📚 Inhalt Amin ist ein erfolgreicher muslimischer Chirurg in Tel Aviv. Er hat sein Leben lang hart gearbeitet, um in der jüdischen Gemeinschaft akzeptiert zu werden. Dies hat sich ausgezahlt, da er und seine Frau ein komfortables Leben führen. Eines Tages ereignet sich in Tel Aviv ein Selbstmordattentat. Amin und seine Kolleg:innen haben alle Hände voll zu tun, die verletzen zu operieren. Zuerst fällt dem Chirurg nicht auf, dass er nichts von seiner Frau gehört hat, die einige Tage zu ihrer Grossmutter gefahren ist. Erst als ein befreundeter Polizist zu Amin kommt, platzt die nächste Bombe: Amins Frau sei die Selbstmordattentäterin gewesen. Damit beginnt Amins persönliche Hölle. Er muss den Verlust seiner geliebten Frau verarbeiten und ist gleichzeitig damit konfrontiert, dass sie verantwortlich für den Tod vieler Menschen sein soll. Amin macht sich auf die Suche nach den Gründen, hin und her gerissen zwischen Wut, Trauer und Verzweiflung. 📖 Meinung Mich hat die Geschichte von Amin von Anfang an gefesselt. Man kann sich nicht vorstellen, was in ihm vorgegangen sein muss. Doch die Autorin kann die chaotische Gefühlswelt des Protagonisten immer wieder nahe bringen. Die Suche nach der Antwort hat mich sehr beschäftigt. Ich konnte die Entscheidungen Amins nicht immer verstehen, aber aufgrund der einfühlsamen Beschreibung der Autorin konnte ich Amins Handlungen zu einem gewissen Mass nachvollziehen. Gerade in der jetzigen Zeit ist der muslimisch-jüdische Konflikt natürlich hochaktuell. Auch deswegen war das Buch gerade in der heutigen Zeit für mich sehr interessant zu lesen, da die Spannungen zwischen den Religionen sehr spürbar und gut beschrieben waren. Eine grosse Lesensempfehlung von mir.