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Bewertung:4

„Das echte Leben ist so schludrig, so voller Zufälle. Ständig passieren völlig willkürliche Dinge, die mit nichts etwas zu tun haben.“

Diese zwei Sätze beschreiben ‚Der letzte Sessellift‘, der wohl Irvings letzter ‚großer‘ Roman bleiben wird, recht gut. Die Handlung ist da fast nebensächlich, es ist - wie so häufig bei ihm - die Lebens- und Familiengeschichte eines männlichen amerikanischen Protagonisten. Dieses mal heißt er Adam Brewster, Schriftsteller und Drehbuchautor aus Vermont. Wer da schon Ähnlichkeiten zu Irving selbst sieht, liegt ganz richtig, aber es ist ja auch kein Geheimnis, dass viele seiner Geschichten immer wieder autobiografische Einschübe haben. Allerdings - und auch das kennt man ja nur zu gut - überzeichnet und überspitzt teilweise fast bis zur Satire. In einem Artikel über das Buch habe ich gelesen, dass Irving in diesem Buch wichtige Themen anspricht, sie literarisch aber nicht mehr vermitteln kann, weil sein Schreiben überholt sei. Ok, das ist ein bisschen so, als würde man den Rolling Stones vorwerfen, wie die Rolling Stones zu klingen. Für mich hat ‚Der letzte Sessellift‘ eher etwas von einem Konvolut von Irvings Werk, eine Zusammenfassung der Themen, die den Autor (und damit auch seine Leser) zeitlebens beschäftigt haben, verfasst in seinem einzigartigen Stil - und warum sollte er den ausgerechnet in seinem letzten Werk ändern? Dieser Roman ist skurril, fast bis zu Groteske, manchmal feinsinnig, manchmal vulgär, melancholisch, zynisch, politisch, liebevoll … eben die ganze Bandbreite eines Lebens. Und ja, wir finden auch all die Motive, die wir von Irving so gut kennen - eine unkonventionelle Familie, eine intensive Mutter-Sohn-Beziehung, die Suche nach sexueller Identität, gewaltsamer Tod und der Umgang mit Trauer und Verlust, Österreich und das Ringen … nur die Bären, die fehlen diesmal. Würde ich diesen Roman jemandem empfehlen, der John Irving noch nicht kennt? Nein, definitiv nicht. ‚Der letzte Sessellift‘ ist ein Buch für Irving-Kenner, ein Heimkommen zu seinen Themen, seiner Art zu schreiben, weniger ein Alterswerk als ein Abschiedsgeschenk eines der größten Autoren seiner Zeit an seine Leser. Jemand der ihn und seinen Stil nicht mag, wird ihn auch nach diesem Buch nicht mögen. Aber wer ihn so sehr schätzt wie ich, für den wird nicht eine einzige der 1081 Seiten in diesem Buch zu viel sein.

Der letzte Sessellift
Der letzte Sesselliftvon John IrvingDiogenes
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Bewertung:3

Puh, 1088 Seiten! Wenn das kein Rekord ist, den ich in den letzten Jahren gelesen habe.... Nun gut. Endlich ein neuer Irving, da war die Freude riesengroß. Doch leider war sie dann auch sehr schnell verpufft. Keine Ahnung, was Irving sich dabei gedacht hat.... Die Thematiken: Kleinwüchsigkeit, Homosexualität, Transgender, unkonventionelle Familie, Homophobie, Selbstfindung, Schriftstellerei.. Alles interessante Themen und dazu sehr spezielle Charaktere. Sollte man meinen, das könnte ein Bestseller werden. Also in meinen Augen nicht! Es ist einfach zu komplex. Viel zu viel an unnötiger Länge, ohne jeglichen Mehrwert. Viel zu detailliert und wiederkehrende Situationen/ Erzählungen. Und erst die verschiedenen Namen für ein und dieselbe Person. Da bleibt mir nur zu sagen, meine Erwartungen waren zu hoch bzw. sie wurden nicht erfüllt. Schade.

Der letzte Sessellift
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Bewertung:3.5

„Es gibt mehr als eine Art einen Menschen zu lieben“

Dies war mein erstes Buch von John Irving, der in „Der letzte Sessellift“ den Ich-Erzähler Adam sein Leben in einer nicht ganz so durchschnittlichen Familie erzählen lässt. Die Figuren fand ich allesamt total toll. Das Buch ist wirklich ein Plädoyer für die Liebe in all ihren möglichen Formen und mir ist Adams Familie total ans Herz gewachsen. Leider hat das Buch aber auch die ein oder andere Länge (es wird z.B. ein kompletter Kinofilm nacherzählt) und die ein oder andere Wiederholung. Dazu sind einzelne Kapitel als Drehbuch geschrieben, was ich sehr nervig fand und meinen Lesefluss gestört hat, da zumindest ein Kapitel recht lang ist. Trotzdem habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Es ist ein eher ruhiges Buch, dass aber trotzdem zwischen den Zeilen so viel zu erzählen hat. Es wird bestimmt nicht mein letztes Buch von John Irving gewesen sein.

