Nach Schwierigkeiten am Anfang in die Geschichte reinzukommen, aber mit der Zeit wurde es besser.

„Mit jemandem die Liebe zu einem Buch zu teilen, stiftet eine ganz eigene, beglückende Art der Verbundenheit.“
Ich fand das Buch einfach genial. Es geht um Casey, die eigentlich Schriftstellerin sein will, aber gerade total feststeckt – finanziell, emotional und überhaupt. Sie arbeitet in einem Restaurant, hat Schulden, trauert um ihre Mutter und versucht trotzdem, an ihrem Roman zu schreiben. Was mir richtig gut gefallen hat: Man ist total nah an ihr dran. Ihre Gedanken, ihre Unsicherheiten, das Chaos in ihrem Leben – alles wirkt ehrlich und echt. Es geht auch um Beziehungen, aber nicht kitschig, sondern sehr lebensnah. Lily Kings Schreibstil ist ruhig, aber stark. Habe mich richtig verliebt in dieses Buch. Sehr empfehlenswert :) „Fast kann ich glauben, dass vielleicht doch alles ins Lot kommt, dass ich diese Zeit überstehen werde, wie ich auch schon andere Zeiten überstanden habe, dass die unendliche bedrohliche Leere vor mir bloßer Einbildung entspringt und das Leben leichter und lustiger ist, als es mir im Moment möglich scheint.“ „Ich schreibe nicht, weil ich glaube, ich hätte etwas zu sagen. Ich schreibe, weil sich ohne das Schreiben alles noch trostloser anfühlt." „Wie viel Kraft es gekostet hat, etwas in sich zu verbergen, merkt man erst, wenn man es wieder ans Licht holen will."
Ein gutes Buch.
Wieder eine Empfehlung ins Blaue vom Buchladen am Kopernikusplatz in Nürnberg. ( übervoll, begeisterter Buchhändler, der seine Passion lebhaft rüberbringt.) Es geht um eine junge Frau, die in ihrer sehr knapp bemessenen Zeit ein Buch schreiben will bzw. schreibt. Ihre Zweifel, ihr Dranbleiben, ihre Liebesbeziehungen ( auch m Schriftstellern, die schon veröffentlicht haben), ihr Leben. Am Anfang habe ich es irgendwie wirr gefunden. Aber daraus hat sich eine Struktur entwickelt, die mich wirklich gefangen hat. Man leidet, man freut sich einfach mit, man überlegt, welcher der Männer Mr. Nice wäre 😍. Gleichzeitig ist es auf angenehme Weise sehr gesellschaftskritisch. Sie erzählt, wie einfach man sich durch ein Studium in den USA verschulden kann. Wie es ist, ohne Krankenversicherung dazustehen, in doppelten Schichten als Kellnerin Harvard Publikum zu bedienen. Wie die Protagonistin ihr Leben versucht im „Griff zu halten“, trotz familiärer Schicksalsschläge… Eines der besten Bücher, wenn es den Traum vom Schriftstellern geht. Gibt es ein Happy End? 🤔🥰
Irgendwie ganz süß 📚
„Das heißt, Improvisationen sind in Amerika die Angst Nummer eins. Vergesst den nuklearen Winter oder ein Erdbeben der Stärke neun oder einen zweiten Hitler. Nein, der absolute Killer ist Impro. Was lustig ist, denn eigentlich improvisiert ja jeder von uns den ganzen Tag. Unser ganzes Leben ist eine einzige Impro-visation. Wovor fürchten wir uns also?“ Das Buch lag wirklich schon ewig auf meinem SuB. Bereits mehrmals habe ich es angefangen und doch wieder beiseite gelegt, weil es mich nie richtig abgeholt hat. Nun habe ich es endlich geschafft und muss sagen, dass es doch ganz schön ist, wenn man die ersten 125 Seiten durch hat. Anfangs zieht sich die Geschichte von Casey sehr in die Länge, ich wusste oft nicht, wo in der Geschichte ich mich gerade befinde. Zum Schluss kam ich besser in die Geschichte und habe doch sehr mit ihr mitgefiebert. Am Ende war es ein Buch, was ich ganz gerne gelesen habe.
