31. März 2025
Bewertung:5

Unheimlich spannend und toll erzählt.

Das ist jetzt das dritte Buch der Autorin, das ich innerhalb kürzester Zeit gelesen habe. Und auch dieses hat mir wieder richtig gut gefallen. Ich finde es gut, dass die Charaktere nicht austauschbar sind und auch die Geschichten wirklich immer neu sind. Keine der Protagonisten ähneln denen der Vorgänger, jede bringt ihr eigenes Päckchen mit. Vor allem aber mag ich die Ecken und Kanten der Menschen, die in der Geschichte agieren. Keine war wirklich gut oder böse, die Handlungen jeweils nachvollziehbar und während ich Pia in der Vergangenheit sehr mochte, konnte ich sie in der Gegenwart nicht leiden. Atmosphärisch dicht geschrieben und man fiebert geradezu mit, wie es nun zu dem Unfall kam, wer beteiligt war und er, aus welchen Gründen auch immer, geschwiegen hat. Klar Empfehlung, mittlerweile bin ich ein richtiger Fan der Autorin.

Der Verrat
Der Verratvon Ellen SandbergPenguin
1. Juni 2024
Bewertung:1

Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich bei diesem Buch einlassen würde, als ich es aufgrund einer netten eMail anforderte. Ich wusste nicht, in welches Genre es zuzuordnen ist und auch den Klappentext hatte ich nicht gelesen. Das hätte mich allerdings auch nicht vor dem bewahrt, was dann folgte. Das Buch begann eigentlich noch ganz ok. Es spielt auf einem Weingut an der Saar und insbesondere über den Weinbau erfährt man anfangs einige Details, was mir gut gefallen hatte. Als die vielen Charaktere ins Spiel kamen, wurde für mich das Lesen schon ein wenig zäher. Immer mehr Namen tauchten auf, immer verworrener wurden – für mich – die Verwandtschaftsverhältnisse und mangels sprachlicher Eigenheiten oder optischer Beschreibungen auch die Unterscheidbarkeit der Figuren. Hinzu kommt, dass die Geschichte immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt und es nicht immer einfach ist, sich gedanklich die vielen Puzzleteile, die man erhält zusammenzusetzen und zu einem einheitlichen Bild wachsen zu lassen. Dennoch hätte ich „Der Verrat“ bis etwa zum letzten Drittel, als nette, leichte Unterhaltung bezeichnet, wenn auch mit einigen Schwächen. Aber dann wurde es richtig übel. Aus dem, was zu Beginn eine Mischung aus Krimi und Familiendrama war, entwickelte sich im letzten Teil des Buches ein schlechter Porno, anders kann ich es wirklich nicht nennen, Es stellt sich heraus, dass bis auf Sonja und Lizzy alle Beteiligten triebgesteuert sind und ein echtes Miteinander in diesem Buch überhaupt nicht existiert: wir haben Vater und Sohn, die sich streiten und prügeln, wenn es um das Familienerbe geht, Männer, die Frauen zu ihren (sexuellen) Zwecken benutzen, betrügen und auch vor Gewalt nicht zurückschrecken, Schwestern, die sich gegenseitig ins Messer laufen lassen und weibliche Protagonistinnen, die ebenfalls Reiz an fragwürdigen Sexualpartnern und gewalttätigen Praktiken haben. Ach, es gibt übrigens auch Eltern, die ihre Kinder im Stich lassen und mehr herunterputzen als sie zu unterstützen… Was bitte soll das? Das ist unglaublich geschmacklos und es macht es auch nicht besser, dass es in einer schönen Umgebung passiert. Meiner Meinung nach hätte man das Geheimnis sehr viel besser auflösen können. Der Plot passt nicht zum Setting und ich kann es nicht einmal unter „verbotene Hausfrauenfantasien“ einordnen. Aus meiner Sicht ist das Buch kein empfehlenswertes Buch.

