4 Tage vor
Dramatisch realistisch
Bewertung:5

Dramatisch realistisch

Celeste Ngs Roman "Was ich euch nicht erzählte" ist ein zutiefst bewegendes Familiendrama, das weit über die Oberfläche hinausgeht und eine Vielzahl von Themen behandelt, die zum Nachdenken anregen. Die Geschichte spielt in den 1960er Jahren und konzentriert sich auf eine amerikanische Familie, deren Leben durch den frühen Tod eines Kindes zerrüttet wird. Ng beleuchtet meisterhaft die komplexen Dynamiken innerhalb der Familie. Im Zentrum steht die Ehe einer weißen Amerikanerin mit einem chinesischstämmigen Mann. Ihre Kinder kämpfen in der damaligen Zeit mit der Integration und Identitätsfindung in einer Gesellschaft, die ihnen ihre Andersartigkeit oft spüren lässt. Besonders eindringlich ist die Darstellung der Mutter, die sich aus der traditionellen Frauenrolle befreien möchte, aber dabei unbewusst die Fehler ihrer eigenen Mutter wiederholt. Sie projiziert ihre unerfüllten Träume auf ihre Tochter, was zu einem enormen Erwartungsdruck führt und die Frage aufwirft, was passiert, wenn Eltern zu hohe Erwartungen an ihre Kinder stellen. Der Roman ist ein unglaublich rührendes Drama, das die Leserinnen und Leser von der ersten Seite an fesselt. Celeste Ng erzählt die Auswirkungen des Todes eines Kindes auf die Eltern und Geschwister mit beeindruckender Feinfühligkeit und Empathie. Sie vermeidet Kitsch und übermäßige Sentimentalität, stattdessen überzeugt sie durch einen fairen und zurückhaltenden Schreibstil, der dennoch eine tiefe emotionale Nähe zu den Charakteren schafft. Der Roman ist gut zu lesen, der Stil flüssig und die Sprache prägnant. "Was ich euch nicht erzählte" ist ein eindringliches Porträt einer Familie, die mit Verlust, Identität und den Lasten unerfüllter Erwartungen ringt. Es ist ein Buch, das noch lange nach dem Lesen nachklingt und wichtige Fragen über familiäre Beziehungen und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt aufwirft.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
23. Mai 2025
Bewertung:4

Es ist schwer, in Worte zu fassen, warum ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte... Eigentlich passiert hier nicht so viel, denn das Buch bietet kaum überraschende Wendungen. Auch die Hintergrundgeschichte ist nicht übertrieben spektakulär. Es ist viel mehr die Art, wie diese Geschichte erzählt wird und die langsame Blicköffnung hinter die Kulissen, wenn man durch das Leben und die Gefühlswelt jedes einzelnen Mitglieds einer liebevollen und eigentlich intakten Familie geführt wird und nach und nach versteht, warum die Menschen so handeln wie sie handeln. Dass auch in "normalen Familien" so einiges schieflaufen kann und das ist in diesem Buch so gut beschrieben, wie ich es in dieser Form noch nie gelesen hab.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
21. Mai 2025
Bewertung:4

Leises Buch

Lydia ist weg und kommt auch nicht mehr wieder. Gekonnt nimmt die Autorin die Familiendynamik der Lees auseinander und gewährt den Lesenden tiefe Einblicke. Es berührt einen und ist insgesamt ein leises Buch. Auch berührt die Moral der Geschichte sehr. Die letzten 30 Seiten zogen sich etwas und warum hier noch weitererzählen. Achtung Spoiler: Irgendwie habe ich die ganze Zeit noch auf einen Knall, etwas Großes gewartet, aber es kam einfach nichts in die Richtung.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
18. Mai 2025
Bewertung:5

Ein beeindruckendes Buch!