Noch so ein wunderschöner, unaufgeregter Roman von Lily King, der mich trotz der unspektakulären Geschichte absolut in seinen Bann gezogen hat. Mir ging es genau so, wie die Hauptfigur Casey es in ihren Überlegungen zu einem fiktiven Roman ausdrückt: "Sein Buch schafft es, ein Bewusstsein zu formulieren, und das ist ansteckend, es überträgt sich beim Lesen, sodass man eine Zeit lang selbst wie das Roman-Ich denkt." Ein paar kluge Überlegungen, die fast schon nebensächlich gefallen sind: "Es hat immer noch etwas seltsames, nicht mehr zur jüngsten Kategorie von Erwachsenen zu gehören." - I feel you... "Mit jemandem die Liebe zu einem Buch zu teilen, stiftet eine ganz eigene, beglückende Art der Verbundenheit." "Ich bin mir sicher, dass er auch jemand Wichtigen verloren hat. Man spürt es bei den Menschen, eine Offenheit oder, konkreter fast, Öffnung, in die man hineinspricht, wo bei den anderen, denen, die so etwas noch nicht erlebt haben, eine massive Wand ist, an der die Worte einfach abprallen." "Ich konnte all das sehen, was ich früher an ihm geliebt habe. Es war alles da, nur geliebt habe ich es nicht mehr." "Ich hocke da und mache mir klar, wie sehr man als Frau von früh an darauf geeicht ist, wahrzunehmen, wie andere einen wahrnehmen, und darüber hinaus auszublenden, wie man selbst andere sieht. Oder man vermischt beides zu einem schrecklichen Durcheinander, dass man dann kaum entwirrt kriegt."

Mischung aus Entwicklungs- und Lovestory mit einer sehr schönen Ausdrucksweise und intensiver Innensicht .
Nun, da der Sommer zu Ende ist, kann ich mit Sicherheit sagen, dass „Writers & Lovers“ eines seiner Highlights war. Die einzelnen Elemente aus denen sich die Geschichte von Casey Peabody zusammensetzt - Trauer, Selbstzweifel, Feminismus, Stress, Freundschaft, Stolz und Trotz - sind sehr genau beobachtet und ganz fein beschrieben. Es gelingt Lily King, ein komplexes und sehr bestimmtes Lebensgefühl treffend zu beschreiben. Das Lesen fühlte sich an wie eine Zeitreise und hat mich direkt wieder in diese aufregend-nervig-spannend-orientierungslose Phase gegen Ende meiner 20er zurückversetzt, zurück zu diesem „Und jetzt?“, das sich so ganz anders anfühlte als 10 Jahre zuvor nach dem Abitur. Die Szenen im Restaurant haben es mir dabei besonders angetan - alles Schreckliche und alles Großartige am Kellnern ist so treffend und richtig beschrieben, ich habe es geliebt! Außerdem mochte ich die realistische, liebevolle, tiefe Freundschaft zwischen Casey und ihrer besten Freundin. Die defizitären Männer, mit denen Casey sich herumschlägt, haben mich alle genervt und nicht überzeugt, aber die waren zum Glück auch eher nebensächlich. Auch wenn sie viel Raum und Erzählzeit einnahmen, waren sie für die Geschichte und das Fortkommen von Casey auf die allerbeste Art unwichtig. Nichts an dieser Erzählung war drüber oder gewollt, dafür alles gekonnt. Ich konnte mich ganz in die Geschichte fallen lassen. Wunderschöne, leichte Unterhaltung, die in keinem Moment seicht war. Das ist so ein Buch, das ich gerne nochmal zum ersten Mal lesen würde. Weil das nicht geht, habe ich es sofort weiterempfohlen und freue mich jetzt über die Begeisterung der anderen.
Ich musste erstmal rein kommen in den Schreibstil und die Art übers Schreiben zu erzählen. Aber dann lief die Geschichte und ich war drin. Obwohl mir die Protagonistin hier nicht komplett sympathisch war, habe ich ihr Auf und Ab sehr mitfühlen können. Tolle Geschichte übers Scheitern und Ankommen, übers Schreiben und die Liebe zu sich selbst.
Ein schönes Buch, allerdings fiel es mir schwer mich bis zur 1. Hälfte richtig reinzufühlen. Dann gab es sehr sehr schöne Passagen, dann wieder Passagen, die ich sinnlos fand. Allerdings war die Sprache ab und zu ganz schön und das Ende hat mich auch etwas abgeholt.
