Der erste traurige Teil des Buches hat mir sehr gut gefallen, mit seinen unterschiedlichen Perspektiven auf die beteiligten Personen vor und nach dem Tod des Babys. Hört man mit dem Tod auf, die zu sein, zu der man noch vor dem Tod einer Person wurde? So kommt es bei jedem Tod der Protagonistin zu einem Bruch, die Vergangenheit nimmt eine Wendung und wird umerzählt. Der Gedanke, dass sich die Geschichte ändern kann, wären bestimmte Dinge nicht passiert, liegt mir persönlich fern, ist aber von Jenny Erpenbeck geschickt umgesetzt worden. Der dritte Teil des Buches war mir persönlich zu politisch. Im Großen und Ganzen aber ein lesenswertes Buch mit vielen guten Gedankenspielen und Denkanstößen zum Thema Leben und Tod.
21. Okt. 2024
Aller Tage Abendvon Jenny ErpenbeckPenguin