Still und leise hat es überzeugt
Ich muss sagen, ich habe das Buch unterschätzt. Ich habe es in einem Bücherschrank gefunden und hätte es sicherlich nicht gelesen, wenn ich es in einer Buchhandlung gesehen hätte. Das Buch überzeugt mit seiner stillen und leisen Art. Es gibt Einblicke über Anfeindungen, Liebe und Freundschaft in einem Umfeld mit dem ich mich bisher wenig beschäftigt habe. Das Buch lebt durch seine Beobachtungen, durch die Beschreibung der Umgebung und der Gedanken von Sergej. Sergej ist der Protagonist und lebt in der grauen Zone. Er lebt sein Leben einfach weiter trotz des Kriegs. Sein einziger Freund/Feind lebt noch im selben Dorf. Sergej beschließt zu gehen, um seinen Bienen ein besseren Sommer zu ermöglichen und im Herbst wieder zu kommen. Er schließt Freundschaften sowohl in der Ukraine als auch in Russland. Gleichzeitig erlebt er Anfeindungen auch von beiden Seiten. Er selbst fühlt sich keiner so richtig zugehörig. Er wünscht sich nur Frieden, aber findet ihn nicht richtig. Schlussendlich kehrt er zurück in die Heimat. Der Titel "Graue Bienen" ergibt erst am Ende Sinn und passt perfekt. Das Buch hat mich umgehauen und ist eins meiner Lieblingsbücher für dieses Jahr. Auch wenn keine 5⭐️ hat es einen bleibenden Einduck hinterlassen. Ich freue mich schon, mehr von Kurkow zu lesen.