4. März 2025
Hat mich sehr berührt
Bewertung:5

Hat mich sehr berührt

Dieses Buch lag ewig auf meinem TBR. Hatte es dann schließlich angefangen, aber schnell abgebrochen. Man muss sich für das Buch viel Zeit nehmen und es am Anfang erstmal durchkauen, aber wenn man einmal richtig in der Geschichte drin ist, kann man kaum mit dem Lesen aufhören. Es ist definitiv keine leichte Kost, aber sehr empfehlenswert es mal gelesen zu haben. Man muss sich auf den Autor und das Buch einlassen. Es hat definitiv einen besonderen Platz in meinem Herzen und ich werde sicher noch oft daran denken müssen.

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
5. Okt. 2024
Bewertung:4

„Schuld und Sühne“ ist keine leichte Kost. Es mag von Leser zu Leser unterschiedlich sein, mit welcher Leichtigkeit und Aufmerksamkeit man auch die im ersten Moment als überflüssigen erscheinenden, teils ganze Seiten füllenden Passagen liest, die sich rahmend um die eigentliche Handlung legen. Doch je mehr man sich dem Stoff hingibt und je mehr man Dostojewski zu vertrauen lernt, desto mehr wird man belohnt. Dienen teils fantastisch detaillierte Beschreibungen von heruntergenommen Interieuren doch dazu ein Stimmungsbild zu erzeugen, in dem die folgenden Szenen wie ein perfekter Schlüssel in das dazugehörige Schloss hineinpassen. Dienen scheinbar völlig aus dem Kontext gerissene Handlungen im späteren Verlauf als fehlendes Puzzleteil um das Gesamtbild zu vervollständigen und es überhaupt erst begreifen zu können. Vor allem wird dies deutlich in den psychologischen Spielchen, die der Untersuchungskommisar P. mit unserem Protagonisten treibt. Besonders hier zeigt sich m.M.n Dostojewskis ganzes Genie. Ein großartiges Werk.

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
26. Sept. 2024
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Bewertung:5

Schuld und Sühne ist die ergreifende und tiefe Reise eines Mannes, der sich in seinem eigenen moralischen und psychologischen Labyrinth verirrt. Raskolnikow, ein armer, zerrissener Student in St. Petersburg, begeht einen Mord, getrieben von seiner Überzeugung, dass er über den gesellschaftlichen Gesetzen steht. Doch anstatt seine Tat zu rechtfertigen oder sich befreit zu fühlen, wird er von Schuldgefühlen und innerer Qual zerrissen. Der Roman fängt meisterhaft die Abgründe der menschlichen Seele ein. Er zeigt uns die zerstörerische Kraft der Schuld und die unendliche Suche nach Erlösung. Raskolnikows Kampf ist nicht nur ein Kampf gegen das Gesetz, sondern vor allem ein Kampf gegen sich selbst, gegen seine Überzeugungen und seine Einsamkeit. Durch die Liebe und Hingabe von Sonja, die selbst in tiefstem Elend Hoffnung und Vergebung verkörpert, findet Raskolnikow einen Weg, sich seiner Schuld zu stellen und den ersten Schritt zur inneren Heilung zu gehen. Dostojewski malt ein tief berührendes Bild des menschlichen Daseins, in dem Sünde und Reue, Verzweiflung und Hoffnung, Verlorenheit und Erlösung untrennbar miteinander verbunden sind. Am Ende zeigt uns Schuld und Sühne, dass Erlösung möglich ist, aber nur durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Schuld und den Mut zur Liebe und zur Reue. Der Weg ist hart und schmerzhaft, aber er ist es wert, gegangen zu werden.

