16. März 2025
Bewertung:5

Eine tiefgründige, realistische und faszinierende Geschichte, mit überraschenden Wendepunkten.

Smilla Rabe, Deutsche mit dänischen Wurzeln, zieht für ein Jahr zu Freunden nach Seattle, um dort ein Austauschjahr an der dortigen High School zu machen. Bevor das Schuljahr jedoch beginnt, sind in Seattle Sommerferien - und diese wird sie mit ihrem Kindheitsfreund Alec, seiner Schwester Janice und ein paar Freunden von Alec am Strand von La Push verbringen. Surfferien. Schnell wird klar, dass die Clique eine allgemeine Abneigung zu den Einheimischen, Quileute genannt, haben. Für Smilla etwas Unerklärliches. Die Abeneigung scheint jedoch auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Die ersten Begegnungen zwischen den Quileute und der Surferclique laufen alles andere als reibungslos ab. Doch Smilla, eine sehr gute Beobachterin, merkt sofort, dass hier irgendwas nicht stimmt. Irgendetwas muss im letzten Sommer, als Alec, Josh und Mark dort waren, passiert sein. Etwas Schlimmes. Unbeabsichtigt gerät Smilla zwischen die Fronten, als der so feindselige Quileute Conrad Smilla vor dem Ertrinken rettet und sie sich in einander verlieben. Als die Beziehung zwischen Conrad und Smilla so nach und nach ans Licht kommt, zeigt die Clique ihr wahres Gesicht und Smilla fühlt sich mehr denn je wie ein Fremdkörper zwischen ihnen. Es dauert, bis sich die Wogen zwischen Smille und der Clique wieder glätten. Doch dann macht Smilla eines Morgens bei einem Strandspaziergang eine furchtbare Entdeckung... Was zunächst wie eine popelige Liebesgeschichte scheint wird tatsächlich zu einer tiefgründigen Geschichte, die mir sehr gut gefiel. Drei Welten treffen hier aufeinander. Smillas Welt, die Welt der Quileute und die der Surferclique sind Meilen auseinander. Und gerade mit der Entfernung, die sie zur Suferclique hatte, ist Smilla die ganze Zeit nicht zurecht gekommen. Sie ist ein toleranter, hilfsbereiter und mitfühlender Mensch. Der Rest der Surferclique scheint die Augen gerne vor der Wahrheit zu verschließen und hackt lieber auf andersartigen Menschen, wie den Quileute, rum. Sie sind rassistisch, weswegen sie auch nicht verstehen können, warum sich Smilla lieber über die Quileute informiert, bevor sie sich ein Urteil von ihnen bildet. Allein diese Recherche, die Smilla betreibt, wirkt auf die Clique schon wie eine Art Verrat. Sowohl Smilla, als auch ich, konnten dieses Verhalten, was die Mitglieder der Clique an den Tag legten, nicht nachvollziehen. Auch dass ein Mitglied offenbar private Probleme hat, scheint dem Rest der Gruppe nicht aufzufallen. Brandees stille Hilferufe werden einfach ignoriert. Ihre Beziehung zu Alec scheint nur oberflächlich zu bestehen. Auch steht er ihr nicht bei, als sie in Schwierigkeiten gerät. Für mich in einer Freundschaft ein absolutes No-Go. In der Clique werden somit alle unangenehmen Themen geschickt ignoriert. Kein Wunder, dass sich Smilla von Anfang an nicht wirklich wohlfühlt. Als Conrad dann auftaucht, ein junger Mann der Quileute, und offensichtlich eine Beziehung zu Smilla aufbaut, erreicht die Stimmung in der Clique erneut etwas Kritisches. Als hätte sich Smilla mit dem Feind verbündet. Josh, der schon mehrere unglückliche Annäherungsversuche Smilla gegenüber gemacht hat, gerät eines Abends mit Conrad aneinander, als Josh wieder mal Grenzen überschreitet. Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse und Smilla ist einsamer als je zuvor. Denn Josh - Alecs bester Freund - wird tot aufgefunden... Und Alec ist davon überzeugt, dass Conrad der Täter ist und schiebt die Schuld natürlich auf Smilla. Verdammt gut und sehr glaubwürdig und real dargestellt. Die Autorin hat die zwischenmenschlichen Beziehungen und Gefühle sehr gut beschrieben und man sieht einen krassen Unterschied zwischen der Surferclique und den Quileute - aber auch zwischen Smilla und der Surferclique. Sehr tiefgründig und faszinierend, da dies keinesfalls ausgedacht ist und leider immer noch sehr häufig vorkommt. Es gefällt mir besonders, dass die Autorin sich mit dem La Push in der realen Welt auseinandergesetzt zu haben scheint. Sie weiß gut über die Legenden der Quileute Bescheid und weiß auch sehr gut, wie ärmlich sie leben und auf alles angewiesen sind, was ihnen Geld einbringt - auch wenn es ihnen nicht gefällt. Es werden Schattenseiten im Leben der Quileute aufgezeigt, die Stephenie Meyer in ihrer Bis(s)-Reihe nie erwähnt hat. Und auch die Bibliothek in Forks scheint alles andere als "schlecht bestückt" zu sein, wie Bella in »Bis(s) zum Morgengrauen« behauptete. ;) Es ist schön mal einen "realen" Blick auf die Welt der Quileute zu bekommen und einen kleinen Einblick zu bekommen, was Stephenie Meyers Buch bewirkt hat. Und der Konflikt, der hier im Raum steht, gefällt mir ebenfalls sehr - auch wenn er alles andere als schön ist. Aber er ist wichtig und darf nicht unter den Tisch gefallen lassen werden. Auch wenn man denkt, dass alles am Ende zebricht und es kein "Happy End" geben wird, wird man wieder überrascht... ;) Mein Fazit: Eine tiegründige, realistische und faszinierende Geschichte, mit überraschenden Wendepunkten. Wer sich für Indianer, Liebesgeschichten und kleine Dramen, die damit zusammenhängen, interessiert, sollte hier zugreifen.

