Düster, aufregend, beklemmend, intensiv und außergewöhnlich!
Eine herausragende Lektüre, die aus meiner Sicht absolut überzeugt. Der Roman besticht nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch durch seine Optik! Wie schön ist bitte dieses Cover?! 😍 Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es innerhalb von zwei Tagen gelesen. Da es auch nicht allzu viele Seiten umfasst, ist dies durchaus machbar. Die Autorin zeichnet eine unterhaltsame und fiese Geschichte eines Ehelebens und der Kämpfe, die beiden austragen. Mich hat die messerscharfe Sprache Megan Hunters und die Art und Weise, wie sie Gefühle und Details beschreibt, total fasziniert. Die innere Verwandlung der Protagonistin Lucy, welche durch kleine Passagen zur Mythologie der Harpyie unterstützt wird, ist mitreißend und atmosphärisch. Und das Ende hat es dann auch nochmal richtig in sich. Kurzum: Ich liebe es! 🖤
Das Zitat „Die Harpyie ist ein nahezu perfektes Buch.“ hat mich aufhorchen lassen … (ja, auch das Cover hat mich überzeugt 😅) Spoiler: Ich sehe das anders!
Eine Harpyie ist eine sehr große, kräftig gebaute Greifvogelart. Eine Harpyie ist auch in der griechischen Mythologie als ein Monster, das halb Vogel, halb Frau ist, bekannt. Harpyien symbolisieren heute Tod, Unterwelt und Angst. Sie sind furchterregende und hässliche Kreaturen, die oft die Toten quälen.
Lucy wird von ihrem Ehemann Jake betrogen. Der Betrug lastet schwer auf ihrer Beziehung. Daher kommen sie überein, dass Lucy ihren Ehemann drei mal betrafen darf. Wann und wie, entscheidet sie.
Verschiedene Ereignisse führen zu einer dunklen Verwandlung, die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen, eine gewisse Finsternis, die schon immer in ihr geschlummert hat: die Harpyie, ein mächtig und stolzes Wesen.
Der verwirrende Roman zeigt mit welchen Probleme viele Frauen heutzutage zu kämpfen haben: für die Familie auf die eigene Karriere zu verzichten, die Reduzierung auf Mutter und Hausfrau, die Erwartungshaltung und der Druck der Gesellschaft.
Megan Hunters Schreibstil ist stilistisch reich an Metaphern und Vergleichen. Die bildgewaltige, düstere und wutgeladene Darstellung haben mich auf der einen Seite abgestoßen und auf der anderen Seite fasziniert. Die Autorin hat nur wenige Dialoge eingebaut und stattdessen viele Gedankengänge der Protagonistin, um den psychischen Verfall bzw die Entwicklung deutlich zu machen, geschildert. Ich bin hin und hergerissen von dieser intensiven und verwirrenden Geschichte. Ich hätte mir weniger Andeutungen und dafür tiefere Ausführungen gewünscht. Das Ende lässt viel Raum für Interpretationen und hat mich leider sehr verwirrt!
Definitiv kein leichter Lesestoff!
Der Roman „Die Harpyie“ stammt aus der Feder von Megan Hunter. Dies ist ein eigenständiges Werk und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Klappentext:
Lucy und Jake Stevenson leben mit ihren beiden Söhnen am Rande einer wohlhabenden Kleinstadt in England. Während Jake täglich zur Universität pendelt, arbeitet Lucy von zu Hause aus und kümmert sich um die Kinder. Doch eines Nachmittags zerstört ein Anruf die Familienidylle: Jemand möchte Lucy wissen lassen, dass Jake eine Affäre mit einer Arbeitskollegin hat. Das Paar beschließt zusammenzubleiben, trifft aber eine Vereinbarung als Ausgleich für den Verrat: Lucy wird sich drei Mal an Jake rächen – und er weiß nicht, wann und auf welche Weise. Während die beiden sich auf ein subtiles Spiel um Verbrechen und Strafe einlassen, beginnen sich Lucys Körper und Geist allmählich zu verändern, die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen – eine Verwandlung, die sich nicht mehr aufhalten lässt …
Ich persönlich habe bisher noch kein Werk von der Autorin Megan Hunter gelesen. Jedoch hat mich der Klappentext neugierig gemacht, es klang nach einem Roman mit interessanten Ansätzen und Gedankengängen. Daher habe ich mich ohne irgendwelche Erwartungen an dieses Werk herangewagt.
Der Schreibstil von Hunter ist wortgewandt und ausdrucksstark. Mit wirklich bewegenden Worten wird hier eine aufwühlende Geschichte erzählt. Dieser Roman wird aus der Ich- Perspektive der Protagonistin Lucy erzählt. Dadurch bekommt der Leser einen vielseitigen Einblick in die Gedankengänge von Lucy und kann ihre Handlungen besser nachvollziehen, ihre Ängste und Sorgen, aber auch ihre Probleme und was sie belastet. Innerhalb des Buches gibt es kursive Passage. In diesen Szenen oder Gedankengängen bekommt man einen Einblick in die Vergangenheit von Lucy. Innerhalb ihres Lebens scheint sie einige schwierige Erlebnisse miterlebt zu haben, jedoch gibt es hier nur ein paar Andeutungen, nähere Ausführungen oder detailliertere Informationen sucht man hier leider vergebens. Es wird manches nur angedeutet, ohne dass die Autorin hier näher ins Detail geht. Auch erfährt man in diesen kursiven Passagen, dass sich Lucy schon immer mit dem Fabelwesen der Harpyie und dem Mythos um diese Wesen beschäftigt hat. Lucy scheint sich dieser Kreatur der Mythologie schon immer verbunden gefühlt zu haben und durch den Betrug ihres Ehemannes scheint dies wieder verstärkt wurden zu sein.