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
14. Apr. 2024
Bewertung:4

Nach über 30 Jahren habe ich mal wieder Dostojewski gelesen. Ich konnte mich gar nicht mehr an seinen Stil erinnern und war daher gespannt, wie dieser äußerst seitenstarke Kriminalroman seine Spannung halten wollte. Denn eines war ja klar: Aufgrund der Bekanntheit des Klassikers war eine gewisse Spannung schon von vornherein weggenommen worden. Der mittellose Student Raskolnikow tötet die biestige Pfandleiherin. Quasi schon Allgemeinwissen. Und was sollte dann kommen? Nach der Schuld, die Sühne? Damit wäre ich schon bei der ersten Enttäuschung des Buchs, denn gesühnt wird überhaupt nicht in dem Buch. Aber wirklich kein bißchen, denn der Mörder zeigt bis zuletzt weder Reue noch Scham. Raskolnikov ist ein Besessener, ein geistig Verwirrter, nicht besser in seiner Gesinnung und seinem gestörtem Ego wie ein feiger Amokläufer an einer Schule oder ein Terrorist, der meint, für eine größere Sache Menschenleben vernichten zu müssen. Raskolnikov sieht seine Tat bis zum Ende nicht als Gräuel, denn für ihn war die Ermordete nur eine nichtsnutzige Laus. Warum darf Napoleon für eine große Sache töten und er nicht. Mehr muss man zum Verwirrtheitszustand nicht schrieben. Die Kriminalhandlung geht über weite Strecken bei den vielen anderen Nebenhandlungen unter. Gegen Ende führt Dostojewski die Stränge zusammen, doch wenn man als treuer Tolstoi-Leser eine höhere Moral aus der Geschichte erwartet, dann ist man enttäuscht. Warum trotzdem 4 Sterne bei aller bislang vorgebrachten Kritik? Weil Dostojewski schon einen sehr eigenen Stil hat, der zum Teil nervt, aber auch größtenteils faszinieren kann. Ich empfand den Autor nicht als besonders guten Erzähler oder Romancier. Im Gegenteil. Es gibt so gut wie kaum Handlung für einen 800 Seiten Wälzer. Stattdessen wird monologisiert, was das Zeug hält. Dostojewski vermittelt seine Geschichte eindeutig über die direkte Rede. Was in der Musik die Frage, ob Beatles oder Stones, scheint in der Literatur des 19. Jahrhunderts die Frage, ob Tolstoi oder Dostojewski. Tolstoi kann meines Erachtens episch breiter erzählen und am Ende kommt immer Tolstois christliche Gesinnung in Form der Askese und der Selbstlosigkeit heraus. Nimmt man diesen Roman von Dostojewski dann kann man eher erkennen, dass der Autor auf Mitgefühl Wert legt. Da wird wird Geld an die Armen verschenkt oder arme Familienmitglieder stecken ihren letzten Rubel in die Hoffnung einer angesehnen Laufbahn ihres Erstgeborenen. Das wirkt ab und zu auf mich kitschig, aber auch sehr empathisch, was z.B. Mutter und Schwester des Mörders angehen. Ich könnte mir aufgrund der Szenen eher vorstellen, dass Schuld und Sühne als Bühnendrama funktionieren würde. Beeindruckend sind in dem Roman auf jeden Fall die einzelnen Charaktere, die sich weniger über die Beschreibungen als über das gesprochene Wort definieren. Allen voran, der Verlobte der Schwester (Luschin), ein übler Egozentriker und auch der Untersuchungsrichter Profirij, der in einem geschickten psychologischen Spiel Raskolnikov zur Weisglut und letztlich auch zum Geständnis treibt. Man denkt sich beim Lesen, wie kann man dieses seitenweise süffisante Geschwätz als Verdächtigter nur aushalten, ohne nicht gleich nach ein paar Bemerkungen um Gnade zu winseln. Schuld und Sühne ist auf jeden Fall ein Klassiker, den man gelesen haben muss, wenn man sich für den Realismus des 19. Jahrhunderts in der Literatur interessiert. Die größte Erkenntnis aus dem Buch ist für mich aber, dass ich von Dostojewski nun noch gerne mehr lesen würde, um ihn als Autor einschätzen zu können.

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
23. März 2024
Psychoanalyse eines Verbrechen
Bewertung:4

Psychoanalyse eines Verbrechen

Dostojewski behandelt in „Schuld und Sühne“ wieder einmal viele Themen. Es ist unmöglich für mich dieses Buch in wenigen Sätzen adäquat wiederzugeben. So lesen wir über ein Verbrechen, begangen von einem vermeintlich mittellosen, ehemaligen Studenten mit Napoleon Komplex. Eine wirklich spannende psychologische und gesellschaftliche Analyse, seitens Dostojewski beginnt. Wahnsinnige Dialoge mit aufregenden Protagonisten, begleiten uns durch die Geschichte.

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
2. März 2024
Bewertung:3

[3.5/5] This accompanied me for quite a while now and if that itself doesn't already tell it was hard to read, let me phrase it this way: that was exhausting. It's such a fascinating read, insightful and strange as well, but it's also very, very tiresome to read endless tirades - of course, they make some kind of sense in the setting, in the plot as well, but still, this was a read that took me so long and not without reason. For anyone who doesn't struggle with very long passages of monologue and dialogue that will find their paths crossed at some point of the book (so they are most definitely not pointless), this might be a once in a lifetime read. I'm happy I've read it - I'm also happy I've finally finished it and can move it from silently judging me from my nightstand to my "Read this"-pile.