Der Verrat
Der Verratvon Ellen SandbergPenguin
28. Jan. 2024
Bewertung:3

Netter Spannungsroman der aber nicht mit dem Vorgängerwerk von Frau Sandberg mithalten kann! *** Als Nane aus dem Gefängniss entlassen wird hat sie ihre Schuld zwar abgesessen, doch trägt sie immer noch mit sich herum. Sie hat jemanden getötet. Doch nach all den Jahren gibt es immer noch Ungereimtheiten. Das Buch hat mich eines Tages im Briefkasten überrascht. Das erste Buch von Ellen Sandberg fand ich großartig: Die Vergessenen. *** Wie schon geschrieben fand ich das erste Buch der Autorin (hinter der die bekannte Inge Löhnig steht) grandios. Meine Erwartungen an ihr zweites Werk waren also ebenfalls sehr hoch. Schon der Klappentext hat mir aber gezeigt dass das Thema mich nicht ganz so interessiert wie das des Vorgängers. Denoch war ich sehr gespannt wie sich diese Geschichte entwickeln wird. *** Beginnen wir mit den Protagonisten. Tatsächlich fand ich alle Haupt-Protagonisten toll ausgearbeitet, jeder hatte seine Schattenseiten und alle waren recht glaubwürdig, was nicht immer der Fall ist bei Büchern. Ans Herz gewaschsen ist mir allerdings keine der Schwestern oder Familienmitgliedern. Thomas blieb komplett farblos für mich. *** Das Setting des Buches hat mir gefallen. Es hat Spaß gemacht ein paar Dinge über Weinherstellung zu lernen und ich konnte mir das Anwesen gut vorstellen. *** Ja es gibt einen Spannungsbogen und ich war wirklich gespannt was sich in der Nach zugetragen hatte. Ab und an hatte ich eine Idee was passiert sein könnte, die meisten waren falsch, doch ich hatte schnell den richtigen Riecher. Zum Ende hin waren mir die Erzählstränge zu viel, einen den ich zum Beispiel komplett aus dem Buch geworfen hätte war Claire... ohne zu spoilern kann ich nur sagen: hat mich nicht ineressiert und war für mein Empfinden überflüssig. Nicht der Beste Sandberg, doch ich freue mich schon riesig wenn sie noch einen dritten schreibt, denn erzählen kann die Autorin sehr gut!

Der Verrat
Der Verratvon Ellen SandbergPenguin
4. Sept. 2023
Bewertung:5

Allein vom Klappentext her klang „Der Verrat“ nicht wirklich interessant für mich, aber da Ellen Sandberg / Inge Löhnig mich bisher noch nie enttäuscht hat, war mir der Inhalt zunächst einmal egal und mir war klar, dass ich diesen Roman auf jeden Fall lesen muss. Eine gute Entscheidung, denn kurz vor Jahresende habe ich hier nochmal ein Buch gefunden, dass es auf meine Highlights 2018 Liste geschafft hat. „Der Verrat“ ist ein Roman, aber es könnte genauso gut ein Krimi sein. Der Spannungsbogen geht stetig nach oben und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Handlung ist ein wenig von allem. Familiengeheimnisse, Rivalität unter Geschwistern, Liebesgeschichte, Lügen, Mord. Quasi alles, was man sich nur vorstellen kann. Im Zentrum stehen die Schwestern Pia und Ariane, genannt Nane. Es gibt noch eine dritte Schwester, Birgit, die jedoch mehr als Randfigur fungiert. Ihr ganzes Leben lang standen Pia, die Perfektionistin und Nane, die Chaotische, im Konkurrenzkampf zueinander, der in einer Verkettung von Ereignissen gipfelt und Nane für 20 Jahre ins Gefängnis schickt. Nun ist sie wieder auf freiem Fuß. Ihr größter Wunsch ist es, das Unglück von damals zu klären, aber nicht alle Beteiligten sind damit einverstanden. Diese Geschichte ist so vielschichtig, wie eine Matroschka Puppe. Es gibt keinen klaren Täter oder Opfer. Jedes Mal, wenn ich dachte, durchschaut zu haben, was passiert ist, öffnete sich eine neue Tür und weitere Verstrickungen kamen zu Tage. Erst ganz zum Schluss wird das Ausmaß der Tragödie offenbart und ließ mich direkt einen Moment lang schockiert zurück. Am Ende ist man nicht unbedingt froh, den Bösewicht gefunden zu haben sondern es überwiegt ein Gefühl der Bestürzung über die Vielzahl der zerstörten Leben, ausgelöst durch eine Verkettung von Zufällen und Fehlentscheidungen. Ein großartiger Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Wie schon mit Kommissar Dühnfort ist es der Autorin übrigens erneut gelungen, eine männliche Hauptfigur zu erschaffen, auf die ich beim Lesen selbst ein Auge geworfen habe. Der Winzer Thomas von Manthey war sozusagen mein book crush in „Der Verrat“ und definitiv eine Figur, die dafür gesorgt hat, dass ich die Geschichte mit noch größerem Interesse verfolgt habe.