Manchmal zu schwer zum weiterlesen… man kann es dennoch nicht aus der Hand legen. Wie fein gezeichnet alle Charaktere aus dem Nebel des Sees mit jeder weiteren Zeile auftauchen und Erklärungen für die furchtbare Tatsache- ein totes Mädchen, eine tote Tochter, eine tote Schwester, eine tote Außenstehende, eine Ertrunkene ins stille Wasser zeichnen… Dieses Buch lässt nicht unberührt, es schmerzt, es lässt hoffen

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
22. Apr. 2025
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Bewertung:4

Ohio, Mai 1977: Es ist ein ganz normaler Morgen bei der Familie Lee, Marylin werkelt in der Küche, ihre beiden Kinder Nathan und Hannah sitzen am Frühstückstisch und waren auf ihre Schwester Lydia. Marylin geht schließlich hoch in das Zimmer ihrer Tochter - und findet es leer vor. Lydia ist verschwunden. Was als verzweifelte Suche beginnt, endet mit einer schrecklichen Gewissheit, als die Polizei den nahegelegenen See durchsucht: Lydia ist tot - und reißt damit die so gut gehegte bürgerliche Fassade der Lees ein. Celeste Ng untersucht in ihrem Debütroman "Was ich euch nicht erzählte" das Schweigen innerhalb einer Familie und was gesellschaftlicher sowie familiärer Druck, Rassismus und Sexismus auslösen können. James Lee, Lydias Vater, ist der Sohn chinesischer Einwanderer. Er wächst in Ohio auf, schafft es bis nach Harvard und lernt dort Marylin kennen, weiß, blond und gutaussehend. Sie möchte Ärztin werden, wird dann aber schwanger von James und hängt ihre Berufswünsche an den Nagel - vorübergehend, wie sie glaubt - um Hausfrau und Mutter zu sein. Die Lees bekommen insgesamt drei Kinder: Nathan, der Älteste, hadert seine gesamte Kindheit und Jugend damit, den Ansprüchen seines Vaters nicht gerecht zu werden. Lydia, das mittlere Kind, wird aus verschiedenen Gründen zum Liebling der Eltern, sie produzieren ihre Wünsche und Träume auf sie und Lydia versucht, ihre Eltern glücklich zu machen. Hannah, das Nesthäkchen, wird in der Familie überhaupt nicht beachtet, sie ist unsichtbar - und bemerkt doch am meisten, was ihre Mitmenschen beschäftigt. Diese ausgefeilte Figurenkomposition macht Celeste Ngs Roman aus und ich habe das Buch mit großer Spannung gelesen. "Was ich euch nicht erzählte" hallt noch lange nach dem Zuklappen nach. Übersetzt von Brigitte Jakobeit.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
22. Feb. 2025
Langsamer Anfang, der richtig Dampf aufnimmt
Bewertung:4

Langsamer Anfang, der richtig Dampf aufnimmt

Ein junges Mädchen wird vermisst. Eine dramatische Familiengeschichte vom Anderssein, von Erwartungen und Druck, von Konkurrenz und Liebe. Es hat lange für mich gebraucht, in dieses Buch von Celeste Ng einzusteigen. Anfangs fand ich zwar den Aufhänger spannend, doch die Charaktere belanglos. Erst ab der Hälfte nimmt die Geschichte für mich richtig Fahrt auf, die Familie wird plötzlich so nahbar. Es ist alles so gut aufgearbeitet, dass jede Seite nachvollziehbar ist. Eine wirklich traurige Geschichte, die einen nicht kalt lässt.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
1. Feb. 2025
Bewertung:5

Eins meiner absoluten Lieblingsbücher.

Eine herzzerreißende Familiengeschichte. Eine Tochter/ Schwester verschwindet. Nach und nach erfährt man das sie zwei Leben geführt hat. Das was sie vorgegeben hat zu Leben, um ihren Eltern Sorgen zu ersparen und "glücklich" zu machen. Und das Leben, wie es wirklich war. Absolut traurig. Toll und flüssig zu lesen. Hat mich sehr berührt.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
1. Jan. 2025
Bewertung:4

An jenem (…)Tag, hatte sie es schon irgendwie gespürt, wie schwer es sein würde, die Träume ihrer Eltern zu erben.

Es war mein Vorschlag für das Januarbuch im Buchclub und ich mochte es sehr. Ich liebe Perspektivwechsel, aber in diesem Buch steckt so viel mehr. Rassismuserfahrungen, Träume und Wünsche werden in dieser nach außen perfekten Familie mit sich selbst ausgemacht und eben diese werden still auf andere Familienmitglieder übertragen. Dass es so auch passiert, dass niemand so sein kann wie er/sie gerne möchte, spiegelt sich in dem Titel wieder- denn der passt zu allen Mitglieder*innen der Familie Lee.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
1. Okt. 2024
Bewertung:4.5

Genau das was ich erwartet habe: ein emotionales und sehr schmerzhaftes Familiendrama!