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
26. Feb. 2024
Bewertung:4

Im zweiten Anlauf geschafft

Dieser Roman war ewig auf meiner Sub-Liste. Vor zehn Jahren habe ich den ersten Versuch gestartet und habe ca nach der Hälfte abgebrochen. Dieses Mal habe ich es durchgezogen, und bin im Endeffekt froh, es getan zu haben. Ich habe den Roman in der Originalsprache gelesen und frage mich, wie es möglich ist, diesen in andere Sprache zu übersetzen. Die russische Sprache ist bekannterweise sehr komplex und speziell. Der Roman ist tiefgründig und beleuchtet sowohl die innere Gedankenwelt, als auch die äußeren Umstände des russischen Lebens im 19. Jahrhundert sehr eindrucksvoll. Hier gibt es keine Wohlfühlatmosphäre, nur das Rohe, Hinundhergerissene, zuweilen Paradoxe der russischen Seele. Wie bei so vielen Klassikern, ist der Roman zeitlos und die Handlung könnte mühelos auf das heutige Leben übertragen werden. Damals, wie heute quälen den Menschen die selben Fragen: Wer bin ich und wo ist mein Platz in diesem Leben und dieser Gesellschaft? Der Stil Dostojewskis ist filigran, ausschmückend und deshalb zeitweise langatmig. Die Dialoge sind dafür meisterhaft verfasst. Und der Einblick in die Gefühlswelt Raskolnikows beispiellos. Tatsächlich ein Meilenstein der Literatur.

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
23. Feb. 2024
Bewertung:4

Nach über 30 Jahren habe ich mal wieder Dostojewski gelesen. Ich konnte mich gar nicht mehr an seinen Stil erinnern und war daher gespannt, wie dieser äußerst seitenstarke Kriminalroman seine Spannung halten wollte. Denn eines war ja klar: Aufgrund der Bekanntheit des Klassikers war eine gewisse Spannung schon von vornherein weggenommen worden. Der mittellose Student Raskolnikow tötet die biestige Pfandleiherin. Quasi schon Allgemeinwissen. Und was sollte dann kommen? Nach der Schuld, die Sühne? Damit wäre ich schon bei der ersten Enttäuschung des Buchs, denn gesühnt wird überhaupt nicht in dem Buch. Aber wirklich kein bißchen, denn der Mörder zeigt bis zuletzt weder Reue noch Scham. Raskolnikov ist ein Besessener, ein geistig Verwirrter, nicht besser in seiner Gesinnung und seinem gestörtem Ego wie ein feiger Amokläufer an einer Schule oder ein Terrorist, der meint, für eine größere Sache Menschenleben vernichten zu müssen. Raskolnikov sieht seine Tat bis zum Ende nicht als Gräuel, denn für ihn war die Ermordete nur eine nichtsnutzige Laus. Warum darf Napoleon für eine große Sache töten und er nicht. Mehr muss man zum Verwirrtheitszustand nicht schrieben. Die Kriminalhandlung geht über weite Strecken bei den vielen anderen Nebenhandlungen unter. Gegen Ende führt Dostojewski die Stränge zusammen, doch wenn man als treuer Tolstoi-Leser eine höhere Moral aus der Geschichte erwartet, dann ist man enttäuscht. Warum trotzdem 4 Sterne bei aller bislang vorgebrachten Kritik? Weil Dostojewski schon einen sehr eigenen Stil hat, der zum Teil nervt, aber auch größtenteils faszinieren kann. Ich empfand den Autor nicht als besonders guten Erzähler oder Romancier. Im Gegenteil. Es gibt so gut wie kaum Handlung für einen 800 Seiten Wälzer. Stattdessen wird monologisiert, was das Zeug hält. Dostojewski vermittelt seine Geschichte eindeutig über die direkte Rede. Was in der Musik die Frage, ob Beatles oder Stones, scheint in der Literatur des 19. Jahrhunderts die Frage, ob Tolstoi oder Dostojewski. Tolstoi kann meines Erachtens episch breiter erzählen und am Ende kommt immer Tolstois christliche Gesinnung in Form der Askese und der Selbstlosigkeit heraus. Nimmt man diesen Roman von Dostojewski dann kann man eher erkennen, dass der Autor auf Mitgefühl Wert legt. Da wird wird Geld an die Armen verschenkt oder arme Familienmitglieder stecken ihren letzten Rubel in die Hoffnung einer angesehnen Laufbahn ihres Erstgeborenen. Das wirkt ab und zu auf mich kitschig, aber auch sehr empathisch, was z.B. Mutter und Schwester des Mörders angehen. Ich könnte mir aufgrund der Szenen eher vorstellen, dass Schuld und Sühne als Bühnendrama funktionieren würde. Beeindruckend sind in dem Roman auf jeden Fall die einzelnen Charaktere, die sich weniger über die Beschreibungen als über das gesprochene Wort definieren. Allen voran, der Verlobte der Schwester (Luschin), ein übler Egozentriker und auch der Untersuchungsrichter Profirij, der in einem geschickten psychologischen Spiel Raskolnikov zur Weisglut und letztlich auch zum Geständnis treibt. Man denkt sich beim Lesen, wie kann man dieses seitenweise süffisante Geschwätz als Verdächtigter nur aushalten, ohne nicht gleich nach ein paar Bemerkungen um Gnade zu winseln. Schuld und Sühne ist auf jeden Fall ein Klassiker, den man gelesen haben muss, wenn man sich für den Realismus des 19. Jahrhunderts in der Literatur interessiert. Die größte Erkenntnis aus dem Buch ist für mich aber, dass ich von Dostojewski nun noch gerne mehr lesen würde, um ihn als Autor einschätzen zu können.

