Von der Idee her kein schlechter Essay, doch die Erzählerin, Johanna, krankt an ihrer Bildungshuberei und Impulsivität. Jedes mögliche Symbol von Max wird zu Brei zerdeutet, kaum eine Buchseite entgeht dem Zitierdrang und dem zwanghaften Namedropping, die beide wohl Bildung und Intellekt beweisen sollen. Johanna missversteht ihre Umwelt zum Teil mit Vorsatz, denkt im Zweifel lieber schlechtes, springt argumentativ wild umher und findet doch keinen Schluss, der die Länge des Essays rechtfertigen könnte. Nimmt man dazu noch die äußerst anstrengende, um krude Bilder und ungelenke Formulierungen nicht verlegene Sprache mit in die Betrachtung, bleibt allenfalls der bemühte Versuch, einem Gefühl des Chaos Ausdruck zu verleihen. Die Unordnung und die verzweifelte Suche nach Sinn und Trost bildet "Trost" dabei auf seine eigene Art gut ab.
12. März 2025
Trostvon Thea DornPenguin