Auch wird man sofort in die Geschichte hineingeworfen. Ein bedeutungsschwerer Anruf verändert das Lesen von Lucy und ihrem Ehemann Jake komplett. Durch die gewählte Perspektive lernt man Lucy ganz gut kennen. Nach diesem folgenschweren Anruf erlebt sie starke Gefühle, wird quasi von diesen überrollt. Sie leidet und ich fand es interessant, ihre Gedankengänge mitzuverfolgen. Welche Gedanken sie sich macht und was sie in solch einer Situation durch den Kopf geht. Der Betrug nimmt sie sehr mit und sie versucht, mit dieser Situation umzugehen – auch wenn ihr dies immer mal zu Kopf steigt und ihre Handlungen sehr emotionsgeprägt sind. Im Gegensatz dazu ihr Ehemann Jake. Ihn lernt man zwar nicht so gut kennen wie Lucy, aber wie er mit all dem umgeht, hat ihn mir nicht gerade sympathisch gemacht. Er scheint kein Mitgefühl zu haben und hat kein Verständnis für Lucys Reaktionen. Ich persönlich hatte das Gefühl, dass ihn dies alles eher kalt lässt und er sein Leben gewohnt weiterleben möchte. Auch trifft er sich weiterhin mit besagter Affäre und gibt Lucy doch Gefühl, dass sie seinen Ehebruch eigentlich verursacht hat und dass sie sich, nachdem die Affäre rausgekommen ist, doch nicht so überspitzt und dramatisch zu verhalten hat. Wenn es diesen Anruf nicht gegeben hätte, Jake hätte wahrscheinlich weiterhin seine Affäre gepflegt und wäre zufrieden damit, dass sich die Frau um Haus und Kinder kümmert und ihre eigene Karriere hintenangestellt hat.
Es ist wirklich ein Roman mit starken Gefühlen, welche jedoch durch viele Zwischentöne lebt. Man muss hier teilweise zwischen den Zeilen lesen. Leider fehlen mir an manchen Stellen auch ein paar Ausführungen – ich hätte mir mehr Informationen gewünscht. Mir persönlich hat auch mal ein klärendes Gespräch zwischen den Ehepartnern gefehlt. Einen richtigen Dialog zwischen den beiden sucht man hier leider vergebens. Auch die Reaktionen der Kinder werden hier nur kurz angedeutet, sie merken, dass irgendwas bei ihren Eltern nicht stimmt und nehmen die Veränderung zwischen den beiden wahr. Aber leider bleibt es auch hier lediglich bei Andeutungen.
So ganz zufrieden hat mich das Ende leider auch nicht zurückgelassen. Es ist ziemlich abrupt, ich hätte so nicht damit gerechnet. Und auch hier wird dem Leser viel Spielraum für Interpretationen gelassen. Ich hätte mir ein paar klare Sätze mehr dazu gewünscht. So ist mir das Ende doch ein wenig zu offen. Aber dies ist Geschmackssache.
Insgesamt hat die Autorin Megan Hunter mit ihrem Roman „Die Harpyie“ einen wortgewandten und gefühlsstarken Roman geschrieben. Dieser bietet einen interessanten Einblick in die Gedankengänge von Lucy. Jedoch hätte ich mir in gewissen Situationen oder Ausführungen mehr Details oder Informationen gewünscht und nicht nur Andeutungen. Für diesen Roman möchte ich 4 Sterne vergeben.
Hier geht es nicht nur um Rache oder die Tatsache des Fremdgehens, sondern auch wie geht eine Frau und Mutter damit um. Was macht das mit den Gefühlen und Gedanken einer betrogen Frau. Wie geht man als Mutter damit um, damit die Kinder nicht soviel davon mit bekommen. Wie wirkt die Familie nach aussen. Wie bewältigt man den Alltag mit dem Wissen.
Die Autorin schildert schonungslos die Gedanken und Gefühle von Lucy. Sie hat beeindruckend bildlich dargestellt, was in Lucy vorgeht. Ich finde es nicht rasant oder spannend geschrieben, trotzdem bleibt man dran. Es ist kurzweilig und auf den Punkt geschrieben, kein grosses drumherum, was die Kürze des Romanes erklärt. Es hat mich unterhalten und mir den Vogel Harpyie näher gebracht, da ich diesen vorher nicht kannte. Ein Nachhall erwarte ich nicht, ich hab das Buch beendet und so war es auch aus meinem Kopf.
Das Buch ist anders, als was ich bislang sonst so gelesen habe, aber es hat von Anfang bis Ende einen sehr depressiven Klang. Keiner der Charaktere war mir irgendwie sympathisch und die düstere Stimmung färbte auf mein Gemüt ab.
Über eine Frau, die sich in ein Ungeheuer verwandelt und sich nicht wiedererkennt
„Die Harpyie bestraft Männer.“
Lucy wird von ihrem Mann Jake betrogen. Der Betrug zerstört und verändert alles, weckt verdrängte Erinnerungen an die Kindheit und die gescheiterte Ehe der Eltern. Lucy, die schon immer von den Mischwesen aus Greifvogel und Frau fasziniert war, verwandelt sich Stück für Stück zur Harpyie und hebt letztlich ab. Wofür das metaphorische Abheben jedoch steht, bleibt offen.