Viele Aspekte die ich in „Kleine Feuer überall“ (dem Nachfolger) schon sehr mochte, finden sich auch hier: eine sehr komplexe und perfekte konstruierte Geschichte und das mit nur einem ganz kleinen Kreis an Charakteren, wovon jeder einzelne unglaublich detailliert und authentisch beschrieben ist. Es tut zwischenzeitlich wirklich weh zu verfolgen, wie unzufrieden jedes einzelne Familienmitglied mit seinem Schicksal ist. Die Charaktere, die Anerkennung wollen, werden nicht beachtet, diejenigen, die sich einfach nur anpassen möchten, fallen immerzu auf. In besonders bildhafter und kraftvoller Sprache erzählt Ng von Rassismus und Anderssein, von unerfüllten Wünschen und Selbsthass. Ein tolles Drama in Form eines ausgeklügelten Charakterporträts, das mit einer komplexen Familiendynamik glänzt.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
26. Sept. 2024
Bewertung:5

Dies ist eine psychologisch sehr genau und einfühlsam erzählte Geschichte einer US-amerikanischen Familie, die mit ihren Ansprüchen ans Leben nicht zurecht kommt. Sie leidet - jeder auf seine Weise und mit katastrophalen Folgen - an einer Gesellschaft, die ihr die Anerkennung verwehrt, weil der Vater Kind eingewanderter Chinesen ist. Die Autorin, die dieses Schicksal aus eigener Anschauung kennt, beschreibt, wie der letztlich unspektakuläre Alltagsrassismus Wunden reißt, die unabsehbare Folgen haben.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
22. Sept. 2024
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Bewertung:3

Ein Buch in dem es nicht um das Wie, sondern um das Warum geht. Es geht um die Charaktere und deren Geheimnisse. Die Erzählperspektive passt perfekt dazu, nämlich ein omnipresenter Erzähler, der alles beobachtet, alles weiß und dadurch weiß man auch als Leser mehr als die einzelnen Figuren. Man bekommt alles mit und kann die einzelnen Personen erforschen und immer mehr Geheimnisse offen legen. Bis man das große Ganze, das gesamte Famieliendrama versteht. Man bekommt auch viel über Rassismus der damaligen Zeit mit. Es war ok zu lesen aber nicht besonders gut. Manchmal kam es mir doch ziemlich unrealistisch vor auch wenn es leider bestimmt solche Familiengeschichten gibt.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
3. Sept. 2024
Bewertung:5

„Lass mich nicht los.“

Die Autorin hat mich tief getroffen mit ihrem Roman. „Was ich euch nicht erzählte“ ist so wunderschön geschrieben, es zerreißt einen. Eine Tochter/Schwester verschwindet mitten in der Nacht und niemand versteht, wie das passieren konnte. Natürlich erfahren wir in dieser Geschichte WAS passiert ist, aber vor allem das WARUM. Und gerade die Frage nach dem Warum hat mich in kleine Teile zersplittert. Ich habe immer wieder geweint und zum Ende hin einfach nur geschluchzt. Der Autorin ist etwas wundervolles gelungen.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
10. Aug. 2024
Bewertung:5

schmerzhaft ehrlich

ich habe zunächst nicht allzu viel erwartet, da das buch sehr unscheinbar wirkt. dann, nachdem ich die rückseite gesehen hatte, war ich neugierig. kein klappentext, aber es geht um ein totes mädchen. ich hatte eigentlich nicht mit einem krimi gerechnet. und es war auch keiner, wie schon der erste satz des buches verrät. stattdessen geht es um das großwerden in einer kleinstadt, um familienverhältnisse, um ängste und sorgen und gefühle. celeste ng beschreibt situationen so intensiv, dass ich einen ständigen film dazu in meinem kopf hatte und gefühle so detailliert, dass ich sie regelrecht mitfühlen konnte. das buch ist schmerzhaft ehrlich. endlich.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
13. Juli 2024
Bewertung:4