Inspirierend - berührend - authentisch
Mit schönen Sprachbildern eingebettet in den traurigen Alltag der Protagonistin Casey und einer Prise Humor, hat es Lily King geschafft, eine einzigartige authentische Geschichte von der Liebe, dem Schreiben und der Liebe zum Schreiben zu erzählen (wie der Titel schon vermuten lässt). Vor allem wenn man selbst gern schreibt, kann man vieles was Casey denkt und fühlt, gut nachempfinden. Auch wenn Casey oftmals schwermütig scheint, hat sie dennoch Humor und nimmt alles so, wie es kommt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich habe viele Textstellen mit Post-its versehen, weil sie mich entweder berührt, zum Lachen gebracht oder einfach inspiriert haben. Auch wenn ich die entgegengesetzten Anführungszeichen zunächst verwirrend fand und mir nicht alle Namen und Orte merken konnte und sie ständig durcheinandergebracht habe, fand ich trotzdem einen guten Zugang zur Handlung und habe das Buch innerhalb weniger Tage verschlungen. Ich empfehle es allen, die selbst gern schreiben und allen anderen die gerne etwas über die Leidenschaft im Leben, die Liebe und das Verarbeiten von Verlusten lesen möchten.
Am Anfang etwas zäh, aber dann wird es richtig schön!!!

🖋️☕️💶
Das Buch begann mit vielen vielen Menschen und Namen, bei denen ich Anfangs etwas Angst hatte, mir die alle merken zu können. Auch hatte ich zu Beginn etwas Sorge mit dem Ineinanderfließen von Vergangenheit und Gegenwart. Aber bei beiden Punkten kann ich sagen: die Sorgen waren umsonst. Ich kam super schnell in die Geschichte rein und ich fand den Schreibstil sehr angenehm, locker und trotzdem fesselnd und schön. Es geht um Casey, eine junge angehende Schriftstellerin, die versucht ihr Leben irgendwie so zu meistern. Ein Leben voller Schreibflauten, Schulden und Liebesdurcheinander. Das Wichtige in jedem Lebensbereich ist es aber: nicht aufzugeben ✨
i'm not really sure how to think abt it..
Fand es vom Schreibstil schwierig zu lesen und hat mich auch nicht wirklich gepackt.
Ich muss sagen zuerst fiel mir hier das Cover auf und der Titel war wirklich einprägsam. Eigentlich ist diese Art von Literatur nicht meine Komfortzone, aber ich wollte auch mal etwas neues ausprobieren. "Euphoria" habe ich nicht gelesen und daher war mir die Autorin gänzlich unbekannt. Aber nach dem Lesen der Leseprobe wollte ich auch irgendwie wissen wo dieser Roman hinführen wird. Der Anfang war ein wenig holprig und es war gar nicht so leicht sich in die Story einzufinden. Ich fand den Aufbau etwas schwierig und auch die Sprünge, die die Autorin macht muss man erstmal nachvollziehen können. Eben noch im Restaurant am kellnern und plötzlich eine Erinnerung an den Ex oder an die Mutter und wieder zurück. Aber wenn man erstmal eine Weile gelesen hat wird es immer leichter ihr zu folgen. Und irgendwann kann man diesen Szenenwechseln intuitiv folgen auch wenn sie sich bis zum Schluss nicht wirklich angenehm anfühlten. Casey ist eine traurige Figur, die mich zuerst eher abgestoßen hat. Sie verschanzt sich hinter Mauern und durch diese Unnahbarkeit konnte ich erst gar keine rechte Verbindung zu ihr aufbauen. Aber mit der Zeit, wenn man mehr von ihr erfährt und ihre Gedanken kennt und ihren Weg nachvollziehen kann den sie geht, wuchs sie mir richtig ans Herz. Die Stimmung in diesem Roman ist melancholisch, traurig und ein wenig deprimierend. Casey ist seit dem Tod ihrer Mutter in einem negativen Strudel und irgendwie bezweifle ich, dass sie je eine überschwänglich fröhliche Person war. Aber die Schulden die sie hat, die kleine Gartenhütte die sie bewohnt und die vielen Schichten im Restaurant geben ihr nicht wirklich Anlass zu großer Freude. Ein Händchen für Männer hat sie ebenso wenig wie Geld auf dem Konto. Das Einzige an das sie seit Jahren festhält ist ihr Roman und wie ich Menschen nach ihren Büchern oder ihr Interesse an Literatur bewerte so bewertet sie schreibende und nicht schreibende Personen. Die Autorin machte sie dadurch für mich um so sympathischer. Hier ein Beispiel was dies sehr gut verdeutlicht: "Aber ich kann mich nicht mit einem Mann treffen, der in drei Jahren nur elfeinhalb Seiten geschrieben hat. So etwas überträgt sich." Ab Mitte des Romans hatte die Autorin mich für sich eingenommen und ich konnte das Buch kaum bei Seite legen. Irgendwie nahm da die Handlung Fahrt auf und die Sprünge würden weniger. Dieses Buch ist auf seine Weise sehr einprägsam und ich bin froh es gelesen zu haben. Wer sich auch in leiseren Büchern wohlfühlt sollte dieses Buch unbedingt lesen.