Die Harpyie beschreibt welch Wunden ein Betrug, der als Verrat zu deuten ist, aufreißen kann. Denn auch wenn sie ihren Mann bestraft, ist es Lucy, die den ganzen Roman über blutet, leidet. Während es an Jake scheinbar spurlos vorbei zu gehen scheint. Sie ist die „Beschädigte“. Mit ihr stimmt etwas nicht. Sie trägt die ganze Last und muss den Schmerz ertragen. Sie gibt ihm nur einen Bruchteil dieses Schmerzes ab.
Der Auftakt ist sehr stark. Lucys Gefühle überrennen einen. Diese Traurigkeit. Diese unendliche Traurigkeit. Das Gefühl der Ohnmacht wird sehr gut vermittelt. Die Verzweiflung kriecht bis in die letzte Körperzelle von Lucy. Hass war nie leitend, dafür aber Wut. Ihre Gefühle werden kanalisiert und suchen sich einen Weg an die Oberfläche: Jakes Bestrafung.
Obwohl wir als Leser wenig über Jake erfahren, konnte ich ihn nicht ausstehen. Es ist die Art wie er mit dem Betrug umgeht, die viel verletzender ist als alles was Lucy ihm antut. So sieht echte Reue nicht aus. Wäre der Betrug nicht aufgeflogen, er betrüge noch heute. Hinter seiner Tat und dem Verhalten steckt eine Art unausstehliche Selbstgefälligkeit. Er bricht das Ehegelöbnis und zerstört sie als Einheit. Für mich ist er das Monster und keinesfalls Lucy.
Leider ist es aber so, dass die Gesellschaft in ihr das Problem sieht, weil sie nicht so still hält. Weil sie nicht ihre Koffer packt und von dannen zieht. Viele fragen sich, warum sie noch aufmuckt, wenn sie weiterhin mit ihm zusammen bleibt? Keiner fragt wohin sie alleine gehen soll und wie? Keiner fragt was mit den Kindern wird? Keiner fragt, warum Jake seine Trophäenbilder der Affäre behält und sich weiter heimlich trifft? Keiner fragt, warum er es abwegig findet, dass andere betrügen, weil sie so glücklich sind (sein Freund Antonio) und er es mit dieser Aussage offensichtlich nicht ist? Wo ist sein handelnder Part und wo ist seine Verantwortung?
Aber: Lucy mach schon, stell Dich nicht so an.
Die Trennung ist eigentlich unausweichlich. Leider ist die Kommunikation zwischen dem Ehepaar sehr dürftig. Ich habe einen Dialog zwischen ihnen die ganze Zeit vermisst. Es wird nicht klar, ob sie wirklich so wenig miteinander reden, oder ob sie die Gespräche einfach ausklammert. Stattdessen macht sie einfach fast wie gewohnt weiter und geht daran kaputt. Mit Sand im Getriebe kann man nicht funktionieren.
Der Grundgedanke ist ganz interessant aber ich weiß ja nicht. Besonders die letzten Seiten bekommen von mir ein dickes Minus. Vielleicht bin ich auch einfach zu jung für das Buch 😅
Es war leider überhaupt nicht meins. Habe mich die meiste Zeit gefragt: "Was lese ich hier?". Hätte das Buch nicht so wenige Seiten gehabt, hätte ich wohl abgebrochen.
Der Schreibstil gefiel mir nicht. Die einzelnen Abschnitte waren mir zu kurz und erschwerten meinen Lesefluss. Das Ende war mir dann zu konfus.
Außergewöhnlich
Vieles bleibt ungesagt oder zwischen den Zeilen versteckt
Sehr gutes Buch, hat mich auf einer tiefen Ebene berührt und nachdenklich gemacht
Lucy und Jake sind verheiratet, haben zwei gemeinsame Kinder und leben das klassische Vorstadt-Leben, sie Hausfrau, er der Versorger. Doch dann findet Lucy heraus, dass Jake sie mit einer Arbeitskollegin betrügt. Drei Mal darf Sie ihn bestrafen, das ist die Vereinbarung.
So tauchen wir in "Die Harpyie" also ein in Lucys Kopf, blicken hinter die Fassade. Aus der Ich-Perspektive erleben wir den Alltagswahnsinn einer Hausfrau und Mutter, erfahren den Druck, den gesellschaftliche Standards und Erwartungshaltungen ausüben können und von dem Gefühl, zu glauben, dem nicht zu entsprechen, den urteilenden Blicken der vermeintlich perfekten Nachbarn nicht Stand halten zu können. Sie setzt sich im Laufe des Buches immer mehr mit sich selbst und ihrem bisherigen Leben auseinander und wir als Leser gehen bei dieser Entwicklung mit.
Megan Hunters Beobachtungsgabe und das feine Gespür dafür, Details und Gefühle ohne viel Mühe so exakt auf den Punkt zu bringen, dass sich jeder in die Figur oder die beschriebene Situation hineinversetzen kann, auch ohne selbst in einer ähnlichen Lage zu stecken, ist bemerkenswert. Ihr Schreibstil ist facettenreich und modern. Sie findet innovative Vergleiche, um von der ersten Seite an eine äußest realitätsnahe und zugleich mystisch anmutende Atmosphäre zu erzeugen. Immer wieder zieht sie die Harpyie als Bild heran, um Lucys innere Entwicklung aufzuzeigen.