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
29. Jan. 2024
Bewertung:4

Weckt das Bedürfnis, sich zu Betrinken und sich einen langen Bart wachsen zu lassen

Ob es wirklich, wie von Thomas Mann behauptet, der größte Kriminalroman aller Zeiten ist, kann ich nicht beurteilen. Zumindest ist er eine wortgewaltige Studie der menschlichen Psyche und der russischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts (vorwiegend betrunken, seelisch geschunden und voller politischer Ideen). Stellenweise ist er dann allerdings doch recht langatmig und mühsam.

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
26. Okt. 2023
Bewertung:3.5

Meine Meinung Schwankt

Ich habe verdammt lange gebraucht um in die Geschichte ein zu tauchen. Ich schwanke immer noch zwischen ich finds gut und ich habe mich teilweise zu sehr durchkämpfen müssen. Dennoch ein guter Klassiker und man sollte ihn schon gelesen haben☺️

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
5. Aug. 2023
Bewertung:3.5

Tiefgründig!

Dem Buch wird nachgesagt, dass es eine sehr zähe und langatmige Lektüre sei, was ich an manchen Stellen durchaus Bestätigen kann. Das heißt aber nicht, dass dieses Buch schlecht ist; im Gegenteil. Größtenteils hat mich die Geschichte mit ihren Konflikten und verschiedenen Blickwinkeln auf die Gesellschaft gepackt, wodurch man sehr gut über die ein oder andere langatmige Stelle hinweg sehen konnte. Kommen wir aber mal zum Eingemachten 💪 Spoiler, dies das nh Schuld und Sühne handelt von dem Ex-Studenten Rodion Raskolnikov, der getrieben von vielerlei Gründen einen Doppelmord begeht. Nun begleitet der Leser ihn durch eine Art Entwicklung, in der er jenes Ereignis verarbeitet bzw. mit der Schuld lebt. Man wird feststellen, dass das ein sehr anstrengendes Leben ist, das Raskolnikov da führt 🥲 Es werden Themen angesprochen, die in der damaligen Zeit aktuell waren, doch sind mit besonderes jene wichtig, die recht...Zeitlos sind? So wird sich einige Seiten lang mit der Frage beschäftigt, was der Auslöser für ein Verbrechen ist und ob es einen gewissen Punkt gibt, ab dem ein solches gerechtfertigt ist. Oder es wird darüber gesprochen, wie man die Welt verändern kann. Hier und da hängen solche Themen dicht beieinander, doch will ich das jetzt nicht hier ganz so ausführlich darlegen. Lol. Selbstverständlich finde ich den Schreibstil einfach fantastisch, auch wenn der ein oder andere Satz lang des Todes ist- I love it. Und Ja, hier und da sind Dinge nicht so einfach zu verstehen, dennoch ist es das Wert, weil die Geschichte mit ihrem Tiefgrund einfach genial ist. Ich habe eben nur wenige Punkte der Story an sich angesprochen, doch geht das ganze so viel tiefer, besonders wenn man sich mal die Hauptfigur Rodion Raskolnikov anschaut. Der Typ ist Absturz und Aufstieg zur gleichen Zeit und es gefällt mir ngl ✋😭 Aber mal nebenbei- ich konnte mich als Leser wirklich nicht entscheiden, ob ich Raskolnikov mag oder nicht mag. Ich finde, dass das in diesen Roman sehr gut passt, weil es dem Leser jenen Konflikt so...einzigartig Präsentiert. Aber wie gesagt liegt einiges Wahrheit in der Aussage, dass dieses Werk sehr Zäh ist. Manchmal bestand ein Kapitel einzig und allein aus dem Monolog eines Charakters, in dem er seine Ansicht über die Welt teilte- und die Kapitel sind in der Regel zwanzig Seiten lang 🥲 Ja, ab und an müsste man sich schon durch den Schinken prügeln, aber das war es wert! Ich fand es gut. Und für jeden der sich gerne mit derartigen Dingen wie Gesellschaft und menschlichen Abgründen beschäftigt, könnte dieses Buch etwas sein. Okay Adieu 💃💃💃

