Sexleben des Autors wissen, aber nun gut. Womit ich mich zu Beginn auch etwas schwertat, war die Art seines glücklichen Geheimnisses. Er containert, ok. Er klettert kopfüber in Altpapiertonnen. Na und? Ich finde das nicht geheimnisvoll, auch nicht schlimm oder bedenklich und ob man darin wirklich so viel Glück finden kann? So ganz wollte sich mir das anfänglich nun wirklich nicht erschließen. Erst als er begann, von Briefen und Tagebüchern anstatt von erlesenen Büchern zu berichten, wurde mir das Ganze etwas klarer und sein glückliches Geheimnis entfaltete sich vor meinem inneren Auge. In das reale und oft intime oder dramatische Leben vollkommen fremder Menschen einzutauchen, stelle ich mir wirklich spannend vor. Und ja, bei Menschen, die man NICHT kennt, ist das wesentlich weniger unangenehm als bei einem nahestehenden Menschen. Wie oft war er wohl von Spannung ergriffen, vor Trauer den Tränen nahe oder aber peinlich berührt? Das ist sicherlich wieder etwa ganz anders als das Finden und Verkaufen oder Lesen einer Erzählung oder eines Romans. An diesem Punkt hatte Arno Geiger mich dann doch in den Bann gezogen. Dies war zwar mein erstes Buch von ihm, aber sicherlich nicht mein letztes.
Literarisch gut, hätte aber kürzer sein können
Arno Geiger kann schreiben! Allerdings gab es einige Punkte, die mich gestört haben. 1. er ist gerade im ersten Teil über den Verlag hergezogen… das fand ich unmöglich. Ich meine, der Verlag hat ihn zu Beginn nicht besonders toll behandelt, aber es ist immerhin die ‚Hand die einen füttert‘… 2. das offensichtliche fremdgehen… ja, es war anscheinend im gegenseitigen Einverständnis, aber mich hat es irgendwie gestört mit welcher nüchternen Selbstverständlichkeit er das gemacht hat… 3. der Inhalt hätte auch auf der Hälfte der Seiten geschrieben können und dann wäre das Buch vermutlich richtig toll gewesen.
"Der Mann der Straße betritt ein Haus, betritt eine Wohnung, setzt sich an den Schreibtisch und macht sich Notizen. Indem ich mir Notizen machen über das, was mir in meinem Leben zugestoßen ist, verwandelt sich der Mann der Straße in einen Mann der Schrift." Diese Sätze im Vorwort des Buches beschreiben das Buch eigentlich sehr gut: es geht um die Liebe zum geschriebenen Wort und dass es bis dorthin manchmal ein weiter, steiniger Weg ist. Arno Geiger hat mit seinem Buch ein wunderbares Selbstporträt gezeichnet. Geiger fühlt sich zu Beginn des Buches so verzweifelt, dass er sich überlegt, ob er nicht eine Bank überfallen soll. Zudem steht es mit seiner Freundin M. nicht zum besten und es folgt bald schon die Trennung. Seine Streifzüge durch Wien lösen Scham in ihm aus. Das alles schildert er auf so wunderbar andere Weise, dass ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte. Man muss zugeben, dass der Schreibstil sehr eigensinnig ist und man eine Weile braucht, bis man wirklich im Buch angekommen ist, aber als es soweit war, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Es ist kein Roman zum "nebenbei lesen", sondern herausfordernder, tiefgehender. Eine klare Kaufempfehlung!
Ein sehr anrührendes, persönliches Bild eines Autors auf der Suche nach sich selbst. Zeichnet nebenbei ein gutes Portrait seiner, meiner Generation.
Am Anfang etwas eitel und hochtrabend , die zweite Hälfte besser
Ich habe relativ lange für das eher kurze Büchlein gebraucht. Am Anfang machte es mir Spaß, über das Geheimnis an sich, also die Tätigkeit des Wühlens im Altpapier, zu lesen. Dieses ungewöhnliche "Hobby" und die Beweggründe und Auswirkungen wurden gut beschrieben. Das nutzte sich aber im Laufe der Zeit ab und mein Interesse schwand. Die beschriebenen Beziehungskisten fand ich unnötig. Berührt haben mich die Ausführungen zu den Krankheiten der Eltern des Autors und seiner Partnerin (Geigers Buch "Der alte König in seinem Exil" über seinen dementen Vater habe ich vor Jahren sehr gerne gelesen). Alles in allem eh ein gutes Buch, das jedoch meine Aufmerksamkeit nie lange halten konnte und mit dem ich einfach nicht warm wurde.