Ich persönlich konnte die Harpyie mit Lucy aber nicht immer in Einklang bringen. Das Ende brachte mir dementsprechend nicht die Gefühle und Erkenntnis ein, auf welche es die Autorin vermutlich abgezielt hat. Vielleicht ist es auch gewollt, keine klare Botschaft vorzugeben. Oder vielleicht habe ich auch nur irgendetwas nicht verstanden und muss das Buch noch ein wenig sacken lassen. Es ist definitiv ein literarischer Stern, über den man wunderbar diskutieren und die Gedanken dazu ziehen lassen kann. 4 - 5 Sterne von mir für dieses düstere, großartig geschriebene Psychogramm!
Ein Märchen über eine Verwandlung, aus der es kein Zurück mehr gibt.
Dunkel und packend erzählt dieses Buch von einer Ehe, von Liebe und der Mutterschaft, vom Frausein und mythologischer Kraft.
Es liest sich wie ein Krimi, doch handelt es von einer in die Brüche gegangene Ehe, die verzweifelt gerettet werden will. Zwischen Betrug und Wut finden die Leser*innen eine Kritik am Bild der heutigen Frau; Tabus wie weibliche Wut und weibliches Begehren werden aufgegriffen und ausgelebt. Durch die spezielle Beschreibung der Gefühle der Ich-Erzählerin werden die Verwandlung wie auch das Innenleben bildgewaltig dargestellt, sodass die Leser*innen mit Lucy mitfühlen und immer tiefer in das Spiel hineingezogen werden.
Wegen der Erzählweise ist das Buch psychologisch sehr interessant. Das Buch erzählt in der Ich-Perspektive den Verlust des Ichs und durch den halluzinatorischen Schluss erscheint der Zerfall des Seins wie eine Verwandlung in eine Harpyie.
Das Ende verstehe ich bis heute nicht. Das ganze Buch war so verwirrend, dass auch die beiden Protagonisten und ihr Verhalten am Ende einfach nur verwirrend gewirkt haben.
🦢
𝘐𝘤𝘩 𝘻𝘪𝘦𝘩𝘦 𝘥𝘢𝘴 𝘙𝘢𝘴𝘪𝘦𝘳𝘮𝘦𝘴𝘴𝘦𝘳 𝘩𝘦𝘳𝘢𝘶𝘴, 𝘶𝘯𝘵𝘦𝘳 𝘥𝘦𝘮 𝘚𝘪𝘭𝘣𝘦𝘳 𝘲𝘶𝘪𝘭𝘭𝘵 𝘦𝘪𝘯 𝘔𝘢̈𝘳𝘤𝘩𝘦𝘯-𝘉𝘭𝘶𝘵𝘴𝘵𝘳𝘰𝘱𝘧𝘦𝘯 𝘩𝘦𝘳𝘷𝘰𝘳. 𝘕𝘪𝘦 𝘻𝘶𝘷𝘰𝘳 𝘩𝘢𝘣𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘴𝘰 𝘴𝘵𝘢𝘳𝘬𝘦 𝘍𝘢𝘳𝘣𝘦𝘯 𝘨𝘦𝘴𝘦𝘩𝘦𝘯: 𝘳𝘦𝘪𝘯 𝘶𝘯𝘥 𝘤𝘰𝘮𝘪𝘤𝘢𝘳𝘵𝘪𝘨, 𝘸𝘦𝘪𝘴𝘴𝘦 𝘏𝘢𝘶𝘵, 𝘮𝘦𝘦𝘳𝘣𝘭𝘢𝘶𝘦𝘴 𝘏𝘦𝘮𝘥, 𝘥𝘶𝘯𝘬𝘭𝘦𝘴 𝘙𝘰𝘵, 𝘳𝘰𝘭𝘭𝘦𝘯𝘥, 𝘴𝘶𝘤𝘩𝘦𝘯𝘥. 𝘝𝘰𝘯 𝘪𝘩𝘮 𝘬𝘦𝘪𝘯 𝘓𝘢𝘶𝘵.
Lucy und Jake Stevenson leben mit ihren beiden Söhnen am Rande einer wohlhabenden Kleinstadt in England. Während Jake täglich zur Universität pendelt, arbeitet Lucy von zu Hause aus und kümmert sich um die Kinder. Doch eines Nachmittags zerstört ein Anruf die Familienidylle:
Jemand möchte Lucy wissen lassen, dass Jake eine Affäre mit einer Arbeitskollegin hat. Das Paar beschließt zusammenzu-bleiben, trifft aber eine Vereinbarung als Ausgleich für den Verrat: Lucy wird sich drei Mal an Jake rächen - und er weiß nicht, wann und auf welche Weise.
Während die beiden sich auf ein subtiles Spiel um Verbrechen und Strafe einlassen, beginnen sich Lucys Körper und Geist allmählich zu verändern, die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen - eine Verwandlung, die sich nicht mehr aufhalten lässt .
«Die Harpyie» erzählt eine packende Geschichte über Liebe und Verrat, Mutterschaft und Frausein, Wut und Befreiung.
Ein Roman von archaisch-mythologischer Kraft und zugleich gegenwärtiger gesellschaftlicher Relevanz.
💭
Ein wahnsinnig atmosphärischer Thriller.
Vor einiger Zeit hatte der liebe Phil dieses Buch vorgestellt und es ist direkt auf meinem SuB gelandet.
𝘐𝘮 𝘉𝘭𝘶𝘵 𝘮𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘍𝘢𝘮𝘪𝘭𝘪𝘦 𝘧𝘭𝘪𝘦𝘴𝘴𝘵 𝘞𝘶𝘵
Einnehmend geschrieben wird man Seite für Seite, immer tiefer in die dunkle Psyche von Lucy gezogen. In Einschüben erfahren wir auch immer mehr aus ihrer schwierigen Kindheit und ihrer Faszination für Harpyien.
