Ein lesenswertes Buch, mit einer bewegenden Storie
Bei diesem Werk fehlen mir fast die Worte. Ich habe während dem lesen oft überlegt ob Joey Goebel verrückt oder genial ist. So eine Storie aufs Papier zu bringen ist ein Wunder.
Ich bin ohne Erwartungen an das Buch gegangen, aufgrund des angenehmen schreibstils und der kurzen Kapitel habe ich es allerdings super schnell gelesen und Zugang gefunden. Die Spannung geht in keinem Moment verloren und ich wollte immer wissen, wie geht es mit Vincent weiter. Ich kann es absolut empfehlen.
Die Story hat mich sehr angesprochen weil es die heute Musik- und Unterhaltungskultur widerspiegelt. Wie hat die Kunst sich verändert?
Bedeutet Kunst gleich Leid?
Es war anfangs schwer reinzukommen. Der Schreibstil und die ständigen Zeitsprünge waren verwirrend. Was sich aber Gott sei dank nach dem ersten Viertel gelegt hat, ab da lies es sich gut lesen.
Die Hauptfigur war für mich eher Harlan der Manager und nicht Vincent, der sein vorheriges tristes und erfolgloses Leben auf Vincent (dem Kunstprojekt) projizierte. Es war traurig mitzuerleben das ein Leben so kaputt zu machen damit andere Profit daraus schlagen können. Auch ein großer Punkt in unserer Gesellschaft.
Vom ende war ich ein bisschen enttäuscht, da hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht und irgendwie verlief es für mich eher ins Leere als in einem schönen sinnvollen Ende.
Trotz allem lesenswert!
Durchaus interessantes Thema und sehr eingängig geschrieben. Mir war es jedoch leider nicht möglich, eine emotionale Bindung zu den Charakteren herzustellen, wodurch mir Tiefgang gefehlt hat.
Dem Buch liegt auf jeden Fall eine aussergewöhnliche Idee zugrunde. Die Kritik an der Unterhaltungsbranche hätte etwas mehr in die Tiefe gehen können.
Und die sture Haltung des Ich Erzählers empfand ich am Ende etwas puritanisch.
Aber, mir hat’s gefallen und ich werde bestimmt mal wieder was von Joey Goebel lesen.
Ich weiß nicht recht, ich wollte gern begeistert sein, aber irgendwie… meh…
Mal sehen, ein bisschen nachdenken, ein paar andere Bewertungen und Kritiken lesen, vielleicht erschließt sich mir dann die Genialität…
„Mein Leben ist meine Arbeit, und meine Arbeit ist fast fertig.“ S. 409
Nach mehrfach gelesener Empfehlung Benedict Wells' nun endlich ein Roman des Autors Joey Goebel.
Auf 432 Seiten wird der außergewöhnliche Lebensweg eines begabten Jungen erzählt.
Ein Roman der es schafft die Gründe der Medienkultur anzuzweifeln und auf skurrile Art und Weise darauf verweist worauf es im Leben ankommt.
Ein Buch das mich ebenso zum Lachen als auch zum Weinen gebracht hat. Es hat mich inspiriert, aber auch frustriert zurückgelassen. Es hat mir gezeigt wie nahe das Drama mit tiefer Liebe verbunden ist. Danke Joey Goebel!! ❤️
Eine gute Geschichte. Menschlich und zugleich abstoßend zu was wir fähig sein können für Geld. Begleitet mich gedanklich noch und ich werde mehr von Joey Goebel lesen.
„Vincent“ stellt zwei bedeutsame Fragen:
1. Wie kann die Kunst im Mainstream-Pop (Film und Musik) anspruchsvoller werden, ohne dass die Konsument*innen von Bord gehen?
2. Entsteht anspruchsvolle Kunst aus dem Leid der Künstler*innen?
Das Unternehmen New Renaissance nimmt Vincent als Kind unter seine Fittiche. Der Manager Harlan sorgt dafür, dass Vincent 2. stets leidet und 1. den Mainstream-Pop mit anspruchsvollen Texten füttert.
Kulturkritik, soweit so gut.
Die Umsetzung ist dürftig. 2/3 der Handlung sind repititiv. Vincent leidet und beliefert den Mainstream-Pop… Am Ende nimmt das Buch dann plötzlich Fahrt auf und tut so, als wäre es ein Thriller. Dies kommt aber wenig authentisch, sondern eher stark konstruiert, rüber.
Dem Buch fehlt es aus meiner Sicht an Tiefe. Es beantwortet die beiden relevanten kulturkritischen Fragen nur oberflächlich. Es ist selbst ein poppiges Buch. Die Kulturkritik beißt sich hier in den Schwanz. Und doch setzt es hier Denkimpulse.
Harlans Job besteht darin, einen kleinen Jungen namens Vincent konstant unglücklich zu machen - damit dieser, der schon früh eine künstlerische Begabung zeigt, aus dem Leid seines Lebens Inspiration schöpft und wunderbare Werke erschafft. Damit sind Harlan und Vincent Teil einer Bewegung, die dafür sorgen möchte, die Qualität von musikalischen und filmischen Werken zu steigern, die als Massenmedien konsumiert werden.
Wie man sich vielleicht denken kann, ist dieser Prozess äußerst brutal - Harlan sorgt dafür, dass Vincent niemals Glück in der Liebe hat, keine stabilen Freundschaften bilden kann und sich stets isoliert fühlt. Es gibt einige Plottwists, die ich hier natürlich nicht verraten möchte.
Während ich den Anfang des Romans noch als lustig und satirisch empfunden habe, kippt die Stimmung im Verlauf, sodass ich oft bestürzt und auch wütend war beim Lesen. Während der Plan von Harlan und seinem Arbeitgeber aufgeht und Vincent einen Hit nach dem anderen produziert, wächst das Mitleid mit Vincent sowie die Entgeisterung über die Musik- und Filmindustrie (mit denen der Protagonist Harlan auch ziemlich abrechnet, manchmal etwas überspitzt und nicht immer fair, aber im Großen und Ganzen treffend). Über allem schwebt die Frage: Was darf Kunst? Darf sie Grenzen überschreiten, nicht nur bei den Konsument*innen? Und was kann Kunst? Kann sie die Welt verbessern?
Ich hätte mir für das Buch ein anderes Ende gewünscht, finde das gewählte Ende für die Geschichte aber auch fair und nachvollziehbar. Als Kritikpunkt weise ich auf die sexistische Sprache hin, die sehr oft in Bezug auf Frauen verwendet wird - ich möchte aber nicht ausschließen, dass das vielleicht ein weiteres satirisches Stilmittel sein könnte (aber macht's das besser? I don't know).
Ansonsten empfehle ich 'Vincent' als einen spannenden Roman, der mich sehr eingenommen hat.