Lieb die beiden einfach!! Sie sind ein echtes DreamTeam im Autoren- Literatur- Dschungel. Ihre Dialoge sind unterhaltsam, interessant, teils poetisch, liebevoll, einzigartig, witzig und manchmal auch tragisch. Ein wenig Menlancholie kommt auf, sobald Martin Suter über die Ehe und Liebe zu seiner verstorbenen Frau Marghrit spricht ,sowie ihrer Tochter Ana. Aber es gibt auch alltägliche Dialoge über völlig banales wie Blumen und Sehtests. Nie langweilig, immer mit einer Prise Ironie und dem Charme zwei sehr charismatischer Menschen.

Zu Beginn war das Lesen etwas schwer für mich, weil es in Dialogform geschrieben ist. Beispiel: Suter: text Stuckrad-Barre: text Mit der Zeit gewöhnte ich mich dann aber daran & registrierte nur noch, dass da jetzt eine Antwort vom anderen folgen musste. Alles nur Gewohnheitssache. Schöne Kapitel, bei denen die Stars über alles Mögliche sprechen und alles von ihrer persönlichen Sicht beschreiben. Als ich mich mit der Schreibform abgefunden hatte, konnte ich alles schön entspannt lesen und im Auto abschließen. (Foto 😝)

Kein Grund gleich so rumzuschreien, aber viele Gründe es gleich nochmal zu lesen. In allererster Linie fand ich die Gespräche zwischen den beiden einfach sehr witzig. Das liegt zum Einen an Benjamin von Stuckrad-Barres Talent, Dinge wahrnehmen und auf den Punkt bringen zu können. Da die meisten Dinge in der letzten Konsequenz albern sind, sind auch seine Sätze unweigerlich lustig. Und es liegt zum Anderen an dem Zusammenspiel mit Martin Suter. Die beiden haben ein schon klischeehaft gegenteiliges Temperament. Der sprudelnde ADHSler und der in sich ruhende Schweizer. Sie passen damit perfekt zum Gesamtkonzept des Buches: Sie halten sich gegenseitig die Waage, wie auch die Themen, die sie besprechen. Trivialen Themen wie Rasenmährobotern und Piercings wird genau so viel Raum gegeben wie der Liebe und dem Tod. Sie finden gleichzeitig statt, wie es ja eben auch im Leben der Fall ist. Und zwischendrin stellt man fest, dass sie mehr gemeinsam haben als man denkt. Sowohl Stuckrad-Barre und Suter, als auch die Rasenmähroboter und die Menschen. Es ist quasi ein induktives Leseerlebnis, es lässt sich immer ein Vergleich zum Großen und Ganzen ziehen. Das macht das Buch so schön harmonisch, dass man sich wünscht, auch mit ihnen befreundet zu sein.