𝘋𝘪𝘦 𝘦𝘳𝘴𝘵𝘦𝘯 𝘏𝘢𝘳𝘱𝘺𝘪𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘴𝘢𝘩, 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯 𝘧𝘢𝘴𝘵 𝘨𝘦𝘴𝘪𝘤𝘩𝘵𝘴𝘭𝘰𝘴, 𝘥𝘪𝘦 𝘈𝘶𝘨𝘦𝘯 𝘣𝘭𝘦𝘪𝘤𝘩𝘦 𝘚𝘤𝘩𝘭𝘪𝘵𝘻𝘦, 𝘥𝘪𝘦 𝘏𝘢𝘢𝘳𝘦 𝘥𝘪𝘤𝘬𝘦, 𝘴𝘤𝘩𝘸𝘢𝘳𝘻𝘦 𝘚𝘵𝘳𝘪𝘤𝘩𝘦, 𝘥𝘪𝘦 𝘸𝘪𝘦 𝘎𝘦𝘴𝘵𝘢𝘭𝘵𝘦𝘯 𝘩𝘪𝘯𝘵𝘦𝘳 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘒𝘰̈𝘱𝘧𝘦𝘯 𝘧𝘭𝘰𝘨𝘦𝘯.
Wie mein Haar, 𝘴𝘢𝘨𝘵𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘢𝘭𝘴 𝘒𝘪𝘯𝘥, 𝘣𝘦𝘳𝘶̈𝘩𝘳𝘵𝘦 𝘥𝘪𝘦 𝘚𝘦𝘪𝘵𝘦, 𝘥𝘪𝘦 𝘏𝘢𝘢𝘳𝘦, 𝘥𝘪𝘦 𝘴𝘬𝘦𝘭𝘦𝘵𝘵𝘨𝘭𝘦𝘪𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘍𝘭𝘶̈𝘨𝘦𝘭.
Der Roman entwickelt einen gewaltigen Sog. Da er vor allem nur aus der einseitigen Sicht von Lucy geschrieben ist, fühlt man auf unangenehme Weise mit ihr mit. Alle anderen bleiben relativ blass, sodass hier der dunkle Fokus nur auf Lucy liegt. Und dem Kampf mit ihren Dämonen.
𝘌𝘵𝘸𝘢𝘴 𝘪𝘯 𝘮𝘪𝘳 𝘣𝘳𝘢𝘤𝘩 𝘢𝘶𝘴 𝘴𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘝𝘦𝘳𝘢𝘯𝘬𝘦𝘳𝘶𝘯𝘨, 𝘥𝘦𝘳𝘨𝘭𝘦𝘪𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘩𝘢𝘵𝘵𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘴𝘤𝘩𝘰𝘯 𝘰𝘧𝘵 𝘣𝘦𝘧𝘶̈𝘳𝘤𝘩𝘵𝘦𝘵. 𝘈𝘭𝘴 𝘩𝘢𝘣𝘦 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘦𝘪𝘯 𝘖𝘳𝘨𝘢𝘯 𝘭𝘰𝘴𝘨𝘦𝘳𝘪𝘴𝘴𝘦𝘯, 𝘶𝘮 𝘦𝘯𝘵𝘸𝘶𝘳𝘻𝘦𝘭𝘵 𝘥𝘶𝘳𝘤𝘩 𝘮𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘒𝘰̈𝘳𝘱𝘦𝘳 𝘻𝘶 𝘵𝘳𝘦𝘪𝘣𝘦𝘯.
Das ungeahnte Ende hat mich sehr überrascht, die Story abgerundet, aber auch Fragen aufgeworfen. Dieses Buch bleibt im Kopf und hallt noch eine Zeit lang nach.
„Die Harpyie“ - nicht für jeden etwas. Aber wer etwas Spezielles sucht und Lust auf psychologischen Thrill und Spannung hat, könnte hier Gefallen finden.
Wer denkt, dass „Die Harpyie“ als schmale kleine Lektüre etwas für mal eben zwischendurch ist, der irrt.
Megan Hunter erzählt diese Geschichte in einer schönen Sprache abwechselnd zwischen der Storyline und den Gedanken von Lucy.
Für mich waren die beschriebenen und unterschwelligen Gefühle, die sich innerhalb der Situation entwickeln, eine reinste emotionale Reise und teilweise eine Achterbahnfahrt.
Das Ende empfand ich jedoch leider nicht als rund, denn es kam viel zu abrupt und ist sehr offen ausgelegt, sodass es schlussendlich ganz viel Raum zum Interpretieren gibt.
Auf der einen Seiten passt der Schluss grundsätzlich zum Buch, allerdings hätte ich mir hier eine etwas längere Ausführung gewünscht.
Trotzdem fand ich „Die Harpyie“ sehr beeindruckend und das liegt nicht nur an der Sprache von Megan Hunter, denn die Autorin erzählt spannend und düster das Psychogramm einer zutiefst verletzten Frau. Was die Frage aufwirft: „ Wie extrem können unsere dunklen menschlichen Seiten wirklich sein und wozu sind wir tatsächlich in Ausnahmesituationen fähig?
Zitat: S. 15 „Ich frage mich, ob man mir glauben würde, wenn ich sage, dass ich nie ein gewalttätiger Mensch gewesen bin.“
Happy reading!
