Nach dem ersten Band von "Krieg und Frieden" habe ich mal eine Pause gebraucht und habe zu einer Novelle gegriffen und diese ist echt sehr gelungen. Es macht Spass, den Verfall von Iwan Iljitsch zu verfolgen bis zu seinem Tode. Also, wer Tolstoi mag, wird die Novelle lieben!
... Ich fand es spannend Iwan Iljitsch beim sterben zu begleiten. Es waren absolut nachvollziehbare Gedanken und hätte uch gekonnt, ich hätte ihm auch die Beine gehalten. Tolles 4 ⭐️Buch
Der Einstieg in das Buch ist recht verwirrend und langweilig, aber es lohnt sich!
Das Buch geht tief in die Haut.
Tolstoi beschreibt mit Klarheit, wie ein scheinbar erfolgreiches, aber oberflächliches Leben im Angesicht des Todes komplett zerbricht.
Es ist sehr schmerzhaft und bewegend, wie Ivan Iljitsch mit seiner eigenen Sterblichkeit ringt und dabei erkennt, was wirklich zählt: echte Beziehungen und ein Leben, bei welchem man auf sein Herz hört.
Dieses emotional kraftvolle Werk lässt einen das eigene Leben hinterfragen.
Tolstois Novelle über einen Richter, der im Angesicht des Todes sein Leben hinterfragt, vermittelt zeitlose Wahrheiten: Was macht ein erfülltes Leben aus? Wie echt sind unsere Beziehungen? Ein Leben nach gesellschaftlichen Erwartungen statt nach echten Beziehungen und Werten führt in eine Sackgasse!
Obwohl die Themen wichtig sind und die Geschichte handwerklich ganz gut erzählt ist, fehlte mir persönlich der emotionale Zugang: anders als bei vergleichbaren Werken wie Dostojewski.
Manchmal ist es eben eine Frage des Moments oder der persönlichen Stimmung.
Für mich ein sehr guter, sehr kurzer Klassiker.
Der Text beruht auf einer wahren Bekanntschaft Tolstois und zwar kannte er den Staatsanwalt Iwan Iljitsch Metschnikow. Dieser starb im Alter von 45 Jahren. Und durch Tolstois Schwägerin erfuhr er von den Gedanken und Gesprächen, die dessen Witwe mit dem Todgeweihten hatte.
Dies inspirierte ihn zu dieser Novelle.
Diese ist auch heute noch sehr aktuell. Was bleibt am Ende, wenn man ein unaufgeregtes, anständiges Leben führte? Wenn man letztlich erkennt, dass man gesellschaftliche Erwartungen und Pflichten erfüllte, aber sich selbst dabei verloren hat…..
Welche Gedanken treibt den Sterbenden um? Wie nimmt er seine Umgebung und seine Umgebung ihn wahr?
Mich regt dieses Buch ungemein zum Nachdenken an, da man zwischen Alltag und Pflichterfüllung leider oftmals die wirklich wichtigen Gedanken beiseite schiebt…..
"Die Novelle bietet eine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Leben und Tod. Tolstois einfühlsame Erzählweise und die präzise Charakterzeichnung machen die Geschichte besonders eindrucksvoll."
Diese Erzählung von Tolstoi sollte jeder Sterbliche hier auf diesen Planeten einmal gelesen haben. Unzählige Ratgeber wollen einem Tipps geben, wie mein sein Leben sinnvoll gestaltet, wie man das Glück einfängt und sich selbst verwirklicht. Zuckersüß und federleicht wollen die Autor/innen uns dazu bewegen, bewusster zu leben. Und was passiert dann bei uns? Gelesen, gelacht, gelocht. Irgendwann hängen wir dann doch wieder in unserem Alltagstrott und können uns nicht aufraffen, die hehren Ziele umzusetzen, die wir uns einst setzten.
Tolstoi kommt nicht zu einfühlsam um die Ecke. Er wartet mit der Holzhammermethode auf den Leser und präsentiert ihm den 45jährigen Rechtsgelehrten und Beamten Iwan Iljitsch, einen gänzlich angepassten Menschen, der aufgrund der gesellschaftlichen Konventionen seine berufliche Laufbahn stets nach oben lenkte, um den Zwängen seiner Ehe zu entfliehen und sich gelegentlichem Amusement hinzugeben. Während es ihm gelingt, seine beruflichen Widersacher auszuspielen und die Karriereleiter weiter empor zu klettern, trifft ihn eine schmerzhafte Krankheit, die sich rasch verschlimmert, und es wird Iwan Iljitsch klar: er wird sterben. Doch dieser Satz hatte für ihn bislang keine Gültigkeit. Alle Anderen waren sterblich, aber er doch nicht. Wie wird das sein, das Nichtexistieren, fragte er sich ängstlich und verbittert?
