Nothomb gehört zu meinen sogenannten "Autobuy-Autoren" - sehe ich ein Buch von ihr, nehme ich es mit. Ohne wenn und aber. Dies, weil mir die Geschichten der Autorin auf einer unkonventionellen Ebene gefallen. Eben weil auch ihre Geschichten unkonventionell ist. "So etwas wie ein Leben" ist von daher ein typisches Buch von Amelie Nothomb. Es greift tiefschürfende Themen auf, die aber stets unangenehm sind. Hier geht es um das Thema der Fettleibigkeit, was umso spannender ist, da Nothomb selbst lange an Magersucht litt. Doch dabei ist dieser Titel nicht bloss ein nothombscher Blick in die Tiefe der menschlichen Seele, sondern weckt auch die Lust, der Autorin einen Brief zu schreiben. Ein politisches und psychologisches Buch mit einem konzentrierten Blick auf unsere Gesellschaft - somit eines der besten Titel Nothombs.
Amélie Nothomb bekommt 2009 Post von einem im Irak stationierten US-Soldaten, der ihr sein Herz ausschüttet. Er hat während seines Einsatzes im Irak 130 Kilo zugenommen und weiß nicht, wie er seinen Angehörigen zuhause wieder unter die Augen treten kann. Amélie Nothomb, von der bekannt ist, dass sie viele der Briefe von Unbekannten an sie beantwortet, tut dies auch in diesem Fall. Zwischen den beiden beginnt ein sehr persönlicher Briefwechsel, doch auf einmal bricht er ab und die Autorin beginnt sich zu sorgen. Ich möchte nicht zu viel verraten, daher belasse ich es dabei und gebe eine klare Leseempfehlung!
Was eine Wendung
Ich habe mit so vielem gerechnet aber damit? Niemals.
Amelie Nothomb ist Kult! Ich bin infiziert von ihrer direkten, subtilen, witzigen, schwarzhumorigen, sensiblen, kurzweiligen und abgefahrenen Sicht- bzw. Schreibweise und lese alles von ihr.