Die Idee hinter dem Buch finde ich eigentlich genial. Doch bis auf 2 Geschichten welche ich gut fand, fand ich die anderen hingegen etwas langweilig. Wer sich für Kunst interessiert jeodch definitiv einen Blick wert. Für mich wars eher weniger.
Das war mal wieder nötig. Ich musste und wollte mal wieder ein Buch verschlingen, so richtig ganz mit Haut und Haar, es nicht mehr weglegen wollen, zu lange wach bleiben; immer darauf warten, dass ich endlich weiterlesen kann. Martina Clavadetscher hat's geschafft - Martina Clavadetscher als Sprachrohr für all die Frauen, die seit Jahrzehnten, seit Jahrhunderten angeschaut werden, betrachtet als Meisterwerke vornehmlich männlicher Künstler, nie als Personen mit eigenem Leben, Können, eingenem Namen. Wer sind sie, all die Frauen? Wen haben Schiele, Gaugin, Courbet, van Gogh, Manet, Delacroix gemalt? Und warum? "Vor aller Augen" erweckt sie zum Leben, die sonst Stummen, und lässt sie aus ihrem Leben erzählen. Was entsteht, ist eine wunderbare Sammlung kurzer Texte zu beeindruckenden Persönlichkeiten, die die Geschichte einfach achtlos vergessen hat. Wunderbar lesbar, kurzweilig, und trotzdem so wichtig - 5/5 Sternen und eine warme Empfehlung von mir für euch.
Weil Frauen, die vor aller Augen abgebildet sind endlich eine Stimme verdient haben.
Die Kunst ist weiblich
Dass Sichtbares gleichzeitig unsichtbar sein kann, zeigt Martina Clavadetscher in 19 Texten zu 19 Frauen, ohne die es die Kunstgeschichte, wie wir sie heute kennen, nicht geben würde. Mindestens eine davon ist sicher jedem bekannt, doch noch bekannter und hochgelobt sind meist nur die Männer, die diese Frauen gezeichnet haben. Clavadetscher hat sich den Motiven, den Frauen, angenommen und einige Fakten ihrer Lebensgeschichte in Literatur verwandelt. Dabei zeigt die Autorin sehr viel Innovationsgeist, Mut zur Lücke und kurbelt somit die Fantasie beim Lesen und Entdecken an. Dieses Buch zu lesen, ist Arbeit - jedoch im besten Sinne. Zu jedem Bild, jeder Frau, jeder Lebensgeschichte sollte man selbst recherchieren, um die Andeutungen und teils auch versteckten Hinweise verstehen zu können. Die Texte machen es den Lesern nicht zu einfach - diese Herausforderung muss man sicher mögen, wenn man Fiktion von Fakt trennen möchte. Und ganz bestimmt sind auch nicht alle Geschichten gleich interessant oder nahbar - lehrreich jedoch allemal.
Toll wie es die Autorin geschafft hat jeder Frau ihre eigene Stimme zu geben.