Gleich die beiden Auftaktsätze dieses großartigen Debütromans haben es in sich: “Lydia ist tot. Aber das wissen sie noch nicht.” Wie kam es dazu und vor allem warum? Abwechselnd wird in Rückblenden erzählt, wie die Familie Lee an diesen Punkt gekommen ist und in der Zeit voran gehend, wie die Familienmitglieder einzeln und als Familie mit dem Tod der mittleren Tochter und Schwester umgehen. Der Vater James ist chinesisches Einwandererkind, die Mutter Marilyn ist weiße Amerikanerin und ihre “Mischehe” verstößt zum Zeitpunkt der Heirat 1958 noch in einigen Bundesstaaten gegen das Gesetz. Sie heiratet ihn, weil sie anders sein will. Er heiratet sie, weil er, wie alle andern sein will. Mißverständnisse vorprogrammiert. In der Familie Lee wird über vieles geschwiegen; über die Rassismuserfahrungen von Vater und Kindern, über gescheiterte Träume und eigene Wünsche. Dafür bestimmt anderes den Alltag der Familie überlaut: die Erwartungen Marilyns an ihre Tochter Lydia. Die Rollen in der Familie scheinen klar verteilt. Ausbruch möglich? Es ist eine Geschichte darüber, wie man hinter einer Rolle so gänzlich verschwinden kann, dass das eigene Ich droht unter zu gehen. Und so betrifft der Titel “Was ich euch nicht erzählte” in gewisser Weise jedes einzelne Familienmitglied. Die beschriebenen Gedanken und Gefühle der einzelnen Familienmitglieder zeichnen dabei ein tief gehendes Bild der Beziehungen Mutter-Töchter und Vater-Sohn. Die Erzählperspektive wechselt immer wieder von einem zum anderen, wobei man gut folgen kann, aus wessen Perspektive gerade erzählt wird. Der Roman hat mich sehr berührt und es gibt von mir eine Leseempfehlung.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
21. Apr. 2024
Bewertung:5

august 2017 a well written, thrilling and emotionally deep novel. i loved the mysterious elements as well as the complex and realistic characters. i also cried at the end but it was definitely 100% a good kind of crying. december 2018 after my reread (= listening to the german audiobook) i realised once again that this novel is simply brilliant. in the beginning, its atmosphere is a little cold and mysterious and in the end i felt sad but also full of love for these characters with the mistakes they make, with their brokenness and their insecurities. i wish there were more books like this; books that break your heart and put it together again, that make you emotional and give you something to think about, that are enjoyable and that you will never forget. forever one of my absolute favourite books!!!!

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
31. Jan. 2024
Bewertung:4

Eine traurige Geschichte aber mit so vielen wichtigen Aspekten drumherum

Ein wirklich sehr schön geschriebenes Buch einer Familie in den 70er Jahren, die neben den familiären Differenzen, Rassismus und dem gesellschaftlichen Bild der Frau, mit einem plötzlichen Schicksalsschlag zu kämpfen haben. Die einzelnen Sichtweisen der Familienmitglieder dabei zu erleben und deren Gedanken zu erfahren, haben mich häufig zum Nachdenken angeregt. Und auch wenn der Grund "warum es geschehen ist" irgendwie irritiert und ärgerlich ist, ist das Buch von mir eine klare Leseempfehlung.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
26. Jan. 2024
Bewertung:4.5

Debütroman von Celeste Ng. Musterfamilie- 2Eltern-3Kinder - nach außen alles super. Dann stirbt eines der Kinder und aus der Sicht der einzelnen Familienmitglieder erfahren wir-bis zum Ende, was geschah. Mir hat es sehr gefallen. Spannend, fesselnd,bildhaft geschrieben. Jede Figur hat Charakter und wird nicht nur oberflächlich betrachtet. Man kann nicht aufhören zu lesen. Am Ende hat man einen Kloß im Hals und Tränen in den Augen!

