Wieder ein guter Roman der Reihe. Mit hat der vierte und letzte Band der Reihe von allen am Besten gefallen.
Ich mag nach wie vor keine Krimis, aber als ich zufällig las, dass „Die Studentin“ am Anglistik-Institut der LMU spielt, habe ich mir diesen doch genehmigt. Es ist sehr kurzweilig, wie der Frisör, stereotypisch schwul mit Salon im Glockenbachviertel, versucht in der akademischen Welt zurechtzukommen, in die es sein Protegé Rosemarie, die als Au-pair bei seiner Schwester angestellt ist, verschlagen hat. Ungünstig wäre es, versuchen zu wollen die Logik hinter der ganzen Geschichte zu verstehen. Stattdessen ist es amüsant, die Kundinnen, die in den exklusiven Salon flattern (in dicken SUVs aus Grünwald kommend), aus den Augen des Frisörs zu betrachten. Herrlich akkurat sind auch die Beschreibungen der Locations, ich habe selbst am Anglistik-Institut in München studiert und konnte die Wege im Kopf mitgehen. Auch toll: die Verwirrung was jetzt bitteschön RG und VG bedeutet – ich glaube, es gibt keinen Studenten, den das in der Schellingstraße anfangs nicht verwirrt hat. Neben der Schellingstraße und dem Frisörsalon könnte man als drittes Hauptsetting der Geschichte dutzende Kneipen, Restaurants und Cafés nennen. Dort schlürft der Frisör das ein oder andere Getränk, genehmigt sich Kuchen und fabuliert mit den zahlreichen Nebenfiguren über große und kleine Dramen und Intrigen. Fast schon eine kulinarische Führung durch München.