
Wenn ein Buch über 900 Seiten hat braucht es so einiges damit ich dran bleibe. Es muss mich richtig hineinziehen, langweile verboten. Dies ist so ein Roman!
Jànos Székely hat mit Verlockung einen tiefgründigen Roman geschrieben der auf keiner Seite langweilig ist. Es geht hier um Béla, welcher von seiner viel zu jungen Mutter schon als Baby zu einer Pflegemutter gesteckt wird, weder erhält er bei dieser genügend zu Essen noch irgendeine Art von Liebe. Doch Béla lässt sich nicht unterkriegen, er wird zu einem kleinen Kämpfer. Mit 14 Jahren zieht er schliesslich zu seiner Mutter nach Budapest. Dort findet er eine Anstellung als Liftboy, täglich wird ihm nun vor Augen geführt wie gross die soziale Ungerechtigkeit ist. Immer grösser wird für Béla das Verlangen nach sozialer Gerechtigkeit. Ein sehr sozialkritischer Roman der aufzeigt wie gross die sozialen Unterschiede Ungarns zu Zeiten des Horthy Regimes waren. Da gab es nur die Wohlhabenden denen es an nichts fehlte oder die Arbeiterklasse. Ohne Arbeit, kein Geld, kein Essen, keine Wohnung. Und kein Staat der hilft. Der Hunger und das Elend sind hier omnipräsent. Eine Geschichte die in Erinnerung bleibt.