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
15. Jan. 2024
Bewertung:4

Dieses Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und mich keine Minute wieder losgelassen. „Was ich euch nicht erzählte“ handelt von Eltern und wie sie versuchen ihre verpassten Träume und Gelegenheiten durch ihre Kinder nachzuholen und nicht merken, wie sehr sie damit von deren eigenen Wünschen fern halten. Der Sohn asiatischer Einwanderer James und die Tochter einer Klischeehausfrau Marilyn wollten eigentlich immer gegensätzliche Dinge, James wollte nur dazu gehören, Marilyn immer herausstechen und anders sein als „nur“ eine Mutter und Hausfrau. Und das übertragen sie auf ihre Kinder. Fokussiert auf ihre Lieblingstochter, kommen die anderen Kinder zu kurz und kriegen nur die Enttäuschung ihrer Eltern ab. Doch jeder schluckt sein Schicksal, um die Familie zusammen zu halten. Lange schon lebt die Familie so in ihrem Alltag und sieht über ihren Egoismus die Probleme der anderen nicht. Als die 16jährige Lieblingstochter plötzlich verschwindet und tot aufgefunden wird, gerät die „heile Welt“ aus den Fugen. Dieses Buch ist so unfassbar ehrlich und realistisch, dass es fast brutal ist. Es geht, wie der Titel sagt, um die Dinge, die nicht gesagt werden, die zwischen den Menschen stehen, die alles so verdammt schwierig machen, oft ohne dass wir es selber sehen. Es hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Die Atmosphäre hat mich wirklich gefesselt und für die Geschichte begeistert, in der alles so schön sein könnte, aber es einfach nicht ist. Besonders die Auflösung und das Ende sind sehr gut gelungen. Ich habe die Geschichte wirklich genossen und werde das Buch definitiv noch öfter mal lesen.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
14. Nov. 2023
Bewertung:4

"Vorher war ihr nicht klar gewesen, wie brüchig Glück war und wie leicht man es umstoßen und zerstören konnte, wenn man achtlos war." Als die 16-jährige Lydia stirbt sucht die Familie die Gründe und den Schuldigen für ihren Tod. Doch was geschah wirklich? Celeste Ng erzählt von einer dysfunktionalen Familie hinter deren Fassade es bröckelt. Der Vater ist Sohn chinesischer Einwanderer und fühlt sich immer noch ausgeschlossen aus dem "normalen" Leben, die Mutter ist unzufrieden mit ihrer Mutterrolle, der älteste Bruder will nur sein Zuhause verlassen, die jüngste Tochter verschwindet fast zwischen ihren Familienmitgliedern. Lydia war der Fixstern, um den sich alles drehte, in den die Eltern ihre ganze Hoffnung setzten. So viel Tragik, so viel Dramatik, so viel Leid. Ich hatte viel Mitleid mit allen handelnden Personen während des Lesens, war oft wütend ob ihrer Gedanken und Handlungen. Sie hätten sich selber so viel Leid ersparen können wenn sie doch nur mehr geredet hätten. Der Aufbau des Romans ist toll , es gibt Rückblicke und wir Leser erfahren, was wirklich mit Lydia geschah. Zum Ende hin ist die Geschichte rund wenn auch nicht in allen Belangen wirklich "gelöst" Es geht um die Suche nach Zugehörigkeit, nach der eigenen Identität, um Wünsche und Sehnsüchte, um Liebe und zerstörte Hoffnungen. Ganz ruhig erzählt aber sehr eindringlich