Der letzte Sessellift
Der letzte Sesselliftvon John IrvingDiogenes
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Bewertung:3

Großartige Charaktere, aber auf über 1000 Seiten ein Roman , den man deutlich kürzer hätte fassen können und wahrscheinlich auch müssen. Viel zu viele Abschweifung, unnötige Details und Wiederholungen verwässern für meinen Geschmack die an sich lesenswerte Geschichte.

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Bewertung:3

Irving kann erzählen, dass ist auch der Grund, warum ich diesen Roman trotz Überlänge und vielen Wiederholungen zu Ende gelesen habe. Interessant sind die Themen Homosexualität, Homophobie, Transgender, Politik in Amerika. Die unkonventionelle Familie macht das Lesen interessant, auch die Entwicklung über die ganzen Jahre, aber die ständige Wiederholungen machten es mir manchmal schwer dranzubleiben.

Der letzte Sessellift
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Bewertung:4.5

Überraschend kurzweilig

ICH HABE DEN NEUEN IRVING GELESEN UND ES WAR MEIN ERSTER. . Um grob den Inhalt zusammenzufassen. Adam wächst bei seinen Großeltern auf und möchte mehr über seinen Vater ist nur der Ort bekannt an dem er gezeugt wurde. Im Hotel Jerome im bekannten Winterparadies Aspen am Rande der Skilaufweltmeisterschaft im Jahre 1940. Adam ist ein sehr neugieriger Junge und schon in der frühen Jugend bekommt er Geschichten wie Moby Dick vorgelesen. Der Großvater erkrankt an Demenz und entwickelt eine andere Vergangenheit. In meinen Augen hat mich Adam an den jungen Sheldon erinnert. Sowie die Zeit vergeht entwickeln sich auch unsere Charaktere. So ist die Mutter mit ihrer Mitbewohnerin zusammen und der harte Mann outet sich als trans. Und natürlich erlebt Adam sehr skurrile sexuelle Abenteuer, die man nicht in einem Film sehen möchte. Ein Roman der unsere Charaktere durch das gesamte Leben begleitet. Ein Roman der so offen, komisch und doch auch belehrend ist und die Leser*innen Akzeptanz schulen möchte. Ja gar, zeigen möchte das Männer auch was anderes können als nur starke Frauen zu schreiben. Irving zeichnet eine Versammlung von Männern, die ohne Frauen* nichts wären. Manche Frauen sind sehr laut (hust Em hat da so ihre Stärke) und andere sind auf ihre eigene Art und Weise laut. So ein Werk habe ich noch nie zuvor gelesen. Wer unter anderem alte Komödien wie Arsen&Spitzenhäubchen (Gary Crant in der Hauptrolle) liebt – muss dieses Buch lesen. Ich habe viel erwartet, aber nicht, dass mich ein Roman so unterhält. Ja mich vor Lachen umwirft. Wenn alle Irvings so sind, werde ich jetzt immer in traurigen Momenten einen Irving lesen. Alte Männer können noch richtig gute Bücher schreiben, wie uns Irving hier beweist. 1000 Seiten haben sich selten so kurzweilig angefühlt.

Der letzte Sessellift
Der letzte Sesselliftvon John IrvingDiogenes
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Bewertung:4

Ein wichtiges Buch über die Liebe, über alle Grenzen hinaus. Einzig die zwei langen, drehbuchartigen Szenen waren etwas mühsam zu lesen, durchbrachen den Lesefluss. Und machten dadurch erst recht auf dich aufmerksam

Der letzte Sessellift
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John Irving kann richtig gut erzählen, aber er neigt zu Wiederholungen und zur Ausführlichkeit. Mir fehlte der rote Faden, bzw. schien er ihn zwischendrin verloren zu haben.
Bewertung:3

John Irving kann richtig gut erzählen, aber er neigt zu Wiederholungen und zur Ausführlichkeit. Mir fehlte der rote Faden, bzw. schien er ihn zwischendrin verloren zu haben.

