26. Okt. 2024
Bewertung:5

"De Profundis" von Oscar Wilde ist ein ergreifendes Dokument des Leidens, das Wildes tiefe Traurigkeit und Verzweiflung spürbar macht. In seiner Gefangenschaft sind ihm die Hände gebunden, sowohl physisch als auch geistig; seine brillante, freie Denkweise und sein künstlerischer Ausdruck werden von den Zuchthausmauern unterdrückt. Die innere Zerrissenheit und die Ohnmacht, die Wilde empfindet, durchdringen jede Zeile, und der Leser spürt förmlich, wie ihn das Gefängnis und die verlorene Liebe zu Lord Alfred Douglas zugrunde richten. Wilde beschreibt die Qual eines Mannes, der nicht nur von der Gesellschaft verurteilt, sondern auch von sich selbst enttäuscht ist. Die bedrückende Mischung aus Reue und Zwang macht den Text so erschütternd und ehrlich – ein Schrei aus der Tiefe der Seele, der noch lange nachhallt. Tragischerweise konnte Wilde sich von diesen Erlebnissen nie erholen und verfiel in bittere Armut und Isolation. "De Profundis" blieb sein letztes bedeutendes Werk, eine Art Tagebuch; nie wieder fand er die Kraft, etwas Neues zu schreiben. **EBook Version

De profundis
De profundisvon Oscar WildeDiogenes