Tolstoi baut seine Erzählung sehr interessant auf. Sie beginnt bei seinen Kollegen, die von seinem Tod erfahren und lamentieren, dass "man da wohl hinfahren muss, auf die Beerdigung", während alle gleichzeitig sich im Kopf zurechtrücken, welche positive Konsequenzen die freie gewordene Stelle des Verstorbenen für sie persönlich hat. Da kommt Tolstois Kritik am Staat, Verwaltungsapparat und der unehrlichen Arbeit der Herrschenden und Führenden zum Ausdruck. Tolstoi hat diese Novelle 1886 geschrieben, da war 58 Jahre und lebte bereits das einfache Leben eines russischen Bauern mit der selbst gewollten Abkehr von jeglichem Wohlstand und Luxus, sehr zum Leidwesen seiner Familie. Er verfluchte auch seine eigene Ehe, ähnlich wie Iwan Iljitsch in dieser Erzählungen oder wie in vielen anderen Werken von ihm auch, wie z.B. die Kreutzersonate. Seine Frau hatte bei Erscheinen des Buchs bereits zwölf Kinder geboren und trotzdem sagte Tolstoi bei seiner Silberhochzeit, dass das ganze Leben hätte besser sein können. Man hat das Gefühl, dass Tolstoi seinen eigenen Lebensfrust in seine Geschichten gepackt hat, was seine eigene Ehe immer wieder auf eine Zerreißprobe stellte.
Doch anders als sein Protagonist hatte Tolstoi den Lebenswandel vollzogen, sich dem Glauben und der redlichen landwirtschaftlichen Arbeit zugewendet. Ich weiß nicht, wie er dem eigenen Tod entgegensah, wahrscheinlich aufgrund seines Glaubens mit mehr Gelassenheit und Zuversicht als seine Hauptfigur. Interessant, dass er Iwan Iljitsch dann ohne Hilfe so leiden lässt. Seine Frau, seine Kinder, seine Kollegen, alle Menschen sind Iwan verhasst aufgrund ihrer Verlogenheit als der Sterbeprozess einsetzt. Nur der junge Bauer Gerassim ist ihm eine willkommene Stütze mit seiner Hilfsbereitschaft in den letzten Tagen. Da ist sie wieder, Tolstois Verherrlichung der Bauernschaft, die wahre Seele Russlands.
Die letzten Stunden Iwans (das Buch ist in den letzten beiden Dritteln aus seiner Ich-Perspektive geschrieben) sind sehr eindrücklich. Auch ich lebe oft nicht mit dem Bewusstheit der eigenen Endlichkeit und schiebe diesen Gedanken gerne beiseite. Auch ich habe Angst vor dem Nichtsein, trotz der Zusage meines Glaubens. Ich möchte am Ende meiner Tage nicht mit dieser Verzweiflung und dem Hass Iwan Iljitsch aus dem Leben treten. Daher wird das Buch mir eine Lehre sein, mehr als jeder Glücksratgeber. Ich hatte das Buch heute Nachmittag im Wald auf einer Bank in der Februarsonne gelesen. Die Vögel zwitscherten, alles war gut, und ich dachte mir, dass genau dieser Nachmittag, dieses bewusste Erleben der Schönheit der Natur, des Lesens und des Augenblicks mich einen Schritt weiter weg von Iwan Iljitsch bringt. Das ist für mich das Beste, was ich von Tolstoi bislang gelesen habe. Unbedingte Leseempfehlung.
Hab bisschen gebraucht um rein zu kommen, aber dann fand ichs schon wirklich beeindruckend. Würde dieses Buch als kurzes "YOLO" aus dem 19. Jahrhundert beschreiben.
Diese Erzählung von Tolstoi sollte jeder Sterbliche hier auf diesen Planeten einmal gelesen haben. Unzählige Ratgeber wollen einem Tipps geben, wie mein sein Leben sinnvoll gestaltet, wie man das Glück einfängt und sich selbst verwirklicht. Zuckersüß und federleicht wollen die Autor/innen uns dazu bewegen, bewusster zu leben. Und was passiert dann bei uns? Gelesen, gelacht, gelocht. Irgendwann hängen wir dann doch wieder in unserem Alltagstrott und können uns nicht aufraffen, die hehren Ziele umzusetzen, die wir uns einst setzten.
Tolstoi kommt nicht zu einfühlsam um die Ecke. Er wartet mit der Holzhammermethode auf den Leser und präsentiert ihm den 45jährigen Rechtsgelehrten und Beamten Iwan Iljitsch, einen gänzlich angepassten Menschen, der aufgrund der gesellschaftlichen Konventionen seine berufliche Laufbahn stets nach oben lenkte, um den Zwängen seiner Ehe zu entfliehen und sich gelegentlichem Amusement hinzugeben. Während es ihm gelingt, seine beruflichen Widersacher auszuspielen und die Karriereleiter weiter empor zu klettern, trifft ihn eine schmerzhafte Krankheit, die sich rasch verschlimmert, und es wird Iwan Iljitsch klar: er wird sterben. Doch dieser Satz hatte für ihn bislang keine Gültigkeit. Alle Anderen waren sterblich, aber er doch nicht. Wie wird das sein, das Nichtexistieren, fragte er sich ängstlich und verbittert?