Indigosommer
Indigosommervon Antje BabendererdeArena
9. Feb. 2024
Bewertung:5

Von Anfang bis Ende fesselnd

Dieses Buch zu lesen, war Balsam für die Seele. Die Beziehung, die sich zwischen Conrad und Smilla entwickelt hat, war sehr spannend. Die Vergangenheit, die nach und nach aufgearbeitet wurde und die Geheimnis, die sich hervortaten, animierten zum lesen und ich wollte stellenweise am liebsten gar nicht mehr aufzuhören. Grade die Geschichte von den Quileuten war für mich sehr interessant und auch der Konflikt zwischen diesen und den "Surfern" .

Indigosommer
Indigosommervon Antje BabendererdeArena
18. Jan. 2024
Bewertung:2

Ich bin eigentlich ein riesiger Fan von Antje Babendererde, aber leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen. Die Geschichte und die Charaktere waren ungewöhnlich flach für ihre Verhältnisse und leider gab es auch nicht ansatzweise so viel Natur, wie man es sonst von ihren Büchern kennt. Wirklich schade!

Indigosommer
Indigosommervon Antje BabendererdeArena
6. Nov. 2023
Bewertung:5

Irgendwo habe ich den Titel von dem Buch mal aufgeschnappt und gedacht: Hey, dieses Buch musst du lesen! Dann war ich am Montag in der Bib stöbern und habe es mitgenommen. Witziger Weise stand das Buch gar nicht auf meiner Wunschliste. Zu Hause habe ich mir dann für meinen Beitrag Neues aus der Bib den Klappentext angeschaut. Tut mir leid, aber das Coverkaufen liegt mir im Blut, wenn mir ein Buch gefällt, dann nehme ich es mit. So wurde ich also erstmalig mit dem Inhalt konfrontiert. Ich las die Worte La Push und musste schmunzeln, erinnerten sie mich doch sehr an Twilight. Dazu hatte ich noch die Szene aus dem Film im Kopf, als jemand La Push so besonders betont :D Auf jeden Fall war ich neugierig, was die Autorin aus der Geschichte macht, wenn schon so eindeutig auf ein anderes Buch hingewiesen wird. Für meine Vorstellung hat sie etwas Grandioses geschaffen. Sie spielt mit dem Klischee "Twilight", ohne sich davon ablenken zu lassen, und erreicht mit der Geschichte um die Quileute viel mehr Tiefe als Stephenie Meyer. Aber weg von Twilight, obwohl es im Buch immer mal wieder erwähnt wird, dieses Buch hat mich auf eigenartige Weise verzaubert. Ich fühlte mich wieder wie damals, als ich in den Sommerferien hinter dem Sofa meiner Oma gesessen und Harry Potter gelesen habe - so gefangen war ich in dem Buch. Ich wollte einfach nicht mehr aufhören. Und ich fühlte mich wie der Teenager, der ich war, als ich Twilight gelesen habe. Dieses Buch hat mich so überrascht, dass ich dafür keinen wirklichen Ausdruck