24. Jan. 2024
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Bewertung:4

Inhalt: Liverpool, 1940 – Nur eine unbedachte Handlung sorgt dafür, Vivs Leben komplett auf den Kopf zu stellen: schwanger, vom frisch angetrauten Ehemann noch vor dem Standesamt im Stich gelassen, ohne Geld, Job und Wohnung, gemieden von Nachbarn, Freunden, der Kirchengemeinde und den ständigen Kritiken der eigenen Eltern ausgesetzt. Als dann der 2.Weltkrieg ausbricht und sie unter Druck gesetzt wird, auch ihre kleine Tochter zu evakuieren, ist sie zerrissen zwischen Pflicht und Mutterliebe. Trotz der Nähe und einigen Besuchen merkt sie schon bald, wie die neue Pflegemama sie immer weiter in den Hintergrund drängt und ihre Tochter verändern will. Als dann noch eine Bombe das Haus der Gastfamilie zerstört zerbricht ihre Hoffnung auf ein Wiedersehen… Sowohl der Klappentext als das ausdrucksstarke Cover haben mich sofort überzeugt das Buch lesen zu wollen. Jeder von uns hat schon in Situationen gesteckt, in denen man das Gefühl hatte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wenn es dann noch um das eigene Kind geht, kommt sofort der Beschützerinstinkt durch. Das Buch besteht aus drei Teilen, aufgeteilt in vor, während und nach des 2. Weltkriegs wird einerseits in der Gegenwart erzählt, sowohl aus der Sicht von Viv, ihrem Ehemann Joshua und der kleinen Maggie mit vereinzelten Rückblicken, wie sie sich begegnet sind. So manche Briefwechsel zwischen Joshua und seiner Familie, als auch Maggie mit der Pflegemutter und ihrer Tochter sind mit eingeflochten, was das Ganze zu einer bezaubernden und berührenden Geschichte macht. Durch diese Einblicke versteht man beide Seiten sehr gut, lernt die jeweiligen Charaktere intensiv kennen und weiß, was sie bewegt, was sie denken und was hinter ihren Handlungen steckt. Erschüttert hat mich allerdings das Benehmen von Vivs Eltern, die Mutter und ihre Denkweise haben mich oft schockiert, wie kalt und lieblos kann man sein und nur auf sein Ansehen und die Meinung anderer fixiert sein. Die Einbindung des Glaubens hat auch eine größere Rolle gespielt, da Joshua und seine Familie Juden sind und Vivs Familie Katholiken. Die vielen Vorurteile, die Missgunst und der Argwohn haben ziemlich viel Spannung in die Handlung gebracht. Mit Maggie erlebt man ein tapferes, kleines Mädchen, das noch viel zu jung ist, um zu verstehen, was passiert, die dennoch alles versucht, um ihre Mama nicht zu vergessen und der Erwartung der Pflegemama gerecht zu werden. Viele Male hatte ich Tränen in den Augen, weil ich das so mitempfinden konnte. Mit der Entwicklung des Romans hab ich überhaupt nicht gerechnet und man fiebert so sehr dem Ende entgegen, was mich allerdings mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Ich konnte es verstehen und auch wieder nicht. Ein Happy End der anderen Art, was meine Gefühle als Mama und Harmoniebedürftige ordentlich durchgerüttelt hat. Trotz der vielen Seiten vorher wirkte das Ende etwas im Zeitraffer, weshalb es mir schwerer fiel, mich an die neuen Umstände und Entscheidungen zu gewöhnen. Auf jeden Fall erlebt man ein Auf und Ab der Gefühle, wenn es um Elternschaft, Mitgefühl, Verständnis, Verrat, Selbstlosigkeit, Hoffnung und Nächstenliebe geht.

Weil du meine Tochter bist
Weil du meine Tochter bistvon Julia KellyLübbe
17. Jan. 2024
Bewertung:4

Eine schöne und berührende Geschichte!

Es ist eine emotionale & bewegende Geschichte über Vergebung, Familie und neugefundener Familie. Der Schreibstil war total angenehm und das Buch lässt sich flüssig lesen. Im Gegensatz zu dem was der Klappentext vermuten lässt geht es nicht vorwiegend um die Suche nach Maggie. Das passiert erst relativ am Ende. Der Hauptfokus liegt vor allem auf Viv‘s Leben und wie es zu dem Fortschicken von Maggie kam. Aber auch wie es Viv und Maggie mit der Situation geht. Es gibt auch Kapitel aus Joshuas Sicht, so kann man ein bisschen in Joshua hinein fühlen & manche Beweggründe besser verstehen. Den Perspektivwechsel fand ich deshalb sehr gut gemacht. Ich fand die Geschichte sehr gefühlvoll & lebendig erzählt. Ich habe mit Viv mitgefiebert & sie innerlich angefeuert als sie für sich und ihre Träume kämpfte. Sie hatte es wirklich nicht leicht und trotzdem machte sie im Lauf der Geschichte so eine Entwicklung durch. Sie wächst über sich hinaus und steht für sich und ihre Wünsche ein, in einer Zeit wo das als Frau nicht so einfach möglich ist. Für mich ein berührendes und schönes Buch!

Weil du meine Tochter bist
Weil du meine Tochter bistvon Julia KellyLübbe
23. Dez. 2023
Bewertung:4

Vielen Dank an @bastei_luebbe und @netgalleyde für die zur Verfügungsstellung des Ebooks Inhalt Liverpool 1940. Viele schwierige Situationen hat Viv in ihrem Leben schon gemeistert. Bereits als Teenager wurde sie schwanger; ihre Tochter Maggie zog sie allein und unter der Fuchtel ihrer missbilligenden Eltern auf. All dies ist jedoch nichts verglichen mit der Entscheidung, die sie nun, am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, treffen muss: Soll sie der Evakuierung ihrer heißgeliebten Tochter zustimmen? Das kleine Mädchen in die Obhut fremder Leute geben? In der festen Hoffnung, sie bald wieder in die Arme schließen zu können, schickt sie Maggie aufs Land. Doch dort kommt es zur Katastrophe: Das Haus der Gastfamilie wird von einer Bombe getroffen, Maggie gilt als verschollen ... Meinung Das schreibstil der Autorin ist leicht und locker. Die Protagonisten gut gezeichnet. Das Buch beginnt 1934 viv soll Joshua heiraten, einen Juden mit deren Kind sie schwanger ist. Nach der Hochzeit sorgen Vivs Eltern dafür das Joshua das Land verlässt. Sie ist gezwungen ihr Kind bei den Etern aufzuziehen. Die verbitterte Menschen den niemand was recht machen kann. Die Kapitel sind abwechseln aus der Sicht von Joshua und viv geschildert hinzu kommen Briefe. Das Buch ist sehr eingehend und faszinierend. Obwohl mir hier stellenweise die emotionale Tiefe fehlte, wurde ich gut unterhalten. Große Lese Empfehlung

Weil du meine Tochter bist
Weil du meine Tochter bistvon Julia KellyLübbe