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
21. Okt. 2023
Bewertung:5

Amerika in den späten Siebzigern: James und Marylin Lee leben scheinbar glücklich mit ihren Kindern Nath, Lydia und Hannah zusammen. James ist chinesischer Abstammung und hat sich sein Leben lang ausgestoßen gefühlt. Marylin ist mit ihren honigblonden Haaren und der blassen Haut der Inbegriff einer amerikanischen Schönheit. Es scheint, als hätten sich die beiden über Grenzen und Vorurteile hinweggesetzt, doch Celeste Ng entwirrt die Geheimnisse und Abgründe von Familie Lee nach und nach. Der Stein kommt mit Lydias Verschwinden ins Rollen. Die Sechzehnjährige verschwindet eines Nachts und wird Tage später tot im nicht weit vom Elternhaus entfernten See aufgefunden. Das Leben der Lees wird auf den Kopf gestellt und all die dunklen Geheimnisse eines jeden Familienmitgliedes kommen ans Licht. Zuerst hört sich das nach einem spannenden Krimi an, doch letztendlich bietet dieser Roman eher ein detailliertes Familienportrait. Natürlich war ich bis zum Schluss gespannt auf die Auflösung der Frage Mord oder Selbstmord?, doch schon nach den ersten Kapiteln hatten mich die Geschichten vom jungen James und der jungen Marylin viel mehr gefangen genommen. Er, immer etwas unbeholfen und unsicher, und sie, ehrgeizig und fest entschlossen Ärztin anstatt "nur" Hausfrau und Mutter zu werden. Letztendlich landen sie in einem Einfamilienhaus mit drei bezaubernden Kindern: Nath ist der älteste, liebt die Astrophysik und kann es kaum erwarten, bald nach Harvard zu gehen. Lydia ist der ganze Stolz der Familie und gewinnt einen Wissenschaftspreis nach dem anderen. Hannah ist die jüngste, ungeplant und -so wie es dem Leser oft erscheint- auch ungewollt und oft vergessen. Die Charakter werden von Kapitel zu Kapitel detaillierter und bunter gezeichnet. So gut wie jeder bekommt Tiefe, Ecken und Kanten. Mir scheint, dass Hannah dabei ein wenig vergessen wurde, jedoch wird sie auch von ihren Eltern und Geschwistern regelmäßig übersehen. Sie ist jedoch noch sehr klein und ich habe für mich einfach beschlossen, dass sie sich nach dem Ende des Buches noch prächtig entwickeln wird. Ansonsten wird jeder Charakter mal mehr und mal weniger gut beleuchtet, so wie es im Leben auch ist. Das hat mir gut gefallen und ich konnte mir ein immer ausführlicheres Bild der Persönlichkeiten machen, was für mich sogar noch vor die Aufklärung von Lydias Fall rückte. Ich fand die verschiedenen Familienmitglieder und den Nachbarsjungen Jack, der ebenfalls eine große Rolle spielt, sehr interessant und vor allem authentisch. Ihre Probleme stehen für mich tatsächlich im Vordergrund des Romans. Versteht man sie, versteht man auch die Message. Zum Schluss noch einige wenige Worte zum Schreibstil: Der ist sehr angenehm und an manchen Stellen sehr bildlich. Ich habe das Buch flüssig lesen können und konnte mir sowohl die Charakter, als auch Haus und Umgebung sehr lebhaft vorstellen. Fazit Das Buch hat mich überrascht, denn es bot mit Lydias Tod nicht nur packende Thriller-Elemente, sondern auch spannende Einzelschicksale. Es geht um das Anderssein und deswegen ausgestoßen zu werden. Es geht auch um ehrgeizige Träume und emanzipierte Frauen, welche sich nicht damit zufrieden geben wollen, hinter dem Herd zu stehen, sondern deren Ziel die Universität ist. Und es geht schließlich um Vertrauen und Ehrlichkeit, besonders innerhalb einer Familie. Nichts ist so wichtig, wie miteinander zu reden und einander zu respektieren. Maximale Punktzahl von mir! (Mai 2016)

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
20. Sept. 2023
Bewertung:4.5

Mir fiel es am Anfang schwer der Handlung zu Folgen, da die Perspektiven sehr schnell gewechselt haben und in dem Buch sowohl in der Zeit nach hinten als auch nach vorne gesprungen wurde. Dennoch habe ich das Buch geliebt. Ich bin beim Lesen in die Welt von Marilyn, Lydia, James, Nath und Hannah abgetaucht und wollte dort bleiben. Ich wollte mehr erfahren. Welche Sorgen haben sie und mit welchen Problemen kämpft jede:r Einzelne von ihnen? Ich fand es sehr interessant zu verfolgen, wie sich eigene Erfahrungen auf das Leben anderer auswirkt und dass das was man für richtig hält, für andere nicht immer das Beste ist. Marilyn hat sich das Beste für Lydia gewünscht, dennoch hat sie einen immensen Druck auf sie ausgeübt und ihr keine Chance gegeben, sich selbst zu entwickeln und zu finden. Sie wollte, dass ihre Tochter das Leben führte, dass sie sich gewünscht hat. Ebenso war es auch bei James, der sich für seine Kinder gewünscht hat anders aufzuwachsen als er. Jede:r in der Familie von Problemen geplagt, doch darüber gesprochen wurde nicht. Ich habe sehr viel aus diesem Buch mitnehmen und lernen können.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
26. Aug. 2023
Tief gehend
Bewertung:5