Notiert ihr euch Zitate beim Lesen? Ich stelle die Frage natürlich, weil es mir aktuell so geht: Mit unserem Buchclub lesen wir „Writers & Lovers“ von Lily King und ich komme aus dem Zitatenotieren gar nicht mehr heraus. Ein paar meiner Lieblinge habe ich deswegen auch im Foto verewigt. Nachdem mich das Buch richtig abgeholt hat, war meine Freude übrigens groß, als ich lesen durfte, dass es nicht nur verfilmt wird, sondern dass Toni Collette bei dem Projekt den Hut aufhaben wird. Does it get any better? In einem Interview berichtet Lily King, dass sie als junge Autorin gerne mehr Bücher über Schriftstellerinnen und deren schwierige Anfänge gelesen hätte. Für männliche Autoren gibt es jede Menge literarische Vorbilder. Autorinnen haben dagegen oft mit Vorurteilen zu kämpfen. Ob sie wirklich glaube, eine spannende Geschichte erzählen zu haben? – wird Kings Protagonistin Casey von ihrem Vermieter gefragt. Eine Unterstellung, die ihre Ängste befeuert, die sich für Casey wie Bienen anfühlen, die unter ihrer Haut krabbeln und summen. Insgesamt 75.000 Dollar Schulden lasten auf ihr, ein Roman, der nicht vorankommt, sie wechselt ständig den Wohnort, hatte 17 verschiedene Jobs, mehrere gescheiterte Beziehungen. Am schlimmsten allerdings wiegt der überraschende Tod ihrer Mutter, mit 58 Jahren bei einer Reise nach Chile. Ähnliches ist der Autorin passiert, kurz bevor sie die Schreibarbeiten zu Writers and Lovers aufnahm. Man spürt diese Authentizität beim Lesen. Immerhin – so stellt Casey fest: "I can tell he lost someone close somehow. You can feel that in people, an openness, or maybe it's an opening that you're talking into.“ Besonders beeindruckt hat mich der Schreibstil. Kings Dialoge sind „auf den Punkt“, ihre Erzählweise zurückhaltend, alles andere als gefallsüchtig. Keine überladenen Metaphern, kein Herumgeschwurbel. Die Szenen sitzen, ein paar Sätze reichen aus, schon erkenne ich Situationen und Figuren wieder. Neben den titelgebenden Themen (Bücherschreiben & die Liebe) bringt King auch andere wichtige kulturelle und soziale Aspekte in ihrem Roman unter, ohne ins Belehrende abzudriften. Große Leseempfehlung!
Gut lesbarer Roman, der gerade zum Ende hin nochmal an Tempo gewinnt und vielen der vorherigen Wendungen der Handlung einen Sinn gibt.
Schöne Geschichte, nur das Ende war ein bisschen enttäuschend.