Jasmin ♡
Ich habe mir das Buch letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse gekauft, weil mich der Klappentext nicht mehr losgelassen hat. Ich wurde wirklich nicht enttäuscht. Man wird in die Geschichte hineingeworfen und ist direkt ein Teil davon. Die Schreibweise ist ausdrucksvoll und lässt das Buch noch bemerkenswerter erscheinen. Ohne unnötiges Getue erzählt dieses Buch über die Gefühle einer Frau nach dem Seitensprung ihres Mannes und wie sie allesmögliche versucht um ihr geordnetes Leben wieder in den Griff zu bekommen. Nur leider verkompliziert sich dies, durch ihre eigenen Selbstzweifel. Mir haben die Charaktere sehr gut gefallen. Vor fast jedem Kapitel wurde die Wandlung von Lucy in eine Harpyie beschrieben, was mich sehr fasziniert hat. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt.
📌 "Manche kritisieren, dass Frauen sich völlig in der Mutterschaft verlieren, aber tun wir nicht vieles in der Hoffnung, uns zu verlieren?"
Eine Frau wird von ihrem Mann betrogen
und rächt sich.
Nicht, indem sie ihm ebenfalls fremdgeht, sondern indem sie ihm drei Mal Schaden zufügt, ohne dass er weiss wann und wie dies genau geschehen wird.
Die Grundidee der Geschichte fand ich gut, auch den Schreibstil und die kurzen und doch aussagekräftigen Kapitel mochte ich, am Ende hat mir dieses Buch jedoch zu viel Interpretationsspielraum.
Warnung: Immense Sogwirkung!
Ich kann aktuell nicht genug bekommen von Romanen wie diesem. Über die Wut der Frauen/Mütter und ihre (teils zum Scheitern verurteilten) Versuche, die Kontrolle über ihr eigenes Leben zurückzugewinnen und das Machtverhältnis in ihren Beziehungen auszugleichen.
Wie sich auf den knapp 200 Seiten düsterste Atmosphäre mit alltäglichen Situationen aus dem Leben mit Mann und Kindern abwechseln - genial! Die Absicht der Autorin ist bei mir voll aufgegangen und die Übersetzung durch Ebba Drolshagen transportiert den großartigen, sehr anspruchsvollen Schreibstil 1A.
Einen Stern muss ich für das Ende abziehen. Einerseits ist es mir zu uneindeutig, andererseits transportiert es mMn nicht die richtige Message; wirkt nach dem starken Einstieg und Hauptteil definitiv enttäuschend.
Puh was für ein Buch. Die Sätze so treffend und die Geschichte so mitreißend. Konnte es nur schwer weglegen. Nur das Ende konnte mich nicht komplett abholen.
Lucy findet heraus, dass ihr Mann Jake eine Affäre hat. Statt ihn zu verlassen, möchte sie den Traum von der Familie nicht aufgeben, will unter allen Umständen vermeiden, dass die gemeinsamen Kinder Wind von der Sache bekommen und die Fassade um jeden Preis aufrecht erhalten. Das Paar trifft eine unkonventionelle Vereinbarung: sie darf ihn drei Mal bestrafen, ihm drei Mal weh tun, weil er sie verletzt hat. Wann und wie das geschieht, entscheidet sie allein. Anders als er möchte sie aber nicht mit anderen ins Bett gehen, ihre Racheideen funktionieren auf anderen Ebenen und verletzen auf perfide Weise seelisch und emotional, aber auch körperlich. Sie erkennt, dass in ihr schon immer eine versteckte, dunkle Seite gelauert hat, die sie bisher vor der Welt versteckt hat. Nach und nach verwandelt sich Lucy in eine Harpiye, die auf einem schmalen Grad zwischen Rache und Vergebung balanciert. Doch irgendwann gerät eine Racheaktion außer Kontrolle und es werden auch andere Menschen in den Strudel aus Bestrafungen hineingezogen...
Megan Hunters Roman, aus dem Englischen von Ebba D. Drolshagen, funktioniert ein wenig, wie ein dunkles Märchen gemischt mit einer Portion Desperate Housewives, mit eindrucksvoller und bildreicher Sprache und hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Mit jeder Seite zieht es einen tiefer in den Sog, in dem Lucy mehr und mehr zu dem dunklen Wesen wird, dass sie jahrelang zu verstecken versuchte.
"Wir lebten in unserer eigenen Version von Elternwelt, einem Ort, an dem nichts geschah. Wir streamten Serien, um uns zu erinnern, wie sich ein Leben anfühlte, in dem etwas passierte, in dem eine einzige Nacht das Leben völlig auf den Kopf stellen konnte. In unserer Welt waren Babys passiert, das war zumindest etwas."
S. 115.
Fesselnd wie ein Thriller, dabei gesellschaftskritisch und psychologisch tiefgründig hat mich "Die Harpyie" völlig in den Bann gezogen.
Die Geschichte ist eigentlich interessant, aber der Schreibstil war leider so gar nicht meins. Ich fand es durchweg einfach nur anstrengend zu lesen und habe mich oft gefragt, was mir die Autorin eigentlich damit sagen will.
Meine Meinung
Dieses Buch ist gefühlt in aller Munde und scheint zu polarisieren. Nach vielen unterschiedlichen Rezensionen, die ich gesehen habe, wollte ich mir dann doch eine eigene Meinung über dieses gehypte Buch machen und wurde enttäuscht.
Das Beste am Buch ist das Cover! Es ist ein absoluter Hingucker, der sogar mich überzeugte, obwohl mir Cover nicht so wichtig sind.
