Wenn es schwer fällt, soll man aufhören. Nach der Hälfte aufgehört.
Wollte extra ein dünnes Buch lesen, aber habe überlegt abzubrechen. Es hat sich so gezogen. Ich habe Benjamin von Stuckrad-Barre vorher in zwei Podcasts gehört und da fand ich ihn ganz amüsant und dann dachte ich beim Lesen, als ob ich alles schon gehört hätte. Die Unterhaltung der beiden war zeitweise einfach langweilig für mich.
So merkwürdig es klingen mag, aber mir hat das Buch gut getan. Es besteht aus Gesprächen zwischen Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre zu verschiedenen Themen. Da in dem Buch mehr Benjamin von Stuckrad-Barre steckt als von Martin Suter, solle man mit von Stuckrad-Barre etwas anfangen können, sonst hat man ein ernsthaftes Problem. Inwiefern hat mir das Buch gut getan? Schwer zu sagen: Der Vorwurf der Belanglosigkeit ist nicht völlig von der Hand zu weisen, auch wenn es zu viele interessante Momente in den Gesprächen gibt, um derart schlecht gemacht zu werden. Aber übermäßig viele Geistesblitze bietet es nun auch nicht. Vielmehr tut mir das Buch deshalb gut, weil es mir Spaß gemacht hat, die beiden Schriftsteller zu verschiedenen Themen miteinander sprechen zu "lesen". Das ist insofern etwas belanglos, weil die beiden sich weitestgehend einig sind. Nennenswerte Diskussionen finden jedenfalls nicht statt. Aber in Zeiten, in denen gefühlt ständig gestritten und sich gegenseitig schlecht gemacht wird, tut die Harmonie zwischen den beiden Schriftstellern - mir - gut. So hat das Buch letztlich meinem Harmoniebedürfnis außerordentlich gut getan. Es hat mich ein bisschen von Corona bzw. COVID-19, Lockdowns und so weiter abgelenkt. Dank der gut Einteilung in Themen kann man das Buch auch immer mal wieder zur Seite legen. Es muss nicht am Stück gelesen werden. Auch das hat mir gut getan.

Hätte es gern gemocht, hat mich aber größtenteils einfach gelangweilt / genervt.
Das Dialogformat, so wie es hier genutzt wurde (nicht überarbeitete Mitschrift eines Gesprächs) erinnert an einen Podcast zweier Boomer - die sich selbst sehr lustig finden - und wäre vlt. auch besser so einer geworden. Ja, teils drücken sie sich sehr wortgewandt und literarisch eloquent aus - was man von zweier solch erfolgreicher Autoren m.E. auch erwarten kann. Inhaltlich ist aber einfach alles flach. Es geht um keine großen Themen, reines Geplänkel. Beide finden sich unheimlich witzig; vor allem Stuckrad-Barre, der Suter, sobald dieser mal etwas interessantes erzählt, permanent unterbricht & vieles ins Lächerliche zieht. Der Suter Anteil war mir zu gering und abgehackte Satzfetzen dominierten. Traumatisch war das Kapitel mit/über Siri, da habe ich mich wirklich fremdgeschämt und musste vorblättern, weil man es sonst nicht aushält (old white man vibes). Schade!
Für mich geht's hier nicht um Inhalt und Struktur, sondern um den Genuss von purer Wortakrobatik. Hier verschmelzen zwei Personen, die ich so niemals zusammengesteckt hätte, zu einem beeindruckenden Silbenduett. Mich hats begeistert und ich würde es am liebsten gleich nochmal lesen,verstehe aber auch warum es kritisiert wird bzw warum es nicht den Geschmack einiger Leute trifft. Wäre ich Sophie Passman, wäre ich jetzt nicht nur gut angezogen und politische gebildet, sondern würde vermutlich auch eine Instastory darüber drehen, wie arg verliebt ich im Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre bin. Naja, in einem anderen Leben dann.

Das Hörbuch. Wie toll! Hab mehrmals laut kichern müssen.
Ach du liebe Güte. Das Hörbuch ist ja unerträglich eingesprochen. Und Inhaltlich? Allein schon zu Beginn die Badehosen-Unterhaltung- ähh, ja. NEXT!
Zwei große Köpfe im Gespräch. Witzig und Geistreich. Ein Stern Abzug weil mir Suters Anteil zu gering war.
Ich würde es gern mögen, aber... es war einfach von vorn bis hinten nicht mein Fall. Ich hab es lange auf der Liste gehabt, ohne wirklich zu wissen, was mich da erwartet, weil mich Martin Suter fasziniert und ich gerne seinen Geschichten lausche. Der erste Dämpfer für mich war das Dialogformat, das dem Ganzen ein bisschen das Gefühl von einem mäßig amüsanten Podcast gibt, nur dass es sich lesend einfach nochmal mehr zieht. Ich bleibe bei meiner ursprünglichen Haltung, dass Martin Suter ein sehr interessanter Mensch ist, der so viel zu erzählen hat - und leider durch den Gegenpart Benjamin von Stuckrad-Barre nicht den erhofften Spielpartner erhielt, sondern durch ihn, zugunsten der billigen, schnellen Witzeleien, gefühlt kaum zu Wort kam. Nein, leider einfach nicht meins.
Dieses Buch ist ein derartig wundervoller Literarischer Appetithappen! Ich habe wirklich jede Seite genossen. Ganz viel Applaus
Das war ein harter Kampf.