Tief gehend

Nach dem Lesen hatte ich das dringende Bedürfnis meine Kinder fest, ganz fest zu umarmen und ihnen zu sagen, wie sehr ich sie liebe. Boah, ich hoffe echt, nicht so verblendet zu sein, wie diese, hier dargestellten Eltern. Diese Geschichte bringt mich zum reflektieren und muss nun erst mal sacken. Übrigens gehört die Autorin nun ebenfalls zu meinen ALL-TIME-FAV'S und ja, ich MUSSTE SOFORT alle ihre bis jetzt erschienenen haben. Es ist ein HAMMER Schreibstil und das Buch, hat das Potenzial zu verändern. Zum Nachdenken hat es mich bereits gebracht. Aber VORSICHT- Trigger-Warnung: Hier kommt von Mobbing, über Rassismus bis zum Suizid alles vor!!! Achtet auf euch! Fszit: Worte sind wie Messer, sie können gleich viel Schaden anrichten. Achtet darauf, WAS ihr zu WEM sagt und passt aufeinander auf!

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
28. Juni 2023
Bewertung:4

Die 16-jährige Lydia ist tot. Ihr Tod bringt das fragile Gleichgewicht der amerikanisch-chinesischen Familie Lee ins Wanken: Die gewohnten Rollenbilder der Familie werden aufgebrochen. Trauer und Schuldgefühle erwachen und es entstehen Fragen… Hat Lydia sich das Leben genommen?  Ist jemand für ihren Tod verantwortlich?  Die Eltern Marilyn und James sowie Lydias Geschwister Hannah und Nathan versuchen Lydias Tod zu begreifen und blicken in die Vergangenheit.  Die Geschichte wird aus den Perspektiven der hinterbliebenen Familienmitglieder erzählt. So erfahren wir, wie die Geschichte der Eltern das Familiensystem geprägt hat und lernen das komplexe Beziehungsgeflecht der Familie Lee kennen. Dabei werden wir in die Gedanken- und Gefühlswelt der vier Familienmitglieder mitgenommen. Diskriminierung, Einsamkeit, gescheiterte Emanzipation, unerfüllte Träume, Projektionen und Erwartungen prägen das Konstrukt dieser Familie. Die Komplexität eines Familiensystems sowie deren Auswirkungen auf die einzelnen Familienmitglieder werden in diesem Roman transparent. Celest Ng ist es gelungen, die Perspektive aller Familienmitglieder sowie deren Beziehungsgeflecht schlüssig darzustellen. Dabei werden verschiedene Rollenbilder sowie die subtile und offene Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen asiatischer Herkunft zum Thema.  Für mich ein spannender, soziologisch sowie psychologisch fein gewebter Roman.

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
14. Juni 2023
Bewertung:5

Es ist wirklich erstaunlich mit anzusehen, durch welche mißverstandenen Kleinigkeiten und falschverstandene Liebesmühe großer Schaden an der Seele verursachet werden kann. Die Autorin hat das unglaublich gut beschrieben. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und man lernt schnell, dass keiner wirklich die Schuld trägt und doch alles aus dem Ruder läuft. Es gibt einfach viel zu viel, was man verkehrt machen kann und es wird niemals gelingen, alles richtig zu machen (gerade in einer Partnerschaft und der Familie).Ich bin absolut beeindruckt!

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
24. Apr. 2023
Bewertung:3

Es ist eine Familiengeschichte aus den USA, die in den 1960er und 1970er Jahren spielt. Die Innenperspektive betrachtet die Folgen einer frühen Eheschließung mit drei nachfolgenden Kindern auf die Karrierepläne einer jungen Frau. Die Außenperspektive zeigt den Rassismus, der der Familie begegnet: der Vater ist Sohn asiatischer Einwanderer, auch seinen Kindern sieht man das an. Abwechselnd aus der Perspektive unterschiedlicher Familienmitglieder erzählt, geht es um die Verwerfungen und Mißverständnisse zwischen Menschen, die sich nahestehen. Das eingängig geschriebene Buch liest sich rasch herunter – ob das eine Folge des von der Autorin studierten „Kreativen Schreibens“ ist, mag dahinstehen. Der Blick in zwischenmenschliche Abgründe wird letztendlich konventionell erzählt. Mehr auf meinem BLog "Notizhefte": https://notizhefte.com/2018/11/28/familie-lebens-und-schicksalsort-celeste-ng-roman-usa/