Ich erwartete eine Story voller Emotionen, die durch enttäuschte Liebe und Betrug zu einer übermächtigen Rache anschwellen und alles um sich herum vernichten. Ich spüre jedoch beim Verfassen dieser Rezension mehr (enttäuschte) Emotionen in mir als beim Lesen des Buches.
Megan Hunter hatte eine tolle Idee, die mächtig an der Umsetzung scheiterte. Kurz und knapp erzählt sie in schnellen Kapiteln die Handlung. Die enttäuschte Ehefrau kann ihrem Mann den Seitensprung nicht vergeben. Ihre drei Bestrafungen, die sie nun frei hat, um sich für sein Fehlverhalten zu revanchieren, haben sprachlich überhaupt keine Kraft. Die Autorin schreibt alles einfach so nieder, ohne dass sie mich als Außenstehende in diese Tragödie hineinziehen konnte.
Die angekündigte Verwandlung der Protagonistin, die sich nach und nach als eine Harpyie entpuppen sollte, geschieht in kurzen, kursiv eingefügten Absätzen vor (fast) jedem Kapitel. Doch das ist einfach zu wenig. Ich fühlte keine Verwandlung, keine Emotionen, kein Berauschen. Ich las nur ein paar wenige Gedanken aus der Vergangenheit und die Faszination eines Kindes und einer jungen Frau über die Figur der Harpyie. Als Lucy zur Harpyie wird und die Story beginnen könnte ist das Buch zu Ende.
Die Autorin zeigt durch Lucy in ihrem Roman ganz gut auf, mit welchen Problemen viele Frauen heutzutage zu kämpfen haben: für den Wunsch einer Familie die Aufgabe von Karriere, Mutterdasein in Verbindung mit Arbeit, um auch mehr als „nur“ Mutter und Hausfrau zu sein, die Unzufriedenheit, die das ganz auslöst usw, zudem kommt Lucy aus einer Familie, in der der Vater gewalttätig der Mutter gegenüber war. Leider verbindet die Autorin das alles nicht kraftvoll miteinander, damit ihre Protagonistin glaubhaft rüberkommt. Lucys (Über)Reaktion und Jakes bei ihr bleiben wollen konnte ich nicht nachvollziehen.
Fazit
Es hätte daraus eine grandiose Geschichte werden können, wenn die Autorin ihr mehr Inhalt, Handlung und Emotionen gegeben hätte. So aber bleibt sie leider oberflächlich und nicht ganz nachvollziehbar. Das Ende ist zudem für die kraftlose Geschichte stilistisch viel zu übertrieben. Alles in allem für mich leider ein Flop.
Puhh... wo fange ich an.
Ich denke das Buch war einfach nicht meins.
Schreibstil war gewöhnungsbedürftig, aber letztendlich gut, nachvollziehbar und verständlich. Hat ca 20 bis 30 Seiten gedauert, dann ging das.
Stimmung war beklemmend, bedrückend.. man hat einfach mitgelitten, weil man merkte was es mit Lucy macht.
Dennoch war das Buch für mich nach spätestens 35 bis 50% absolut zäh und langweilig.
Die einzigen wirklich spannenden Momente ergaben sich für mich durch die Bestrafungen (aus dem Klappentext ließ sich erschließen, dass sie einen Großteil des Buches ausmachen.. Leider waren sie gefühlt nur in einem Bruchteil vertreten).
Die Art und Weise wie das Buch geschrieben wurde - dass man im Kopf eines Protagonisten lebt und all seine Gedanken und Gefühle lebt, ist großartig. Ich habe dies in besserer Form bereits gelesen (Alles still auf einmal - großartiges Buch!) .. nur hier ging das irgendwie nach hinten los.
Lucy braucht Hilfe. Brauchte sie ggf schon vor dem Betrug ihres Mannes?
Dass sich Jake ABSOLUT daneben verhalten hat, und das Thema vermutlich am Ende immernoch nicht gegessen war, lässt sich daraus schließen, dass sie sich weiterhin heimlich trafen.
Das Ende wandte sich schnell von Zäh in Wirr. Ich hab mich durch die letzten Seiten regelrecht gequält..
Für meinen Geschmack viel zu wirres, offenes Ende.
Meine Interpretation der letzten Sätze? Ich denke Lucy hat sich letztendlich wirklich für die Harpyie gehalten und sich mit einem "Flug" vom Dach in den Tot gestürzt. Diesen Aspekt finde ich passend. Aber ich hätte mir auch viele andere Versionen vorstellen können die das komplette Buch spannender gestaltet hätten.
Weniger erklärte Feiern zu Weihnachten, Ostern, Geburtstag und mehr Fokus auf den Betrug, das verarbeiten, das klären und vieles mehr.
2 bis maximal 2,5 Sterne.. mehr kann ich leider nicht geben
Tragisch, dramatisch, erschreckend. Für die Protagonistin empfinde ich unfassbares Mitgefühl, wenngleich der Roman fiktiver Natur ist. Das Buch macht nachdenklich, lässt einen verloren zurück, nahezu melancholisch.
Innerhalb eines Tages durchgelesen und es hat mich gleichermaßen Fasziniert und verstört. 22€ Euro wären es nicht wert gewesen. Ein unglaublicher Schreibstil!
Es fing eigentlich alles mit Mike an. Auf Instagram besser bekannt unter @buchbaustelle
Er hat da diese äußerst kryptische Rezension zu "Die Anomalie" hochgeladen und ich war angefixt. Dabei lese ich solche Romane eigentlich gar nicht. Da ich aber auch schon mit dem Buch "Die Leuchtturmwärter" geliebäugelt habe, wurde es Zeit, die von mir liebevoll genannten "Intellektuellen Romane" zu lesen.