Man lernt nicht nur viel über Arno Geiger, sondern auch über sich selbst.
Zum Hörbuch: Arno Geiger kommt als junger Mann nach Wien, er zieht in eine Wohnung, beginnt ein Studium und zeitgleich macht er seine erste Entdeckung im Altpapier. Seither macht er regelmäßig seine Runden, zu Beginn zu Fuß, später mit dem Fahrrad. Außerdem schreibt er sein erstes Buch und findet einen Verleger. Meine Meinung: Ich muss gestehen, ich wusste nicht das es sich um einen autobiografischen Roman handelt, sonst hätte ich es wohl eher nicht gehört. Aber nachdem ich mir dem Hörbich anfing, wollte ich auch endlich erfahren worauf der Autor hinauswill. Leider ist der ganze Sinn des Buches für mich irgendwo zwischen Altpapiercontainern und den Betten seiner Frauen verloren gegangen. Nichts gegen die Touren zum Altpapier, manche Menschen schmeißen sicher irgendwelche Schätze weg und er hat einiges gefunden, was sich gelohnt hat. Soweit ich es verstanden habe, hat er auch einige Romanideen aus Briefen aus dem Altpapier entnommen. Aber als Autobiographie war das Hörbuch einfach schrecklich fad.
Fast philosophisch erzählt Geiger vom Schreiben dem Leben und seinem Doppelleben

Der erste "Geiger", den ich SOFORT lesen wollte
Ehrlich, seine älteren Werke hatten mich nicht angesprochen ... Das ironische daran ist, hier kommen eben diese Werke ständig vor und was denkt ihr? Richtig. Jetzt will ich: ES GEHT UNS GUT, DER ALTE KÖNIG IN SEINEM EXIL, SELBSTPORTRÄT MIT FLUSSPFERD usw. auch kennen. Ich habe dafür auch DIE Lösung, weil ich ja Buchkauf VERBOT habe. Ich höre mir diese Titel einfach an. Wozu habe ich denn mein Bookbeat- Abo? ES GEHT UNS GUT habe ich mir bereits angehört. Ich muss sagen, ich hörte es mit ganz anderen Augen äh- OHREN. Vermutlich ist es wirklich ein Vorteil, Geiger- Fan zu sein, aber nicht zwingend erforderlich. Es könnte nur passieren, nach DIESEM Buch zu den Fans zu gehören. Meine ABSOLUTE LESE EMPFEHLUNG und den Tipp, besorgt euch gleich die genannten Bücher, oder stellt euch auf's anhören ein. Ich denke nämlich, es wird nicht nur mir so gehen, das Neugierig WERDEN....
Arno Geiger beschreibt in diesem wunderbaren Buch seinen Weg vom mittellosen Studenten mit eigentümlichem Hobby zum überraschend gefeierten Autor (Deutscher Buchpreisträger 2005). Das Hobby, welches er als sein glückliches Geheimnis bezeichnet, hat er jahrzehntelang betrieben, immer in Sorge vor Entlarvung, vor allem, nachdem er plötzlich prominent geworden ist. In diesem Buch "beichtet" er seiner Leserschaft sein Doppelleben. Das Buch ist voller kluger und philosophischer Gedanken, ernst, lustig, und besonders interessant für alle Fans des deutschen Buchpreises.
Sehr schönes, unaufgeregtes Buch
Ich kann mich in vielen Dingen in diesem Buch wiederfinden. Ich rette Bücher, wo immer es geht, nehme sie mit nach Hause, stelle sie in den öffentlichen Bücherschrank oder verschenke sie direkt. Hab mich nie gefragt, ob das mein Geheimnis bleiben muss oder was andere davon halten. Hätte ich es vielleicht tun sollen? Die Eltern, die langsam älter und hilfebedürftig werden, die Beziehungsprobleme, die Einstellung zum sich verändernden Leben, all das kann ich mitfühlen. Kein Buch, in dem viel passiert, aber das muss und darf es auch mal geben. Ein Buch für stille Tage!