„writers & lovers“ war das Buch für den Monat August bei bookclubandfriends Gestern trafen wir uns für die Besprechung des Buches und eine Aussage, von einem anderen Leser, ist mir besonders im Kopf hängen geblieben. „Wie ein Disneyfilm der späten 90er Jahre. Hilary Duff in der Hauptrolle.“ Lachen in der Runde. Aber ich teile seine Empfindung. Auch wenn ich eher an die früher 2000er und Mandy Moore dachte. Die Geschichte ist nichts Neues und relativ vorhersehbar. Da haben wir Casey, 31 Jahre jung (oder alt), hoch verschuldet, treibt vor sich hin, schiebt Doppelschichten in einem Restaurant, trauert um ihre kürzlich verstorbene Mutter und schreibt seit sechs Jahren an einem Buch. Die Figur ist liebevoll beschrieben und sehr greifbar in ihrer Trauer und ihrem Empfinden. Wann immer sie an ihre Mutter denkt, ist der Schmerz spür- und nachvollziehbar. Es sind die kleinen Momente, in denen die Geschichte Tiefe bekommt. Dass Casey, gefangen in ihrer Situation, nicht schreiben kann, ist daher keine Überraschung. Wir lesen also von Caseys festgefahrener Situation, ihrem Schmerz und ihren Gedanken zu zwei sehr unterschiedlichen Männern. Und auf einmal beginnt sie zu schreiben und beendet nach sechs Jahren ihr Buch, druckt es aus und schickt es an Verlage. Ihre Freundin, an der offensichtlich eine Lektorin verloren gegangen ist, ist begeistert. Scheinbar ist sie damit auch nicht alleine. Nur ich saß etwas verwirrt war und fragte mich: Was habe ich verpasst? Wo ist der Knoten geplatzt? Warum fließen die Worte auf einmal? Dass Casey nicht auf den Kopf gefallen ist und für die Literatur brennt, kann man immer wieder in kleinen Passagen heraus lesen. Auch ihr Selbstständigkeit und der Wille, Dinge alleine zu schaffen, ist immer wieder erkennbar. In Casey steckt eine sehr kraftvolle Persönlichkeit. Und genau davon hätte ich mir mehr wünscht. Eine junge Frau die der Welt zeigt, dass man mit 31 Jahren durchaus noch orientierungslos und überfordert sein kann. Aber auch, dass man seinen Weg finden kann. All dieses Potential war da. Aber da gibt es eben auch noch zwei Männer. Oscar, Schriftsteller und Witwer, und Silas, Lehrer der seiner Leidenschaft folgt. Die vernünftige und die leidenschaftliche Wahl. Einen Teil, den es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte. Ein Mann wäre in ihrer Situation schon genug gewesen. Für mein Empfinden hat es zu sehr von ihrer eigenen Persönlichkeit abgelenkt. Ich weiß nicht, ob meine Erwartungen zu hoch waren, da ich vor dem Lesen ausschließlich Lobpreisungen gehört hatte. Ohne Frage ist es ein schönes, sehr gut geschriebenes Buch mit tollen Sprachbildern, herzlichen Nebenfiguren und starken Protagonistin. Aber dennoch hat es mich nicht umhauen können. Leider. Dies bedeutet jedoch nicht dass es kein gutes Buch ist. Es war einfach nicht nach meinem Geschmack!
Ein scharfsinniger und unterhaltsamer Roman über eine zerbrechliche junge Frau, die versucht ihren Traum umzusetzen. Casey hat eine Vision, sie möchte gerne ein Buch veröffentlichen. Doch so einfach ist es nicht: Luke verlässt sie, ihre Mutter stirbt und sie hat einen riesen Schuldenberg durch ihre Studium. Da sitzt sie alleine in einem herunter gekommenen Apartment, ihr Bruder ist weit weg, die Schulden sind akut und die Trauer zerfrisst sie. Also arbeitet sie in einem Restaurant als Kellnerin, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Schritt für Schritt versucht sie ihre Abhängigkeit aufzubrechen. Doch immer wieder gerät sie an Männer, die ihre aufgebaute Unabhängigkeit eingrenzen oder versuchen ihr ein anderes Leben aufzudrängen. Der Ausgleich zur Arbeit als Kellnerin ist das Schreiben. Mich hat der Roman „Writers & Lovers“ von Lily Kings wirklich begeistert. Sie schafft es die Zerrissenheit Caseys darzustellen. Man fiebert mit, ob sie ihre Ängste und Befürchtungen überwinden kann, ob sie sich für den richtigen Partner entscheidet, ob sie das Buch zu Ende schreibt und ob sie endlich glücklich wird. Caseys Not kann man so gut nachvollziehen, dass liegt unter anderem an den tollen Schreibstil und deren Übersetzjung. Die Szenen sind kurz, genau, sie sitzen. Das Leben als Frau in den 1990er wird wirklich greifbar und lässt die US-amerikanische Normalität nachempfinden. „Writers & Lovers“ von Lily Kings ist für mich ein absolutes Lesehighlight! Ich kann diesen Roman von Herzen empfehlen.