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
6. Dez. 2022
Bewertung:4

Emotional trotz Distanz

Was ich euch nicht erzählte Klappentext: »Lydia ist tot.« Der erste Satz, ein Schlag, eine Katastrophe. Am Morgen des 3. Mai 1977 erscheint sie nicht zum Frühstück. Am folgenden Tag findet die Polizei Lydias Leiche. Mord oder Selbstmord? Die Lieblingstochter von James und Marilyn Lee war ein ruhiges, strebsames und intelligentes Mädchen. Für den älteren Bruder Nathan steht fest, dass Jack an Lydias Tod Schuld hat. Marilyn, die ehrgeizige Mutter, geht manisch auf Spurensuche. James Lee, Sohn chinesischer Einwanderer, bricht vor Trauer um die Tochter das Herz. Allein die stille Hannah ahnt etwas von den Problemen der großen Schwester. Was bedeutet es, sein Leben in die Hand zu nehmen? Welche Kraft hat all das Ungesagte, das Menschen oft in einem inneren Abgrund gefangen hält? Nur der Leser erfährt am Ende, was sich in jener Nacht wirklich ereignet hat. Rezension: Zwei absolut verschiedene Elternteile - eines, dessen Wunsch es schon immer war trotz aller Angepasstheit und Durchschnittlichkeit besonders zu sein und eines, das den genau entgegengesetzten Wunsch hat - wie alle anderen zu sein obwohl man schon von Natur aus heraussticht und immer auffällt. Eine Kombination, die als gemeinsame Eltern und aufgrund eines früheren traumatischen Vorfalls dann auch ebensolche Kinder großzieht plus eines, das keiner bemerkt - das allerdings selbst wahrscheinlich am meisten über alle anderen weiß. Celeste Ng fängt die Stimmung des tragischen Todes Lydias genauso wie alles vorher und danach ganz wunderbar auf. Die Sprache ist ernst, klar und überhaupt nicht schnörkelig. Es gibt absolut keine Längen und der Plot geht nur in eine Richtung: vorwärts. Klasse Buch mit viel Emotion trotz eher distanziertem Stil. ⭐️⭐️⭐️⭐️

Was ich euch nicht erzählte
Was ich euch nicht erzähltevon Celeste Ngdtv Verlagsgesellschaft
22. Sept. 2022
Bewertung:2

Vor kurzem erschien Kleine Feuer berall von Celeste Ng, was mich wirklich sehr interessierte. Zunchst jedoch wollte ich erstmal den Vorgnger, Was ich euch nicht erzhlte, lesen, denn dieser klang nicht minder spannend. Die Story beginnt mit der Erkenntnis, dass Lydia, die Tochter von Marilyn und James, tot ist. Die Umstnde sind zunchst etwas nebuls, und wir bekommen Stck fr Stck mit, was sich zugetragen haben soll. Die Eltern scheinen an ihrer Trauer zu zerbrechen und Lydias Geschwister reagieren auf sehr unterschiedliche Art und Weise auf das Unglck. Vor allem die Ungewissheit, wie der Tod von Lydia wirklich zustande kam, nagt an allen Familienmitgliedern. Um ein wenig Licht in das ganze Gefge zu bekommen, tauchen wir tief in die Vergangenheit ab, und erfahren zunchst viel ber die Leben und den Werdegang der Eltern. Wie haben beide ihre Kindheit verlebt und wie haben sich die beiden kennen gelernt. Die Story schweift also sehr weit ab und wir bekommen viele Hintergrundinfos. Leider muss ich sagen, dass mir mein erstes Buch von Celeste Ng nicht sonderlich gut gefallen hat. Zwar erfahren wir viel ber beide Elternteile und gerade James Geschichte war wirklich interessant, doch insgesamt waren es mir einfach zu viele nebenschliche Infos. Man begleitet den Alltag der Familie und kommt dem Geheimnis um Lydia trotzdem nicht nher. Und das titelgebende nicht Gesagte war leider auch nicht so interessant und dster wie der Klappentext versprochen hat. Falls die Autorin eine depressiv machende Atmosphre beabsichtigt hatte, dann hat sie jedoch das sehr gut geschafft. Kurz gesagt  zu viel Alltag und zu wenig Spannung und Handlung, um mir die Story schmackhaft zu machen. Schade, denn momentan scheine ich ein Hndchen fr Romane zu haben, von denen ich mir verspreche, als ich letztlich bekomme.

Was ich euch nicht erzählte
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