Unvermutet nachdenklich und berührend
Bis dato kannte ich Arno Geiger nicht. Das Buch hat über eine Leserunde den Weg zu mir gefunden. Aber so recht glaube ich nicht an Zufälle. Selten habe ich so verdichtet über ein Leben gelesen, so viele ähnliche Gedanken vernommen, die ich auch von mir kenne, und bin mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert worden. Es ist eine sicher etwas andere Autobiografie, sicher ein wenig fiktional (das schrieb er), aber dort, wo es darauf ankam, nämlich im Denken über sich, die Welt und andere Menschen, authentisch. So habe ich es zumindest erlebt. Dieses Buch wird noch länger nachwirken, da bin ich mir sicher. Und wenn es das tut, dann schafft es auch einen Platz in meine Highlightliste.
Der Anfang war großartig, sein Schreibstil ist einfach zum niederknien. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass das ein Highlight wird, aber ab der Hälfte hat er mich leider komplett verloren. Sehr enttäuschend.
Arno Geiger, erzählt uns hier seine Geschichte. Der Anfang seiner Schriftstellerkarriere, mit allen Höhen und Tiefen, seine Beziehung zur Familie und seiner Freundin/Frau. Vor allem geht es aber um sein Geheimnis. Jahrelang ist er durch Wien gelaufen und später mit dem Fahrrad gefahren, um im Papierabfall Bücher zu finden, diese zu behalten oder zu verkaufen. Man kann es schon eine Obsession nennen. Dabei erfahren wir viel über sein Leben und seine Entwicklung als Schriftsteller. Dieses Buch ist kein Buch, dass man einfach so runterliest. Es hat Ecken und Kanten, es ist philosophisch, schmerzhaft, schön. Wie schon sein Buch "Der alte König in seinem Exil" hat mich Arno Geiger wieder absolut überzeugt. Ich kann es Euch nur ans Herz legen! Ganz große Empfehlung!
Das Buch macht Lust auf alle seine Bücher. Was den Geschichten zugrunde liegt, weiß ich jetzt.
…Gute Fahrräder kosten mehr als schlechte, gutes Brot mehr als schlechtes. Aber ein gutes Buch kostet nicht mehr als ein schlechtes,man erkennt es nicht am Preis. Ein tolles Buch und jeden Cent wert. Ich mag einfach die Sprache. Manchmal ein bisschen sperrig, aber immer schön.

Jahrelang hütet der österreichische Schriftsteller Arno Geiger ein „glückliches Geheimnis“, das, seien wir ehrlich, einen jeden der ein wenig künstlerisches Verständnis aufbringen kann, wohl kaum so schockieren dürfte wie Geiger es sich als dauerbedrohliches Szenario selbst ausgemalt hat: Was, wenn jemand herausfindet, dass er, Arno Geiger, öffentliche Person und Träger des ersten Deutschen Buchpreises 2005, durch Wiener Hinterhöfe streift und Altpapiercontainer nach literarisch Verwertbarem durchsucht? Auf seinem Weg gibt Geiger Einblicke in sein Schreiben, sein Selbstverständnis als Außenstehender und Beobachter, sein Verhältnis zu Authentizität und Selbstkritik, seine Quellen der Inspiration. Vieles ist roh, wie er sagt, aber lebendig, und nicht alles, das angerissen wird, wird auch wieder aufgegriffen oder beendet. Manche dieser Passagen in „Das glückliche Geheimnis“ mochte ich sehr – andere weniger, wie die Beziehungsgeschichten, die Geiger in mir nicht immer offensichtlichen Zusammenhängen diskutiert. Insgesamt ein gelungenes Buch! Am gelungensten ist „Das glückliche Geheimnis“ vor allem, wenn Geiger wie schon in „Der alte König in seinem Exil“ über seine Eltern schreibt.