Der Verrat
Der Verratvon Ellen SandbergPenguin
27. März 2023
Bewertung:4.5

Ein spannendes Familiendrama. Anfangs habe ich etwas gebraucht um reinzukommen, aber nach den ersten Kapiteln habe ich das Buch nicht mehr weglegen können, weil ich unbedingt wissen wollte, was wirklich geschah. Dieser Sachverhalt wird gänzlich wirklich erst ganz zum Ende offenbart. Sehr gut gemacht!

Der Verrat
Der Verratvon Ellen SandbergPenguin
13. Nov. 2022
Bewertung:2

"Als Nane nach zwanzig Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird, hat sich vieles verändert. Nicht aber die Schuld, die weiter auf ihr lastet. Nicht die Erinnerung an die Nacht, die ihr Leben zerstörte und schon gar nicht das Verhältnis zu ihrer Schwester Pia. Pia hat es gut getroffen. Die erfolgreiche Restaurateurin lebt mit ihrem Mann auf einem idyllischen Weingut an der Saar. Da lässt es sich gut verdrängen, auf welch zerbrechlichem Fundament ihr Glück gebaut ist. Doch dann tritt ihre Schwester Nane wieder in ihr Leben und Pia ahnt: Es ist Zeit für die Wahrheit. Und damit Zeit für Rache – oder Vergebung." Mein erstes Buch dieser Autorin und ich würde ja gerne sagen, dass dies mein letzter Roman sein wird, aber habe noch zwei weitere Bücher im Regal stehen. Was war denn bitte das? Handlung war noch halbwegs ok, weil ich schon wissen wollte was vor 20 Jahren passiert ist und wie es dazu kommen konnte, aber was sind das für Charaktere? Mal abgesehen davon, dass sie eindimensional und flach sind, sind die auch noch alle so unsympathisch. Das man mal einen Charakter nicht mag, kommt mal vor, aber ich habe so einen Hass und so eine Wut auf Pia verspürt. Und alle treu nach dem Motto: Ich bin nicht schuld - alle anderen schon. Es ist wie ein schlechter Groschenroman geschrieben, die Kulisse könnte aus so ner Seifenoper kommen, bestückt mit Klischees und ständigen Wiederholungen. Insgesamt ist dies eine Geschichte, die ich nicht weiterempfehlen würde.