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
4. Aug. 2023
Bewertung:5

Mein absolutes Lieblingsbeschäftigung unter den Klassikern!

Dostojewski ist ein wirklich toller Schriftsteller und die Story hat mich mitgerissen. Der innere Konflikt und die Schuldgefühle des Protagonisten sind zeitweise geradezu spürbar. Ich könnte dieses Buch immer wieder lesen.

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
10. Feb. 2023
Bewertung:4

4,5 Sterne Ich habe bisher noch nicht so viele "alte Russen" gelesen. Aber Fjodor Dostojewski hat mir von den vorherigen (Maxim Gorky und Nicolai Gogol) mit Abstand am besten gefallen! Ein absolut gut zu lesender Schreibstil (was natürlich vielleicht auch an einer guten Übersetzung von Margit und Rolf Bräuer liegen könnte). Trotz der sehr monolg- und dialoglastigen Handlung hatte ich kein Problem in den Stil und Lesefluß hinein zu kommen! Im Grunde handelt es sich bei dem Buch um einen Krimi, wo aber der Leser sofort die Sicht des Mörders, seine Motive und seine Gefühle und Gedanken nach der Tat erfährt. Dostojewski hat hier einen brillianten psychologischen Blick auf den ehemaligen, bettelarmen Jura Studenten Rodion Romanowitsch Raskolnikow, der aus der fanatischen Idee heraus es gebe sogenannte "Übermenschen", die über dem Gesetz stehen und daher sogar ungestraft morden dürfen, weil sie moralisch edel handeln, wenn sie unbedeutende Menschen für das Wohl der Allgemeinheit opfern. Nebenbei prangert er die erbärmlichen Lebensumstände der verarmten Stadtbevölkerung dieser Zeit an. Auch wenn in meinen Augen Raskolnikow ein wirklich unsympathischer und extrem überheblicher Protagonist war, fand ich die Einblicken in seine Seele höchst interessant. Immer mal wieder lässt er sich zu guten Taten hinreißen (indem er zum Beispiel einer noch ärmeren Familie das Geld zur Beerdigung des Familienoberhauptes gibt). Dadurch, und durch den Blick den wir durch die Augen der Mutter , Schwester und besten Freundes auf ihn haben, kann man als Leser erkennen, dass er nicht immer so überheblich und wankelmütig in seinem Verhalten war und er durch Isolation und Armut dazu geworden ist. Auch wenn er alle drei immer wieder sehr schlecht behandelt, glauben sie weiter an das Gute in ihm. Herausragend fand ich auch die Erklärung des Untersuchungsrichters Porfiri, wie er Raskolnikow überführte und geschickt zum Geständnis brachte! Was das Wort "Sühne" allerdings im Titel meinte, wurde mir nicht ganz klar. Denn auch wenn Raskolnikow am Ende der Buches für seine Taten büßen musste, zeigte er bis zum Schluss überhaupt keine Reue. Das Ende des Buches fand ich einfach nur genial! Dostojewski machte hier die Andeutung einer Fortsetzung (die es aber meines Wissens nie gab?), ganz nach dem Motto: "Das ist eine andere Geschichte und wird woander weiter erzählt".