Im Buchladen ist mir dann zuerst "Die Harpyie" ins Auge gesprungen. Das kannte ich auf alle Fälle vom sehen her.
Hier ein kleiner Auszug aus dem Klappentext:
Als Lucy erfährt, dass ihr Ehemann Jake sie betrügt, soll eine verhängnisvolle Abmachung die Ehe retten: Drei Mal darf Lucy Jake bestrafen. Wann und auf welche Weise, entscheidet sie. Ein gefährliches Spiel zwischen Rache und Vergebung entbrennt; und schließlich erwacht eine Seite in Lucy, die schon immer tief in ihr geschlummert hat.
Bildreich und sprachmächtig erzählt Megan Hunter ein atemberaubendes, dunkles Märchen über eine Verwandlung, aus der es kein Zurück mehr gibt.
Leider war das Buch für mich eine Enttäuschung, da ich mir wirklich mehr Spannung und auch ein wenig Nervenkitzel gewünscht habe.
Leider war die Story für mich nicht nachvollziehbar, sowohl in der Handlung der einzelnen Personen als auch im Aufbau der eigentlichen Geschichte.
Ohne groß zu spoilern, konnte ich einige Aspekte nicht ganz verstehen zum einen machten Lucy und Jake nicht den Eindruck, sie seine ein glückliches Paar und zum anderen ist es mir ein Rätsel, wie die gesamte Nachbarschaft von Jakes Ehebruch erfahren hat.
Auch wie die ganze Story weitergeht, ist für mich nicht nachvollziehbar. Wahrscheinlich, weil ich nicht der Typ Frau dafür bin, wer weiß.
Aber gut 1/3 sind gelesen und erst mal für so mäßig empfunden wurden.
Bin gespannt, wie ich die andern beiden Bücher finde, die Anomalie habe ich gestern bereits angefangen.
Dieses Buch ist schon von außen ein absoluter Hingucker – das Coverbild ist genial. Aber nicht nur das Cover ist beeindruckend, auch der – vergleichsweise schmale – Roman hat es in sich.
Inhalt
Als Lucy erfährt, dass ihr Ehemann Jake sie betrügt, soll eine verhängnisvolle Abmachung die Ehe retten: Drei Mal darf Lucy Jake bestrafen. Wann und auf welche Weise, entscheidet sie. Ein gefährliches Spiel zwischen Rache und Vergebung entbrennt – und schließlich erwacht eine Seite in Lucy, die schon immer tief in ihr geschlummert hat. Bildreich und sprachmächtig erzählt Megan Hunter ein atemberaubendes, dunkles Märchen über eine Verwandlung, aus der es kein Zurück mehr gibt.
Meine Meinung
Die Ausgangssituation des Buches ist (leider) eine nicht unübliche. Ein Paar mit zwei Kindern, die hat Frau ihre Karriere zurückgestellt, der Alltag des Paares ist nicht mehr wie früher und dann passiert es: Er betrügt Sie. Da ich mich auch schon einmal in dieser Situation befunden habe, aber nicht nur deshalb, hat mich die Geschichte von Lucy und Jake sehr interessiert.
Als „Wiedergutmachung“ für den Betrug, treffen diese Beiden dann eine ungewöhnliche Vereinbarung. Lucy darf Jake drei Mal bestrafen darf, frei nach ihrer Wahl und ohne Vorwarnung. Schon diese „Abmachung“ finde ich ziemlich seltsam. Beim Lesen der ersten Seiten merkt man schnell, dass dies nicht das einzige ist, das an der Geschichte ungewöhnlich ist.
In den kursiv eingeschobenen kurzen Absätzen lernen wir das Innere von Lucy kennen, in diesen offenbart sie ihre Gedanken. Seit ihrer Kindheit ist sie fasziniert von der Figur der Harpyie. Die psychisch instabile Lucy verschmilzt in ihren Gedanken immer mehr mit der Figur der Harpyie. Deshalb musste ich beim Lesen auch meine eigenen Erfahrungen und Überlegungen beiseite stellen, um mich auf die düstere (Gedanken)Welt von Lucy einzulassen. Hier gleicht das Buch einem modernen, aber sehr dramatischen und dunklem Märchen.
Die Geschichte von Lucy und Jake wird langsam erzählt, teilweise fast quälend langsam. Dadurch leidet man als Leser mit Lucy mit die versucht, die gesellschaftlichen Verpflichtungen und die Illusion einer perfekten Welt aufrechtzuerhalten. Wer allerdings einen feministischen Roman erwartet, der wird von dem Roman enttäuscht sein.
Genau auf den Punkt erzählt Megan Hunter Lucy’s Kampf gegen ihre Dämonen, die sie teils seit ihrer Kindheit begleiten. Der Betrug ihres Mannes war lediglich der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Besonders beeindruckend fand ich den Erzählstil von Megan Hunter. Die einerseits knappe und fast sachliche, dann aber doch wieder hochemotionale Erzählung hat mir sehr gut gefallen.
Fazit
Ein düsterer Roman über das Scheitern und ein interessante, düsteres und teilweise fast mysthisches Psychogramm! Allerdings ist es auch ein nicht einfach zu lesendes und emotional aufwühlendes Buch. Ich hatte danach definitiv erst einmal Redebedarf. Besonders das Ende hat viele Fragen aufgeworfen. Sprachlich und literarisch ist das Buch ein Hochgenuss!