Der Verrat
Der Verratvon Ellen SandbergPenguin
23. Sept. 2022
Bewertung:2

Leider eine große Enttäuschung Dieses Buch hat unser Krimi-Lesekreis im Februar 2019 gelesen – und wider Erwarten waren wir allesamt nicht sehr angetan davon. In meiner Rezension möchte ich die wichtigsten Kritikpunkte ansprechen, die zur Sprache kamen. Spannung Vieles ist leider sehr vorhersehbar. Ich möchte hier keine konkreten Beispiele nennen, um nicht schon zu viel zu verraten, aber als Leser kann man viel zu früh erahnen, wo die sprichwörtliche Reise hingeht. Dadurch baut sich nach meinem Empfinden nur wenig Spannung auf. Überhaupt würde ich das Buch eher als Familiendrama bezeichnen denn als Krimi. Das alleine sehe ich noch nicht einmal als Kritikpunkt – auf dem Cover steht schließlich “Roman” und nicht “Kriminalroman” –, allerdings wird das Buch deutlich als Krimi vermarktet, und auch der Klappentext suggeriert dies. Originalität Der Grundgedanke, die Geschichte eines Familiengeheimnisses und einer erbitterten Feindschaft zwischen Schwestern vor der idyllischen Kulisse der saarländischen Weinlandschaft in Szene zu setzen, gefiel mir gut. Was für ein Kontrast zwischen der malerischen Landschaft und den hässlichen Emotionen! Leider konnte mich die Geschichte mit jedem Kapitel weniger von sich überzeugen. Charaktere Vieles wiederholt sich wieder und wieder und wieder. Über lange Strecken stecken die Charaktere in ihrer jeweiligen Endlosschleife fest, ohne dass sie sich dadurch sichtlich weiterentwickeln. Pia zum Beispiel denkt oft darüber nach, dass sie anscheinend unfähig ist, ein erfülltes Sexualleben zu führen, wobei das “Wunderland zwischen ihren Beinen” dennoch ausgiebig Erwähnung findet. Nane schwankt derweil zwischen Zorn, Verzweiflung und Selbsthass, trifft katastrophale Entscheidungen und bedient sich in den Passagen, die 1998 spielen, ausgiebig ihrer kleinen weißen Helferlein. Birgit, eigentlich die sympathischste der drei Schwestern, verliebt sich als Lehrerin 1998 in einen ihrer Schüler und beginnt eine sexuelle Beziehung mit ihm. Dabei ist sie sich keiner Schuld bewusst, denn sie lieben sich doch… Da brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen, dass sie 2018 nicht mehr als Lehrerin arbeitet. Die Mutter der Schwestern glaubt, ein Fluch liege über den Frauen der Familie – und das lässt die Autorin den Leser auch nie lange vergessen. Der Fluch hier, der Fluch da… Dabei benötigen die Frauen dieser Familie wohl keine übernatürliche Hilfe, um sich ins Verderben zu stürzen. Die Charaktere werden sehr plakativ gezeichnet und kamen mir daher sehr stereotyp vor. Wirklich sympathisch war mir keine der Frauen, die im Mittelpunkt stehen. Logik / Schlüssigkeit / Glaubhaftigkeit Die Geschichte hat an sich viel Potential, denn natürlich sind die Dinge nicht so einfach, wie sie anfangs erscheinen. Die Schuldfrage scheint zwar lange geklärt – schließlich hat Nane deswegen zwanzig Jahre im Gefängnis verbracht! –, aber die Wahrheit ist vielschichtiger und interessanter. Die Auflösung kann dann zumindest teilweise überraschen, kam mir aber etwas zu konstruiert vor. Für eine der Schwestern werden zwei Schwierigkeiten, zwei Hindernisse auf dem Weg zum Lebenstraum, meines Erachtens zu sauber und praktisch aufgelöst. Schreibstil Zunächst gefiel mir der Schreibstil gut – ich bin in einem Weinbaugebiet aufgewachsen und wusste besonders die landschaftlichen Beschreibungen zu schätzen! Der Roman liest sich auch durchaus flott und unterhaltsam, ich gewann nur zunehmend den Eindruck, dass die Sprache sehr klischeebehaftet ist. Auch hier wiederholt sich vieles, und manchmal hatte ich eher das Gefühl, ein Drehbuch für einen netten Vorabendfilm vor idyllischer Kulisse zu lesen. FAZIT Nane wird nach zwanzig Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Eine ihrer Schwestern hat Grund, sie zu hassen, die andere wünscht sich schwesterliche Versöhnung. Aber wie eindeutig und absolut ist Nanes Schuld überhaupt? Leider kommt meines Erachtens nur wenig Spannung auf. Die Hauptcharaktere waren mir zutiefst unsympathisch, die Geschichte krankt an Klischees und zahllosen Wiederholungen – sehr schade, denn eigentlich würde die Handlung genug Stoff bieten für ein großartiges Buch. Diese Rezension erschien zunächst auf meinem Buchblog: https://wordpress.mikkaliest.de/2019/03/09/rezension-ellen-sandberg-der-verrat/

Der Verrat
Der Verratvon Ellen SandbergPenguin