Merkwürdige Zuspitzung der Geschichte, bei der traumatisierte Kinder sich selbst überlassen werden bis auf der letzten Seite endlich die Behörden eingreifen
Trauer, Isolation, Inzest und der Zerfall sozialer Normen. Dieses Buch lässt einen nachdenklich zurück! Der Zementgarten dient nicht nur als physischer Schauplatz, sondern auch als Metapher für die emotionale und soziale Isolation der Geschwister. Der Zustand des Hauses – verfallend und von der Außenwelt abgeschnitten – spiegelt den psychologischen Zustand der Figuren wider. McEwan spielt mit moralischen Grauzonen. Die Frage, was richtig und falsch ist, wird nie explizit beantwortet. Stattdessen bleibt es einem selbst überlassen, die Handlungen der Charaktere zu bewerten. Das macht das Buch gleichermaßen faszinierend und verstörend. McEwans präziser, oft nüchterner Stil verstärkt die bedrückende Atmosphäre. Diese emotionale Distanz lässt einen ungeschützt mit den Ereignissen und deren Folgen konfrontiert zurück.
Wow, wieder ein Thema, dass einen fordert.
Leben mit Leiche im Keller
Vier minderjährige Geschwister kommen auf die Idee, ihre tote Mutter im Keller einzuzementieren, damit sie vom Jugendamt nicht in Obhut genommen und somit auseinandergerissen werden. Auf sich allein gestellt müssen die vier Geschwister ihren Alltag fortan selbstständig bestreiten, was zu mancher Konfusion führt und Menschen im näheren Umfeld misstrauisch werden lässt. Als schließlich der Freund der ältesten Schwester im Keller herumzuschnüffeln beginnt und dort eine Entdeckung macht, muss zur Erklärung eine Geschichte aus dem Hut gezaubert werden. McEwans Roman kommt verstörend daher, wartet er doch mit Themen wie häuslicher Gewalt und sexuellem Missbrauch in der Familie auf, und ist sicher nichts für schwache Nerven. Als Leser*in beschleicht einen während des Lesens das ungute Gefühl, dass das Zusammensein der Geschwister auf eine Katastrophe hinausläuft. Es ist offensichtlich, dass die Art und Weise, wie Ian McEwan schreibt und erzählt, die Leserschaft in seinen Bann zu ziehen vermag. Dennoch wollte bei mir persönlich der Funke nicht überspringen, zu skurril erschien mir das Geschilderte, als dass ich mich hätte vollends in die Handlung ziehen lassen können. Für Freunde britischer Literatur sicher aber dennoch ein interessantes Werk, das sich zu lesen lohnt.

"Der Zementgarten" von Ian McEwan ist ein gleichermaßen verstörendes wie auch fesselndes Buch.
Dies war das erste Buch, dass ich von Ian McEwan gelesen habe und weiß nun, wieso er als ein solch herausragender Schriftsteller bekannt ist. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und die trockene und sachliche Erzählweise hat sehr gut zu dem Gesamtwerk gepasst. Auch nach zwei Tagen werde ich das beklemmende Gefühl in meinem Bauch nicht los, wenn ich an diese Lektüre denke. Im Verlaufe des gesamten Werks, begleitet einen ein mulmiges gefühl, alles fühlt sich an wie unter einem grauen Schleier. Die Handlungen und Ereignisse sind skurril (ich meine, wer bitte zementiert seine tote Mutter im Keller ein!?) und lassen einen nicht los, wodurch das Buch mich komplett in seinen Bann gezogen hat. Der Zementgarten ist definitiv nichts für schwache Nerven und wird noch lange Zeit in meinem Kopf nachhallen.
I don't know what to think about this book. On one hand, the dry storytelling of trying to hide such an important death in the lives of these children is remarkable. I don't think I could have done that part any better. But... also the storyline was kinda dry (I think it's not supposed to be that way). I didn't feel like I could connect with any of these characters. Still, I give this one three stars, because it wasn't particularly bad, and in the end I did not regret reading this book (which is the case for all my 1 or 2 star reviews).
Verstörend!