Großartig! Für mich einer der besten Roman von John Irving. Eine Geschichte einer ungewöhnliche Freundschaft, die schon sehr skurril beginnt, mehrere Jahrzehnte umfasst und damit wichtige Ereignisse der us-amerikanischen Geschichte aufgreift. Berührend, spannend und voller skurriler John-Irving-Charaktere und -Elemente ♥️
Anders als die Irving Romane die ich zuvor gelesen hatte. Es gab keine Bären und keine Ringer aber ein Großteil des Romans spielte zumindest in New Hampshire. Im Mittelpunkt (Spoiler) steht -wie es der Titel schon vermuten lässt- Owen Meany, welcher quasi eine Neuverkörperung von Jesus darstellt, so macht auch zwangsläufig der christliche Glaube einen Großteil des Themenspektrums des Romans aus. Aber auch der Vietnamkrieg nimmt vorallem im Letzten Drittel des Buches mehr Raum ein. Im großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, vorallem die Freundschaft zwischen Johny und Owen aber auch die Beziehung von Dan zu Johny ließt sich sehr schön. Auch empfinde ich Irvings Schreibstil sehr angenehm, dennoch fand ich, dass es sich an einigen Stellen etwas gezogen hat.
Ein etwas beschwerlicher Einstieg (als Atheist 😏), aber am Ende eine wunderbar erzählte und immer noch zeitgemäße Erzählung über Freundschaft und Haltung.
John Irvings "Owen Meany" ist weit mehr als nur eine Coming-of-Age-Geschichte. Der Roman entführt uns in die Welt zweier Jungen, deren unzertrennliche Freundschaft von einem tragischen Ereignis geprägt wird. Owen Meany, der kleine, aber von einer tiefen Überzeugung getriebene Protagonist, hinterlässt einen unauslöschlichen Eindruck. Irving verwebt meisterhaft eine Vielzahl von Themen: Der Glaube, insbesondere die Rolle der Kirche, wird kritisch hinterfragt. Owen Meany sieht sich als Werkzeug Gottes, seine Taten werden oft von religiösem Eifer getrieben, während andere Figuren mit den Dogmen und Widersprüchen der Institution hadern. Neben der Religion spielt auch die Politik eine bedeutende Rolle. Der Roman spannt einen weiten Bogen von den 1950er Jahren bis in die Zeit des Vietnamkriegs. Die gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Umbrüche dieser Epoche werden vor dem Hintergrund der persönlichen Geschichten der Protagonisten beleuchtet. Was "Owen Meany" so besonders macht, ist seine Vielschichtigkeit. Irving schafft es, komplexe Charaktere zu zeichnen, die von inneren Konflikten und Zweifeln getrieben sind. Die Freundschaft zwischen John und Owen bildet das Herzstück des Romans und wird auf eine berührende Weise dargestellt. "Owen Meany" ist ein Roman, der zum Nachdenken anregt. Er ist voller Witz, Tragik und einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen. Irving gelingt es, eine bewegende Geschichte zu erzählen, die gleichzeitig Gesellschaftskritik und eine Hommage an die menschliche Fähigkeit zur Liebe und Freundschaft ist.
Zu viel Religion, Krieg und Politik