 Mein Ein und Alles Adam war ein absolutes Wunschkind. Er wurde von seiner Mutter vergöttert und verwöhnt, obwohl sie als Skilehrerin nur wenige Monate im Jahr zu Hause war. Sie ließ sich bei den Skimeisterschaften 1941 in Aspen schwängern, weil sie ein Kind nur für sich, ohne Mann und ohne Konsequenzen haben wollte. Also wächst Adam bei seinen Großeltern auf. Während Nana ihm Melvilles Moby-Dick vorliest, was in ihm den Wunsch weckt, selber Schriftsteller zu werden, spricht sein Großvater nie und vergreist immer mehr. Die Frage nach seinem Vater begleitet Adam schon seit deiner Kindheit, doch erst als Erwachsener fährt er endlich nach Aspen, um ihn zu suchen und sich den Geistern der Vergangenheit zu stellen. „… Schriftsteller können nicht aufhören zu schreiben.“ (S. 1079) legt John Irving Adam am Ende des Buches in den Mund und ich denke, dass er sich damit selber meint. Ich glaube nicht, dass er existieren kann, ohne zu schreiben, auch wenn es die immer gleichen Themen sind, die er in seinen Büchern verarbeitet: Sex, Familie, die Suche nach mindestens einem Elternteil, Geister, Sport, vor allem Ringen, und die Uni Exeter. Selbst die Bären haben wieder eine winzige Nebenrolle. Wobei man das Wort Familie nicht zu eng fassen sollte. Die Mitglieder in Adams Familie sind nicht zwingend miteinander verwandt, sondern haben sich gefunden. Auch die Geister Verstorbener gehören dazu, die sich, sehr zum Schrecken von Adams Freundinnen, unter die Lebenden mischen. Adam wächst im Umfeld starker Frauen auf. Seine Nana hält die Familie zusammen, seine Cousine outet sich schon früh als homosexuell und lebt das auch offen auf der Bühne aus, seine Mutter will keinen Mann außer Adam. Der kann bei so viel weiblicher Dominanz ja gar nicht selbständig werden und lässt sich selbst seine Frau von seiner Mutter aussuchen. John Irving schreibt sehr sensibel und eindringlich über Themen, die er aus seiner Familie kennt: Homosexualität und die damit einhergehende Homophobie, Aids als Strafe Gottes und Transsexualität, über die Gefahren, denen sich die Betroffenen aussetzen, um so zu leben, wie sie wollen. „Adam, wir können Sicherheit nicht zum obersten Gebote in unserem Leben machen. Wir können nur die sein, die wir nun mal sind, und tun, was wir nun mal tun.“ (S. 292 / 293) Er zeichnet auch ein sehr umfassendes Bild der gesellschaftlichen und politischen Strömungen und Entwicklungen in den USA in der Zeit von Adams Geburt bis heute, wie sich die verschiedenen Regierungen auf das Leben auswirkten. John Irving kann richtig gut erzählen, aber er neigt zu Wiederholungen und zur Ausführlichkeit. Das hat es mir diesmal erschwert, durchzuhalten. Mir fehlte der rote Faden, bzw. schien er ihn zwischendrin verloren zu haben. Die Handlung plätschert seitenweise vor sich hin, es gibt zu viele Dopplungen und der literarische Kniff der integrierten Drehbücher hat mich einfach überfordert. Dazu kommen die ganzen Toten und Geister, der zu viele und ausführliche Sex. Ich war echt traurig, dass mich der emotionale Höhepunkt, die Erklärung für den Buchtitel, dann gefühlsmäßig nicht mehr erreichen konnte, weil er zu vorhersehbar und ich schon ausgelaugt war. Vielleicht war ich auch einfach nicht in der richtigen Stimmung für die 1088 Seiten. Darum werde ich das Buch in ein paar Jahren auf jeden Fall noch einmal lesen.

Der letzte Sessellift
Der letzte Sesselliftvon John IrvingDiogenes
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Bewertung:2.5

1941 in Aspen, Colorado. Die 18-jährige Rachel tritt bei den Skimeisterschaften an. Eine Medaille gibt es nicht, dafür ist sie schwanger, als sie in ihre Heimat New Hampshire zurückkehrt. Ihr Sohn Adam wächst in einer unkonventionellen Familie auf, die allen Fragen über die bewegte Vergangenheit ausweicht. Jahre später macht er sich deshalb auf die Suche nach Antworten in Aspen. Im Hotel Jerome, in dem er gezeugt wurde, trifft Adam auf einige Geister. Doch werden sie weder die ersten noch die letzten sein, die er sieht. Meinung Was ich positiv an dem Roman fand, ist das Herr Irving ein starkes Plädoyer für Toleranz gegenüber alternativen Lebensformen abseits der traditionellen Familie hatte. Er spricht Themen ungefiltert an, sein Buch strotzt vor Sexuellen Anspielungen. Ansonsten wird der Leser mit ständigen Wiederholungen getriezt. Und mit einer sehr langatmigen Geschichte gefoltert, die wenn man sie nicht so ausschweifend erzählt hätte, durchaus Potenzial gehabt hätte. Hab stellenweise quergelesen.

Der letzte Sessellift
Der letzte Sesselliftvon John IrvingDiogenes
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Bewertung:3

Puh, 1088 Seiten! Wenn das kein Rekord ist, was ich in den letzten Jahren gelesen habe.... Nun gut. Endlich ein neuer Irving, da war die Freude riesengroß. Doch leider war sie dann auch sehr schnell verpufft. Keine Ahnung, was Irving sich dabei gedacht hat.... Die Thematiken: Kleinwüchsigkeit, Homosexualität, Transgender, unkonventionelle Familie, Homophobie, Selbstfindung, Schriftstellerei.. Alles interessante Themen und dazu sehr spezielle Charaktere. Sollte man meinen, das könnte ein Bestseller werden. Also in meinen Augen nicht! Es ist einfach zu komplex. Viel zu viel an unnötiger Länge, ohne jeglichen Mehrwert. Viel zu detailliert und wiederkehrende Situationen/ Erzählungen. Und erst die verschiedenen Namen für ein und dieselbe Person. Da bleibt mir nur zu sagen, meine Erwartungen waren zu hoch bzw. sie wurden nicht erfüllt. Schade.

Der letzte Sessellift
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