finden kann. Nur so viel, es hat mir gefallen, ich habe in den Seiten geklebt und ich war das erste Mal seit langem traurig, dass das Buch zuende ist. Der einzige Punkt, den ich hier negativ vermerken kann, ist, dass die Autorin nicht sehr kreativ mit ihren Umschreibungen ist. Die kahlen Bäume, die am Strand liegen werden mit allzu häufig mit Knochen verglichen. Da könnte man sicher mehr machen. Fazit: ♥♥♥♥♥/♥♥♥♥♥ Dennoch bekommt dieses wunderbare Sommerbuch fünf Herzchen von mir. Sobald sich mir die Gelegenheit bietet, möchte ich es in meinem Bücherregal stehen haben, denn diesen Sommerurlaub möchte ich immer und immer wieder genießen.

Indigosommer
Indigosommervon Antje BabendererdeArena
28. Feb. 2023
Bewertung:5

eine weitere schöne Liebesgeschichte von Antje Barbendeerde , die sich auch wieder um amerikanische Ureinwohner dreht, dich geht es nicht so arg Schwerpunkt mäßig darum, wie in Liebellensommer, sondern eher um den Tod und Verlust von Conrads Zwillingbruder

Indigosommer
Indigosommervon Antje BabendererdeArena
5. Sept. 2022
Bewertung:5

Inhalt: "Indigosommer" handelt, wie viele andere Bücher von Antje Barbendererde, von Indianern. Das ist nicht unbedingt jedermanns Sache , aber ich find's mal interessant! :) Die deutsche Smilla wird von ihrer Gastfamilie in Seattle mit nach La Push genommen, zum Surfen. Ja, ihr habt richtig gelesen; La Push. Der Strand aus Twilight, wo die Quileute Indianer leben. Darauf wird auch öfter mal eine Anspielung gemacht ("Warum guckst du so erschrocken? Hast du gerade einen Vampir gesehen?"). Die Geschichte selbst hat aber sonst nichts mit Twilight gemeinsam. Smilla fährt eben mit ihren beiden Gastgeschwistern und deren Clique für 3 Wochen an den Strand, um zu surfen. Kurz nachdem sie angekommen sind, gibt es auch schon Ärger: die Autos der Jungs wurden von einheimischen Jugendlichen kaputt gemacht. Josh und Alec wissen, wer es war. Sie waren ein Jahr vorher schonmal dorf und haben sich Feinde gemacht. Als sich Smilla dann in Conrad verliebt, einen Indianer aus La Push, wird sie von ihrer Clique ignoriert, daraufhin verbringt sie noch mehr Zeit mit Conrad und erfährt später, was im letzten Sommer passiert ist, und was Josh damit zu tun hat... Ich finde das Buch super! Es ist spannend bis zur letzten Seite (wie auf der Rückseite unter dem Klappentext schon steht ;)) und dazu noch romantisch. Zwischendurch auch sehr traurig. Also alles dabei. ***** :) ...und die Moral von der Geschicht': Drogen nehmen lohnt sich nicht! (Oder so. :D)

Indigosommer
Indigosommervon Antje BabendererdeArena