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
22. Jan. 2023
Bewertung:4

4,5 Sterne Ich habe bisher noch nicht so viele "alte Russen" gelesen. Aber Fjodor Dostojewski hat mir von den vorherigen (Maxim Gorky und Nicolai Gogol) mit Abstand am besten gefallen! Ein absolut gut zu lesender Schreibstil (was natürlich vielleicht auch an einer guten Übersetzung von Margit und Rolf Bräuer liegen könnte). Trotz der sehr monolg- und dialoglastigen Handlung hatte ich kein Problem in den Stil und Lesefluß hinein zu kommen! Im Grunde handelt es sich bei dem Buch um einen Krimi, wo aber der Leser sofort die Sicht des Mörders, seine Motive und seine Gefühle und Gedanken nach der Tat erfährt. Dostojewski hat hier einen brillianten psychologischen Blick auf den ehemaligen, bettelarmen Jura Studenten Rodion Romanowitsch Raskolnikow, der aus der fanatischen Idee heraus es gebe sogenannte "Übermenschen", die über dem Gesetz stehen und daher sogar ungestraft morden dürfen, weil sie moralisch edel handeln, wenn sie unbedeutende Menschen für das Wohl der Allgemeinheit opfern. Nebenbei prangert er die erbärmlichen Lebensumstände der verarmten Stadtbevölkerung dieser Zeit an. Auch wenn in meinen Augen Raskolnikow ein wirklich unsympathischer und extrem überheblicher Protagonist war, fand ich die Einblicken in seine Seele höchst interessant. Immer mal wieder lässt er sich zu guten Taten hinreißen (indem er zum Beispiel einer noch ärmeren Familie das Geld zur Beerdigung des Familienoberhauptes gibt). Dadurch, und durch den Blick den wir durch die Augen der Mutter , Schwester und besten Freundes auf ihn haben, kann man als Leser erkennen, dass er nicht immer so überheblich und wankelmütig in seinem Verhalten war und er durch Isolation und Armut dazu geworden ist. Auch wenn er alle drei immer wieder sehr schlecht behandelt, glauben sie weiter an das Gute in ihm. Herausragend fand ich auch die Erklärung des Untersuchungsrichters Porfiri, wie er Raskolnikow überführte und geschickt zum Geständnis brachte! Was das Wort "Sühne" allerdings im Titel meinte, wurde mir nicht ganz klar. Denn auch wenn Raskolnikow am Ende der Buches für seine Taten büßen musste, zeigte er bis zum Schluss überhaupt keine Reue. Das Ende des Buches fand ich einfach nur genial! Dostojewski machte hier die Andeutung einer Fortsetzung (die es aber meines Wissens nie gab?), ganz nach dem Motto: "Das ist eine andere Geschichte und wird woander weiter erzählt".

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp
17. Sept. 2022
Bewertung:5

"Meinst du nicht, daß ein einziges, winzig kleines Verbrechen durch Tausende guter Taten aufgewogen wird? Für ein einziges Leben werden Tausende Leben vor Fäulnis und Verwesung gerettet. Ein einziger Tod für hundert Leben - das ist Arithmetik! Und was bedeutet schon, gemessen an der Allgemeinheit, das Leben dieses schwindsüchtigen, dummen und bösen alten Weibes?" Die Frage, die entscheidet über Schuld und über Sühne - zumindest in den Augen des Protagonisten. Das Buch war mein "Corona-Projekt" und hat mir während der Kontaktsperre viel Freude (kann man das in dem Zusammenhang sagen?) bereitet. Mein erster Dostojewski und bestimmt nicht mein letzter. Ich bin fasziniert davon, wie auf 706 Seiten so wenig passiert und doch so viel vor sich geht, vor allem in den Menschen selbst. Bis zum Ende konnte ich mich nicht entscheiden, wie ich die Hauptfigur Raskolnikow eigentlich finde und ob ich nun Mitleid mit ihm habe oder nicht. Mitleid hatte ich auf jeden Fall mit den weiblichen Figuren des Romans - von Prostitution, Unterdrückung, Mord und Pädophile ist alles dabei. Und dann bleibt noch die Frage übrig: darf man denn nun Verbrechen begehen, wenn man damit eigentlich was Gutes bewirkt? Im Falle von Raskolnikow finde ich die Antwort sehr eindeutig, grundsätzlich aber sehr schwierig. Wer darf über Leben und Tod bestimmen? Ist man noch besser als ein Täter, wenn man selbst zum Täter wird? Fragen, die schon seit Jahrhunderten die Menschen bewegen. Und spannend zu sehen, wie vielschichtig Dostojewski seine Figuren um diese Frage kreisen lässt.

Schuld und Sühne
Schuld und Sühnevon Fjodor DostojewskijReclam, Philipp