Tolstoi baut seine Erzählung sehr interessant auf. Sie beginnt bei seinen Kollegen, die von seinem Tod erfahren und lamentieren, dass "man da wohl hinfahren muss, auf die Beerdigung", während alle gleichzeitig sich im Kopf zurechtrücken, welche positive Konsequenzen die freie gewordene Stelle des Verstorbenen für sie persönlich hat. Da kommt Tolstois Kritik am Staat, Verwaltungsapparat und der unehrlichen Arbeit der Herrschenden und Führenden zum Ausdruck. Tolstoi hat diese Novelle 1886 geschrieben, da war 58 Jahre und lebte bereits das einfache Leben eines russischen Bauern mit der selbst gewollten Abkehr von jeglichem Wohlstand und Luxus, sehr zum Leidwesen seiner Familie. Er verfluchte auch seine eigene Ehe, ähnlich wie Iwan Iljitsch in dieser Erzählungen oder wie in vielen anderen Werken von ihm auch, wie z.B. die Kreutzersonate. Seine Frau hatte bei Erscheinen des Buchs bereits zwölf Kinder geboren und trotzdem sagte Tolstoi bei seiner Silberhochzeit, dass das ganze Leben hätte besser sein können. Man hat das Gefühl, dass Tolstoi seinen eigenen Lebensfrust in seine Geschichten gepackt hat, was seine eigene Ehe immer wieder auf eine Zerreißprobe stellte.
Doch anders als sein Protagonist hatte Tolstoi den Lebenswandel vollzogen, sich dem Glauben und der redlichen landwirtschaftlichen Arbeit zugewendet. Ich weiß nicht, wie er dem eigenen Tod entgegensah, wahrscheinlich aufgrund seines Glaubens mit mehr Gelassenheit und Zuversicht als seine Hauptfigur. Interessant, dass er Iwan Iljitsch dann ohne Hilfe so leiden lässt. Seine Frau, seine Kinder, seine Kollegen, alle Menschen sind Iwan verhasst aufgrund ihrer Verlogenheit als der Sterbeprozess einsetzt. Nur der junge Bauer Gerassim ist ihm eine willkommene Stütze mit seiner Hilfsbereitschaft in den letzten Tagen. Da ist sie wieder, Tolstois Verherrlichung der Bauernschaft, die wahre Seele Russlands.
Die letzten Stunden Iwans (das Buch ist in den letzten beiden Dritteln aus seiner Ich-Perspektive geschrieben) sind sehr eindrücklich. Auch ich lebe oft nicht mit dem Bewusstheit der eigenen Endlichkeit und schiebe diesen Gedanken gerne beiseite. Auch ich habe Angst vor dem Nichtsein, trotz der Zusage meines Glaubens. Ich möchte am Ende meiner Tage nicht mit dieser Verzweiflung und dem Hass Iwan Iljitsch aus dem Leben treten. Daher wird das Buch mir eine Lehre sein, mehr als jeder Glücksratgeber. Ich hatte das Buch heute Nachmittag im Wald auf einer Bank in der Februarsonne gelesen. Die Vögel zwitscherten, alles war gut, und ich dachte mir, dass genau dieser Nachmittag, dieses bewusste Erleben der Schönheit der Natur, des Lesens und des Augenblicks mich einen Schritt weiter weg von Iwan Iljitsch bringt. Das ist für mich das Beste, was ich von Tolstoi bislang gelesen habe. Unbedingte Leseempfehlung.
"Allein wie viel er auch darüber nachdachte, er fand keine Ant- wort. Wenn ihm dann aber zuweilen der Gedanke kam, wie er ihm schon häufig gekommen, dass vielleicht alles nur deshalb so geworden sei, weil er nicht richtig gelebt habe, dann fiel ihm auch alsbald die ganze Korrektheit seines Lebens ein, und er ver- scheuchte diesen sonderbaren Gedanken immer wieder."
Lange Rede Kurzer Sinn sein Leben läuft scheiße er hasst seine Frau verdient viel Geld wird aber krank und leidet dann hat er bei jedem Hysterie Anfälle aber eigentlich ist er einfach unzufrieden mit sich selbst und wie sein Leben gelaufen ist.
Iwan Iljitsch arbeitet am Gericht und ist dort sehr beliebt mit seiner Familie hat er ein angespanntes Verhältnis. Plötzlich wird er krank und wir sehen dann wie er versucht damit klar zu kommen. Es wechseln sich die positiven Gedanken mit starker Niedergeschlagenheit ab. Man bekommt gezeigt das jeder sterblich ist und am Ende doch alleine für sich den Weg gehen muss.
Ich fand das Buch eigentlich nicht schlecht aber irgendwas hat mir gefehlt. Die Geschichte war vielleicht zu kurz? ..Ich weiß es nicht genau. Aber ich konnte mich sehr gut in die Hauptfigur hineinversetzten und hab mit ihr gelitten. Eigentlich ein ziemlich trauriges Buch.
„Der Tod des Iwan Iljitsch“ hat mich sehr berührt und war an einigen Stellen auch ein wenig beklemmend. Ich mochte Iljitsch gerne!
Das Buch ließ sich einfach und flüssig lesen und hat mich am Ende auch ein Tränchen gekostet.
Tolles Werk von Tolstoi, kann ich nur jedem ans Herz legen!