Ich denke die Meinungen über dieses buch gehen weit auseinander.. Ich fand es sehr anstrengend zu lesen, habe wenig daraus mitnehmen können. Als kurzweiliger Podcast wäre es sicher angenehm gewesen. Ich möchte an dieser Stelle eine Amazon Bewertung für sich sprechen lassen: Alternde weisse Männer schaukeln sich gegenseitig das Gemächt Rezension aus Deutschland vom 3. Juli 2023 Nach Lektüre dieses Buches kann ich Geschichten meines eigentlichen Lieblingsautors Martin Suter nicht mehr ausstehen. Zwei Narzissten, die ihresgleichen suchen, labern ein ganzes Buch mit extrem belanglosen Geschwafel voll. Die Sorte Gespräch, die man am Nebentisch der neuesten Szenebar in Berlin Mitte mithört, insgeheim darüber lacht und Wetten darüber abschließt, wer von den beiden zuerst auf die Toilette zum Nase pudern geht.
Dass er einen feinen Sinn für Humor besitzt und ein wahrer Meister der Worte ist, das beweist der Schweizer Autor Martin Suter immer wieder in seinen zahlreichen Romanen und Kolumnen. In Interviews und Lesungen wird zudem deutlich, dass Suter ein angenehmer, offener und auch durchaus launiger Gesprächspartner zu sein scheint, der – laut eigener Aussagen – selbst nie lange ernst bleiben kann. Mit seinem Schriftstellerkollegen Benjamin von Stuckrad-Barre, bekannt für sein Debüt Soloalbum sowie seinen autobiografischen Roman Panikherz, hat er nun offenbar einen Gleichgesinnten gefunden, der genauso gerne mit Wörtern und Formulierungen jongliert, Freude am Fabulieren hat und es mit dem Ernstnehmen ebenfalls nicht so eng zu sehen scheint. Was dabei rauskommt (und wie es aussieht), wenn sich dieses auf den ersten Blick doch recht ungleiche Paar zu einem munteren Plausch zusammensetzt, kann man nun in dem rund 270 Seiten starken Buch mit dem passenden Titel Alle sind so ernst geworden nachlesen. Suter und Stuckrad-Barre unterhalten sich darin über allerlei eher kleine als große Themen und wandeln dabei beeindruckend geschickt auf einem bisweilen recht schmalen Grat zwischen Genialität und Klamauk. Die komplette Rezension gibt es auf meinem Blog Emerald Notes nachzulesen.
"(...) für Realität stehe ich morgens gar nicht auf." Benjamin von Stuckrad-Barre Es lässt sich - zurecht - darüber streiten, ob man nun wirklich 22 Euro für dieses zarte Büchlein hinlegen sollte, in dem sich zwei Männer über Quatsch unterhalten. Man soll natürlich immer unbedingt den lokalen Buchhandel unterstützen, aber wenn die Bibliothek im Ort dieses Büchlein führt, ist diese Option doch etwas sinniger. Suter und Stuckrad-Barre unterhalten sich wie gesagt über Quatsch: Geldscheine, Glitzer, Gott, um mal ein paar der Themen zu nennen. Das Buch ist keine Sammlung von Essays, sondern besteht aus abgetippten Dialogen, denen zuzuhören sicher sehr schön gewesen wäre, aber hier stehen sie nun geschrieben, und das macht auch nichts. Es hilft sicherlich, wenn man beide Stimmen im Ohr hat. (Anmerkung: Turns out, es gab diese Gespräche tatsächlich als Podcast in einer Ecke des Internets zu hören. Aktuell sind sie aber nicht auffindbar.) Ich empfehle ja sowieso immer, Stuckrad-Barre bei jeder Gelegenheit zuzuhören, nicht zwangsläufig wegen dem WAS er sagt, vielmehr das WIE macht mir immer wieder Liebe, denn mit Worten umgehen, das kann er ziemlich gut. Deshalb ist auch Alle sind so ernst geworden eben keine verschwendete Zeit. Ich erwischte mich tatsächlich beim Lachen und Staunen über schlaue Sätze, die man unter der Überschrift Glitzer nicht zu finden erwartet. Vielleicht sind ja wirklich alle ernst geworden. Allerdings ist auch Januar 2021, man hat ja gar keine andere Wahl, eigentlich.
Habe vor allem zu dem Buch gegriffen, weil ich Martin Suters Romane sehr gerne lese. Von Benjamin von Stuckrad-Barre habe ich bisher nichts gelesen, fand in einem Interview seine Gedankengänge aber recht spannend. Nun kommt dieses Buch, in dem sich die beiden Autoren im Dialog über unterschiedliche Themen unterhalten haben. Leider hat mich das Buch gar nicht bekommen. Die Unterhaltungen drehen sich um oberflächliche Themen, dabei verliert sich vieles in Monologen von Stuckrad-Barre, er spricht viel dazwischen und kommt alles in allem nicht sonderlich reflektiert und sympathisch rüber. Meiner Meinung nach kein Buch, auf das man 2020 von zwei weißen Männern gewartet hat und dessen Lektüre man sich getrost sparen kann. In meinen Augen hat sich Martin Suter mit diesem Projekt nicht unbedingt einen Gefallen getan. Vermutlich wäre für das Format etwa ein Podcast passender gewesen.
Ich habe bisher nichts von Martin Suter oder Benjamin von Stuckrad-Barre gelesen. Die Gespräche der beiden haben mir sehr gut gefallen. Ich habe oft laut gelacht. Leider war Benjamin von Stuckrad-Barre manchmal viel präsenter und es herrschte ein Ungleichgewicht. Ab und an hatte ich das Gefühl, dass Martin Suter nicht so richtig zu Wort kommt. Die beiden sprechen über ganz alltägliche Themen aber mit (manchmal) nicht ganz so alltäglichen Ansichten.